„Ver­schlos­sene Auster“ 2008 an das IOC

ver­öf­fent­licht von Netz­werk Recherche | 14. Juni 2008 | Lese­zeit ca. 32 Min.

Negativ-​Preis geht in diesem Jahr an das Inter­na­tio­nale Olym­pi­sche Komitee – und stell­ver­tre­tend an seinen Vize­prä­si­denten Thomas Bach

Ham­burg/Wies­baden. Die Ver­schlos­sene Auster, der Kritik-​Preis des Netz­werks Recherche für den „Infor­ma­ti­ons­blo­ckierer des Jahres“, geht 2008 an das Inter­na­tio­nale Olym­pi­sche Komitee (IOC) und stell­ver­tre­tend an Thomas Bach, den lang­jäh­rigen Vize­prä­si­denten des IOC. Das IOC duldet seit vielen Jahren Kor­rup­tion und Inter­es­sens­kon­flikte bei der Ver­gabe der Spiele. Es ver­sucht sich zu refor­mieren, aber tut zu wenig, um Hin­weisen und Indi­zien für solche Vor­fälle nach­zu­gehen und sie auf­zu­klären. Genehme Jour­na­listen werden von ein­zelnen Ver­ant­wort­li­chen bevor­zugt bedient.

„Das IOC betreibt mit seiner Infor­ma­ti­ons­po­litik das Gegen­teil von ‚fair play’,“ sagte Dr. Thomas Leif, der Vor­sit­zende von Netz­werk Recherche, anläss­lich der Ver­lei­hung der Ver­schlos­senen Auster wäh­rend der Jah­res­kon­fe­renz der Jour­na­lis­ten­ver­ei­ni­gung in Ham­burg. „Mit der rou­ti­nierten Ver­brei­tung von Teil­wahr­heiten, der sys­te­ma­ti­schen Aus­blen­dung heikler Themen und der gezielten Abschot­tung von kri­ti­schen Sport­jour­na­listen stehen das IOC und seine Top-​Funk­tio­näre dieses Jahr auf der Sie­ger­treppe der Infor­ma­ti­ons­blo­ckierer.“

Die Lau­datio auf den Preis­träger hielt der bri­ti­sche Sport­jour­na­list Andrew Jen­nings, der seit vielen Jahren über die frag­wür­digen Prak­tiken des IOC berichtet. „Heute ehren wir Herrn Bach und seine Freunde vom IOC, die so hart daran arbeiten, um zusammen mit den Medien-​Zen­soren in Peking dem chi­ne­si­schen Volk und den Ath­leten aus aller Welt das Recht auf freie Mei­nungs­äu­ße­rung zu ver­sagen“, sagte Jen­nings in seiner Lau­datio. Das IOC bestreitet die Vor­würfe in einer Stel­lung­nahme zur Ver­lei­hung der Ver­schlos­senen Auster.

Der Kritik-​Preis wurde in diesem Jahr zum siebten Mal ver­liehen. Er steht als mah­nendes Symbol für man­gelnde Offen­heit und Behin­de­rung der Pres­se­frei­heit von Per­sonen oder Orga­ni­sa­tionen gegen­über den Medien. Die Preis­träger erhalten zur Erin­ne­rung und als Mah­nung zur Bes­se­rung eine Skulptur des Mar­burger Künst­lers Ulrich Behner.

Immer wieder werden Kor­rup­ti­ons­vor­würfe an die Adresse des IOC gerichtet. Dabei kommt der Begriff „Kor­rup­tion“ in der Olym­pi­schen Charta, dem Grund­ge­setz der Welt­or­ga­ni­sa­tion des Sports und den im IOC betei­ligten 35 Welt­ver­bänden, nicht vor. Doch es gibt zahl­reiche Hin­weise, dass die Wirk­lich­keit anders aus­sieht. Nach Bestechungs­skan­dalen reagierte das IOC mit einer Unter­su­chung und schloss Mit­glieder aus. Doch lang­jäh­rige Beob­achter des IOC beklagen wei­terhin Gele­gen­heits­kor­rup­tion, Ämter­ver­qui­ckung und sys­te­ma­ti­sche Ein­fluss­nahme über Poli­tiker. Ob bei der Bewer­bung und Ver­gabe der Spiele für Salt Lake City 2002, für Peking 2008, für London und für Sot­schi 2012 – statt frag­wür­dige Begüns­ti­gungen und Ver­spre­chungen zu unter­binden, akzep­tiert das IOC wei­terhin Prak­tiken, die den eigenen Grund­sätzen zuwider laufen. Sport ist längst zur Ware geworden, auch weil das Thema Doping von offi­zi­eller Seite noch immer unter­schätzt und klein­ge­redet wird.

Kri­tiker, die diese Mängel auf­de­cken, waren lange Zeit völlig uner­wünscht und wurden behin­dert und bekämpft und sind bis heute bes­ten­falls geduldet. Grund­le­gende Arbeit leis­tete Andrew Jen­nings, der als renom­mier­tester Kri­tiker des IOC gilt, mit seinem 1992 ver­öf­fent­lichten Buch „Geld, Macht und Doping“ sowie in zahl­rei­chen Arti­keln und TVBei­trägen. Er legte mafiöse Struk­turen offen, bei­spiels­weise dass der Unter­nehmer Horst Dassler Stimmen zur Wahl von Juan Antonio Sama­ranch zum IOC-​Prä­si­denten kaufte. Im Gegenzug gewährte das IOC Dass­lers Unter­nehmen Ver­mark­tungs­rechte. Das IOC ver­klagte Jen­nings wegen Ver­leum­dung und ver­sagte ihm meh­rere Jahre lang Akkre­di­tie­rungen. Jen­nings Belege für seine Behaup­tungen wurden nicht berück­sich­tigt. Das Vor­gehen gegen Jen­nings ist das Extrem­bei­spiel einer von Inter­essen gelei­teten Öffent­lich­keits­ar­beit, die ver­schleiern statt offen legen will.

Bis vor einigen Jahren wurden die Süd­deut­sche Zei­tung und die Ber­liner Zei­tung aus­ge­grenzt. Diese Praxis ist heute unter Prä­si­dent Jac­ques Rogge beendet; bei Inter­es­sens­kon­flikten beant­worten das IOC und nament­lich Thomas Bach nun alle Fragen, aller­dings ohne die Vor­würfe voll­ständig auf­zu­klären. Ein Bei­spiel: Wie Bach seinen Beruf als Anwalt und Indus­trie­be­rater von seiner Funk­tion als Sport­funk­tionär trennt, ist nur teil­weise geklärt.

