Ressourcen Gründen

Ressourcen zum Gründen

Eine kommentierte Linksammlung für Journopreneure (und Stifter)

Allgemeine Infos für Journopreneure:

American Press Institute

fast alles auf einen blick

Das American Press Institute (API) bietet den vielleicht umfassendsten Überblick (engl.) zum Nonprofitjournalismus. In ihren Guiding Principles for Nonprofit Newsrooms gibt die Organisation eine kurze Anleitung, wie die redaktionelle Unabhängigkeit im finanziellen Abhängigkeitsverhältnis zwischen Förderer und Gefördertem aufrechterhalten werden kann. Außerdem wird die Bedeutung von Transparenz hervorgehoben, sowohl was das Finanzielle als auch was redaktionelle Entscheidungen betrifft. Auch der ständige Austausch zwischen Geldgeber und gemeinnütziger Redaktion hilft laut API dabei, die Zusammenarbeit erfolgreich gestalten.

Weiterlesen... Interessanterweise widmet sich das Institut nicht nur der journalistischen Seite, sondern stellt zum besseren gegenseitigen Verständnis auch Guiding Principles for Funders of Nonprofit Media, also für die Förderer, vor.

Zum Überblick gehört auch die Studie Charting New Ground: The thical Terrain of Nonprofit Journalism (Download als .pdf), die sich mit ethischen Herausforderungen des an Bedeutung zunehmenden gemeinnützigen Journalismus auseinandersetzt und die gemeinnützige Medienlandschaft in den USA skizziert. Die Studie wirft einen Blick auf die Geldgeber, deren Motivation und Einbindung in redaktionelle Entscheidungen sowie die von den Stipendien abgedeckten Themenbereiche. Sie behandelt auch das Thema Transparenz, insbesondere wenn die Spender einmal selbst zum Gegenstand der Berichterstattung werden oder unbekannt bleiben. Außerdem geht es um den für beide Seiten interessanten, aber nicht immer eindeutig messbaren „impact“ einer Geschichte.

Das API nimmt bewusst auch traditionelle Medien in den Blick, die sich zwar mehr und mehr für spendenfinanzierte Recherchen öffnen, von denen aber nur sehr wenige Leitlinien zum Umgang mit externen Geldern schriftlich fixiert haben. Da sich auch Kooperationen zwischen traditionellen Medien und journalistischen Nonprofits häufen, hat das API praktische Tipps für eine gelungene Zusammenarbeit gesammelt. Im ausführlichen Bericht How news partnerships work: Commercial and nonprofit newsrooms can work together to benefit and change journalism“ wird anhand praktischer Beispiele sehr anschaulich erklärt, wie wichtig die Klärung und vertragliche Vereinbarung von Verantwortlichkeiten und finanzieller Rahmenbedingungen sowie der Projektorganisation für das Gelingen einer solchen Kollaboration sind.  
 
FAZIT: Vor allem mit Blick auf redaktionelle Unabhängigkeit und journalistische Ethik eine reiche Quelle.

Institute for Nonprofit News

fakten, fakten, fakten - und noch vieles mehr

Management, Fundraising, Marketing, Community Development – zu all diesen Aufgaben eines gemeinnützigen Journalismus-Projekts hat das US-amerikanische Institute for Nonprofit News hilfreiche Anleitungen mit konkreten Tipps verfasst. Das INN ist eine Organisation, die den Nonprofitjournalismus unterstützt und derzeit mehr als 110 Organisationen vereint.

FAZIT: Auf Journopreneure kommen neben dem Journalistischen noch viele andere Aufgaben zu. Das INN gibt einen ersten Überblick.

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

praxisleitfaden soziales unternehmertum

Diese Veröffentlichung (pdf-Datei, 52 Seiten) des Bundeswirtschaftsministeriums (Stand: Februar 2016) richtet sich an alle, die als Social Entrepreneur tätig werden wollen. Auch Journalisten können von den anschaulichen Praxishilfen und Fallbeispielen profitieren. Die Darstellung folgt einem verschlungenen Gründungspfad mit den Stationen Ideenentwicklung, Geschäftsmodell, Markttest, Gründen, Etablieren, Wachsen.

