Autor: Toby McIntosh

Illustration: Marcelle Louw für GIJN

Weltweit richten Netzwerke aus wirtschaftlichen Interessensgruppen, Regierungsbeamt:innen und kriminellen Gruppen mit illegalen Geschäften großen Schaden für die Umwelt an: Beispielsweise treiben sie weltweit illegalen Handel mit Wildtieren und Meeresfrüchten, Holz, Mineralien, gefährlichen Abfällen und giftigen Chemikalien voran. Nicht selten sind solche Umweltverbrechen mit anderen kriminellen Aktivitäten wie Drogenhandel und Geldwäsche verbunden.

Organisierte Umweltkriminalität

Um das Zusammenspiel von kriminellen Akteur:innen zu verdeutlichen, erzählt Andrea Crosta, Geschäftsführer von Earth League International, im Interview von einem Treffen mit einem bekannten asiatischen Wildtierschmuggler in Südamerika, der unter anderem mit Haifischflossen handelt. Bei dem Treffen tauchte eine Person von einer kriminellen Organisation auf „und plötzlich haben wir über Geldwäsche geredet“. Später kam Crosta zufolge eine dritte Person hinzu, die beim Zoll eines internationalen Flughafens arbeitete und den Schmuggel „von so ziemlich allem – auch Menschen“ ermöglichte. „So sieht es auf den obersten Ebenen der Umweltkriminalität aus“, erklärt Crosta.

„Der Missbrauch der Umwelt ist die viertgrößte kriminelle Aktivität der Welt“, heißt es im Umweltprogramm der Vereinten Nationen von 2017. „Sie hat einen Wert von bis zu 258 Milliarden US-Dollar, nimmt jedes Jahr um fünf bis sieben Prozent zu und ist verstrickt mit anderen Formen der internationalen Kriminalität.“

Finanzielle Schäden zu schätzen, ist jedoch nur eine Möglichkeit, um die Folgen von Umweltkriminalität zu messen. Ebenso wichtig sind wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Abholzung von Wäldern, Überfischung, dem rapiden Verlust der Artenvielfalt sowie zu Zusammenhängen zwischen Zoonosen und dem Einfluss auf die Klimakrise, um nur einige Beispiele zu nennen. So wird die Klimakrise durch diverse Umweltverbrechen beschleunigt. Vor allem der illegale Holzeinschlag trägt zur Abholzung bei. Auch verbotene Mittel, die zur Erderwärmung beitragen, werden auf dem Schwarzmarkt verkauft. Die Klimakrise wiederum führt zu negativen wirtschaftlichen Folgen und sozialen Unruhen und belastet die Umwelt zusätzlich.

Quellen finden

Aufgrund der Verflechtung von Korruption, organisierten Verbrechen und Umweltkriminalität sollte bei der Recherche zu Umweltverbrechen die Quellensuche in mehrere Richtungen gehen.

Zu den Tätern gehören viele Akteur:innen entlang einer Lieferkette: von Arbeiter:innen vor Ort über korrupte Beamt:innen bis hin zu den Endverbraucher:innen. In organisierte Verbrechen involviert zu sein, ist in einigen Regionen üblich. Manche Expert:innen sprechen von Grauzonen und bezeichnen illegalen Wildtierhandel (IWH) auch als „desorganisiertes Verbrechen“.

Viele Journalist:innen und Beobachter:innen betonen immer wieder, dass die Recherche zu Umweltverbrechen an zwei Punkten besonders wichtig sei: dort, wo die Verbrechen begangen werden, und dort, wo die illegalen Produkte schließlich verkauft und gekauft werden. Andere unterstreichen, wie wichtig es sei, sich vor allem auf die Lieferketten zu konzentrieren, um diejenigen zu entlarven, die Umweltverbrechen ermöglichen, finanzieren und davon profitieren. Es gibt also mehrere Ansatzpunkte.

