Medienkodex des netzwerks recherche
Neufassung, beschlossen von der Mitgliederversammlung am 8. Juli 2016
Präambel
Recherche ist die wichtigste Voraussetzung für die Glaubwürdigkeit des Journalismus. Neue Technologien eröffnen dem Journalismus und der Recherche Chancen und bringen neue Herausforderungen mit sich. Gleichzeitig gefährdet der ökonomische Druck die Qualität des Journalismus. Das Netzwerk Recherche setzt sich für Qualität, Handwerk und gute Rahmenbedingungen der Recherche ein.
- Journalisten* recherchieren und berichten unabhängig, sorgfältig und umfassend. Sie achten die Menschenwürde und Persönlichkeitsrechte.
- Journalisten recherchieren, gewichten und veröffentlichen nach dem Grundsatz „Richtigkeit vor Schnelligkeit“.
- Journalisten schützen ihre Informanten uneingeschränkt, vor und nach einer Berichterstattung. Sie klären auf über Risiken. Die Sicherheit des Informanten hat stets Priorität. Journalisten schützen ihre Kommunikation gegen unbefugten Zugriff und nutzen digitale Verschlüsselungstechniken.
- Journalisten garantieren handwerklich saubere und ausführliche Recherche aller zur Verfügung stehenden Quellen.
- Journalisten machen keine PR.
- Journalisten verzichten auf jegliche Vorteilsnahme und Vergünstigung.
- Journalisten unterscheiden erkennbar zwischen Fakten und Meinungen.
- Journalisten überprüfen ihre Arbeit und legen ihre Fehler und Korrekturen offen. Sofern es publizistisch sinnvoll ist, informieren sie über ihren Rechercheweg.
- Journalisten ermöglichen und nutzen Fortbildung zur Verbesserung ihrer Arbeit.
- Medienunternehmen sind in der Verantwortung, Journalisten bei der Umsetzung dieses Leitbildes zu unterstützen. Wichtige Funktionen haben dabei Redaktions- und Beschwerdeausschüsse sowie Ombudsstellen und eine kritische Medie-berichterstattung.
* Es sind stets beide Geschlechter gemeint.
- Medienkodex auf einer A4-Seite (PDF-Datei, 1 S. KB)
- Ursprüngliche Fassung des Medienkodex von 2006 (PDF-Datei, 1 S., 68 KB)