Das Pro­blem kor­rupter Machen­schaften bei der Ver­gabe ist bis heute aktuell geblieben. Statt sich in China für Men­schen­rechte ein­zu­setzen, lässt sich das IOC für chi­ne­si­sche Pro­pa­ganda ein­spannen. Zu der Men­schen­rechts­pro­ble­matik in China und den Vor­fällen in Tibet hat das IOC lange keine Worte gefunden. Sportler, die ange­sichts will­kür­li­cher Ver­haf­tungen und Erschie­ßungen in China nicht nur will­fäh­rige Staf­fage sein wollen, werden allein­ge­lassen. „Mün­dige Sportler“ sollen sie sein, sagt Bach, aber ob Sportler in den Olym­pi­schen Sport­stätten gegen­über Jour­na­listen ihre Mei­nung sagen dürfen, ist unklar.

In seiner Stel­lung­nahme zur Preis­ver­lei­hung behauptet das IOC, die Vor­würfe der Kor­rup­tion seien „eigent­lich ver­jährt“ und ver­weist auf die Ein­rich­tung eines Ethik-​Kodes und einer Ethik-​Kom­mis­sion sowie auf die „Null-​Tole­ranz-​Politik“ in Doping-​Fällen. Thomas Bach trenne „ein­wand­frei“ zwi­schen Beruf und Ehren­äm­tern im Sport. Bach habe „diese Fragen umfas­send und detail­liert beant­wortet“. Die Sportler in Peking dürften sich in Inter­views frei äußern. „Das IOC fühlt sich auch wei­terhin seiner offenen Infor­ma­ti­ons­po­litik ver­pflichtet“, heißt es weiter.

Die Preis­träger werden im Vor­stand von Netz­werk Recherche gewählt. Preis­träger der ver­gan­genen Jahre waren der ehe­ma­lige Bun­des­in­nen­mi­nister Otto Schily, der Lebens­mit­tel­kon­zern ALDI, die Hypo-​Ver­eins­bank (stellv. für die DAX-​Unter­nehmen), der dama­lige DFB-​Prä­si­dent Ger­hard Mayer-​Vor­felder, der Chef der Deut­schen Bahn AG, Hartmut Meh­dorn, und im Vor­jahr der rus­si­sche Prä­si­dent Wla­dimir Putin. Um die Skulptur zu erhalten, muss sie aller­dings abge­holt oder mit einer schrift­li­chen Gegen­rede ver­dient werden – was bis­lang nur Otto Schily und Hartmut Meh­dorn auf sich nahmen.
Ham­burg/Wies­baden. Die Ver­schlos­sene Auster, der Kritik-​Preis des Netz­werks Recherche für den „Infor­ma­ti­ons­blo­ckierer des Jahres“, geht 2008 an das Inter­na­tio­nale Olym­pi­sche Komitee (IOC) und stell­ver­tre­tend an Thomas Bach, den lang­jäh­rigen Vize­prä­si­denten des IOC. Das IOC duldet seit vielen Jahren Kor­rup­tion und Inter­es­sens­kon­flikte bei der Ver­gabe der Spiele. Es ver­sucht sich zu refor­mieren, aber tut zu wenig, um Hin­weisen und Indi­zien für solche Vor­fälle nach­zu­gehen und sie auf­zu­klären. Genehme Jour­na­listen werden von ein­zelnen Ver­ant­wort­li­chen bevor­zugt bedient.

„Das IOC betreibt mit seiner Infor­ma­ti­ons­po­litik das Gegen­teil von ‚fair play’,“ sagte Dr. Thomas Leif, der Vor­sit­zende von Netz­werk Recherche, anläss­lich der Ver­lei­hung der Ver­schlos­senen Auster wäh­rend der Jah­res­kon­fe­renz der Jour­na­lis­ten­ver­ei­ni­gung in Ham­burg. „Mit der rou­ti­nierten Ver­brei­tung von Teil­wahr­heiten, der sys­te­ma­ti­schen Aus­blen­dung heikler Themen und der gezielten Abschot­tung von kri­ti­schen Sport­jour­na­listen stehen das IOC und seine Top-​Funk­tio­näre dieses Jahr auf der Sie­ger­treppe der Infor­ma­ti­ons­blo­ckierer.“

Die Lau­datio auf den Preis­träger hielt der bri­ti­sche Sport­jour­na­list Andrew Jen­nings, der seit vielen Jahren über die frag­wür­digen Prak­tiken des IOC berichtet. „Heute ehren wir Herrn Bach und seine Freunde vom IOC, die so hart daran arbeiten, um zusammen mit den Medien-​Zen­soren in Peking dem chi­ne­si­schen Volk und den Ath­leten aus aller Welt das Recht auf freie Mei­nungs­äu­ße­rung zu ver­sagen“, sagte Jen­nings in seiner Lau­datio. Das IOC bestreitet die Vor­würfe in einer Stel­lung­nahme zur Ver­lei­hung der Ver­schlos­senen Auster.

Der Kritik-​Preis wurde in diesem Jahr zum siebten Mal ver­liehen. Er steht als mah­nendes Symbol für man­gelnde Offen­heit und Behin­de­rung der Pres­se­frei­heit von Per­sonen oder Orga­ni­sa­tionen gegen­über den Medien. Die Preis­träger erhalten zur Erin­ne­rung und als Mah­nung zur Bes­se­rung eine Skulptur des Mar­burger Künst­lers Ulrich Behner.

Immer wieder werden Kor­rup­ti­ons­vor­würfe an die Adresse des IOC gerichtet. Dabei kommt der Begriff „Kor­rup­tion“ in der Olym­pi­schen Charta, dem Grund­ge­setz der Welt­or­ga­ni­sa­tion des Sports und den im IOC betei­ligten 35 Welt­ver­bänden, nicht vor. Doch es gibt zahl­reiche Hin­weise, dass die Wirk­lich­keit anders aus­sieht. Nach Bestechungs­skan­dalen reagierte das IOC mit einer Unter­su­chung und schloss Mit­glieder aus. Doch lang­jäh­rige Beob­achter des IOC beklagen wei­terhin Gele­gen­heits­kor­rup­tion, Ämter­ver­qui­ckung und sys­te­ma­ti­sche Ein­fluss­nahme über Poli­tiker. Ob bei der Bewer­bung und Ver­gabe der Spiele für Salt Lake City 2002, für Peking 2008, für London und für Sot­schi 2012 – statt frag­wür­dige Begüns­ti­gungen und Ver­spre­chungen zu unter­binden, akzep­tiert das IOC wei­terhin Prak­tiken, die den eigenen Grund­sätzen zuwider laufen. Sport ist längst zur Ware geworden, auch weil das Thema Doping von offi­zi­eller Seite noch immer unter­schätzt und klein­ge­redet wird.