Die besten Quellen sind:

  • lokale und internationale Nichtregierungsorganisationen (NGOs)
  • die lokale Bevölkerung
  • Regierungsbeamt:innen, aus den Bereichen Handel und Infrastruktur eingeschlossen
  • Umweltschützer:innen
  • Beamt:innen der Strafverfolgungsbehörden
  • Wilderer, Waldarbeiter:innen und Fischer:innen
  • Personen in der Lieferkette (nicht nur Verkäufer:innen, sondern auch Leute aus dem Transportsektor)
  • Personen, die wegen Umweltdelikten verurteilt wurden oder eine Haftstrafe absitzen
  • Wissenschaftler:innen
  • Verbraucher:innen
  • Medienberichte über Verhaftungen und Gerichtsverfahren

Da vor allem der Wildtierschmuggel auch online weit verbreitet ist, wird es immer wichtiger, im Internet nach Spuren und Hinweisen zu suchen. Lass dich bei deiner Recherche von Expert:innen beraten, denn Händler:innen und Kund:innen verschleiern ihre Geschäfte.

Grundkenntnisse über die rechtliche Situation im jeweiligen Land und den Ablauf von behördlichen Vorgängen und wie sie genutzt werden, sind ebenfalls wichtig. Nimm dir Zeit, um dich in den Handel mit bestimmten Produkten einzulesen. Der 2018 veröffentlichte Bericht Razing Africa: Combatting Criminal Consortia in the Logging Sector zum Beispiel unterteilt das Holzgeschäft in fünf Phasen: Abbau, Fräsen, Transport, Vermarktung und Geldwäsche. Der Bericht erwähnt darüber hinaus eine beliebte Strategie in der Umweltkriminalität, um nicht entdeckt zu werden: die Vermengung von illegalen mit legalen Produkten.

Bemerkenswerte Recherchen

‘They Are Finishing the Trees’: Chinese Companies and Namibian Elites Make Millions Illegally Logging the Last Rosewoods: In dieser Recherche nahm das Team des Organized Crime and Corruption Reporting Project (OCCRP) zwei chinesische Unternehmen unter die Lupe, die in Namibia geschützte Laubholzarten, wie zum Beispiel das afrikanische Rosenholz, illegal abholzen. Für seine Geschichte reiste der Journalist John Grobler sehr viel, um Interviews und Beobachtungen aus erster Hand zu bekommen, und gab sich darüber hinaus als potenzieller Holzkäufer aus. Dadurch bekam er Zugriff auf einen internen Revisionsbericht der Regierung sowie auf offizielle Exportdaten. In seiner Geschichte untersucht er die Firma eines chinesischen Einwanderers mit langem Vorstrafenregister.

Bolivia’s Jaguars Targeted in Search of ‘American Tiger’ Parts: Dieser Artikel von Vanessa Romo, der auf der Plattform Mongabay erschien, enthüllt, dass von China aus kontrollierte Handelskartelle Körperteile von Jaguaren aus Bolivien schmuggeln. Ihre Recherchen identifizieren drei kriminelle Banden, die in Bolivien agieren und deren Mitglieder fast alle chinesische Staatsangehörige sind. Romo konnte dabei auf Informationen aus verdeckten Ermittlungen der Earth League International und des niederländischen Komitees der International Union for Conservation of Nature (IUCN) zurückgreifen.

RDF Burned in Bulgaria May Contain Toxic Waste: Die Reporterin Ksenia Vakhrusheva beschreibt, wie lockere Vorschriften und unzureichende Kontrollen die Verbrennung von städtischen Abfällen zu einem ökologischen und gesundheitlichen Risiko gemacht haben. „Abfallimporte aus Ländern wie Italien geben Anlass zu größerer Sorge über die öffentliche Gesundheit und Sicherheit. Denn italienische Anti-Mafia-Aktivist:innen behaupten, dass die Abfallverwertung in ihrem Land eng mit dem organisierten Verbrechen verbunden sei und oft giftige Abfälle unter den Hausmüll gemischt werden würden“, schreibt Vakhrusheva. Der Originalartikel erschien im Juni 2019 auf bellona.ru. Für die Veröffentlichung auf bluelink.info wurde der Artikel aus dem Russischen übersetzt.

The Great Russian Oil Heist: Radio Free Europe fand heraus, dass das organisierte Verbrechen in Russland im Diebstahl und Verkauf von Öl „in industriellem Ausmaß“ involviert ist. „Organisierte Verbrechernetzwerke zapfen ungeheure Mengen Öl ab, indem sie illegale Zapfstellen und Schläuche verwenden, um die flüssige Beute aus den Pipelines in wartende Tanklastwagen oder Flussschiffe zu pumpen, während die Polizei und Sicherheitsbeamt:innen ihnen Schutz und logistische Unterstützung bieten und im Gegenzug dafür einen Anteil der illegalen Gewinne bekommen“, heißt es in der Recherche von Sergei Khazov-Cassia.

