Ausgezeichnet werden die Recherchen der drei Journalisten in der rechten Szene

Der “Leuchtturm für besondere publizistische Leistungen” geht 2007 an drei Journalisten, die seit vielen Jahren in der rechten Szene mit unermüdlichem persönlichen Einsatz und anerkannter fachlicher Qualifikation recherchieren. Andrea Röpke, Anton Maegerle und Thomas Kuban sind “stille Mitarbeiter” zahlreicher renommierter Medien. Sie erhalten den Preis für ihre ausdauernden und intensiven Recherchen im Bereich Rechtsextremismus. “Die Preisträger arbeiten unter hohem persönlichen Risiko. Sie beginnen ihre Recherchen, wo andere aufhören”, begründete der Vorsitzende von Netzwerk Recherche (nr), Dr. Thomas Leif, die Auszeichnung. “Ohne den Einsatz der drei Fachjournalisten wäre das Dunkelfeld Rechtsextremismus in Deutschland noch dunkler.”

Thomas Kuban und Anton Maegerle arbeiten verdeckt, ihre Namen sind Pseudonyme. Um die Kollegen zu schützen und deren Recherchen nicht zu gefährden, müssen ihre Namen geheim bleiben.

Andrea Röpke dokumentiert und analysiert seit etwa fünfzehn Jahren die Neonazi-Szene. Mit einer Videokamera filmt sie auch illegale Versammlungen, Aufmärsche und Treffen. Bereits mehrmals wurde sie tätlich angegriffen. Andrea Röpkes Material ist Grundlage und Initialzündung vieler Fernsehfilme und Dokumentation über die rechtsextreme Gefahr in Deutschland.

Anton Maegerle recherchiert die organisatorischen und personellen Verflechtungen in der rechten Szene. Maegerle wertet auch interne rechtsextreme Medien aus und protokolliert Gewalttaten und andere Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund. Sein Privatarchiv gilt als eines der größten Archive zum Themenfeld Rechtsextremismus. Wegen hoher Gefährdung seiner Person stand er jahrelang unter Polizeischutz. Anton Maegerle ist Themenlieferant und einer der wichtigsten Hinweisgeber für viele Medien.

Thomas Kuban filmt mit versteckter Kamera u.a. geheime Konzerte von Neonazis. Er recherchiert in Internetforen der rechten Szene, besucht Szeneläden von Neonazis und dokumentiert das illegale Angebot unter der Ladentheke. Ohne Thomas Kuban wäre das Ausmaß der rechten Musikszene in Deutschland nicht bekannt und oftmals nicht dokumentiert.

Die Laudatio hielt Dr.jur. Heribert Prantl.