Kri­tiker, die diese Mängel auf­de­cken, waren lange Zeit völlig uner­wünscht und wurden behin­dert und bekämpft und sind bis heute bes­ten­falls geduldet. Grund­le­gende Arbeit leis­tete Andrew Jen­nings, der als renom­mier­tester Kri­tiker des IOC gilt, mit seinem 1992 ver­öf­fent­lichten Buch „Geld, Macht und Doping“ sowie in zahl­rei­chen Arti­keln und TVBei­trägen. Er legte mafiöse Struk­turen offen, bei­spiels­weise dass der Unter­nehmer Horst Dassler Stimmen zur Wahl von Juan Antonio Sama­ranch zum IOC-​Prä­si­denten kaufte. Im Gegenzug gewährte das IOC Dass­lers Unter­nehmen Ver­mark­tungs­rechte. Das IOC ver­klagte Jen­nings wegen Ver­leum­dung und ver­sagte ihm meh­rere Jahre lang Akkre­di­tie­rungen. Jen­nings Belege für seine Behaup­tungen wurden nicht berück­sich­tigt. Das Vor­gehen gegen Jen­nings ist das Extrem­bei­spiel einer von Inter­essen gelei­teten Öffent­lich­keits­ar­beit, die ver­schleiern statt offen legen will.

Bis vor einigen Jahren wurden die Süd­deut­sche Zei­tung und die Ber­liner Zei­tung aus­ge­grenzt. Diese Praxis ist heute unter Prä­si­dent Jac­ques Rogge beendet; bei Inter­es­sens­kon­flikten beant­worten das IOC und nament­lich Thomas Bach nun alle Fragen, aller­dings ohne die Vor­würfe voll­ständig auf­zu­klären. Ein Bei­spiel: Wie Bach seinen Beruf als Anwalt und Indus­trie­be­rater von seiner Funk­tion als Sport­funk­tionär trennt, ist nur teil­weise geklärt.

Das Pro­blem kor­rupter Machen­schaften bei der Ver­gabe ist bis heute aktuell geblieben. Statt sich in China für Men­schen­rechte ein­zu­setzen, lässt sich das IOC für chi­ne­si­sche Pro­pa­ganda ein­spannen. Zu der Men­schen­rechts­pro­ble­matik in China und den Vor­fällen in Tibet hat das IOC lange keine Worte gefunden. Sportler, die ange­sichts will­kür­li­cher Ver­haf­tungen und Erschie­ßungen in China nicht nur will­fäh­rige Staf­fage sein wollen, werden allein­ge­lassen. „Mün­dige Sportler“ sollen sie sein, sagt Bach, aber ob Sportler in den Olym­pi­schen Sport­stätten gegen­über Jour­na­listen ihre Mei­nung sagen dürfen, ist unklar.

In seiner Stel­lung­nahme zur Preis­ver­lei­hung behauptet das IOC, die Vor­würfe der Kor­rup­tion seien „eigent­lich ver­jährt“ und ver­weist auf die Ein­rich­tung eines Ethik-​Kodes und einer Ethik-​Kom­mis­sion sowie auf die „Null-​Tole­ranz-​Politik“ in Doping-​Fällen. Thomas Bach trenne „ein­wand­frei“ zwi­schen Beruf und Ehren­äm­tern im Sport. Bach habe „diese Fragen umfas­send und detail­liert beant­wortet“. Die Sportler in Peking dürften sich in Inter­views frei äußern. „Das IOC fühlt sich auch wei­terhin seiner offenen Infor­ma­ti­ons­po­litik ver­pflichtet“, heißt es weiter.

Die Preis­träger werden im Vor­stand von Netz­werk Recherche gewählt. Preis­träger der ver­gan­genen Jahre waren der ehe­ma­lige Bun­des­in­nen­mi­nister Otto Schily, der Lebens­mit­tel­kon­zern ALDI, die Hypo-​Ver­eins­bank (stellv. für die DAX-​Unter­nehmen), der dama­lige DFB-​Prä­si­dent Ger­hard Mayer-​Vor­felder, der Chef der Deut­schen Bahn AG, Hartmut Meh­dorn, und im Vor­jahr der rus­si­sche Prä­si­dent Wla­dimir Putin. Um die Skulptur zu erhalten, muss sie aller­dings abge­holt oder mit einer schrift­li­chen Gegen­rede ver­dient werden – was bis­lang nur Otto Schily und Hartmut Meh­dorn auf sich nahmen.

Lau­datio von Andrew Jen­nings

(ENG­LISH VER­SION BELOW)

Aus­ter­preis­träger: das Inter­na­tio­nale Olym­pi­sche Komitee (IOC)
Lau­dator: Andrew Jen­nings, inves­ti­ga­tiver Jour­na­list

Guten Tag. Es ist mir eine echte Freude, hier zu sein – und das sogar am hellen Tag. Ich habe so viel Zeit in den letzten 40 Jahren in dunklen Ecken ver­bracht und dunklen Machen­schaften hin­terher recher­chiert. Es tut gut, von Leuten wie Ihnen umgeben zu sein, die wie ich nach der Wahr­heit graben und nicht vor ein biss­chen echtem Son­nen­schein zurück­schre­cken.

Wir bringen Jahre bei der Recherche in dunklen Laby­rin­then zu, wir befrie­digen die Ängste unserer Medi­en­ju­risten, wir glauben, dass unsere Arbeit breit bekannt werden sollte weil wir FÜR die Men­schen arbeiten und ihnen Wissen und Fakten an die Hand geben wollen, bevor sie bei einer Wahl ihr Kreuz machen. Wir sagen ihnen natür­lich nicht, wen sie zu wählen haben – wir stellen ihnen die Kan­di­daten vor und wofür sie stehen. Alles was wir wollen ist eine gesunde, ehr­liche, offene Gesell­schaft.

Heute ver­leihen wir die Ver­schlos­sene Auster – an einem Mann und seine Orga­ni­sa­tion. Beide haben die Auster ver­dient. Denn ihr Ver­halten rich­tete sich gegen Reporter, die nur die Wahr­heit her­aus­finden wollten.

