### Newsletter Netzwerk Recherche . ISSN 1611-8871 . Ausgabe 99 vom 15.04.2013 . # 01: Editorial . Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, der so genannte NSU-Prozess von Muenchen hat schon heute einen festen Platz in der deutschen Justizgeschichte, auch wenn er immer noch nicht losgeht. Mit dem gar nicht kleinen Schoenheitsfehler, dass man weiter mehr ueber die "OEffentlichkeitsarbeit" des Gerichts als ueber Opfer, mutmassliche Taeter oder die Schlampereien der Ermittlungsbehoerden redet. Und der zustaendige Strafsenat des Oberlandesgerichts Muenchen (OLG) setzt noch einen drauf: Statt nach gut zweiwoechiger Empoerung in Presse, Politik und Justiz (!) den als Empfehlung getarnten Anordnungen des Bundesverfassungsgerichts zu folgen und drei weitere Plaetze im engen Saal fuer tuerkische Medienvertreter frei zu geben, sammelt das OLG lieber sein gesamtes Akkreditierungsverfahren ein und verschiebt den ganzen Prozess um knapp drei Wochen auf den 6. Mai. Ohne plausible Begruendung. Denn wenn das Bundesverfassungsgericht in der Lage ist, in drei, vier Tagen ueber mehrere Eileintraege zu befinden, sollte es dem OLG doch gelingen, in aehnlicher Frist im Saal 101 (Sitz-)Platz zu schaffen, und wenn es zur Not Klappstuehle sind. Doch nun ist der Verhandlungsbeginn verschoben, die Akkreditierung von Medienvertretern muss bei null beginnen. Wobei das Gericht noch nicht beliebte mitzuteilen, welches Verfahren denn nun geplant ist – und wann. Bei allem Respekt vor selbstbewussten Richtern: Das sieht doch eher nach kleinkindhafter Trotzphase aus, zumal am Ende zwei Pressesprecherinnen vorgeschickt wurden, um die Entscheidung zu verkuenden. Das Verstaendnis von Oeffentlichkeit und oeffentlicher Berichterstattung des zustaendigen Senats bleibt also zumindest zweifelhaft. Und ob die Verschiebung der vom Gericht immer betonten Revisionsfestigkeit des Verfahrens dient, darf getrost bezweifelt werden. Zumal jetzt Klagen von Medien zu erwarten sind, die nach der ersten Akkreditierungsrunde einen reservierten Platz im Saal sicher hatten – und je nach neuem Verfahren nun unter Umstaenden leer ausgehen. An den eigentlich selbstverstaendlichen Forderungen hat das nichts geaendert: es muessen tuerkische und griechische, aber auch andere internationale Medien Platz finden. Und ebenso muessen, da das Interesse groesser als das Platzangebot bleibt, Pools gebildet werden. Auch von den deutschen Medien. Einige wie der Verbund aus diversen bayerischer Regionalzeitungen und -sendern sind in Solidaritaet vor allem mit den tuerkischen Kollegen dabei schon einen grossen Schritt voraus gegangen. Dem muessen sich die anderen nun anschliessen – denn dass das Gericht doch noch seine Scheu vor einer Videouebertragung fuer die Presse in einen zweiten Saal ueberwindet, kann getrost ausgeschlossen werden. Genauso getrost ausgeschlossen werden kann wohl auch, dass beim zur Funke-Gruppe umbenannten WAZ-Konzern in Essen jemand auf die Idee kommt, sich naeher mit den Auswirkungen der staendigen Sparrunden auf Image und Glaubwuerdigkeit des Produkts zu beschaeftigen. Wieder sollen 200 Stellen verlagsweit abgebaut werden, auch die Redaktionen sind betroffen. Selbst das hochgelobte "Content-Desk", das zentral fuer alle Titel der Gruppe in NRW arbeitet, wird nicht ausgenommen. Bei allen Titeln regiert die Unsicherheit: Eben haben Ressortleitungen und Chefredaktionen beraten, wie die juengsten Sparvorgaben der Konzernleitung umzusetzen seien. Doch ob und was dabei herauskam – Fehlanzeige. Dafuer hat sich WAZ- – pardon: Funke-Geschaeftsfuehrer Manfred Braun mit einem Interview noch ein bisschen beliebter gemacht: Die Journalisten haetten Jahre, wenn nicht jahrzehntelang an den Beduerfnissen ihrer Leser vorbei gearbeitet, so Braun. Und sich die miese Lage, vor allem natuerlich die Auflagenverluste der gedruckten Titel, doch selbst zuzuschreiben. Jetzt muesse wieder volle Pulle an den Leser und seine Beduerfnisse gedacht werden. Klar. Und deshalb kommt gleich das naechste Streichkonzert fuer die Redaktionen. Aber was ist eigentlich mit den Verlagsmenschen, die ueber diese behauptete, aber kaum bewiesene Fehlentwicklung praesidierten? Die Geschaeftsstellen dicht machten und die Beduerfnisse ihrer Kundschaft mit Kaffeemaschinen und Treue-Champagner statt mit Ansprechbarkeit und Dialog befriedigen? Die Stimmung bei der WAZ ist durch Brauns Interview jedenfalls nicht besser geworden. Und obwohl wieder ueppig verdient wird, praesentiert sich der Konzern eher als Zeitungshaus auf Abbruch. Ob man so neue Abonnenten und Anzeigenkunden lockt? Eher mal nicht. Anlass zur Sorge bereitet auch der Gesetzentwurf zur Aenderung des Telekommunikationsgesetzes. Der Bundestag hat ihn durchgewinkt, jetzt steht die Beratung im Bundesrat an. Heraus kommt dabei faktisch nichts weniger, als die Vorratsdatenspeicherung unter neuem Namen. Denn der Datenzugriff soll auch hier durch eine elektronische Schnittstelle erfolgen, bei der nicht nur die Polizei, sondern auch Geheimdienste und Institutionen wie der Zoll zugreifen koennen. Und das nicht erst beim Verdacht schwerer Straftaten, sondern bereits bei Ordnungswidrigkeiten. Darueber hinaus wird durch den Zugriff auf die Bestandsdaten die Anonymitaet aufgehoben, was einer Aushebelung des Informantenschutzes gleichkommt. Zudem steht zu befuerchten, dass wegen des grossen Anwendungsspielraums hier eben nicht ein Daten-Zugriff im jeweils klar definierten Einzelfall geplant ist – sondern ganz im Gegenteil als ganz normales Ermittlungsinstrument etabliert werden soll. Scheint also, als haette der Gesetzgeber aus dem Verbot der Vorratsdatenspeicherung durch das Bundesverfassungsgericht nicht wirklich etwas gelernt. Steffen Grimberg, Albrecht Ude ## Inhaltsverzeichnis. 