Redigieren: Der investigative Artikel
Illustration: Smaranda Tolosano für GIJN
von Wahyu Dhyatmika
Jede gute Geschichte braucht eine*n Redakteur*in. Das gilt insbesondere für eine großartige Recherche. Warum? Weil es für Reporter*innen leicht ist, sich in ihre Geschichten zu verlieben und dabei Dinge zu übersehen. Ein*e gute*r Redakteur*in gleicht dies aus, indem er*sie als objektive Partei fungiert und dem*der Reporter*in hilft, einen soliden Beitrag zu erstellen, der für den*die Leser*in leicht verständlich ist und einer genauen Prüfung standhält.
Gutes Redigieren braucht gutes Material. Und das braucht gure Planung.
Allerdings hat nicht jede*r Reporter*in, der*die ein Enthüllungsprojekt in Angriff nimmt, Zugang zu einem*r Redakteur*in, der*die sich diesem Projekt widmet. Einige Reporter*innen arbeiten beispielsweise bei kleinen Nachrichtenagenturen mit weniger als einer Handvoll Journalist*innen. In diesen Fällen kann der*die Reporter*in sich mit Kolleg*innen abwechseln, um die Arbeit des jeweils anderen zu redigieren. Alternativ kann sich der*die Reporter*in an jemanden außerhalb der Nachrichtenorganisation wenden, der diese Rolle übernimmt. Werdet kreativ. Seid einfallsreich. Finden eine*n Redakteur*in. Denn am Ende wird die Geschichte dadurch stärker.
Planen, planen, planen
Das Lektorat einer investigativen Geschichte erfordert viel mehr als nur die Jagd nach Grammatikfehlern, die Gewährleistung von Klarheit oder zusätzliche Factchecks am Ende der Recherche. Es verlangt von den Lektor*innen, die Geschichte auf eine andere Ebene zu heben: Sie müssen sicherstellen, dass die Geschichte fesselnd bleibt, ohne an Genauigkeit einzubüßen oder rechtliche und ethische Grenzen zu verletzen. Die Leser*innen müssen nicht nur den Kern der Geschichte verstehen, sondern auch eine Verbindung zu ihr herstellen. Als Redakteur*innen müssen wir sicherstellen, dass unser Publikum den Wert der Geschichte und ihre Relevanz für sich erkennt und hoffentlich auch zu schätzen weiß.
Wie machen wir das? Ein gutes Redigat setzt gutes Material voraus. Und das setzt eine gute Planung voraus. Ohne eine gute Gliederung und einen klaren Fokus während der Recherchephase wird die Geschichte mit unvollständigen Ergebnissen, einer inkohärenten Struktur und vielen Lücken enden.
Der Schlüssel ist also die Planung: Durch eine sorgfältige Planung jeder Phase des Recherche- und Schreibprozesses können Journalist*innen bestimmte Fallstricke vermeiden, die die Geschichte untergraben können. Dies gilt insbesondere für komplexe investigative Geschichten, die monatelange Berichterstattung erfordern. Eine sorgfältige Planung kann auch viel Zeit und Ärger sparen, insbesondere in der Redaktionsphase.
Daher ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Arbeit als Redakteur*innen nicht erst beginnt, wenn die Geschichte fertig ist. Man beginnt bereits zu Beginn der Planungsphase, indem man zunächst die Prämisse des Pitches hinterfragt. Es liegt in der Verantwortung des*der Redakteur*in, den*die Reporter*in genau zu fragen, um sicherzustellen, dass der Pitch Bestand hat und zu einer wirkungsvollen und überzeugenden investigativen Geschichte werden kann.
Schritt 1: Definiert die Geschichte
Ein guter Pitch sollte nicht länger als eine Seite sein und kann je nach Redaktion in weniger als einer bis fünf Minuten mündlich erklärt werden. Er konzentriert sich auf die Hauptprämisse, den Hintergrund oder Kontext der Geschichte – und vorläufige Ergebnisse – und hebt die Hauptfrage hervor, die die Geschichte beantworten soll.
Wenn ihr zum ersten Mal von einem*r Reporter*in eine Idee für eine Geschichte hört, müsst ihr euch die Geschichte bildlich vorstellen können. Manchmal konzentrieren sich Reporter*innen zu sehr auf Fakten und Zahlen und vergessen zu erwähnen, worum es in der Geschichte eigentlich geht. Es liegt in eurer Verantwortung, dies hervorzuheben.
