Jk-12 - PREVIEW
nr-Jahreskonferenz 2012
DigiTal der Ahnungslosen: Recherche jenseits von googeln und mogeln
Referenten | |
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Roland Rino Büchel | |
Uli Hoeneß | |
Thomas Kistner | |
Mod.: Reinhold Beckmann |
Programm | |
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Tag | Freitag - 2012-06-01 |
Raum | K1 |
Beginn | 14:30 |
Dauer | 01:00 |
Info | |
ID | 273 |
Track | Sportjournalismus |
Sprache der Veranstaltung | deutsch |
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Kritische Fragen unerwünscht
Recherchefreie Zonen im Sport
Beim milliardenschweren Fußballweltverband jagt seit Jahren ein Skandal den nächsten. Der Name FIFA ist unter ihrem Präsidenten Joseph Blatter zum Synonym für Korruption geworden. Jedoch kritische Berichterstattung versucht Blatter mit aller Macht zu verhindern. Oft mit Erfolg: Als das Buch „Wie das Spiel verloren ging“ des britischen Autors David Yallop auf den Markt kam, klagte Blatter – und siegte zumindest in der Schweiz. Dort durfte das Buch nicht erscheinen. Auch gegen das Buch „Foul!“ des britischen Autors Andrew Jennings versuchte Blatter ein Vertriebsverbot durchzusetzen. Selbst die Veröffentlichung von Gerichtsdokumenten, die angeblich die Käuflichkeit von FIFA-Funktionären aufzeigen, versucht Blatter bislang erfolgreich zu verhindern. Schweizer und britische Medien versuchen nun, die Freigabe des Dokumentes juristische zu erzwingen. - Wie kann man dieser Allmacht der FIFA begegnen? Was können Medien tun? Wie müssen Medien auf Einschüchterungsversuche reagieren? Was muss sich bei der FIFA ändern? Unsere Diskussionsteilnehmer haben einschlägige Erfahrungen mit der FIFA – und einen klaren Standpunkt: Thomas Kistner in seinem Buch „FIFA Mafia“: „Sportjournalisten sind leider allzu oft Fans, die es über die Absperrung geschafft haben, journalistisch gehen sie eher selten ran ans Thema. (…) Public Relations und Journalismus arbeiten Hand in Hand.“ (…) „Blatters Methode, sogar von Richtern festgeschriebene Fakten öffentlich zu verdrehen, funktioniert, solange es Journalisten gibt, die eine ausgewogene Berichterstattung darin sehen, hohen Amtsträgern widerspruchslos eine Abspielfläche zu bieten und sie nicht einmal mit gerichtsfesten Fakten zu behelligen.“ Roland Rino Büchel, Schweizer Nationalrat und Ex-FIFA-Marketing-Manager, in einem Brief an FIFA-Präsident Joseph Blatter: „Weshalb interessiert es Sie nicht, was für unsaubere Typen die wichtigen Entscheide in Ihrem Milliardenkonzern treffen?“ Uli Hoeneß, Januar 2012 im Interview mit der SZ: „Blatter muss in den nächsten Monaten ganz klar erklären, wie er diesen Sumpf austrocknen will, und wenn er das nicht schafft, muss man Möglichkeiten schaffen, ihn abzusetzen.“