Europe’s Most Chilling Crime: Diese Recherche der britischen Nichtregierungsorganisation Environmental Investigation Agency deckte auf, wie illegale Netzwerke Fluorkohlenwasserstoffe – also Treibhausgase, die hauptsächlich zur Kühlung verwendet werden – über Rumänien nach Europa bringen.

Das große Ganze

Um einen Überblick zu erhalten, eignen sich Berichte internationaler Organisationen, wie zum Beispiel:

Nichtregierungsorganisationen (NGOs) sind aktive Rechercheur:innen in diesem Bereich. Hier einige Beispiele:

Die 2020 erschienene Publikation The Convergence of Environmental Crime with other Serious Crimes liefert Ergebnisse aus der Forschung. Die Kriminologen Daan P. van Uhm und Rick C.C. Nijman schreiben: „Der jährliche Anstieg von Umweltkriminalität mit ihren katastrophalen Folgen für die Welt zeigen, wie wichtig es ist, die Ausweitung der organisierten Kriminalität in den illegalen Handel mit natürlichen Ressourcen zu untersuchen.“

Eine Vielzahl weiterer Berichte internationaler Organisationen und NGOs gibt es hier.

Tipps und Tricks für die Recherche

Illustration: Marcelle Louw für GIJN

Verdeckte Ermittlungen

Für Strafverfolgungsbehörden und manche NGOs gehören verdeckte Ermittlungen zum Standardrepertoire. Verdeckte Ermittlungen können jedoch sehr gefährlich sein. Journalist:innen sollten es sich gut überlegen, ob sie für eine Recherche in die kriminelle Unterwelt eintauchen wollen. Diese Checkliste des International Center for Journalists enthält hilfreiche Leitlinien zu den Risiken und Vorteilen dieser Art von Berichterstattung.

„Verdeckte Ermittlungen können eine Rolle spielen, sollten aber meiner Meinung nach nur im Ausnahmefall als letztes Mittel angewandt werden“, warnt Julian Rademeyer, Autor des Buches Killing for Profit – Exposing the Illegal Rhino Horn Trade (bisher nur auf Englisch erschienen). Esther Nakazzi, freie Wissenschaftsjournalistin und Internews-Trainerin für Südsudan, ergänzt: „Die Personen, mit denen man es bei Umweltkriminalität zu tun hat, sind bereits Kriminelle. Viele schrecken vor Gewalt nicht zurück.“ Nakazzi und andere Kolleg:innen empfehlen, stets strenge Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Wenn du zu einem Treffen gehst, dann informiere deine Kolleg:innen und die Redaktion über den Treffpunkt. Arbeite in Paaren. Seid überzeugend. Um erfolgreich zu sein, „musst du an deine Tarnung glauben, sachlich bleiben und so reden, als hättest du das nötige Geld“, sagt Nakazzi.

Eine weniger gefährliche Alternative für die Recherche von illegalen Aktivitäten wie verbotener Rodung oder Bergbau sind Drohnen und satellitengestützten Daten. „Sobald du diese Informationen gesammelt hast, kannst du die Wege aufspüren, die dorthin führen“, sagt Paul Radu, Mitbegründer von OCCRP, in einem Forbes-Interview. „Diese Leute müssen das illegale Holz schließlich irgendwie transportieren. Dann gilt es herauszufinden, wem die Fahrzeuge gehören, die dafür genutzt werden, oder wohin sie fahren. Dazu kannst du beispielsweise Wildkameras, die man an Bäumen anbringt, verwenden. Manche funktionieren mit Infrarot, andere mit Geräuschaktivierung, wieder andere mit Sensoren, die erkennen, wann Flugzeuge vorbeifliegen. Alle diese Informationen aus der direkten Beobachtung lassen sich dann mit Open-Source-Daten kombinieren“, sagt Radu.