Als Autor und TV-​Jour­na­list ist das eine echte Her­aus­for­de­rung: Wie können wir die Öffent­lich­keit für unsere Recher­chen inter­es­sieren, wie können wir ihre Auf­merk­sam­keit errei­chen für die wich­tigen Dinge, die wir auf­de­cken?

Wir brau­chen die Wahr­heit, um unsere Frei­heit zu bewahren. Sie bringt uns manchmal auch zum Lachen. Denn unsere Preis­träger machen sich manchmal richtig zum Affen.

Es war eine beschwer­liche Reise nach Ham­burg aus meinem Dorf, das in den Hügeln Nord­eng­lands liegt, umgeben von Hirten und Schrot­flinten – die jedem Fremden gegen­über miss­trau­isch sind. Vor allem, wenn sie wie Gangster aus­sehen und nach dem Weg zu meiner Farm fragen.

Als ich ges­tern am Flug­hafen Man­chester ankam, war­tete am Check-​In eine drin­gende Nach­richt auf mich: Ruf in Deutsch­land an, es ist sehr wichtig! Ich rief also an, und eine alt­be­kannte Stimme flüs­terte: „Am Samstag darfst du keine Witze machen. Wir Deut­sche sind ernste Men­schen – wir lachen nicht bei offi­zi­ellen Anlässen wie diesem hier.“

Könne Sie also bitte die Türen da hinten abschließen, damit nie­mand weg­laufen kann. Wenn Sie nicht mögen, was sie gleich hören werden, können Sie ja hin­terher immer noch ihr Geld zurück ver­langen.

Bevor ich die Preis­träger offen­bare, wurde ich vom Ver­an­stalter gebeten, eine wich­tige Ankün­di­gung zu machen: In diesem Raum, befindet sich ein Ver­bre­cher. Er wurde schuldig gespro­chen und zu einer Frei­heits­strafe ver­ur­teilt. Passen Sie also auf ihre Lap­tops, Handys und Geld­börsen auf! Gut. Von hier oben kann ich gut sehen, wo sie Ihr Geld ver­steckt haben.

Der Ver­bre­cher bin näm­lich ICH: ich wurde 1994 ver­ur­teilt, als unsere Preis­träger vor ein Schweizer Gericht zogen und dort Lügen über mich zu Pro­to­koll gegeben haben. Sie werden ver­stehen, dass es mir sehr große Freude bereitet, ihnen heute diese Aus­zeich­nung zu ver­leihen.

Unser Preis­träger ist ein Deut­scher, zuletzt sah ich ihn im Juni 1999, als er einen anderen Mann umarmte. Es war in der Lobby des National Arts Center in Seoul bei einem großen inter­na­tio­nalen Emp­fang.

Der andere Mann war ein Mil­li­ardär, der größte Plün­derer des bra­si­lia­ni­schen Regen­walds, ein kor­rupter Kri­mi­neller und guter Freund eines der schlimmsten Dik­ta­toren der Erde. Ihm wurde vor­ge­worfen, zwei­ein­halb Mil­lionen Men­schen in Borneo ver­trieben und aus­ge­merzt zu haben, die seinen Pla­nier­raupen im Weg standen.

Sie werden längst wissen, dass dieser Ver­bre­cher, der Indo­ne­sier Bob Hasan, Mit­glied des Inter­na­tio­nalen Olym­pi­schen Komi­tees ist. Der heu­tige Preis­träger, und sein Freund der teuf­li­sche Bob Hasan, waren damals von einem dritten Mann zusammen gebracht worden, der auch klein von Wuchs ist – und dafür ein um so grö­ßeres Ego hat.

Hier ist der dritte Mann, zweiter von links – in einer schmis­sigen Faschisten-​Uni­form, wie er 1954 durch Bar­ce­lona mar­schiert.

Auf dem Foto sehen wir einen rechten Haufen, der die Bevöl­ke­rung ein­schüch­tert. Achten Sie auf die Fackeln. Falls man heute so mein Foto machen würde, trügen die Herren statt der Uni­formen und blauen Hemden aller­dings blaue und weiße Sport­an­züge und Son­nen­brillen.

Achten Sie auf den rechten Arm! Er wird mus­ku­löser über die nächsten 20 Jahre, wäh­rend sein Besitzer Besitz ergreift von der heute mit der ver­schlos­senen Auster aus­ge­zeich­neten Orga­ni­sa­tion. Und er wird Mentor sein unseres heu­tigen Auster-​Gewin­ners, der eigent­lich ein Rechts­an­walt aus Würz­burg ist.

Der war Teil der Fecht-​Equipe, die bei den Olym­pi­schen Spielen in Mont­real 1976 Gold holte und später von einem wei­teren Mann ent­deckt wurde, der wusste, wie man Men­schen besticht und kor­rum­piert.
Horst Dassler, dessen Familie Adidas gehört, stellte unseren Cham­pion ein, und er arbei­tete seitdem für das, was wir inves­ti­ga­tiven Reporter das “Team der faulen Tricks“ nennen.

… ja, Sie haben es geahnt: Er ist es! Herr Bach blieb blü­ten­weiß wäh­rend seine Kol­legen um ihn herum Wahlen mani­pu­lierten und Bestechungs­gelder zahlten, um Sport­funk­tio­näre an die rich­tigen Stellen in den inter­na­tio­nalen Spit­zen­or­ga­ni­sa­tionen zu bringen – und ihnen Ver­träge mit Adidas abzu­luchsen.

Für Bach war es der Anfang einer wun­der­baren Freund­schaft mit den Betrü­gern, die uns den Sport weg­ge­nommen haben. Die Adidas-​Freunde, die auch für Horst Dass­lers andere Firma Inter­na­tional Sports & Lei­sure arbei­teten, die sich nicht zuletzt durch Bestechung die exklu­siven TV-​Rechte und das Mar­ke­ting für Fuß­ball-​Welt­meis­ter­schaften, Leicht­ath­letik-​Tur­niere und Olympia sicherten.

Der Mann, der die Olym­pi­schen Spiele an Dassler und seinen Apostel Thomas Bach war auch süchtig nach der denk­wür­digen und ver­ach­tens­werten Übung mit dem aus­ge­streckten rechten Arm.

Hier sehen wir Juan Antonio Sama­ranch 1974, er ist der vierte von rechts, damals 54. Er war zu dieser Zeit Zivil­gou­ver­neur, und in diesem Jahr wurde die letzten Anti-​Franco-​Akti­visten im Innenhof des Stadt­ge­fäng­nisses ent­hauptet.