FAZIT: Kein Journalismus-spezifischer Ratgeber, trotzdem hilfreich, vor allem in der Vor-Gründungsphase.

Vor Ort NRW

handbuch des selbstbestimmten lokaljournalismus im netz

Karsten Lohmeyer und Stephan Goldmann von Lousypennies.de haben einen Leitfaden erstellt, der sich zwar dem Titel nach an Lokaljournalisten richtet, tatsächlich aber für alle Journopreneure großen Mehrwert hat. Die Autoren haben alle wichtigen Bereiche im Blick: Gründungsmodalitäten, Finanzierungsmodelle sowie wie alles rund um die Präsentation des eigenen Angebots im Netz (Website, Social Media Nutzung, Newsletter, Commmunity Building, etc.). Das Buch arbeitet mit vielen Beispielen und fasst die wichtigsten Informationen leserfreundlich in Checklisten zusammen.

FAZIT: Anschaulicher Überblick, erhältlich in einer kurzen und einer ausführlichen Version.

The Startup Failure Deep Dive Report

häufig gemachte fehler vermeiden

Warum gehen Gründungen schief? Der The Startup Failure Deep Dive Report hat sich gescheiterte Startups angeschaut und die Gründe dahinter analysiert. Herausgekommen ist eine Hitliste der typischen Startup-Fails. Kein spezieller Fokus auf journalistische Gründer, aber die Probleme dürften ähnlich sein.

FAZIT: Wer typische Fehler von Startups vermeiden möchte, sollte hier reinschauen.

Walkley

11 tipps für startups im journalismus

Die Essenz einer Studie über 35 journalistische Startups die Qualitätsjournalismus liefern, technologische Innovationen vorantreiben und finanziell gut darstehen, sind elf Tipps für Journopreneure entstanden.

FAZIT: Kompakt und kurzweilig.

Alles zu Finanzen, Marketing & Community-Building:

Global Investigative Journalism Network

survival guide für journalistische nonprofits

Das Global Investigative Journalism Network (GIJN) hat deshalb einen Survival Guide herausgebracht, in dem es um Finanzierungsstrategien für investigativ arbeitende gemeinnützige Organisationen geht. Für Lesefaule gibt es in Teil 2 des Reports eine schnelle Übersicht zu den verschiedenen Einkommensquellen.

FAZIT: Vor allem für Gründer von journalistischen Startups hilfreich.

Global Investigative Journalism Network

sustainability

Wer als Start-up länger als ein oder zwei Jahre überleben möchte, braucht eine nachhaltige Finanzierung. Das Global Investigative Journalism Network hat eine umfangreiche Pro-Tipp-Sammlung zusammengetragen mit Gedankenfutter zur Diversifizierung der Einnahmen, Mitgliedermodellen, Veranstaltungen, Spendensammeln und und und.

FAZIT: Must-Read für alle, die es ernst meinen.

Konrad Adenauer Stiftung

entrepreneurial journalism handbook

Das Handbuch spielt exemplarisch betriebswirtschaftliche Überlegungen einer journalistischen Gründung durch (Wettbewerbsanalyse, Angebot und Nachfrage, Kalkulation, etc.) und erklärt, warum sich Journopreneure als "Händler" verstehen müssen.

FAZIT: Vor allem das Kapitel "Entrepreneurship online" beleuchtet wichtige betriebswirtschaftliche Aspekte des Gründens.