Schritt 2: Legt den Fokus fest
Eine investigative Geschichte hat viele Aspekte und ein*e Reporter*in kann sich leicht in einem Labyrinth von Informationen verlieren. Daher ist es eure Aufgabe, dem*der Reporter*in dabei zu helfen, die wichtigste Frage zu recherchieren, die man in einem investigativen Projekt beantworten möchte. Diese Frage ist der Blickwinkel der Geschichte, der alle anderen damit zusammenhängenden und relevanten Punkte im Entwurf der Geschichte verankert. Sobald ihr mit dem Entwurf einverstanden seid, sollte der*die Reporter*in mit der Recherche von Informationen beginnen.
Schritt 3: Organisiert die Ergebnisse
Eine der wertvollsten Hilfen, die ein*e Redakteur*in einem*r Reporter*in geben kann, ist eine genaue Absprache darüber, wie die Informationen während der Recherche dokumentiert werden sollen.
Wenn die Reporter*innen vor Ort sind, lasst sie nicht unbewaffnet losziehen. Ihr könnt dafür sorgen, dass sie gründlich recherchieren, insbesondere die Hintergründe der Quellen beleuchten, bevor sie jemanden treffen. Besprecht und entscheidet immer gemeinsam, wer das erste Ziel der Kontaktaufnahme sein sollte und wer danach an der Reihe ist.
Die erste Quelle liefert in der Regel Hintergrundinformationen zur Geschichte, erklärt, wie die Dinge funktionieren, die Vorschriften, die Struktur der Organisation usw. Diese sind die Expert*innen, auch wenn sie nicht unbedingt in die Angelegenheit involviert sind. Die Quellen, die danach aufgezählt werden, sind die Zeug*innen, Menschen, die wissen, was passiert ist, aber nicht dafür verantwortlich sind. Schließlich sind die letzten Quellen diejenigen, die die Schlüsselelemente der Geschichte, die Beweise und auch die Namen der Verantworlichen liefern können.
Bei diesem Prozess besteht eine der wertvollsten Hilfestellungen, die Redakteur*innen einem*r Reporter*in geben kann, darin, sich darauf zu einigen, wie während der Recherche dokumentiert werden soll. Es gibt verschiedene Tools, aber das Hauptziel besteht darin, sich darauf zu einigen, wie Fakten und Daten organisiert werden und wer Zugriff darauf hat. Das Team kann beispielsweise ein Google- oder MS-Dokument als lebendiges Dokument verwenden und im Laufe der Berichterstattung ständig Daten, Links und Dateien zu verschiedenen Teilen der Gliederung hinzufügen.
Es gehört zu den Aufgaben als Redakteur*in, dafür zu sorgen, dass alle Sicherungsdokumente organisiert sind.
Schritt 4: Regelmäßige Überprüfung
Bei einem großen Rechercheprojekt, das Monate dauern kann, kann es leicht passieren, dass ein*e Reporter*in mitten im Rechercheprozess den Fokus oder sogar die Motivation verliert, die Geschichte zu Ende zu bringen. Als Redakteur*in ist es eure Aufgabe, den Fortschritt im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass der*die Reporter*in immer daran denkt, warum wir das Projekt überhaupt machen, was auf dem Spiel steht und was passieren könnte, wenn die Geschichte veröffentlicht wird – also die Wirkung herauszustellen. Motiviert die Reporter*innen und ermutigt sie immer, sich besonders ins Zeug zu legen. Manchmal kann es für die Glaubwürdigkeit der Geschichte einen großen Unterschied machen, wenn man diesen einen zusätzliche Beweis oder diese eine zusätzliche Quelle nicht erhält.
Denkt aber auch daran, dass ihr diejenigen seid, die den Stecker ziehen müssen, wenn es zu viele Sackgassen gibt. Als Redakteur*in kennen ihr die Grenzen der Ressourcen eurer Redaktion und die Notwendigkeit, regelmäßig gute Geschichten zu veröffentlichen. Deshalb ist es notwendig, sich regelmäßig mit den Reporter*innen auszutauschen, und so erkennen zu können, wenn die zwar Bemühungen erschöpft sind und dennoch nicht genug für eine funktionierende Geschichte vorhanden ist. Manchmal ist es eine Frage des Timings. Ihr könnt die Geschichte später jederzeit wieder aufgreifen.