Sechs Jahre später ließ Dassler Sama­ranch zum Prä­si­denten des IOC wählen, und Thomas Bach applau­dierte von der Sei­ten­linie. Heute bekommen das IOC und Klaus Bach die ver­schlos­sene Auster.

Als ich 1992 ein Buch ver­öf­fent­lichte, dass Sama­ranch als Kar­riere-​Faschisten dar­stellte, wurde ich in Lau­sanne vors Gericht gezerrt. Sama­ranch stritt ab, je poli­tisch aktiv gewesen zu sein und prä­sen­tierte dem Gericht ein Bild, auf dem der rechte Arm fehlte – und ich bekam fünf Tage Haft auf Bewäh­rung. Für einen Jour­na­listen ist das wie ein Orden. Und heute gebe ich dem IOC einen zurück.

Das IOC wurde berühmt für Bestechung und Kor­rup­tion – wie die Rechte-​Firma ISL. Im Straf­ge­richt in Zug habe ich im Früh­ling gemeinsam mit Jens Wein­reich gehört, das ISL mehr als 150 Mil­lionen Schweizer Franken an inter­na­tio­nale Sport­funk­tio­näre gezahlt hat.

Gott sei Dank wusste Herr Bach nie etwas davon – nicht als er für Dassler arbei­tete und auch nicht, als er 1991 in das kor­rupte IOC auf­stieg und Seit an Seit mit kor­rupten Funk­tio­nären wie Joao Havelange und Sepp Blatter mar­schierte. Und wie gut, dass die bösen Buben bei Sie­mens nie ihrem Freund Thomas Bach von ihren schmut­zigen Spiel­chen erzählten.

Erin­nern wir uns einen Moment an diese feinen Kerle – und die paar Alibi-​Frauen im IOC, um zu ver­stehen, warum sie wür­dige Preis­träger der ver­schlos­senen Auster sind:

Seine erste große Leis­tung brachte Sama­ranch bei den Olym­pi­schen Spielen in Moskau 1980: Nie­mand tes­tete positiv auf Drogen – ich sage aber aus­drück­lich nicht, dass es dort kein Doping gegeben hätte.

Denn Sama­ranch wurde der Freund aller Doper – und unter­drückte posi­tive Test­ergeb­nisse bei den nächsten Spielen 1984 in Los Angeles. Warum eigent­lich musste das IOC so lange auf diesen Preis warten?

Der Lärm, den Sie draußen hören, stammt von den großen LKWs, die Tonnen von Medaillen zurück­bringen, die gedopte Sport­lern bei den großen Events gewonnen haben. Doch nicht das IOC hat sie erwischt: Es waren die Behörden, die Polizei und das FBI.

Das IOC unter­drückte die posi­tiven Doping-​Ergeb­nisse wegen ihrer Spon­soren – oder Partner, wie wir sie eigent­lich nennen sollen. Sie wollten schließ­lich sau­bere Spiele. Also wurden sie sauber gemacht.

Heute sind die Olym­pi­schen Spiele dank­bare Platt­form für die Her­steller von Zucker­wäs­sern, die die Zähne unserer Kinder ver­faulen lassen — und für die Her­steller mieser Ham­burger, die sie fett machen. Thomas Bach reist der­weil erster Klasse und schläft in den besten Hotels. Seine Drogen heißen Macht, Reichtum und poli­ti­scher Ein­fluss.

Der stramm-​rechte Sama­ranch erwählte selbst seinen Nach­folger Jac­ques Rogge – diesen Men­schen mit schönen Zähnen, tollem Haar und der völ­ligen Unfä­hig­keit, Sama­ranchs fröh­li­ches Geschäft mit den Schläch­tern vom Platz des Himm­li­schen Frie­dens rück­gängig zu machen.

Jetzt hat Rogge Olympia für die Jugend ange­kün­digt. Denn es ist so ja auch viel ein­fa­cher für die Doping-​Chemie, neue Ver­suchs­ka­nin­chen für ihre Prä­pa­rate zu finden – gedopte Teen­ager. Danke Herr Bach, danke IOC – nehmen Sie doch gleich noch eine ver­schlos­sene Auster.

Aber IOC-​Chef Rogge hat unsere Kinder längst ver­raten. 2006 lobte Rogge seine Partner auf einer Pres­se­kon­fe­renz und erklärte, „McDo­nald’s hat die Olym­pi­sche Bewe­gung seit über 30 Jahren geför­dert … und uns ver­binden viele gemein­same Ziele.“

Ich hatte bisher McDo­nald’s und Idea­lismus nie unter einen Hut gebracht, nicht einmal unters gleiche Uni­versum. Und dann wurde mir klar: Eigent­lich haben das IOC UND McDo­nald’s den heu­tigen Preis ver­dient.

Diese Men­schen, die Kin­dern schaden, werden auch bei Eröff­nungen der Olym­pi­schen Spiele in Peking sein. Und neben ihnen werden ihre Freunde sitzen, die Kinder umbringen.

Halten Sie Aus­schau nach dem Helden der Wall Street, Mister Jeff Immelt. Er spon­sert das IOC gleich dop­pelt. Einmal durch seinen Groß­kon­zern General Elec­tric und dann gleich nochmal durch dessen ange­schlos­senes TV-​Unter­nehmen NBC.

Sie können es sich locker leisten, die Marke Olympia zu unter­stützen, denn die haus­ei­gene GE Bank hat sich an Hypo­theken mit über­zo­genen Zinsen für ärmere Men­schen dumm und däm­lich ver­dient..

In der Öffent­lich­keit muss Jeff nun ein bizarres Kon­zept ver­treten, dass Sama­ranch erfunden hat, als es ihn, den Faschisten, nach dem Frie­dens­no­bel­preis gelüs­tete. man nennt es „Olym­pi­scher Waf­fen­still­stand“. Natür­lich funk­tio­niert das Ganze nicht – es kann auch gar nicht funk­tio­nieren – aber das IOC ver­schwendet Geld für unsin­nige „Frie­dens-​Kon­fe­renzen“ und drängt die UNO dazu, wir­kungs­lose Reso­lu­tionen zu ver­ab­schieden. Sie haben wahr­schein­lich noch nie davon gehört.