Institute for Nonprofit News

bwl für nonprofit-noobies

In seinem Whitepaper: Audience Development and Distribution Strategies gibt das Institute for Nonprofit News eine detaillierte betriebswirtschaftliche Anleitung für den Aufbau einer gemeinnützigen Medienorganisation. Dabei geht es in erster Linie um medienökonomische und damit verbundene strukturelle Fragen, z.B.: Was ist mein Geschäftsmodell? Wie positioniere ich mich auf dem Markt? Welchen Eintrittsbarrieren (z.B. Konkurrenz) muss ich mich stellen? Wer ist mein Publikum? Wie erreiche ich es?

FAZIT: Die Themen sind vielleicht nicht immer sexy, aber wer ernsthaft darüber nachdenkt zu gründen, darf das Geschäftliche nicht aus den Augen verlieren.

Tow Center for Digital Journalism

wenn dein publikum zahlen soll, binde es ein!

Das Tow Center for Digital Journalism richtet sich mit dem Report Guide to Audience Revenue and Engagement an Redaktionen und Gründer, die ihr Geschäftsmodell (auch) auf ein zahlungsbereites Publikum stützen. Unterschieden werden drei Modelle: Spenden, Abos und Mitgliedschaften. Der Bericht geht detailliert auf die Vor- und Nachteile der Modelle ein und gibt Anwendungsbeispiele aus der internationalen Medienszene.

FAZIT: Wer vorhat, mit Journalismus Geld zu verdienen, sollte mal reinschauen.

Hearken

Der Wert von Partizipation (a.k.a. Engagement)

Die Medienbranche weiß, dass die Einbindung des Publikums überlebenswichtig ist. Woran es bislang scheitert, zeigt die Studie "Barriers to Engagement".

FAZIT: Für alle, die etwas tiefer in die Welt des Audience Engagement eintauchen wollen.

Center for Media Engagement

Wie aus Lesern Abonnenten werden

E-Mail-Akuise, Werbung in sozialen Medien - Es gibt viele Wege, neue Leser anzusprechen und sie im besten Fall zu zahlenden Abonnenten zu machen. Welche Strategien funktionieren, hat die Studie Subscription Messages untersucht.

FAZIT: Nach der Lektüre schießt man nicht mehr mit Kanonen auf Spatzen.

Global Investigative Journalism Network

erfolgreiche crowdfunding-kampagnen

Das Team von Direkt36, einem ungarischen Zentrum für investigativen Journalismus, gibt 10 Tipps für erfolgreiche Crowdfunding-Kampagnen. Sie sprechen aus Erfahrung. In vier Runden konnten sie 3.000 Unterstützer gewinnen und finanzieren sich etwa zur Hälfte über Crowdfunding.

FAZIT: Lehrreiche Erfahrungen aus erster Hand.

Global Investigative Journalism Network

das abc des fundraising

Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Fundraising-Expertin Bridget Gallagher gibt in ihrem Fundraising Primer Tipps, wie man Investoren für das eigene Projekt begeistern kann und erklärt, warum es wichtig ist, Kontakte zu pflegen.

FAZIT: Wer auf langfristige Förderung hofft, sollte sich diese Tipps zu Herzen nehmen.

Stiftungsfinanzierung:

journalism.co.uk

dos and don’ts für die bewerbung um ein stipendium i

Ein paar praktische Tipps für die Bewerbung um ein (Recherche-)Stipendium.

FAZIT:Wer gerade an einem Antrag sitzt, sollte kurz reinschauen.

European Journalism Centre

dos and don’ts für die bewerbung um ein stipendium ii

Das EJC öffnet die Bewerber-Kladde und zählt die häufigsten Fehler bei Stipendienbewerbungen auf. Ein paar Tipps, wie man es besser macht, gibt es natürlich auch.

FAZIT: siehe oben

Deutscher Journalisten Verband

die richtige stiftung finden

Einen guten Überblick über Projekte im stiftungsfinanzierten Journalismus gibt ein Ratgeber des DJV, der in Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Stiftungen entstanden ist und im November 2016 veröffentlicht wurde. Besonders lohnend sind die Tipps von erfolgreichen Gründern sowie die Hinweise von Stephanie Reuter, Geschäftsführerin der Rudolf-Augstein-Stiftung („Die richtige Stiftung finden“, S. 16 f.). Der kurze Ratgeber wird durch ein Online-Dossier ergänzt.