Schritt 5: Den Artikel gestalten und verfeinern
Dein wichtigster Job als Redakteur*in ist, es, zu garantieren, dass Leser*innen die Erkenntnisse, den Kontext und den Prozess verstehen, den auch die Reporter*innen verstehen mussten, um zum Ergebnis der Recherche zu kommen.
Wenn ein*e Redakteur*in sich an die Bearbeitung eines Artikels setzt, bedeutet dies, dass das Recherche-Team den Großteil seiner Arbeit abgeschlossen hat. Es bedeutet hoffentlich auch, dass der Recherche-Plan mehr oder weniger erfolgreich war, was bedeutet, dass der*die Reporter*in alle relevanten Quellen getroffen und interviewt und die gewünschten Informationen bekommen hat: Zu diesem Zeitpunkt sollte der*die Reporter*in nicht nur gründlich mit dem Thema vertraut sein, sondern auch in der Lage sein, die Beweise zur Untermauerung der ursprünglichen Prämisse vorzulegen.
Inzwischen hat der*die Redakteur*in zahlreiche Dateien in den Dokumentenordnern, die Aufnahmen von Interviews und Transkripte, PDFs von Briefen, Sitzungsprotokolle, E-Mails und alle anderen relevanten Unterlagen enthalten. Der*die Redakteur*in hat die Gliederung der Geschichte, die das Team zu Beginn des Recherchesprozesses erstellt hat, geprüft und alle vorläufigen Annahmen überprüft. Der*die Redakteur*in sollte zu diesem Zeitpunkt auch die Fakten und Behauptungen durch aussagekräftige Zitate der beteiligten Parteien untermauert haben. Noch wichtiger ist, dass das Team mit den Personen gesprochen hat, um die es in dem Beitrag geht, und deren Version der Geschichte gehört hat. Zu diesem Zeitpunkt ist der erste Entwurf fertig und es ist Zeit für die Bearbeitung.
Wenn ihr euch mit einer monatelangen investigativen Geschichte befasst, handelt es sich natürlich oft nicht um eine einfache Geschichte, sondern um eine, die komplexe Sachverhalte mit mehreren Faktenebenen und Enthüllungen aus verschiedenen Quellen umfasst. Die wichtigste Aufgabe als Redakteur*in besteht darin, sicherzustellen, dass die Leser*innen die Ergebnisse, den Kontext und den Prozess verstehen, den die Reporter*innen durchlaufen haben, um zu den Schlussfolgerungen in dem Artikel zu gelangen. Wenn man das nicht schafft, wird die Geschichte nicht die Wirkung erzielen, die sie verdient.
Sobald das gesamte Material fertig ist und die Reporter*innen einen ersten Entwurf einreichen, ist es an der Zeit, dass ihr mit der Gestaltung und Verfeinerung des Artikels beginnt. Da ihr bereits von Anfang an in den Berichtsprozess eingebunden waren, sollte es nicht schwierig sein, die Geschichte zu verstehen.
Zunächst einmal sollten die Aufmacher und die ersten Grafiken stark genug sein, um die Aufmerksamkeit der Leser*innen zu erregen und sie zum Weiterlesen zu bewegen, während sie gleichzeitig komplizierte Erkenntnisse für die Leser leicht verständlich vereinfachen.
Dafür müsst ihr die Relevanz oder das Ausmaß der Geschichte für das Publikum hervorheben.
Zweitens solltet ihr einen Erzählfluss mit starken und interessanten Charakteren schaffen. Man muss einen Erzählbogen aufbauen und Wege finden, die an der Geschichte beteiligten Personen überzeugend zu beschreiben.
Schließlich solltet ihr darauf achten, dass die Geschichte ausgewogen und ethisch vertretbar ist, um die Reporter*innen, die Publikation und vor allem die Geschichte zu schützen. Der beste Weg, dies zu erreichen, besteht darin, sicherzustellen, dass der Artikel hieb- und stichfest ist und alles durch Dokumente und Bestätigungen belegt ist. Dafür bitte ich meine Reporter*innen in der Regel, zu jedem Satz, der weiterer Belege oder Beweise bedarf, einen Link einzufügen. Der Link kann auf ein anderes Dokument, einen veröffentlichten Bericht oder einen Nachrichtenartikel verweisen.
