Peinigende Recherchen, peinliche Ergebnisse

Seit mehr als einem Jahr gibt es ProQuote. Letztlich ist die Vereinsgründung die Konsequenz aus der jahrzehntelangen fehlenden Präsenz von Frauen in den Chefetagen deutscher Verlage und Sender. Regelmäßig ermittelt und veröffentlicht der Verein deshalb diesen (geringen) Frauenteil bei deutschen Sendern und Verlagen. Die Bilanz ist noch immer deprimierend. Wie diese Zahlen ermittelt werden und wie die Verantwortlichen reagieren, darüber wird in dieser Veranstaltung informiert. ProQuote mischt sich ein, wenn bei Neubesetzungen von Führungspositionen Frauen mal wieder nicht berücksichtigt werden – wie zuletzt beim WDR. Aber es sind nicht nur Frauen, die (endlich) aktiv werden, sich vernetzen, Forderungen formulieren oder Missstände anprangern. Auch namhafte Journalisten unterstützen die Forderungen des Vereins. Bemerkenswert ist der Umfang der Unterstützung. Von „Bild“ bis zur taz, von öffentlich-rechtlichen Sendern bis zum Privatfernsehen – aus allen Bereichen melden sich Frauen (und auch Männer) zu Wort. Wer so viel Unterstützung erhält, darf sich auch über Kritiker nicht wundern. Wie der Verein funktioniert, wie er sich organisiert, welche Erfolge er schon hat, welcher Frust noch immer vorhanden ist und wie er mit Kritik umgeht – darüber wird auf diesem Erzählcafe diskutiert. Moderiert von einem Mann.