Ausgezeichnet wird die Reportage über den Tod des Asylbewerbers Aamir Ageeb und den mit diesem Fall verbundenen Justizskandal

Der Journalist Jürgen Dahlkamp vom SPIEGEL ist vom Netzwerk Recherche mit dem “Leuchtturm-Preis” für besondere publizistische Leistungen ausgezeichnet worden. Dahlkamp erhält den Preis für seine Reportage über den Tod des Asylbewerbers Aamir Ageeb und den mit diesem Fall verbundenen Justizskandal(*) Nach Ansicht der Jury zeigt die Reportage vorbildhaft, wie durch Fleiß und Ausdauer bei der Recherche ein von anderen Medien kaum beachtetes Thema aufbereitet werden kann. “Jürgen Dahlkamp hat mit seinen präzisen Recherchen Gespür für tiefschürfende, ergebnisoffene Recherchen bewiesen. Mit seiner Hartnäckigkeit, seinen sensiblen Beobachtungen und gründlichen Analysen setzt er immer wieder hohe Maßstäbe im Recherche-Journalismus,” so der Vorsitzende des Netzwerk Recherche, Thomas Leif.

Dahlkamps` Text zeige, dass man mit einfachen Mitteln und gewissenhafter Arbeitsweise eine Geschichte zu Ende bringen könne und ein Thema nicht mehr im Bereich der Spekulation belassen müsse.

Der 38 Jahre alte Dahlkamp hat in den achtziger Jahren als freier Mitarbeiter für westfälische Regionalzeitungen gearbeitet. Von 1992 bis 1998 arbeitete er in der Frankfurter Stadtredaktion der FAZ. 1998 wechselte er als Redakteur zum Spiegel.

Dahlkamp, der den mit 3000 Euro dotierten Preis am 4. November im Rahmen des 8. MainzerMedienDisputs erhält, ist der zweite Preisträger des Leuchtturm-Preises. Erster Preisträger war im vorigen Jahr der NDR-Chefreporter Christoph Lütgert, der die Auszeichnung für seine TV-Dokumentation über das Lipobay-Desaster erhielt.

Die Laudatio am 4.11. wird der frühere hessische Justizminister Ruppert von Plottnitz vornehmen. Der “Leuchtturm für besondere publizistische Leistungen” wird einmal im Jahr vom Netzwerk Recherche in Zusammenarbeit mit “kontext – Gesellschaft zur Förderung junger Journalisten. Eine Initiative der Ruhrgas AG” vergeben.

(*) “Warum kriege ich diesen Schinken?”, DER SPIEGEL, 41/2003, Seite 50 ff.