Im Stillen mag Jeff über sol­chen Unsinn sogar unglück­lich sein. Denn General Elec­tric stellt die Motoren für viele der Bomber her, die im Irak ihr töd­li­ches Geschäft ver­richten. Ein Waf­fen­still­stand wäh­rend der Olym­pi­schen Spiele wäre also schlecht fürs Geschäft. Stellen Sie sich vor, Sie müssten George sagen, dass er im August für zwei Wochen nie­manden bom­bar­dieren darf!

Und so ehren wir heute Herrn Bach und seine Freunde vom IOC, die so hart daran arbeiten, um zusammen mit den Medien-​Zen­soren in Peking dem chi­ne­si­schen Volk und den Ath­leten aus aller Welt das Recht auf freie Mei­nungs­äu­ße­rung zu ver­sagen.

Als das IOC vor acht Jahren nach den Spielen von Salt Like City tief im Sumpf des Kohle-​und-​Sex-​für-​Stimmen-​Skan­dals steckten – Herr Bach wusste wie immer nichts davon – kamen seine Medi­en­be­rater Hill & Know­lton mit dem ver­zwei­felten Slogan heraus: „Cele­brate Humantiy“ – feiere die Mensch­lich­keit.

Letzte Woche fragte ein Reporter in Athen das IOC-​Sprach­rohr Giselle Davies, ob es OK wäre, wenn Ath­leten mit diesem Slogan in Peking antreten würden. Auf diese Frage hatte sie keine Ant­wort.

Und so geht die Ver­schlos­sene Auster 2008 an das IOC und den Mann, der es so typisch ver­kör­pert. An Thomas Bach, von dem manche sagen, er sollte der nächste IOC-​Prä­si­dent werden. Er wäre jeden­falls VOLL qua­li­fi­ziert für den Job.

ENG­LISH VER­SION

Good after­noon. It’s a genuine plea­sure to be here – and in day­light! I have spent so much of the last 40 years in dark places rese­ar­ching dark people that it’s good to be sur­rounded by people like you – like me – who dig to dis­cover truths – and are not frigh­tened by good honest sunshine!

We spend years in the dark laby­rinths dig­ging, we satisfy our media lawyers, we believe our reve­la­tions should be widely known because we work for the people and we want to help them to be know­led­geable before they vote in elec­tions. We don’t tell them how to vote – we tell them about the people and the poli­cies they are being offered. We only want a healthy, honest, open society.

Today we are making two Closed Oyster awards – one to a man and ano­ther to his orga­ni­sa­tion. Both pass all the tests required to receive this honour. Their beha­viour has been offen­sive to repor­ters who seek only to tell the truth to the public.

For a writer and TV pre­senter like me there is a daily challenge: How can we get the public inte­rested in our rese­arch, to pay atten­tion to the important infor­ma­tion we are dis­clo­sing?

They say, the truth will set us free. I hope it can also, some­times, make us laugh.

Our win­ners today are also – some­times – buf­foons. But how to tell this?

IT’S BEEN A HARD journey here from my home hidden in the hills of the North of Eng­land, sur­rounded by she­pherds with shot­guns – suspi­cious of all stran­gers, espe­cially if they look like gangs­ters and are asking direc­tions to find my farm.

When I arrived at Man­chester air­port yes­terday there was an urgent mes­sage wai­ting at the check-​in. Call Ger­many, it’s very important! I did and a fami­liar voice whispered: “On Saturday, you must not make jokes. We Ger­mans are serious people – we don’t laugh on formal occa­sions like this.”

Oh dear.
I’d written these words – you must always write pre­sen­ta­tions in advance because the bad guys may have a lawyer hidden among the fri­endly faces.

And I had emailed it to Ger­many for trans­la­tion. I’d heard nothing back. Nothing bad . . . Nothing good.

Can you people at the back please lock the doors so nobody can leave. If you don’t like what you are going to hear, you can ask for your money back later.

Before we begin to iden­tify this year’s win­ners I have been asked by the orga­nising com­mittee to make an important public ser­vice announce­ment.

There is a cri­minal in the room. He was found guilty of a crime and given a jail sen­tence.

Will ever­y­body please check that their lap­tops, cell phones, wal­lets and purses are safe.
Good. From up here I can see where you are hiding your money.
I’m the cri­minal and I got my cri­minal record back in 1994 when both of today’s winner’s went to a Swiss court and told lies about me. So you’ll under­stand why it brings me such plea­sure to be making this award today.

The first of our two win­ners today is a German citizen. The last time I saw this man was in June 1999 and he had his arms around ano­ther man in a pas­sio­nate embrace. It was in the crowded lobby of the National Arts Centre in Seoul, Korea at a pres­ti­gious inter­na­tional recep­tion.

The other man was a bil­lion­aire, the big­gest logger of the world’s rain­fo­rests, a cri­minal, a payer and taker of bribes and best friend of one of the world’s most mur­derous dic­ta­tors. He had been accused of the ethnic cle­an­sing of two and half mil­lion Dayak people in the Borneo forests who lived in the path of his bull­do­zers and chain­saws.

You’ll have guessed already that this wicked man, Indo­ne­sian Bob Hasan, was a member of the Inter­na­tional Olympic Com­mittee. Today’s winner, and his friend the evil Bob Hasan, were brought toge­ther by a third man, also small in phy­sique but big in ego and ambi­tion.

Here is that third man, he is second from left, the sharp-​faced young man, impec­cably clo­thed in fascist uni­form, mar­ching through Bar­ce­lona in 1954.

In this pic­ture we see a bunch of thugs para­ding through the streets, inti­mi­da­ting the citi­zens. Note the fla­ming tor­ches. If that pho­to­graph was taken today, the smart uni­forms and blue shirts would be replaced by blue and white track suits and sun­glasses.

Watch that right arm. Its going to get more mus­cular over the next 20 years as he moves t0 take con­trol of the second winner of our illus­trious prize today and becomes mentor to our first winner, a lawyer from Würz­burg.

He is a member of a team who won a gold medal in the sport of fen­cing in Mont­real in 1976 and later was talent-​spotted by a man who knew how to pay bribes.

Horst Dassler, of the family who owned Adidas, hired our cham­pion to work on what inves­ti­ga­tive repor­ters call ‘the dirty tricks team’ but Thomas Bach …….

…… – yes, you guessed it was him – called the good will team for inter­na­tional pro­mo­tions.

Herr Bach stayed spar­kling clean as all around him his col­le­agues were fixing elec­tions and paying bribes to put sports lea­ders – who would sign con­tracts with Adidas – in power at the inter­na­tional sports fede­ra­tions.