01: Editorial Abschnitt Eins: In Eigener Sache 02: nr-Jahrestreffen 2013 03: HEUTE: nr-Stammtisch in Berlin 04: nr-Erklaerung: Urheberrecht ist kein Zensurinstrument 05: NSU-Prozess: nr fordert besseren Zugang fuer Journalisten Abschnitt Zwei: Veranstaltungen 06: Dataharvest Conference in Bruessel 07: School of Data Journalism 08: Tagung "Das Phaenomen Populismus" 09: EU-Hospitanzprogramm "Einblicke in die Europa-Politik" Abschnitt Drei: Nachrichten 10: Offshore Leaks 11: Campact-Aufruf: Steuerflucht bekaempfen 12: Aktionen gegen die "Bestandsdatenauskunft" 13: BigBrotherAward 2013 vergeben 14: bpb-Dossier zum Lokaljournalismus Abschnitt Vier: Seminare, Stipendien, Preise 15: BJS-Seminar Recherche unter Zeitdruck - Fakten-Finder und Fakten-Checker 16: BJS-Seminar Einstieg in die Hintergrundrecherche - Fakten-Finder 1 17: Seminar "Recherche und Medienrecht" Abschnitt Fuenf: Pressespiegel 18: Lesenswert 19: Journalismus 20: Journalismus und PR / Lobbying 21: Die Afghanistan Papiere 22: Link-Index 23: Technische Hinweise 24: Impressum [Ende Inhaltsverzeichnis]. ## Abschnitt Eins: In Eigener Sache. # 02: nr-Jahrestreffen 2013 . Die nr-Jahreskonferenz 2013 findet am Freitag/Samstag, 14./15. Juni beim NDR Fernsehen in Hamburg statt. Das Programm ist derzeit in Arbeit, Details folgen in diesem Newsletter und auf der Konferenzwebsite: http://netzwerkrecherche.org/ . Die Anmeldung zum Jahrestreffen ist bereits moeglich. # 03: HEUTE: nr-Stammtisch in Berlin . Di., 16.04.2013, 19:00 Uhr, "Cum Laude", Universitaetsstrasse 4 in Berlin-Mitte. Beim April-Stammtisch in Berlin wird Stephan Strothe zu Gast sein, der aktuelle Washington-Korrespondent des Nachrichtensenders N24. Mit ihm wollen wir uns ueber das Thema Recherche rund ums Weisse Haus unterhalten. Wie immer bitten wir um eine kurze Anmeldung per E-Mail an: mailto:stammtisch-berlin [at] netzwerkrecherche.de . Der Stammtisch ist offen fuer alle Interessierten, eine NR-Mitgliedschaft ist also keine Voraussetzung. http://www.netzwerkrecherche.de/nr-Stammtische/Berlin/ . # 04: nr-Erklaerung: Urheberrecht ist kein Zensurinstrument . Wegen des juristischen Vorgehens des Verteidigungsministeriums gegen die WAZ wegen der Veroeffentlichung der so genannten Afghanistan-Papiere haben wir uns zu einer Stellungnahme entschieden. Eine missbraeuchliche Anwendung des Urheberschutzes wirft die Journalistenvereinigung netzwerk recherche dem Bundesverteidigungsministerium vor. Das Ministerium hatte die WAZ-Mediengruppe wegen Veroeffentlichung der so genannten "Afghanistan-Papiere" abgemahnt. Die WAZ hatte die als Verschlusssache eingestuften Papiere im Internet zum Herunterladen angeboten. "Das Urheberrecht ist nicht dazu da, die Pressefreiheit einzuschraenken", erklaert Oliver Schroem, Vorsitzender von netzwerk recherche anlaesslich des aktuellen Falles. Die Oeffentlichkeit habe ein Anrecht darauf, die Quellen der Journalisten nachzuvollziehen. "Dazu kann es nach sorgfaeltiger Pruefung angebracht sein, die Quellen selbst zu veroeffentlichen." Der aktuelle Fall sei exemplarisch fuer eine Reihe von Versuchen der Bundesregierung, Gesetze zugunsten des Amtsgeheimnisses auszulegen. "Das Urheberrecht ist aber kein Zensurinstrument. Wer es dazu missbraucht, schadet dem Ansinnen der Urheber und er schadet der Pressefreiheit", so Oliver Schroem. Ueber den aktuellen Fall berichtet das WAZ-Rechercheblog: http://www.derwesten-recherche.org/2013/04/verteidigungsministerium-geht-juristisch-gegen-waz-vor/ . Hinweis: WAZ-Redakteur David Schraven ist Mitglied im Vorstand von netzwerk recherche, war aber an der Erstellung dieser Erklaerung nicht beteiligt. Diese Meldung im Netz: http://www.netzwerkrecherche.de/index.php?article_id=629 . Online-Dokumentation Warum die Dokumente zum Krieg im Netz bleiben muessen Von David Schraven. - DerWesten, 08.04.2013 http://www.derwesten.de/politik/warum-die-dokumente-zum-krieg-im-netz-bleiben-muessen-id7815050.html . Die Afghanistan Papiere http://afghanistan.derwesten-recherche.org/#!/ . (s.a. Pressespiegel, #21) # 05: NSU-Prozess: nr fordert besseren Zugang fuer Journalisten . Netzwerk Recherche kritisiert die Akkreditierungspraxis beim Prozess um den "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU). "Es ist absurd, dass infolge eines buerokratischen Vergabeverfahrens tuerkische Medienvertreter keine Akkreditierung erhalten haben", erklaert Oliver Schroem, Vorsitzender der Journalistenvereinigung. Gleichzeitig begruesste er den Vorstoss des Kollegen Christian Fuchs, seinen Platz mit der tuerkischen Zeitung Huerriyet teilen zu wollen: "So viel Kollegialitaet ist nicht selbstverstaendlich. Ich wuerde mich freuen, wenn andere Kollegen diesem Beispiel folgen." Dennoch seien Verbesserungen beim Zugang fuer Journalisten unausweichlich. Notfalls muesse eine Uebertragung des Prozesses in einen zweiten Gerichtssaal ermoeglicht werden: "Das Gericht darf sich nicht weiter hinter dem Gerichtsverfassungsgesetz und eventuellen Revisionsgruenden verstecken", so Schroem. "Das Gesetz verbietet nur die oeffentliche Vorfuehrung und Verbreitung von Aufnahmen. Hier geht es aber lediglich um eine Vergroesserung des Gerichtssaals mit technischen Mitteln." Unter der Kontrolle der Justiz bleibe die Uebertragung strikt gerichtsoeffentlich. Presseerklaerung des nr vom 27.03.2013: http://www.netzwerkrecherche.de/Presse/27032013-NSU-Prozess-Netzwerk-Recherche-fordert-besseren-Zugang-fuer-Journalisten/ . [Ende der Mitteilungen in eigener Sache]. ## Abschnitt Zwei: Veranstaltungen. # 06: Dataharvest Conference in Bruessel . Fr./Sa., 03./04.05.2013, Bruessel. Was tun, wenn 2,5 Millionen Dokumente zu Steueroasen ploetzlich auftauchen? David Leigh, Duncan Campbell, Sebastian Mondial und weitere Mitstreiter des ICIJ-Teams hinter der Steueroasen-Enthuellung werden bei der Dataharvest von ihren Recherchen erzaehlen. Der Direktor des Europaeischen Buergerrechtsbeauftragten und zwei der besten EU-Anwaelte werden zum Thema Transparenz und Informationsfreiheit sprechen: Joao SantAnna, Scott Crosby und Onno Brouwer berichten ueber Taktiken der IFG-Recherche. Ausserdem: Frische Daten zu EU-Subventionen, frische Daten zu EU-Ausschreibungen, inspirierende Kollegen und Zusammenarbeit mit Programmierern um weitere Themen loszutreten. Teilnahmegebuehr: 90,- Euro. Twitter-Hashtag: #dataharvest13 . Details und Programm: http://www.dataharvest.eu/ . # 07: School of Data Journalism . Mo.-So., 22.-28.04.2013, Perugia, Italien. Das European Journalism Centre, die Open Knowledge Foundation and das International Journalism Festival laden zum zweiten Mal zur School of Data Journalism ein. Sie findet von 24. bis 27. April in Perugia, Italien, als Teil des International Journalism Festival statt. Die 20 Referenten stammen u.a. von Reuters, New York Times, Spiegel, Guardian, Walter Cronkite School of Journalism und Knight-Mozilla OpenNews. In einer Mischung aus Diskussionen und Hands-on-Sessions geht es um grenzueberschreitenden datengetriebenen Investigativjournalismus, Emergency Reporting und die Benutzung von Tabellenkalkulationen, Daten aus sozialen Medien, Datenvisualisierung und Mapping-Techniken. Die Teilnahme an den Panels und Workshops der School of Data Journalism ist kostenlos. Naehere Informationen: http://www.journalismfestival.com/programme/2013 . Anmeldung unter: https://docs.google.com/forms/d/1gn1eWFOzY810PJStjCWd94a8HMeml-PU7Y0m7OwmO1w/viewform?pli=1 . # 08: Tagung "Das Phaenomen Populismus" . Fr.-So., 03.-05.05.2013, Tutzing, Politische Akademie. Nicht erst seit der Jahrtausendwende scheint Populismus zu einem durch die Demokratien unserer Welt ziehenden Gespenst zu avancieren. Seine Klientel erstreckt sich vom Lager vermeintlicher wie tatsaechlicher Modernisierungsverlierer ueber Globalisierungs- und Europaeisierungsgegner bis hin zu jenen, die sozialen Abstieg befuerchten. Auch angesichts der gegenwaertigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen scheint der Boden fuer populistische Reflexe fruchtbar wie nie. Die Tagung soll die grundsaetzlichen Darstellungsformen und Strategien plebiszitaerer Politik beleuchten, ebenso konkrete populistische Erscheinungen im internationalen Vergleich. Tagungsprogramm: http://web.apb-tutzing.de/apb/cms/uploads/Tagungsprogramme/2013/18-1-13-programm.pdf (PDF, 2 S., 297 KB) Online-Anmeldung: http://web.apb-tutzing.de/apb/cms/index.php?id=1170&tid=18-1-13 . # 09: EU-Hospitanzprogramm "Einblicke in die Europa-Politik" . Die JournalistenAkademie der Friedrich-Ebert-Stiftung bietet Einblicke in die Europa-Politik: Sie laedt zum EU-Hospitanzprogramm in Bruessel mit Einfuehrungsseminar in Bonn. Das Seminar findet vom 22. bis zum 29.11.2013 statt. Seminarinhalte: - Fakten und Hintergruende zur Europaeischen Union, - Die EU im Alltag der Europaeer, - Moeglichkeiten kreativer Europa-Berichterstattung. Das Hospitanzprogramm umfasst Besuche von Parlamentsausschuessen, Pressekonferenzen, Redaktionen und mehr. Interessierte koennen sich mit einem Motivationsschreiben, einem Kurzlebenslauf sowie einem Lichtbild bewerben. Bewerbungen bitte schriftlich (gerne per E-Mail) an: Friedrich-Ebert-Stiftung JournalistenAkademie z.Hd. Marion Fiedler 53170 Bonn mailto:Marion.Fiedler [at] fes.de Bewerbungsschluss ist der 20. September 2013. Naehere Informationen unter: http://journalistenakademie.fes.de/aktivitaeten_detail.php?seminar_id=4393 . [Ende der Veranstaltungen]. ## Abschnitt Drei: Nachrichten. # 10: Offshore Leaks . "Follow the Money" heisst ein guter journalistischer Grundsatz, den man heutzutage ergaenzen sollte: "Follow the Data". Am Anfang von Offshore Leaks steht eine Festplatte mit 260 Gigabyte Daten. Koordiniert vom International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) nehmen Programmierer und Journalisten internationaler Medien (auch nr-Mitglieder) die Arbeit auf und analysieren die Daten. Am 4. April veroeffentlichen sie konzertiert - erste - Ergebnisse ueber die weltweiten Geschaefte in Steueroasen. Und setzen damit einen Meilenstein in der Geschichte des Journalismus und des Datenjournalismus. In Deutschland fordert Finanzminister Schaeuble die beteiligten Medien auf, ihre Daten den Behoerden zu uebergeben – was diese mit guuten Argumenten verweigern. Im Folgenden einige grundlegende Links zu Portalen beteiligter Medien, zum "Making-of" und zur Weigerung deutscher Medien, ihre Rechercheergebnisse den Behoerden weiterzugeben. Beteiligte Europaeische Medien (nach Laendern): Deutschland: NDR und Sueddeutsche Zeitung ; Finnland: YLE ; Frankreich: Le Monde ; Griechenland: Ta Nea ; Grossbritannien: BBC, The Guardian ; Italien: L'Espresso ; Niederlande: Trouw ; Norwegen: Norwegian Broadcasting Corporation NRK ; Rumaenien: Romanian Centre for Investigative Journalism ; Schweden: Fokus ; Schweiz: Le Matin Dimanche, SonntagsZeitung ; Spanien: El Confidencial ; Ukraine: Kyiv Post ; Ungarn: Origo sowie Radio Free Europe. # Offshore Leaks - Portale: Secrecy for Sale: Inside the Global Offshore Money Maze International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) http://www.icij.org/offshore . "Offshore-Leaks": Steueroasen und Strohmaenner Infoportal des NDR zum Thema http://www.ndr.de/home/offshoreleaks101.html . Offshore secrets revealed: the shadowy side of a booming industry The Guardian http://www.guardian.co.uk/uk/series/offshore-secrets . OffshoreLeaks : Steuerparadies in Bedraengnis Sueddeutsche Zeitung http://www.sueddeutsche.de/thema/OffshoreLeaks . # Offshore Leaks - Das "Making-of" : How ICIJ’s Project Team Analyzed the Offshore Files By Duncan Campbell. - ICIJ, 03.04.2013 http://www.icij.org/offshore/how-icijs-project-team-analyzed-offshore-files . Offshore-Leaks : Geheime Geschaefte in Steueroasen enttarnt Wer steckt wirklich hinter zwielichtigen Briefkastenfirmen? Eine anonyme Quelle hat der SZ und anderen internationalen Medien einen Datensatz mit 130.000 Namen zugaenglich gemacht. Experten sprechen vom "groessten Schlag gegen das grosse schwarze Loch der Weltwirtschaft". Von Bastian Brinkmann, Christoph Giesen, Frederik Obermaier und Bastian Obermayer. - Sueddeutsche Zeitung, 04.04.2013 http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/offshore-leaks-geheime-geschaefte-in-steueroasen-enttarnt-1.1639751 . "Offshore-Leaks": So gelang die Enthuellung von Christoph Heinzle, Peter Hornung und Benedikt Strunz, NDR Info NDR.de, 04.04.2013 http://www.ndr.de/home/offshoreleaks135.html . Wie Computer-Forensik das Offshore-System entschluesselte : Werkstattbericht zu Offshore-Leaks Von Bastian Brinkmann. - SZblog, 04.04.2013 http://www.sueddeutsche.de/kolumne/werkstattbericht-zu-offshore-leaks-wie-computer-forensik-das-offshore-system-entschluesselte-1.1640079 . Offshore-Leaks : Wie der Steuer-Datenschatz gehoben wurde Fuer die Enthuellungen ueber Steueroasen mussten Millionen Dokumente nach Hinweisen durchsucht werden. Den Schluessel dazu lieferte eine spezielle Analyse-Software. Zeit online, 04.04.2013 http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-04/offshore-leaks-datenanalyse . Offshore-Leaks: Wie 86 Journalisten aus 46 Laendern 260 Gigabyte an Daten durchforsteten Von Stefan Krempl. - heise online, 04.04.2013 http://www.heise.de/newsticker/meldung/Offshore-Leaks-Wie-86-Journalisten-aus-46-Laendern-260-Gigabyte-an-Daten-durchforsteten-1835358.html . # Offshore Leaks – Keine Recherchen fuer den Staat . In eigener Sache : Warum die SZ die Offshore-Daten nicht dem Staat geben wird Sueddeutsche.de, 05.04.2013 http://www.sueddeutsche.de/kolumne/in-eigener-sache-warum-die-sz-die-offshore-daten-nicht-dem-staat-geben-wird-1.1641240 . "Offshore-Leaks": NDR gibt keine Infos weiter NDR, 05.04.2013 http://www.ndr.de/home/offshoreleaks197.html . # 11: Campact-Aufruf: Steuerflucht bekaempfen . Die Offshore-Leaks zeigen, in welch gigantischem Ausmass ueberwiegend Vermoegende Steuerflucht betreiben. Helfershelfer dabei sind Banken und Finanzdienstleister. Campact hat deswegen eine Appell ins Netz gesetellt, der Finanzminister Schaeuble uebergeben werden soll, sobald 100.000 Buerger ihn unterzeichnet haben. Campact-Aufruf: Steuerflucht bekaempfen: https://www.campact.de/steuerflucht/appell-2/teilnehmen/ . # 12: Aktionen gegen die "Bestandsdatenauskunft" . Die Regierungsparteien haben den Gesetzentwurf zur Aenderung des Telekommunikationsgesetzes durch den Bundestag gebracht. Nach dem Verbot der "Vorratsdatenspeicherung" durch das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2010 ist das ein erneuter Versuch, die elektronische Kommunikation der Buerger zu ueberwachen. Es soll eine automatisierte Schnittstelle eingefuehrt werden, ueber die Polizei und Geheimdienste Internetnutzer identifizieren koennen sollen. Und dies schon bei Verdacht einer Ordnungswidrigkeit oder gar praeventiv. Selbst Passwoerter zu E-Mail-Postfaechern und Internet-Speicherdiensten (Cloud) sollen Behoerden in unklarem Ausmass anfordern koennen. Besonders heikel: Die Abfrage solcher Daten waere nach dem neuen Gesetz keine Ausnahme, sondern "ein alltaegliches Ermittlungsinstrument, das sogar bei Ordnungswidrigkeiten angewendet werden kann." (Zeit online) Der Gesetzentwurf geht deutlich ueber die bisherige Rechtslage hinaus und baut Schutzvorschriften ab. Nach Meinung des Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung (AK Vorrat) ist er in mehreren Punkten verfassungswidrig. Der AK Vorrat vertritt die Auffassung, der Staat duerfe auf Kommunikationsdaten allenfalls mit richterlicher Anordnung und zur Aufklaerung schwerer Straftaten oder zur Abwehr von Gefahren fuer wichtige Rechtsgueter zugreifen. Einen Zugriff durch Geheimdienste wird in jedem Fall abgelehnt, ebenso wie die Herausgabe von Zugriffscodes wie PINs und Passwoertern. Am 18.04.2013 wird der Innenausschuss des Bundesrats den Gesetzentwurf diskutieren, der Bundesrat soll am Freitag, den 3. Mai abstimmen. Ein Bundnis verschiedener Akteure hat fuer den 14.04. zu bundesweiten Demonstrationen aufgerufen, weitere Demos sind fuer Samstag, den 27. April geplant. Der AK Vorrat ruft dazu auf, sich mit Briefen an die Innenminister der Laender zu wenden. AK Vorrat https://www.vorratsdatenspeicherung.de/ . Warum das Gesetz zur Bestandsdatenauskunft verfassungswidrig ist Von Patrick Breyer. - 22.03.2013 http://blog.vorratsdatenspeicherung.de/2013/03/22/warum-das-gesetz-zur-bestandsdatenauskunft-verfassungswidrig-ist/ . Bestandsdaten-Stellungnahme des AK Vorrat http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/Bestandsdaten-StN . BDA