Die Gewinner der Grow-Stipendien für Gründer und Gründerinnen im Nonprofitjournalismus stehen fest. Drei Projekte wurden im Rahmen der Fachkonferenz „Journalismus? Nicht umsonst!“ am 21. September 2018 in Berlin mit den mit 3.000 Euro dotierten Stipendien ausgezeichnet. Die Jury kürte erstens das Online-Magazin „Flüchtling – Magazin für multikulturellen Austausch“, das 2017 in Hamburg von Hussam Al Zaher gegründet wurde. Im Grow-Wettbewerb präsentierte die afghanische Journalistin Sahar Reza das Magazin, das sich für Verständigung einsetzt, die Situation von Geflüchteten in Deutschland aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und nun einen Ausbau des Angebots plant.
Das zweite Stipendium ging an das Projekt Datenguide von Simon Jockers, Simon Wörpel und Patricia Ennenbach. Das Team aus Datenjournalisten und Web-Entwicklern will ein einfach zu bedienendes Datenportal entwickeln, das die Daten der amtlichen Regionalstatistik übersichtlich darstellt, vergleichbar macht und erklärt. Das Portal kann als Recherche-Werkzeug für Journalisten und Bürger gleichermaßen dienen.
Die Journalistin Michaela Haas ist die dritte Stipendiatin im Grow-Programm. Sie will die Arbeit des Solutions Journalism Network aus den USA nach Deutschland bringen. Dazu gehören vor allem Trainingsangebote, die die Methoden des lösungsorientierten Recherche-Journalismus vermitteln. Unterstützt wird sie dabei durch die Journalistin Lisa Urlbauer und durch Nina Fasciaux, die sich als Europa-Koordinatorin des Solutions Journalism Network engagiert.
Im Wettbewerb um die Grow-Stipendien traten die besten sechs Bewerber auf der Konferenz in einem Pitch gegeneinander an, anschließend kürte die Jury die Gewinner. Die Stipendiaten werden nun in den kommenden Monaten an der Realisierung ihrer Ideen arbeiten, begleitet und beraten von Netzwerk Recherche. Bei der Jahreskonferenz des Vereins am 14./15. Juni 2019 in Hamburg werden die Stipendiaten die Fortschritte ihrer Projekte präsentieren.
Die Grow-Stipendien werden seit 2016 von Netzwerk Recherche und der Schöpflin Stiftung vergeben. Die Gewinner erhalten neben der finanziellen Starthilfe Know-how- und Vernetzungsangebote im gemeinnützigen Journalismus. Zu den bisherigen Stipendiaten zählen zum Beispiel Frag den Staat, das Online-Portal für Informationsfreiheit, das lokaljournalistische Pilotprojekt „Einfach Heidelberg“ mit Nachrichten in leichter Sprache sowie das Online-Magazin MedWatch, das sich auf das Enttarnen von dubiosen Heilsversprechen im Gesundheitswesen konzentriert.