Manche Redakteur*innen unterteilen die Artikel satzweise, indem sie zwischen jedem Satz ein Leerzeichen einfügen, und prüfen und kommentieren dann jeden Satz mit dem Begleitmaterial.
Tipps und Tools
Factchecking
Wenn es im Team keine Factchecker gibt, übernimmt der*die Redakteur*in diese Aufgabe und überprüft alle Fakten, Statistiken und Aussagen. Überprüft diese anhand mehrerer Quellen, einschließlich Dokumenten, Interviews und öffentlichen Aufzeichnungen. Verwendet Datenbanken und Verifizierungswerkzeuge wie LexisNexis, Pipl und Factiva. (Siehe auch das Kapitel zum Factchecking in diesem Leitfaden.)
LexisNexis: Eine umfassende Datenbank mit öffentlichen Aufzeichnungen, Rechtsinformationen und Nachrichtenartikeln.
Pipl: Eine Deep-Web-Suchmaschine zum Auffinden von Informationen über Einzelpersonen.
Factiva: Eine globale Nachrichtendatenbank für umfassende Recherchen.
Erzählfluss aufrechterhalten
Achtet darauf, dass die Geschichte einen klaren Anfang, eine klare Mitte und ein klares Ende hat. Verwendet erzählerische Techniken, um die Leser*innen zu fesseln, z. B. Spannung aufbauen, lebendige Szenen schaffen und Charaktere entwickeln.
Scrivener: Eine Schreibsoftware, die für lange Texte konzipiert wurde und dabei hilft, komplexe Geschichten zu organisieren und zu strukturieren.
Evernote: Eine Notiz-App, die dabei hilft, Recherchen, Interviews und Ideen zu verfolgen.
Ergebnisse in einen Kontext setzen
Stellt Kontext bereit, um den Leser*innen zu helfen, die Bedeutung der Ergebnisse zu verstehen. Dazu gehören Hintergrundinformationen, historischer Kontext und Erklärungen für Fachbegriffe oder Konzepte.
Google Scholar: Enthält akademische Artikel und Forschungsarbeiten, die Hintergrundinformationen und Kontext bieten.
MuckRock: Eine Plattform für die Einreichung und Verfolgung von Anfragen zu öffentlichen Aufzeichnungen.
Fairness und Ausgewogenheit sicherstellen
Stellt alle Seiten der Geschichte dar und vermeidet Voreingenommenheit. Strebt nach Unparteilichkeit. Gebt den Personen, die Gegenstand der Recherche sind, die Möglichkeit, auf die Vorwürfe in der Geschichte zu reagieren: Sobald ihr die Belege gesammelt habt, die die in der Geschichte erhobenen Vorwürfe stützen, bittet die Personen, denen ihr in der Geschichte Fehlverhalten vorwerft, um Bestätigung und Stellungnahme (Konfrontation).
Verschiedene Medien haben unterschiedliche Ansätze dazu, wie lange ihr diesen Personen eine Chance zur Stellungnahme geben sollten, aber der allgemeine Konsens liegt zwischen vier Tagen und einer Woche. Außerdem solltet ihr nicht den gesamten Artikel zur Überprüfung einsenden, sondern nur eine Liste mit Fragen, die beantwortet werden sollen, und die Behauptungen, auf die ihr in dem Artikel eingegangen seid.
Rechtliche und ethische Überlegungen
Seid euch sich der rechtlichen Auswirkungen der Veröffentlichung bestimmter Informationen bewusst. Um die Journalist*innen und die Veröffentlichung zu schützen, wender euch an Rechtsexpert*innen, um Verleumdung, üble Nachrede und Datenschutzverletzungen zu vermeiden. Haltet euch an ethische Richtlinien, wie die der Society of Professional Journalists.
Ein Leitfaden für Journalist*innen zur Vermeidung von Klagen und anderen rechtlichen Gefahren, ein Leitfaden von GIJN und Media Defence.
Dart Center for Journalism and Trauma: Bietet Schulungsmaterial, Rechtsressourcen und Unterstützung für Journalisten.