Protestwiki http://bda.protestwiki.de/wiki/Hauptseite . Koalition bessert Entwurf zu Bestandsdaten nach Handy-Besitzer, Passwoerter, IP-Adresse – all das darf die Polizei auch nach dem ueberarbeiteten Entwurf zu Bestandsdaten erfahren. Nur soll das nun ein Richter anordnen. Von Kai Biermann. - Zeit online, 18.03.2013 http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2013-03/bestandsdaten-richter-gesetzentwurf . Bestandsdatenauskunft: Gruenes Licht fuer neue Zugriffsregeln auf IP-Adressen und PINs Von Stefan Krempl. - heise.de, 20.03.2013 http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bestandsdatenauskunft-Gruenes-Licht-fuer-neue-Zugriffsregeln-auf-IP-Adressen-und-PINs-1826292.html . # 13: BigBrotherAward 2013 vergeben . Die diesjaehrigen BigBrotherAwards, die "Oscars fuer Datenkraken", Negativpreise fuer die Verstoesse gegen Datenschutz und informationelle Selbstbestimmung wurden am Freitag, den 12. April in Bielefeld vergeben. Seit 2000 werden Personen, Firmen, Behoerden und Organisatioen in verschiedenen Kategorien 'ausgezeichnet'. Die Preistaeger in diesem Jahr: - Arbeitswelt: Apple Retail Germany GmbH - fuer die umfassende Videoueberwachung von Beschaeftigten ; - Globales Datensammeln: Google Inc. - der Werbekonzern Google sammelt auf Schritt und Tritt Echtzeit-Daten ueber alles und jeden, nach Ansicht der Jury eine Grundrechtsverletzung, die die Demokratie bedroht. Die Kategorie "globales Datensammeln" wurde erstmals vergeben ; - Wirtschaft: Deutsche Post Adress GmbH und Co KG - fuer den Handel von Adress- und Umzugsdaten ; - Behoerden & Verwaltung: Bundespolizei - fuer Polizeikontrollen, bei denen Personen aufgrund ihres aeusseren Erscheinungsbildes (Hautfarbe oder andere biologische Merkmale, ethnische Zugehoerigkeit, nationale Herkunft, Religion, Sprache) gezielt aus einer Menschenmenge herausgegriffen werden, um ihre Personalien festzustellen und sie zu ueberpruefen ; - Politik: Ministerpraesidenten der deutschen Bundeslaender - fuer die Einrichtung des Gemeinsamen Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio als Nachfolger der GEZ. In der mehrjaehrigen Uebergangsphase verarbeitet der neue Beitragsservice sogar viel mehr Daten als zuvor die GEZ. Ausserdem gab es einige "tadelnde Erwaehnungen". Kein Vertreter eines Preistraegers erschien, um den Preis in Empfang zu nehmen. BigBrotherAward 2013: http://www.bigbrotherawards.de/2013 , http://www.bigbrotherawards.de/why . Big Brother Awards 2013: "Zerschlagt Google" Von Detlef Borchers. - heise.de, 12.04.2013 http://www.heise.de/newsticker/meldung/Big-Brother-Awards-2013-Zerschlagt-Google-1841162.html . # 14: bpb-Dossier zum Lokaljournalismus . Die Bundeszentrale fuer politische Bildung (bpb) ist vielfaeltig fuer den Lokaljournalismus aktiv. Im Rahmen des Lokaljournalistenprogramms gibt es regelmaessig Modellseminare, Konferenzen und Publikationen. Seit mehr als 30 Jahren schon existiert das Magazin "drehscheibe". Jetzt hat die bpb ein neues Dossier zum Thema veroeffentlicht. Es enthaelt u.a. Beitraege, die durch das Lokaljournalistenprogramm der Bundeszentrale in den letzten Jahren entstanden sind. Der Inhalt des Dossiers: - Bedeutung des Lokaljournalismus - Lokaljournalismus und Demokratie - Oekonomie und Umbruch - Lokaljournalismus und Buerger - Crossmedial und lokal - Lokaljournalismus und Verantwortung - Infografiken Neues Dossier "Lokaljournalismus" der bpb: http://www.bpb.de/lokaljournalismus . Lokaljournalistenprogramm der bpb: http://www.bpb.de/lokaljournalistenprogramm . [Ende der Nachrichten]. ## Abschnitt Vier: Seminare, Stipendien, Preise. Fehlt ein Termin mit Recherchebezug? Bitte mailen Sie uns an mailto:termine [at] netzwerkrecherche.de . # 15: BJS-Seminar Recherche unter Zeitdruck - Fakten-Finder und Fakten-Checker . Mo./Di., 03./04.06.2013, jeweils 9 - 17 h, BJS Berliner Journalisten-Schule, Pressehaus am Alexanderplatz, Karl-Liebknecht-Str. 29, 10178 Berlin-Mitte. In diesem Kurs lernen die Teilnehmer typische Info-Fallen kennen, die richtigen Fragen an Texte und Informationen zu stellen. Sie erhalten das Handwerkszeug, mit dem sie Daten und Fakten schnell und sicher finden und/oder ueberpruefen koennen. Das Seminar wendet sich an Volontaere sowie feste und freie Journalisten. Der Dozent ist Daniel Bouhs. Preis: 360,- Euro Details / Anmeldung: http://www.berliner-journalisten-schule.de/seminare/recherche-unter-zeitdruck/ , http://www.berliner-journalisten-schule.de/seminare/anmeldung . (Online-Formular) # 16: BJS-Seminar Einstieg in die Hintergrundrecherche - Fakten-Finder 1 . Di./Mi., 18./19.06.2013, jeweils 9 - 17 h, BJS Berliner Journalisten-Schule, Pressehaus am Alexanderplatz, Karl-Liebknecht-Str. 29, 10178 Berlin-Mitte. Wie pruefe ich, ob ein Thema traegt? Welche Vorrecherchen sind noetig? Und wie recherchiere ich, ohne Informanten zu verschrecken, Quellen zu verschuetten oder mich in einem Wust von Einzelinformationen zu verlieren? Welche juristischen Fallstricke gilt es zu vermeiden? Wann spreche ich welche Wissenstraeger an - und wie? Die Teilnehmer lernen auch anhand von praktischen Beispielen Strategien und Recherchemoeglichkeiten, mit denen sie Themen systematisch erschliessen koennen. Dieser Kurs richtet sich an Journalisten, die bisher wenig oder keine Erfahrung mit Tiefenrecherchen haben. Der Dozent ist Olaf Jahn. Preis: 360,- Euro Details / Anmeldung: http://www.berliner-journalisten-schule.de/seminare/hintergrundrecherche/ , http://www.berliner-journalisten-schule.de/seminare/anmeldung . (Online-Formular) # 17: Seminar "Recherche