Die Gewinner der Grow-Stipendien für Gründer und Gründerinnen im Nonprofitjournalismus stehen fest. Drei Projekte wurden im Rahmen der Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche am 15. Juni 2019 in Hamburg mit den mit 3.000 Euro dotierten Stipendien ausgezeichnet. Die Jury kürte erstens das Online-Magazin dis:orient, das von Anna-Theresa Bachmann präsentiert wurde. Das Magazin ist aus dem Blog Alsharq entstanden und widmet sich Themen aus Nordafrika und Westasien. Es wird von einem gemeinnützigen Verein getragen und möchte sich jetzt weiter professionalisieren.Weiterlesen
Author Archives: Malte Werner
Bundesratsinitiative zur Anerkennung der Gemeinnützigkeit von Journalismus
Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat einen Gesetzentwurf in den Bundesrat eingebracht, mit dem die Rahmenbedingungen für gemeinnützigen Journalismus verbessert werden sollen. Konkret geht es in dem Antrag darum, die für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit ausschlaggebende Abgabenordnung des Bundes so zu ändern, dass Journalismus dort als eigener Förderzweck aufgenommen wird. Dies ist bisher nicht der Fall.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) verwies in seiner Rede im Bundesrat auf das Recherchenetzwerk Correctiv, das den Status der Gemeinnützigkeit über den Förderzweck „Volksbildung“ erlangt hat. „Das ist nach unserer Auffassung auf Dauer nicht rechtssicher“, sagte Laschet.
Er machte deutlich, dass mit dem Antrag nicht der gesamte Journalismus gemeinnützig werden solle. Aber: „Die gemeinnützigen Journalisten, die tätig sind, brauchen nach Auffassung des Landes Nord rhein-Westfalen eine bessere Rechtsgrundlage.“ Profitieren sollen nur diejenigen, die „den Pressekodex der deutschen Medien einhalten und die sich der Beschwerdeordnung des Deutschen Presserats verpflichten“, sagte Laschet. Dies sei kein Eingriff in den Wettbewerb, weil die, die gemeinnützig seien, Journalismus eben nicht mit Gewinnstreben betreiben sollten.
Der Gesetzentwurf wird nun in den Fachausschüssen diskutiert, federführend ist der Finanzausschuss des Bundesrats.
LinkTipp #28: Tips to find EU funding for journalism
Wer sich nach EU-Geldern für sein journalistisches Projekt umsieht, sollte diesen Text von Eric Karstens gelesen haben. Der Fundraising-Profi kennt die europäische Szene wie kein zweiter. Also wenn euch Horizon 2020, Creative Europe und The SME Instrument nichts sagen, dann schaut lieber mal rein.
LinkTipp #27: Report on global media philanthropy
Der Bericht Global Media Philanthropy: What Funders Need to Know About Data, Trends and Pressing Issues Facing the Field richtet sich vor allem (aber nicht ausschließlich) an Stifter. Darin geht es unter anderem um Hintergründe von Stipendienprogrammen und die besondere Situation für Journalismusförderung in Europa.
LinkTipp #26: How to make an independent magazine
Wer ein eigenes Magazin auf die Beine stellen will, sollte sich über eine Dinge im Klaren sein. Welche? Dieser Podcast verrät’s.
Warum so zögerlich?
Der Constructive Journalism Day in Hamburg versuchte, mit Vorurteilen über lösungsorientierten Journalismus aufzuräumen. Mit dabei: Grow-Stipendiatin Lisa Urlbauer
Der konstruktive Journalismus hat in Deutschland immer noch ein Wahrnehmungsproblem. Es ist hinlänglich bekannt, dass Medien ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit zeichnen, weil die Berichterstattung oft vor allem negative Ereignisse in den Blick nimmt. Es ist auch bekannt, dass das beim Publikum nicht gut ankommt. Und trotzdem werden Ansätze, die daran etwas ändern möchten, schnell als „Kuscheljournalismus“ abgestempelt. Ursache für die reflexhafte Kritik dürfte ein mangelndes Verständnis für die Anliegen des konstruktiven Journalismus sein. Daran etwas zu ändern, war ein Ziel des Constructive Journalism Day, der am 14. Februar 2019 in Hamburg stattfand.
LinkTipp #25: The Cairncross Review: a sustainable future for journalism
Eine im Auftrag der britischen Regierung erstellte Studie über die Zukunft des Journalismus in Großbritannien warnt vor dem Aussterben des Lokaljournalismus. Eine aus den Ergebnissen abgeleitete Forderung lautet: “Direct funding for public-interest news outlets, with public funds used to support the reporting of local democracy through a new institute of public interest news.” Hier gibt es die Zusammenfassung des Guardian.
LinkTipp #24: What’s Wrong with Philanthro-Journalism?
Eine Zusammenfassung der schon aus #22 bekannten, kritischen Studie zum stiftungsfinanzierten Journalismus in der Columbia Journalism Review: “our research shows that foundation funding is inadvertently shaping the ‘boundaries’ of international nonprofit journalism, or the ways journalists understand, value, and carry out their work.”
LinkTipp #23: Six questions you should ask yourself before launching a membership model
Was man sich überlegen sollte, bevor man seinen Journalismus durch “Mitglieder” finanzieren lassen möchte, hat das European Journalism Center hier zusammengefasst.
LinkTipp #22: How foundation funding changes the way journalism gets done
Mathew Ingram wirft in seinem Artikel in der Columbia Journalism Review einen kritischen Blick auf eine Studie zum stiftungsfinanzierten Journalismus. Er stellt fest: “foundation funding often shapes the issues a non-profit newsroom chooses to focus on, and how they go about reporting on them […]. Most foundation funding is focused on certain themes, such as global development or the environment [… and] the funding they provide inevitably pushes their grantees in certain directions”