For Herr Bach it was the begin­ning of beco­ming fri­ends with the crooks who were taking con­trol of our sports. The Adidas fixers also worked for Horst Dassler’s other com­pany, Inter­na­tional Sport & Lei­sure, that traded in mar­ke­ting and tele­vi­sion rights and were paying vast bribes to sports lea­ders to acquire the exclu­sive con­tracts for the foot­ball world Cup, ath­le­tics world cham­pi­onships . . . and the Olympic Games.

The man who sold the Olym­pics to Dassler and his apostle Thomas Bach was the man who was addicted to the pecu­liar and loath­some sport of the Right Arm Exer­cise.

Here is Juan Antonio Sama­ranch in 1974, fourth from right, aged 54, giving the fascist salute in Bar­ce­lona. It’s 1974. He was then Civil Governor and it was in that year that the last ant-​fran­quista was gar­roted, slowly, in the courtyard of the city’s jail.

Six years later Dassler fixed the elec­tion, Thomas Bach applauded from the side­lines and Sama­ranch became Pre­si­dent of the Inter­na­tional Olympic Com­mittee who today, I am pleased to announce, share the Closed Oyster prize with Herr Bach.

Publi­shing a book in 1992 reve­a­ling that Sama­ranch was a 37-year career fascist got me dragged to the Lau­sanne court. Sama­ranch denied ever being poli­tical, pro­vided a book to the court from which the pic­tures of him in Right Arm Clothing had been removed and I got a five-​day sus­pended sen­tence. For a jour­na­list, it’s badge of honour – and today I give them one back.

The IOC has become famous for bri­bery and cor­rup­tion as has the ISL com­pany. In the cri­minal court in Zug this spring I have been sit­ting with Jens Wein­reich lis­te­ning to the evi­dence reve­a­ling that ISL paid more than 150 mil­lion Swiss Francs in bribes to sports lea­ders.

Thank God, Herr Bach was never aware of this bri­bery when he worked for Dassler or since he joined the cor­rupt IOC in 1991 and rubbed shoul­ders with cor­rupt people like Joao Havelange and Sepp Blatter. And thank God those bad boys at the Sie­mens com­pany didn’t tell their friend Thomas Bach about their dirty games.

Let’s spend a brief moment remin­ding our­selves about the fine fel­lows – and their few token women – at the IOC – and why they are such sui­table can­di­dates for the Closed Oyster Award in this Olympic year.

The first great achie­vement of the Right Arm Exer­ciser at the first Olym­pics where he had total con­trol – that was in Moscow 1980 – was the absence of any posi­tive drugs test.
I didn’t say – the absence of doping.

Sama­ranch became the friend of dopers ever­y­where – why has the IOC had to wait so long for this award? – when he sup­pressed posi­tive tests at the next Olym­pics in Los Angeles in 1984.

The noise out there on the street is of big trucks retur­ning tonnes of medals won by dopers at IOC events – the legacy of Sama­ranch’s refu­sing to fight a war against doping. And never forget, the IOC didn’t catch them. The public autho­ri­ties, cops, customs officers and FBI agents caught them.

The sup­pres­sion of posi­tive dope tests by the IOC was because their spon­sors – or Part­ners as we are told to call them – wanted to fund a clean event. So it was made clean.

Today the Olympic Games are a wil­ling plat­form for the pur­veyors of sugary drinks that rot our children’s teeth and of crap bur­gers that make them obese. Mean­while, Thomas Bach can travel first class and stay in the world’s most luxu­rious hotels. His addic­tive drug is power, wealth and poli­tical influ­ence.

The old Right Arm Waver hand­pi­cked Jac­ques Rogge to follow him, the man with beau­tiful teeth, lovely hair and a com­plete ina­bi­lity to undo the wicked­ness of Sama­ranch’s happy cor­po­rate rela­ti­onship with the but­chers of Tia­nanmen Square.

Now Rogge has announced a Youth Olym­pics. It is going to be so much easier for the dope che­mists to find new guinea pigs to test their drugs on. Teenage dopers. Thanks Herr Bach, thanks IOC. Have a Closed Oyster.

But Pre­si­dent Rogge has already betrayed our children.

In 2006 Rogge went to a press con­fe­rence boos­ting one of his Part­ners and announced, ‘McDo­nald’s has sup­ported the Olympic Movement for more than 30 years now . . . and we share many of the same ideals.’

I’d never thought of McDo­nalds and idea­lism in the same breath, never mind the same uni­verse. Then you rea­lise – McDo­nalds and the IOC are jointly worthy of today’s prize.

At the Ope­ning Ceremony in Bei­jing will be these people who damage children. Next to them will be sit­ting their fri­ends who des­troy children.

Look out for Wall Street Master of the Uni­verse Mr Jeff Immelt. He spon­sors the IOC twice. Firstly through his vast con­glo­me­rate General Elec­tric and again through its sub­si­diary tele­vi­sion com­pany NBC.

They can afford to sponsor the Olympic brand because GE Money has made a kil­ling out of sub-​prime mort­gages.

In public Jeff has to sup­port a bizarre con­cept, invented by Sama­ranch when he was the first fascist to crave a Nobel Peace Prize. It’s called the Olympic Truce. It doesn’t happen and it can’t happen but the IOC wastes money on stupid ‘Peace’ con­fe­rences and per­sua­ding the UN to pass point­less reso­lu­tions. You’ve pro­bably never heard of it.

In pri­vate, Jeff may be unhappy about this non­sense. GE makes the engines for many of the war­planes doing the kil­ling in Iraq; a truce during the Games would be bad for busi­ness.

Ima­gine tel­ling George Bush that in August he can’t bomb any­body for two weeks.

Today we honour Herr Bach and his IOC fri­ends who are working so hard with the media cen­sors of Bei­jing to deny Chi­nese people and ath­letes from other coun­tries the right to free speech.

When the IOC were in deep in sleaze eight years ago after the Salt Lake City cash-​and-​sex-​for-​votes scandal – which of course Herr Bach knew nothing about – their media mas­sa­gers Hill & Know­lton came up with the despe­rate, mea­ningless slogan, ‘Cele­brate Huma­nity.’

Last week in Athens a reporter asked IOC mouth­piece Giselle Davies if it was OK for ath­letes to wear wrist­bands with this slogan in Bei­jing.

She didn’t have an answer.

Closed Oysters to the IOC and the man who so typi­fies them, Thomas Bach who some people say should be their next Pre­si­dent. He is cer­tainly qua­li­fied.