und Medienrecht" . Qualifizierungsseminar fuer den Mediennachwuchs am Do./Fr., 27./28.06.2013 in Koeln. Recherche ist das A und O journalistischen Arbeitens. Das gilt nicht nur fuer Radio und Print, sondern auch fuer die Fernsehpraxis. Aber wie und wo recherchiert man fuer welches TV-Format? Im Workshop werden die Moeglichkeiten qualifizierten Recherchierens vorgestellt und praktisch umgesetzt. In einem zweiten Teil widmet sich das Seminar relevanten medienrechtlichen Bestimmungen, die es bei der Sammlung von Inhalten zu beachten gilt. Was verbirgt sich hinter den Begriffen Quellenschutz, Informationspflicht und Persoenlichkeitsrecht? Was darf man und was darf man nicht? Die Teilnehmer erhalten Tipps, die Ihnen im Produktionsalltag Orientierung und Sicherheit verschaffen. Seminarinhalte: Recherchewerkzeuge und Quellen, Online-Recherche, Urheber- und Persoenlichkeitsrecht, Zitatrecht. Referentin ist die Medientrainerin Elisabeth Neumann. Veranstaltungsort: Deutschlandfunk, Koeln Preis: 375,- EUR zzgl. MwSt. Anmeldungen und Informationen: Hildegard Engler, Tel. 02365 / 918 945 mailto:engler [at] grimme-institut.de , http://www.grimme-institut.de/html/index.php?id=1216 . [Ende der Seminare, Stipendien, Preise]. ## Abschnitt Fuenf: Pressespiegel. # 18: Lesenswert . The Pope, the dictator, the fake photo: it pays to fact-check social media Von Henk van Ess. - BBC College of Journalism, 03.04.2013 http://www.bbc.co.uk/blogs/blogcollegeofjournalism/posts/The-Pope-the-dictator-and-the-fake-photograph-it-pays-to-fact-check-social-media . MediaShift, 28.03.2013 http://www.pbs.org/mediashift/2013/03/fact-checking-social-media-the-case-of-the-pope-and-the-dictator087.html . # 19: Journalismus . Rechte Gewalt "Wir haben versagt" Blinder Fleck Rassismus: Eine Journalistin erklaert selbstkritisch, weshalb sie bei Recherchen zu Opfern rechter Gewalt nicht frueher auf die NSU-Mordserie gestossen ist. Von Heike Kleffner. - Zeit online 21.03.2013 http://www.zeit.de/gesellschaft/2013-03/nsu-morde-journalisten-selbstkritik . Rechtsextremismus : "NSU-Versagen nicht Ausnahme, sondern Regel" Die Behoerden haben aus ihrem Versagen bei den NSU-Morden nichts gelernt. Dieses verheerende Bild zeichnet ein Report ueber Rechtsextremismus in Westdeutschland. Till Schwarze. - Zeit online 10.04.2013 http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-04/amadeu-stiftung-rechtsextremismus-westdeutschland/komplettansicht . Internet : Die Blogosphaere blueht Kommunikationswissenschaftler Lothar Rolke ueber Blogger in Deutschland DRadio Wissen, 28.03.2013 http://wissen.dradio.de/internet-die-blogosphaere-blueht.36.de.html?dram:article_id=241735 . Google News : Wie Computer journalistische Qualitaet berechnen Google beeinflusst die Nutzung von Online-Medien stark. Bei der Gewichtung von News werden grosse Medienhaeuser und populaere Themen bevorzugt. Von Stefan Betschon. - NZZ Medien, 19.03.2013 http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/medien/wie-computer-journalistische-qualitaet-berechnen-1.18049071 . CAR hits the mainstream Computer-assisted reporting is being recognized as an important journalistic discipline By Susan McGregor. - Columbia Journalism Review, 18.03.2013 http://www.cjr.org/between_the_spreadsheets/computer_assisted_reporting.php . taz-Geschaeftsfuehrer "Kalle" Ruch ueber die Medienkrise : "Niedergang wird sich sogar beschleunigen" Waehrend Zeitungen reihum in die Krise stuerzen, kann sich die Berliner Tageszeitung erstaunlich gut halten. Ihr Vorteil: Sie war schon immer dazu gezwungen, auf die Leser als Haupteinnahmequelle zu setzen und nicht auf Anzeigenkunden. Karl-Heinz "Kalle" Ruch, seit der Gruendung vor 35 Jahren Geschaeftsfuehrer der linken Zeitung, sprach mit Medienwoche.ch ueber das Erfolgsmodell der Taz auf Papier und im Netz. Die Branche koennte von seiner Zeitung lernen, wenn es denn nicht schon zu spaet ist. Interview von Ronnie Grob. - meedia, 20.03.2013 http://meedia.de/print/niedergang-wird-sich-sogar-beschleunigen/2013/03/20.html . "Die Oeffentlichkeit erweitern" Der Journalist und Schriftsteller Guenter Wallraff wurde in den 70er-Jahren mit seinen Undercover-Reportagen aus der Redaktion der Bild-Zeitung bekannt. Die drehscheibe sprach mit ihm ueber seine Recherchemethoden. Interview von Stefan Wirner. - Drehscheibe, 02.04.2013 http://www.drehscheibe.org/interview-mit-guenther-wallraff-zu-discountern.html . Intransparente Parteispenden : Stueckeln bis zur Unkenntlichkeit Die Herkunft von fast drei Viertel der Parteispenden kann nicht nachvollzogen werden. Das zeigt eine Auswertung der Rechenschaftsberichte der Parteien. Von Martin Rank. - taz.de, 01.04.2013 http://www.taz.de/Intransparente-Parteispenden/!113815/ . Netzwerk Recherche: Stammtisch mit Lutz Muekke - "Die Tricks der Spendenindustrie" Leipziger Internet Zeitung, 07.04.2013 http://www.l-iz.de/Veranstaltungen/Gesellschaft/2013/04/Netzwerk-Recherche-Stammtisch-mit-Lutz-Muekke-47499.html . Goldschuerfer im Netz : Ein Gespraech mit den Datenjournalisten Matzat und Venohr Von Nicole Walter. - Fluter, 19.3.2013 http://www.fluter.de/de/120/berufe/11408/ . Video, 4.49 min http://www.youtube.com/watch?v=CTBppV4yoVQ . Autor gegen ARD : Wenn Journalisten bei Kollegen klauen Von Thomas Schuler. - Berliner Zeitung, 10.04.2013 http://www.berliner-zeitung.de/medien/autor-gegen-ard-wenn-journalisten-bei-kollegen-klauen,10809188,22325306.html . # 20: Journalismus und PR / Lobbying . Interessenvertreter: EU-Abgeordneter veroeffentlicht mehr als tausend Lobby-Einladungen Eine Reise nach China, eine Gratismassage und viele Abendessen - der oesterreichische EU-Parlamentarier Hans-Peter Martin hat in zwei Jahren mehr als 1400 Schreiben von Lobbyisten gesammelt. "Wir werden regelrecht ueberschwemmt", sagt er. Spiegel online, 04.04.2013 http://www.spiegel.de/politik/ausland/eu-abgeordneter-martin-veroeffentlicht-lobby-einladungen-a-892465.html . 