Committee to Protect Journalists: Bietet Unterstützung für die Interessenvertretung und den Rechtsschutz von Journalisten auf der ganzen Welt.
Fallstudie
Pangolin-Berichte
Diese fast einjährige Recherche belegt die Aktivitäten eines kriminellen Syndikats, das Schuppentiere über Asien und Afrika nach Festlandchina schmuggelte. Mehr als 40 Journalist*innen aus 15 Ländern und Gebieten berichteten gemeinsam, führten unzählige Interviews mit Jägern, Händlern und Käufern und gingen sogar verdeckt vor, um Beweise für dieses Umweltverbrechen zu sammeln.

Bild: Screenshot, Die Pangolin Reports
Die Redakteur*innen waren von Anfang an aktiv beteiligt, diskutierten den Rechercheplan, einigten sich auf eine Gliederung und gaben Ratschläge und Vorschläge, wenn Reporter*innen nicht an die Story herankamen. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit in dieser Größenordnung ist die sorgfältige Planung. Die Redakteur*innen und die wichtigsten Reporter*innen trafen sich zu Beginn des Projekts in Hongkong und besprachen den Story-Entwurf, den Blickwinkel und den Rechercheplan. Sobald alles vereinbart war, hielten sie ein wöchentliches Treffen ab, um den Fortschritt zu verfolgen und einen anderen Plan zu beschließen, falls der ursprüngliche scheitern sollte.
Nach Abschluss der Berichterstattung und nachdem alle Reporter*innen ihren Teil der Geschichte eingereicht hatten, musste die Gruppe der Redakteur*innen die Ergebnisse auswerten und mit dem Lektorat beginnen. Da die Berichterstattung von mehreren Standorten aus erfolgte, beschlossen die Redakteur*innen, die Geschichte in Kapiteln zu schreiben. Jedes Kapitel behandelte einen anderen Teil der Lieferkette des Händlernetzwerks und beschrieb, wie die Schuppentiere im Wald gefangen, illegal gelagert und unter dem Radar der Behörden nach China geschmuggelt wurden. Eine Redakteurin musste als letzte Factcheckerin für die Bearbeitung des gesamten Artikels verantwortlich sein. Sie traf die letzten Entscheidung, wenn es unterschiedliche Meinungen von verschiedenen Redakteur*innen gab, die an diesen Kapiteln arbeiteten.
Schlussfolgerung
Das Redigat einer investigativen Geschichte ist eine entscheidende Aufgabe, die über Erfolg oder Misserfolg eines investigativen Artikels entscheiden kann. Neben der sorgfältigen Überprüfung von Fakten, der Sicherstellung des Erzählflusses, der Bereitstellung von Kontext, der Gewährleistung von Fairness und Ausgewogenheit sowie der Berücksichtigung der rechtlichen und ethischen Auswirkungen der Arbeit erfordert die Bearbeitung einer komplexen investigativen Geschichte von Anfang an eine angemessene Planung und Vorbereitung. Mit anderen Worten: Redakteur*innen müssen von Anfang an einbezogen werden.
Redakteur*innen müssen diese komplexen Geschichten verfeinern, um sicherzustellen, dass sie fesselnd, präzise und wirkungsvoll sind. Auf diese Weise wahren wir die höchsten journalistischen Standards und tragen hoffentlich dazu bei, einen positiven Einfluss auf unsere Gesellschaft zu nehmen.
Wahyu Dhyatmika ist der Chief Executive Officer (CEO) von Tempo digital. Er ist verantwortlich für die Planung und Steuerung der digitalen Transformation von Tempo sowie für die Leitung des Geschäfts von PT Info Media Digital, einer Tochtergesellschaft der Tempo Media Group. Von 2019 bis 2021 war er Chefredakteur des Tempo Magazine, Indonesien. Im Jahr 2015 leitete er die Berichterstattung über die Panama Papers in Indonesien, das vom Internationalen Konsortium für Investigativjournalismus (ICIJ) initiierte grenzüberschreitende Gemeinschaftsprojekt für investigative Recherchen. Wahyu ist Vorstandsmitglied von Greenpeace Südostasien, Mitglied des Beirats des Environmental Reporting Collective (ERC) und Mitglied des Beratungsausschusses für den Southeast Asia Rainforest Journalism Fund am Pulitzer Center.