FAZIT: Für Stifter genauso interessant wie für Gründer.

Hostwriter

die story-idee steht, aber wer bezahlt dafür

Die Hostwriter sind selber sehr erfolgreich beim Einwerben von Grants. Hier fassen sie ihre Strategie in drei simplen Schritten zusammen: Macht dich bemerkbar! Baue Vertrauen auf! Nimm dir Zeit!

FAZIT: Kurz und knackig.

Weitere nützliche Infos:

Institute for Nonprofit News

die eigene news-website

Das Largo Project ist ein vom INN entwickeltes, kostenloses WordPress-Framework speziell zur Erstellung von Nachrichtenseiten.

FAZIT: Spart reichlich Zeit und Geld für's Coden.

Tow Center for Digital Journalism

deep impact - damit meine geschichte einschlägt wie ein komet

An der renommierten Columbia University in New York entstand 2017 die Studie The Case for Media Impact, die sich mit Einfluss und Wirkung journalistischer Berichterstattung beschäftigt. Anhand der Arbeit des gemeinnützigen International Consortium of Investigative Journalists (z.B. Offshore Leaks, Panama Papers, etc.) zeigen die Autoren bspw., dass Erfolg beim Publikum sorgfältiger Planung und sauberen Handwerks bedarf. Und dass „impact“ kein Schimpfwort ist.

FAZIT: Für alle, die etwas zu sagen haben und damit jemanden erreichen möchten.

torial.academy

kostenlose online-workshops

Die torial.academy bietet kostenlose Online-Workshops für Journalisten an – unter anderem zu den Themen Crowdfunding und Start-up-Gründung. Die torial.academy ist ein Projekt der August-Schwingenstein-Stiftung.

FAZIT: Webinare zu den Themen Gründen und Crowdfunding.

Für Stifter:

Bundesverband Deutscher Stiftungen

die sicht der förderer

Unter dem Dach des Bundesverbands Deutscher Stiftungen haben sich Vertreterinnen und Vertreter von zahlreichen Stiftungen zum Expertenkreis Qualitätsjournalismus zusammengeschlossen. Das Ziel dieses Kreises ist es nach eigenen Angaben, „das Engagement bereits bestehender oder neu zu gründender Stiftungen für den Erhalt der Qualität in den Medien zu erhöhen“.

Außerdem lässt sich in einer Datenbank recherchieren, welche Stiftung in welcher Form den Journalismus fördert, sei es im Bereich der Bildung, der Recherche oder im Bereich der Forschung.

FAZIT: Interessante Publikationen rund um den stiftungsfinanzierten Journalismus in Deutschland und der Welt.

Journalism Funders Forum

brückenbauer

Das Forum ist eine vom European Journalism Center angestoßene Veranstaltungsreihe, die Medienmacher und Stifter zusammenbringt. Aus den Treffen entstanden unter anderem die Blueprints for better collaboration between journalists and donors. Auch interessant: der Report zur Lage und Entwicklung des stiftungsfinanzierten Journalismus in Deutschland (an dem auch nr beteiligt war). 

FAZIT: Wer mehr über das Verhältnis von Journalismus und Stiftungen wissen möchte, finden beim Funders Forum interessante Diskussionsansätze.

ARIADNE

einführung in die journalismusförderung

In Deutschland fördert nur ein Bruchteil der Stiftungen journalistischen Projekte. Kein rein deutsches Phänomen. Die "Einführung in die Förderung von Journalismus und Medien" möchte Förderern weltweit helfen, die unterschiedlichen Möglichkeiten der Förderung und die dabei entstehenden Herausforderungen kennen zu lernen.

FAZIT: Stiftungen, die gerade erst anfangen, über Journalismusförderung nachzudenken, sind hier richtig.