1427 Lobby-Interventionen in nur zwei Jahren Hans-Peter Martin, 04.04.2013 http://www.hpmartin.net/content/1427-lobby-interventionen-nur-zwei-jahren . # 21: Die Afghanistan Papiere . (s.a. #04) Konflikt um Papiere zum Afghanistan-Einsatz : Gesetz fuer den Dienstgebrauch Mit einem Trick verlangt das Verteidigungsministerium von der WAZ-Gruppe die Loeschung als geheim eingestufter Informationen zum Bundeswehreinsatz in Afghanistan. Die Journalisten sprechen von einer "Unverfrorenheit". Die Dokumente gehoerten "nicht der Regierung, sondern den Buergern". Von Christoph Hickmann. - Sueddeutsche, 09.04.2013 http://www.sueddeutsche.de/medien/konflikt-um-papiere-zum-afghanistan-einsatz-gesetz-fuer-den-dienstgebrauch-1.1644803 . WAZ laesst Afghanistan-Papiere trotz Urheberrechtsabmahnung im Netz Von Stefan Krempl. - heise.de, 09.04.2013 http://www.heise.de/newsticker/meldung/WAZ-laesst-Afghanistan-Papiere-trotz-Urheberrechtsabmahnung-im-Netz-1837733.html . Online-Enthueller : Radikale Bibliothekare Waehrend Julian Assange immer noch in London ausharrt, wandelt sich Wikileaks zum Recherchetool. Die WAZ bleibt trotz Angriffen aus dem Verteidigungsministerium bei ihren Afghanistandokumenten standhaft. Von Nik Afanasjew. - Tagesspiegel, 10.04.2013 http://www.tagesspiegel.de/medien/online-enthueller-radikale-bibliothekare/8041550.html . [Ende des Pressespiegel]. # 22: Link-Index . 02: nr-Jahrestreffen 2013 http://netzwerkrecherche.org/ . 03: nr-Stammtisch in Berlin http://www.netzwerkrecherche.de/nr-Stammtische/Berlin/ . 04: nr-Erklaerung: Urheberrecht ist kein Zensurinstrument http://www.derwesten-recherche.org/2013/04/verteidigungsministerium-geht-juristisch-gegen-waz-vor/ , http://www.netzwerkrecherche.de/index.php?article_id=629 , http://www.derwesten.de/politik/warum-die-dokumente-zum-krieg-im-netz-bleiben-muessen-id7815050.html , http://afghanistan.derwesten-recherche.org/#!/ . 05: NSU-Prozess: nr fordert besseren Zugang fuer Journalisten http://www.netzwerkrecherche.de/Presse/27032013-NSU-Prozess-Netzwerk-Recherche-fordert-besseren-Zugang-fuer-Journalisten/ . 06: Dataharvest Conference in Bruessel Twitter-Hashtag: #dataharvest13 , http://www.dataharvest.eu/ . 07: School of Data Journalism . http://www.journalismfestival.com/programme/2013 , https://docs.google.com/forms/d/1gn1eWFOzY810PJStjCWd94a8HMeml-PU7Y0m7OwmO1w/viewform?pli=1 . 08: Tagung "Das Phaenomen Populismus" http://web.apb-tutzing.de/apb/cms/uploads/Tagungsprogramme/2013/18-1-13-programm.pdf , http://web.apb-tutzing.de/apb/cms/index.php?id=1170&tid=18-1-13 . 09: EU-Hospitanzprogramm "Einblicke in die Europa-Politik" http://journalistenakademie.fes.de/aktivitaeten_detail.php?seminar_id=4393 . 10: Offshore Leaks http://www.icij.org/offshore , http://www.ndr.de/home/offshoreleaks101.html , http://www.guardian.co.uk/uk/series/offshore-secrets , http://www.sueddeutsche.de/thema/OffshoreLeaks . http://www.icij.org/offshore/how-icijs-project-team-analyzed-offshore-files , http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/offshore-leaks-geheime-geschaefte-in-steueroasen-enttarnt-1.1639751 , http://www.ndr.de/home/offshoreleaks135.html , http://www.sueddeutsche.de/kolumne/werkstattbericht-zu-offshore-leaks-wie-computer-forensik-das-offshore-system-entschluesselte-1.1640079 , http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-04/offshore-leaks-datenanalyse , http://www.heise.de/newsticker/meldung/Offshore-Leaks-Wie-86-Journalisten-aus-46-Laendern-260-Gigabyte-an-Daten-durchforsteten-1835358.html . http://www.sueddeutsche.de/kolumne/in-eigener-sache-warum-die-sz-die-offshore-daten-nicht-dem-staat-geben-wird-1.1641240 , http://www.ndr.de/home/offshoreleaks197.html . 11: Campact-Aufruf: Steuerflucht bekaempfen https://www.campact.de/steuerflucht/appell-2/teilnehmen/ . 12: Aktionen gegen die "Bestandsdatenauskunft" https://www.vorratsdatenspeicherung.de/ , http://blog.vorratsdatenspeicherung.de/2013/03/22/warum-das-gesetz-zur-bestandsdatenauskunft-verfassungswidrig-ist/ , http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/Bestandsdaten-StN . http://bda.protestwiki.de/wiki/Hauptseite , http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2013-03/bestandsdaten-richter-gesetzentwurf , ttp://www.heise.de/newsticker/meldung/Bestandsdatenauskunft-Gruenes-Licht-fuer-neue-Zugriffsregeln-auf-IP-Adressen-und-PINs-1826292.html . 13: BigBrotherAward 2013 vergeben http://www.bigbrotherawards.de/2013 , http://www.bigbrotherawards.de/why , http://www.heise.de/newsticker/meldung/Big-Brother-Awards-2013-Zerschlagt-Google-1841162.html . 14: bpb-Dossier zum Lokaljournalismus http://www.bpb.de/lokaljournalismus , http://www.bpb.de/lokaljournalistenprogramm . 15: BJS-Seminar Recherche unter Zeitdruck - Fakten-Finder und Fakten-Checker http://www.berliner-journalisten-schule.de/seminare/recherche-unter-zeitdruck/ , http://www.berliner-journalisten-schule.de/seminare/anmeldung . 16: BJS-Seminar Einstieg in die Hintergrundrecherche - Fakten-Finder 1 http://www.berliner-journalisten-schule.de/seminare/hintergrundrecherche/ , http://www.berliner-journalisten-schule.de/seminare/anmeldung . 17: Seminar "Recherche und Medienrecht" http://www.grimme-institut.de/html/index.php?id=1216 . 