Finde hier auf GIJN mehr Informationen zum Umgang mit Satellitenbildern sowie einen Guide zum Journalistischen Arbeiten mit Drohnen

Social Media nutzen

Social Media wird inzwischen in großem Umfang genutzt, um illegalen Handel abzuwickeln. Die Suche auf sozialen Medien kann daher Ideen für Geschichten, Namen von Verdächtigen und Quellen sowie Fotos liefern. Dafür müssen Journalist:innen sich jedoch gut in Materie auskennen. Denn oft werden Codewörter verwendet. GIJN hat hier einige Tipps von erfahrenen Investigativjournalist:innen gesammelt:

  • Finde die Schlüsselbegriffe (Keywords) für die Spezies, mit der du dich befasst, heraus.
  • Verwende Begriffe über verschiedene Transaktionsarten wie etwa kaufen, bestellen, zahlen (buy/order/purchase/pay).
  • Überlege dir genau, auf welchen Plattformen du am besten recherchierst.
  • Achte unbedingt darauf, deine Identität zu schützen, wenn du Social Media für deine Recherche nutzt.

Im Twitter-Feed der Hounds of Actaeon, einer Gruppe, die Geschäfte mit Wildtieren auf Social Media aufdeckt, bekommt man einen guten Einblick in Themen und Begrifflichkeiten.

Hier noch einige Beispiele für Stories:

Datenbanken

Spezialisierte Datenbanken sind bei Umweltverbrechen oft ein guter Rechercheansatz insbesondere bei bestimmten Tieren. Sie alle aufzulisten, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Einige der bemerkenswerten Beispiele haben wir dir hier aufgelistet (siehe auch unten bei Beschlagnahmungs- und Verhaftungsprotokolle):

  • Die CITES Trade Database ist der größte Datensatz über den legalen internationalen Handel mit ausgestorbenen und bedrohten Arten.
  • Global Fishing Watch bietet eine Karte und Daten über die Bewegungen kommerzieller Fischereifahrzeuge.
  • Der IUU Fishing Index bewertet Länder danach, wie anfällig sie für IUU-Fischerei sind, wie groß das Problem bereits ist und was die Regierung dagegen unternimmt.
  • EcoCrime Data konzentriert sich auf Umweltkriminalität im Amazonasbecken.
Illustration: Marcelle Louw für GIJN

Handelsdokumente

Schmuggel geht oft mit der Fälschung von Dokumenten, der Verschleierung von Waren und der Bestechung von Beamt:innen einher.

  • Dieser Bericht von TRAFFIC, einer internationalen NGO, die sich auf den Handel mit Wildtieren fokussiert, geht auf die gängigsten Korruptionstechniken beim illegalen Wildtierhandel ein.
  • Die UN Comtrade Database ist eine Zusammenstellung offizieller internationaler Handelsstatistiken. Zwar steht hier der legale Tierhandel im Fokus, aber der Vergleich von Import- und Exportinformationen hat Ungereimtheiten und andere Spuren aufgedeckt.
  • Auch Frachtbriefe können eine Goldgrube für Informationen sein. Sie enthalten den Namen der Parteien, die die Lieferung vornehmen, den Bestimmungsort und die Namen von Absender:in und Empfänger:in – inklusive deren Unterschriften. Leider sind diese Unterlagen in vielen Ländern nicht öffentlich zugänglich. In den Vereinigten Staaten, Indien und einer Reihe lateinamerikanischer Länder, darunter Panama und Peru, lassen sie sich jedoch einsehen.
  • Ein genauer Blick ins Handelsregister führt zu Firmennamen (oftmals Scheinfirmen) und den daran beteiligten Personen. Kommerzielle Dienstleistungsunternehmen wie PanjivaImport Genius und Equasis haben sich darauf spezialisiert, diese Informationen zu recherchieren und können, wenn auch kostspielig, für Journalist:innen von unschätzbarem Wert sein.
  • In dieser Präsentation erklärt Giannina Segnini, Journalismusprofessorin an der Columbia University, wie Details zu Frachtcontainern und Frachtbriefen recherchiert werden können. Ihre Präsentation Learning Custom Languages to Track Shipments über die spezifische Zoll- und Behördensprache, die man für Recherchen über Schiffe und Ladungen beherrschen sollte, lohnt sich ebenfalls.
  • Grundsätzlich können Open-Source-Recherche-Skills einem beispielsweise dabei helfen herauszufinden, wem ein Unternehmen wirklich gehört.
  • Weitere Informationen dazu bieten die GIJN Guides Tracking Ships at Sea, Supply Chains und Researching Companies.

