Jk-13 - PREVIEW
nr-Jahreskonferenz 2013
Referenten | |
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Katharina Borchert | |
Jan-Eric Peters | |
Stefan Plöchinger | |
Anita Zielina | |
Mod.: Vera Linß |
Programm | |
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Tag | Samstag - 2013-06-15 |
Raum | K1 Forum |
Beginn | 15:45 |
Dauer | 01:00 |
Info | |
ID | 576 |
Track | Forum |
Sprache der Veranstaltung | deutsch |
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Digital total
Macher, Modelle, Moneten
Retten Bezahlschranken online den Journalismus? Den Eindruck gewinnt man in der Debatte, die „Bild“ mit einem solchen Modell ausgelöst hat. Während Freitag-Verleger Jakob Augstein Springer als Vorreiter und Prüfstein für den Erfolg anderer sieht, lehnen die taz und andere dies ab – oder warten ab. Ausgelöst hat die Debatte und die Hoffnungen, die in sie gesetzt werden, die New York Times mit einer Bezahlschranke. Tatsächlich sind viele ihrer Leser bereit, sie auch online zu abonnieren. Monatlich gab es zunächst 20 Artikel kostenlos – mittlerweile beschränkte sie die Zahl auf zehn. Allerdings sind Onlineabos deutlich billiger als die gedruckte Zeitung.
Wie finden gedruckte Zeitungen und Online-Ausgaben zu einer gemeinsamen Strategie, um aufwendige Recherche zu finanzieren? Wird das gelingen? Oder werden Online-Ausgaben zwangsläufig verwässern und mit Boulevard und PR durchtränkt, um Klicks zu generieren? Führt die Entwicklung zwangsläufig zu Portalen, die nur mehr mit „Journalismus light“ unkritisch über Unternehmen und Produkte informieren, weil sie auch als Verkaufsplattform an Handelserlösen teilhaben wollen? Welche Pläne haben Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine, Spiegel und Zeit? Planen sie ein gemeinsames Bezahlmodell und koordinieren ihr Vorgehen? Oder kämpft jeder mit seinen Inhalten für sich? Wohin wird sich das Modell der Bezahlschranke entwickeln? Schaltet man eine bestimmte Anzahl von Artikeln frei oder bestimmte Nachrichten und Berichte? Wird unterschieden in Billig-News und Prämium-Hintergrund-Berichte? Taz-Geschäftsführer Ruch sagt: „Wir wollen Texte nicht danach unterscheiden, ob sie verkäuflich oder kostenlos sind. Der Schnitt sollte besser zwischen denen sein, die zahlen können, und denen, die das nicht können.“ Hat der Start der deutschen Huffington Post im September bei Burda Vorbildcharakter? Ariana Huffington sagte im Handelsblatt: „Für uns ist es eine der lukrativsten Optionen, Rubriken zu einem Thema zu starten, die von einem Unternehmen gesponsert werden.“ Dies lasse erwarten, so taz-Geschäftsführer Ruch, dass es „eine Inszenierung von ‚positivem‘ Journalismus nah am großen Geldstrom geben wird“. Übrigens: Auch die New York Times ließ sich angeblich kürzlich über so genannten “sponsored content” beraten – also bezahlte Inhalte, die wie unabhängiger Journalismus aussehen. Ob sie das wirklich zur Finanzierung plant, ist allerdings unklar.
Links
- Margaret Sullivan: A Milestone Behind, a Mountain Ahead (nytimes.com)
- Jakob Augstein: Schluss mit kostenlos (freitag.de)
- Stefan Niggemeier: Mit „Bild“ in einem Boot (faz.net)
- Karl-Heinz Ruch: Bezahlschranken: taz.de bleibt kostenlos (taz.de)
- Rebecca Greenfield: The New York Times Is Getting a Cheaper Paywall Because It Has To (theatlanticwire.com)
- Edmund Lee: New York Times Is Said to Consider More Sponsored Stories (bloomberg.com)