Stel­lung­nahme des IOC

Wie würden Sie fol­genden Vor­gang kom­men­tieren:
Ein Mit­glied des IOC erhält eine Benach­rich­ti­gung über eine Preis­ver­lei­hung. Eine Begrün­dung wird nicht über­mit­telt; aller­dings wird ihm groß­zügig das Recht zur Gegen­rede auf eine ihm nicht bekannte Rede ein­ge­räumt. Auf Nach­frage wird dann mit­ge­teilt, der Preis sei gar nicht dem IOC-​Mit­glied per­sön­lich zuge­dacht, son­dern es sollte ihn stell­ver­tre­tend für dieses ent­ge­ge­nehmen. Gleich­zeitig wird die umge­hende Über­mitt­lung der Begrün­dung zuge­sagt. Dann trifft eine Begrün­dung ein, die in Klam­mern gesetzte Leer­stellen ent­hält. Es darf sicher­lich gefragt worden: Ist das ein trans­pa­rentes und faires Ver­fahren?
Etwas mehr Recherche wäre sicher­lich der Objek­ti­vität der Begrün­dung zuträg­lich gewesen. Diese ist teil­weise gro­tesk. Sie ist nicht sehr solide recher­chiert, und sie greift auf Ereig­nisse zurück, die auch für einen sol­chen Preis eigent­lich ver­jährt sein müssten. In dem bis­lang über­mit­telten Text wird ange­geben, das IOC dulde seit vielen Jahren
Kor­rup­tion und Inter­es­sens­kon­flikte bei der Ver­gabe der Olym­pi­schen Spiele. Fakt ist aller­dings, dass der offen­sicht­lich gemeinte Kor­rup­ti­ons­skandal um die Ver­gabe der
Olym­pi­schen Win­ter­spiele 2002 bereits im Jahre 1999 auf­ge­deckt und vom IOC umfas­send auf­ge­klärt und sank­tio­niert worden ist. So wurden z.B. Mit­glieder aus­ge­schlossen, die Ver­ga­be­re­geln refor­miert, Besuche von IOC-​Mit­glie­dern in Kan­di­da­ten­städten unter­sagt, ein Ethik-​Code ver­ab­schiedet und eine unab­hän­gige Ethik-​Kom­mis­sion ein­ge­richtet. Diese unab­hän­gige Ethik-​Kom­mis­sion ist im Übrigen nach den ent­spre­chenden detail­lierten Regeln für die Behand­lung von poten­ti­ellen oder tat­säch­li­chen Inter­es­sens­kon­flikten zuständig. Alle diese Reformen wie die Ände­rung des Wahl­ver­fah­rens für IOC-​Mit­glieder, die Auf­nahme von frei gewählten Ver­tre­tern der Ath­leten, sind wie viele wei­tere vom jet­zigen Prä­si­denten des IOC, Jac­ques Rogge, mit seinem jet­zigen Vize­prä­si­denten, Thomas Bach, in enger Abstim­mung betrieben worden. Dies gilt auch für dieNull-​Tole­ranz-​Politik des IOC im Kampf gegen Doping.
Bereits eine ein­fache Recherche hätte genügt, um fest­zu­stellen, dass Thomas Bach zwi­schen seinem Beruf und seinen Ehren­äm­tern im Sport ein­wand­frei trennt. So hat dies auch die unab­hän­gige IOC Ethik-​Kom­mis­sion in einem ver­öf­fent­lichten State­ment mit großer Klar­heit fest­ge­stellt. Thomas Bach hat in vielen Inter­views diese Fragen umfas­send und detail­liert beant­wortet.
Im Hin­blick auf die bevor­ste­henden Olym­pi­schen Spiele in Peking hat sich der IOC-​Prä­si­dent bei einem Besuch in China ebenso deut­lich zu den Men­schen­rechten bekannt, wie er dies in seinen Gesprä­chen mit der chi­ne­si­schen Füh­rung immer wieder getan hat. Dazu zählt auch die Mei­nungs­frei­heit. Wenn in diesem Zusam­men­hang in der Begrün­dung behauptet wird, es sei unklar, ob Ath­leten in den Olym­pi­schen Sport­stätten gegen­über Jour­na­listen ihre Mei­nung sagen dürften, so ist dies falsch.
In den ent­spre­chenden Richt­li­nien des IOC, in Stel­lung­nahmen des IOC, in Inter­views des IOC-​Prä­si­denten und von IOC-​Mit­glie­dern, in Erklä­rungen der IOC-​Ath­le­ten­kom­mis­sion, um nur einige öffent­lich zugäng­liche Quellen zu nennen, ist genau dieser Punkt ein­deutig gere­gelt: Ja, jeder Sportler darf sich in Inter­views auch in den Olym­pi­schen Sport­stätten frei äußern. Die Richt­li­nien des IOC sagen wört­lich: “Die Teil­nehmer der Olym­pi­schen Spiele werden bei den Olym­pi­schen Spielen unter Ein­hal­tung der Olym­pi­schen Charta eine Viel­zahl an Mög­lich­keiten haben, ihre Mei­nung frei zu äußern, bei­spiels­weise durch Inter­views in olym­pi­schen Presse-​ und Fern­seh­zen­tren oder in Mixed Zones, durch Stel­lung­nahmen sowie Dis­kus­sionen mit anderen Ath­leten, Offi­zi­ellen und wei­teren Per­sonen – um nur einige Mög­lich­keiten zu nennen.“
Alle diese Sach­ver­halte ergeben sich aus öffent­lich zugäng­li­chen Quellen. Statt­dessen gibt es leider Jour­na­listen, zum Glück nur ver­ein­zelt, die eine selek­tive Wahr­neh­mung gera­dezu pflegen. Einer von diesen meinte einmal: Um sich ein Bild von Thomas Bach zu machen oder Sach­ver­halte im Zusam­men­hang mit ihm zu beur­teilen, müsse er nicht mit ihm reden.
Der Jury steht es durchaus frei, diese Schil­de­rung als Anre­gung für die Suche nach künf­tigen Preis­trä­gern zu ver­stehen. Es wurde dem IOC mit­ge­teilt, man müsse sich die „Ver­schlos­sene Auster“ durch eine Gegen­rede „ver­dienen“. Des­halb bittet das IOC um Ver­ständnis dafür, dass es diese Stel­lung­nahme nicht als eine solche Gegen­rede ver­standen wissen will. Das IOC fühlt sich auch wei­terhin seiner offenen Infor­ma­ti­ons­po­litik ver­pflichtet.
gez. Inter­na­tio­nales Olym­pi­sches Komitee

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