Beschlagnahmungs- und Verhaftungsprotokolle

Medienberichte und Datenbanken über Verhaftungen und beschlagnahmte Waren bieten hilfreiche Einblicke in den illegalen Handel. Berichte wie diese aus Indien (über illegale Abholzung) oder Australien (über Hahnenkämpfe) können Hinweise liefern.

In diesem Artikel von International Policy Digest wurde der Wildtierschmuggel des westafrikanischen Kartells „The Enterprise“ mithilfe von Verhaftungsprotokollen beschrieben. Das Team von Mongabay stützte sich auf offizielle Dokumente, um einen illegalen Goldabbau zu rekonstruieren, der von einem kriminellen Netzwerk namens „Los Topos“ („Die Maulwürfe“) betrieben wurde.

Zu den wichtigsten Datenbanken zu Beschlagnahmungen zählen:

  • The Wildlife Trade Portal von TRAFFIC ist ein interaktives Tool, auf dem Open-Source-Daten über Beschlagnahmungen von Wildtieren gesammelt werden. Die Ergebnisse auf Suchanfragen werden nicht nur in Form einer Liste, sondern auch in einem Dashboard-Format angezeigt. Die einzelnen Einträge enthalten detaillierte Informationen zum jeweiligen Fall, zum Beispiel zur Spezies, der Art der geschmuggelten Ware sowie den mit der Tat in Verbindung stehenden Orten.
  • The Wildlife Seizure Database, die von C4ADS, einer NGO mit Sitz in Washington D.C., verwaltet wird, enthält mehr als 5.000 Datensätze zu Beschlagnahmungen von Elfenbein, Nashörnern und Schuppentieren, die bis ins Jahr 2009 zurückreichen. Die Details zu Beschlagnahmungen von Tigern und Leoparden reichen bis 2014 zurück. Der Zugang erfolgt auf Anfrage per Mail an info@c4ads.org.
  • The Global Environmental Crime Tracker wurde von der Environmental Investigation Agency, einer NGO aus Großbritannien, erstellt.

Recherchen in der Justiz

Nachzuforschen, was mit den Personen geschieht, die verhaftet oder verurteilt wurden, bietet ebenfalls vielversprechende Ansatzpunkte bei der Recherche. Denn „bei der Bekämpfung der Umweltkriminalität geht es darum, die Rechtsstaatlichkeit durchzusetzen“, sagt Robert Muggah, Mitbegründer des Igarapé-Instituts, in einem Mongabay-Interview. Zugang zu Aufzeichnungen zu erhalten, kann kompliziert sein, aber die Zusammenstellung kann helfen, eine Geschichte zu erzählen.

Das Oxpeckers Centre for Investigative Environmental Journalism, eine südafrikanische Organisation für Investigativjournalismus, hat mehrere Datenbanken von Journalist:innen für Journalist:innen zusammengestellt, um die Verfolgung von Verbrechen an Wildtieren zu dokumentieren. #WildEye deckt dabei Europa ab, #WildeyeAsia den asiatischen Kontinent, und #RhinoCourtCases befasst sich mit Fällen im südlichen Afrika.

Darüber hinaus lohnt es sich immer, auch nach anderen Datenbanken Ausschau zu halten, insbesondere auf nationaler Ebene. In Indien etwa gibt es die Wildlife Crime Database, die von der Wildlife Protection Society of India (WPSI) verwaltet wird.

Der Autor

Toby McIntosh ist der leitende Berater des GIJN Resource Center. Er war 39 Jahre lang bei Bloomberg BNA in Washington tätig. Er ist ehemaliger Redakteur von FreedomInfo.org (2010-2017), wo er über die FOI Politik (Freedom of Information; Informationsfreiheit) weltweit schrieb, und ist Mitglied des Lenkungsausschusses von FOIANet, einem internationalen Netzwerk von FOI-Befürwortern.

Dieser Guide wurde übersetzt von Florian Sturm. Redaktion: Greta Linde

Der Text wurde im Original auf Englisch bei GIJN unter den GIJN Creative Commons Richtlinien publiziert.