Das unerwünschte Buch

Fast zwei Jahre arbeitete der SPIEGEL-Redakteur Norbert F. Pötzl an einer Biografie über den Unternehmer Berthold Beitz (geb 1913), der bis heute die graue Eminenz im Krupp-Konzern ist. Beitz gab in Interviews Einblicke in sein Leben und verschaffte Pötzl Zugang zu Personen und Dokumenten. Doch als das Manuskript fertig war, durfte es nicht erscheinen. Beitz verweigerte die Autorisierung und verhinderte damit die Veröffentlichung des Buches. Das Recht dazu hatte er sich zusichern lassen und Pötzl hatte es akzeptiert, um Beitz nahe und dank seiner Hilfe an Quellen und Dokumente zu kommen. Im Rückblick wurde Pötzl klar, dass er „bestellte Wahrheiten“ liefern sollte. Obwohl er vertraglich gebunden war, keine Zitate von Beitz und Gesprächspartnern, die dieser ihm zugänglich gemacht hatte (und keine Dokumente) zu verwenden, machte sich Pötzl ein Jahr nach dem Scheitern seiner autorisierten Biografie an eine neue Beitz-Biografie. Pötzl recherchierte nun nach Quellen und Dingen, die Beitz nicht zugelassen hatte. Plötzlich erschien ihm Vieles in einem neuen Licht: Davon und über die Fallstricke der Autorisierung wird Norbert F. Pötzl berichten. Wie schaffte er es, trotz seines Vertrages mit Beitz, weiter zu recherchieren, einen Verlag zu finden und seine Recherchen ohne Autorisierung zu veröffentlichen? Welche Lehren und Ratschläge hält er für uns bereit?