Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Jährlich werden alleine in den sechs großen deutschen Filmakademien viele junge Dokumentarfilmer ausgebildet und in den Beruf entlassen. Gleichzeitig stellt die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm in einer Studie fest, dass nur wenige selbst der erfahrenen Dokumentarfilmregisseure von ihrer Tätigkeit leben können. Die Honorare der Autoren stagnieren seit Jahren, viele Produzenten arbeiten am Existenzminimum und es gibt nicht genügend Sendeplätze. Wie reagieren die Filmakademien, in denen die klassische Schule des Dokumentarfilms vorherrscht, auf diese Entwicklung? Die Filmakademien In Ludwigsburg und München bieten u.a. einen Studiengang Fernsehjournalisten an, bei der KHM in Köln gibt es das Angebot „Livefernsehen“. Bereiten die Filmschulen ihre Studenten jetzt stärker auch auf die Gestaltung von Reportagen, Features und FS-Magazinen vor, weil die vielen Absolventen nicht alle von den wenigen Sendeplätzen für längere Dokumentarfilme leben können? Oder gibt es in den Akademien noch andere Ansätze, um auf die aktuelle Situation zu reagieren?