Andrew Lehren (Foto: Wulf Rohwedder)

Von der lokalen Sportberichterstattung bis zu Recherchen in Sachen NSA war es für Andrew Lehren ein weiter Weg. In einem Interview spricht er von einem „Turning Point“, als er 1988 zum ersten Mal eine Tagung der „Investigative Reporters and Editors“ besuchte.

Sein Glaube an die Zuverlässigkeit von Quellen war gebrochen. Er begann zunehmend investigativ zu recherchieren und Interessekonflikte seiner Quellen stärker zu berücksichtigen. Sprachgeschicklichkeit reiche eben nicht aus, um systematischen und verantwortungsvollen Journalismus zu realisieren, meint er. Bei der New York Times stellte er sich Herausforderungen auch emotional aufgeladener Themen wie Afghanistan, dem Irakkrieg und Guantanamo. Zuletzt berichtete er, wie die NSA über scheinbar harmlose Apps wie „Angry Birds“ die persönlichen Daten der Nutzer ausspioniert. Außerdem beschrieb er anhand von NSA-Dokumenten, wie die der US-Geheimdienst Hilfsorganisationen und ausländische Energiekonzerne ausspionierte. Inzwischen gibt er sein Wissen auch an der New Yorker City University weiter – etwa darüber, wie Journalisten Behördeninformationen und Datenbanken nutzen können.

Von Lehrens Erfahrungen profitieren die nr14-Teilnehmer in der Veranstaltung „Crunching the numbers: the secrets behind big data journalism projects“.