NR-Werkstatt #15: Werte und Orientierungen

Netzwerk Recherche stellt Sammelband mit Grundsatzpapieren zur ethischen Verantwortung der Medien vor: “Kluft zwischen Anspruch und Kontrollpraxis”
Die Urteile zum Zustand der deutschen Medienlandschaft fallen in jüngster Zeit hart aus. Der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler vermisst zwei Grundtugenden des Journalismus: “Haltung” und “Ahnung”. Nicht wenige Journalisten kritisieren vehement eine zunehmende Hysterisierung des Medienbetriebs, beklagen einen “Redundanz-Overkill” oder sogar eine “Infantilisierung des Journalismus” (Hachmeister).
In einer 150-seitigen Textsammlung hat die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche die wichtigsten Grundsatzpapiere für Journalisten dokumentiert. Das Spektrum reicht vom Pressekodex des Deutschen Presserates bis zu den in den vergangenen Jahren erarbeiteten Positionen von Netzwerk Recherche.
“Mit dieser Publikation wollen wir dazu beitragen, dass wieder vermehrt über die inneren Leitplanken des Journalismus diskutiert wird”, sagte der nr-Vorsitzende Thomas Leif bei der Vorlage der Publikation in Berlin. Dabei fällt in der Bilanz eine Diskrepanz zwischen den Ansprüchen der zahlreichen Programmpapiere und der tatsächlichen Kontrollpraxis der zuständigen Gremien, Ausschüsse und Räte auf. “Bei der Formulierung von Qualitätsansprüchen für alle Medien gibt es in Deutschland kein Defizit, bei der wirksamen Kontrolle dieser Leitlinien sehr wohl”, so Leif.
Du kannst die NR-Werkstatt als pdf-Datei herunterladen: NR-werkstatt 15 Werte und Orientierungen (PDF, 156 S., 1.237 KB).