18: Lesenswert http://www.bbc.co.uk/blogs/blogcollegeofjournalism/posts/The-Pope-the-dictator-and-the-fake-photograph-it-pays-to-fact-check-social-media , http://www.pbs.org/mediashift/2013/03/fact-checking-social-media-the-case-of-the-pope-and-the-dictator087.html . 19: Journalismus http://www.zeit.de/gesellschaft/2013-03/nsu-morde-journalisten-selbstkritik , http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-04/amadeu-stiftung-rechtsextremismus-westdeutschland/komplettansicht , http://wissen.dradio.de/internet-die-blogosphaere-blueht.36.de.html?dram:article_id=241735 , http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/medien/wie-computer-journalistische-qualitaet-berechnen-1.18049071 , http://www.cjr.org/between_the_spreadsheets/computer_assisted_reporting.php , http://meedia.de/print/niedergang-wird-sich-sogar-beschleunigen/2013/03/20.html , http://www.drehscheibe.org/interview-mit-guenther-wallraff-zu-discountern.html , http://www.taz.de/Intransparente-Parteispenden/!113815/ , http://www.l-iz.de/Veranstaltungen/Gesellschaft/2013/04/Netzwerk-Recherche-Stammtisch-mit-Lutz-Muekke-47499.html , http://www.fluter.de/de/120/berufe/11408/ , http://www.youtube.com/watch?v=CTBppV4yoVQ , http://www.berliner-zeitung.de/medien/autor-gegen-ard-wenn-journalisten-bei-kollegen-klauen,10809188,22325306.html . 20: Journalismus und PR / Lobbying http://www.spiegel.de/politik/ausland/eu-abgeordneter-martin-veroeffentlicht-lobby-einladungen-a-892465.html , http://www.hpmartin.net/content/1427-lobby-interventionen-nur-zwei-jahren . 21: Die Afghanistan Papiere http://www.sueddeutsche.de/medien/konflikt-um-papiere-zum-afghanistan-einsatz-gesetz-fuer-den-dienstgebrauch-1.1644803 , http://www.heise.de/newsticker/meldung/WAZ-laesst-Afghanistan-Papiere-trotz-Urheberrechtsabmahnung-im-Netz-1837733.html , http://www.tagesspiegel.de/medien/online-enthueller-radikale-bibliothekare/8041550.html . [Ende des Link-Index]. # 23: Technische Hinweise . Der formale Aufbau dieses Newsletters folgt dem 'Text E-Mail-Newsletter Standard' (TEN S). Der Zweck dieses Standards ist es, in textbasierten E-Mail-Newslettern die Orientierung zu vereinfachen. Die Startseite des TEN S ist: http://www.headstar.com/ten/ . Die deutsche Uebersetzung des TEN S finden Sie hier: http://www.ude.de/ten/ . Als Navigationshilfe fuer Screen Reader beginnen alle Ueberschriften mit einem Doppelkreuz "#" und enden mit einem Punkt "." Die Inhalte sind nummeriert, die Nummern folgen direkt nach dem Doppelkreuz. Einige lange Hyperlinks in diesem Newsletter werden durch Ihr E-Mail-Programm moeglicherweise auf mehrere Zeilen umgebrochen, so dass sie nicht funktionieren. Kopieren Sie in diesem Fall bitte die komplette Zeichenkette des Hyperlinks in die Adresszeile Ihres Webbrowsers. Um PDF-Dateien ('Portable Document Format', Dateiendung '.pdf') zu oeffnen, benoetigen Sie einen Viewer. Freie PDF-Betrachter koennen Sie kostenfrei hier laden: http://pdfreaders.org/ . Um RTF-Dateien ('Rich Text Format' der Firma Microsoft, Dateiendung '.rtf') zu oeffnen, koennen Sie die meisten Textverarbeitungsprogramme nutzen. Sie koennen aber auch einen Viewer von Microsoft gratis herunterladen: http://www.microsoft.com/office/000/viewers.asp . Online koennen Sie PDF- und RTF-Dateien mit dem "Online viewer for PDF, PostScript and Word" von Samuraj Data in Schweden (Benutzungsanleitung in Englisch) oeffnen: http://view.samurajdata.se/ . [Ende technische Hinweise]. # 24: Impressum . Newsletter Netzwerk Recherche ISSN 1611-8871 Dieser Newsletter wird herausgegeben vom netzwerk recherche e.V. (Amtsgericht Wiesbaden, Vereinsnummer 23 VR 3634). Hausanschrift und Pakete: Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Strasse 4, 10405 Berlin Postanschrift: Postfach 580507, 10414 Berlin Verantwortlich fuer alle Inhalte des Newsletter (V.i.S.d.P. und Verantwortlicher gemaess § 5 TMG): Oliver Schroem. mailto:vorstand [at] netzwerkrecherche.de , http://www.netzwerkrecherche.de/ . Das netzwerk recherche e.V. hat das Ziel, den Recherche-Journalismus in Deutschland zu foerdern. Es vertritt die Interessen jener Kollegen, die (oft gegen Widerstaende in Verlagen und Sendern) intensive Recherche durchsetzen wollen. Ausserdem foerdert netzwerk recherche die Verbesserung von Aus- und Fortbildung im Bereich Recherche und tritt fuer die Verbesserung der Rahmenbedingungen fuer Recherche-Journalismus ein. Der Newsletter Netzwerk Recherche ist urheberrechtlich geschuetzt. Das Copyright liegt beim netzwerk recherche e.V. Das Urheberrecht namentlich gekennzeichneter Artikel liegt bei deren Verfassern. Bestellen oder abbestellen koennen Sie den Newsletter durch eine E-Mail an: mailto:abo [at] netzwerkrecherche.de oder unter der Webadresse: http://www.netzwerkrecherche.de/newsletter/ . Die Redaktion erreichen Sie mit einer E-Mail an: mailto:newsletter [at] netzwerkrecherche.de . Editorials: Markus Grill, Steffen Grimberg, Kuno Haberbusch, Oliver Schroem. Redaktion: Albrecht Ude mailto:albrecht [at] ude.de Textredaktion: Susanne Tofern mailto:susanne [at] tofern.net E-Mail-Adressen werden nicht an Dritte weitergegeben oder verkauft. Sie werden ausschiesslich zum Versand dieses Newsletters verwendet. Eingehende E-Mails werden vertraulich behandelt: http://www.netzwerkrecherche.de/newsletter/index.php?pageid=61 . Rechtlicher Hinweis: Fuer den Inhalt von Webseiten, auf die in diesem Newsletter ein Link gelegt wird, ist das netzwerk recherche nicht verantwortlich. [Ende des Impressum]. [Ende des Newsletter Netzwerk Recherche].