Stammtisch Berlin

Stammtisch Berlin

Der NR-Stammtisch ist offen für alle Interessierte, eine NR-Mitgliedschaft ist also keine Voraussetzung. Wir bitten um eine kurze – aber verbindliche – Anmeldung über das Formular (unterhalb der Terminankündigung).

Recherche-Stammtisch mit Aiko Kempen und Marcus Engert

Datum: Mittwoch, 12.02.2020, 18 Uhr
Ort: taz, Friedrichstraße 21, 10969 Berlin
Veranstalter: Netzwerk Recherche / taz Panter Stiftung

Thema: Die Polizei als Freund und Helfer der Presse?

In sozialen Netzwerken ist die Polizei selbst zum Reporter geworden. So mancher Social-Media-Account von Polizeien hat mehr Follower als die Lokalzeitungen Abonnent*innen. Polizist*innen selbst entscheiden, was sie schneiden, wie sie eine Meldung framen, ob jemand Täter*in oder Tatverdächtige*r genannt wird. Immer wieder übernehmen Redaktionen Meldungen der Polizei ungeprüft – und nicht selten entpuppen die sich später als nicht zutreffend.

Die Polizei genießt als Quelle besondere Autorität. Und dafür gibt es auch gute Gründe. Wem soll man glauben können, wenn nicht einmal dem, den man im Kindesalter als ‘Freund und Helfer’ vorgestellt bekommt? Das Narrativ: Die Polizei schützt die Schwachen, macht den Betrüger dingfest und verteidigt diejenigen, denen Unrecht und weh getan wird. Und: Die Polizei lügt nicht.

Der Haken: Oft funktioniert das nicht. Zuletzt haben die Ereignisse rund um Silvester in Connewitz in Leipzig einmal mehr verdeutlicht: Die Polizei ist kein neutraler Beobachter. Und das zeigt sich gerade in den Fällen, in denen die konkrete Wahrheit zum Nachteil des polizeilichen Image – und dabei auch von Interessen Dritter werden könnte.

Doch was ist die Polizei dann, wenn es um Nachrichten geht? Ist sie noch privilegierte Quelle? Lügt sie vorsätzlich? Und: Wie sieht sie uns, Journalistinnen und Journalisten, die kritische Öffentlichkeit?

Wir sprechen darüber, wie man Meldungen der Polizei kritisch einordnet, welche Gesprächspartner*innen welche Interessen haben und wie Statistiken eine Geschichte erzählen. Wir geben einen Überblick über den Status quo der neuen Polizeigesetze, sprechen über journalistisches Arbeiten bei Demonstrationen, Kundgebungen und Protesten. Wir versuchen, Aussagen von Innenpolitiker*innen kritisch zu hinterfragen. Und wir fragen uns, wie die Polizei uns eigentlich wahrnimmt: Was können wir tun, um einander nicht im Weg zu stehen – und auch dem Rechtsstaat nicht?

Nach einem rund 45-minütigen Einführungsvortrag ist Zeit für Fragen, Erfahrungsaustausch und Kennenlernen. Unsere Referenten beobachten und analysieren Agieren und Öffentlichkeitsarbeit der Polizei seit Jahren aufmerksam.

Aiko Kempen: Der Leipziger Journalist und Reporter hat mit seinen Recherchen maßgeblich dazu beigetragen, dass die sächsische Polizei ihre Darstellungen revidieren musste. Er schreibt für das Leipziger Stadtmagazin “Kreuzer” sowie für taz, Tagesspiegel, VICE und andere.

Marcus Engert: Recherchiert und berichtet seit Jahren über Polizeigewalt und irreführende Öffentlichkeitsarbeit von Polizeibehörden. Er ist Senior Reporter im Deutschland-Büro von BuzzFeed News.

 

Der nr-Stammtisch ist offen für alle Interessierte, eine nr-Mitgliedschaft ist also keine Voraussetzung.

nr-Stammtisch Sonderausgabe: Mini-Global Investigative Journalism Conference mit Hacks Hackers Berlin

Datum: Mittwoch, 13.11.2019 ab 19 Uhr
Ort: Haus der Demokratie und Menschenrechte, Robert-Havemann-Saal, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin
Gastgeber: Netzwerk Recherche und Hacks/Hackers

Das Treffen am 13. November versteht sich als Miniversion der Global Investigative Journalism Conference (GIJC), welche Netzwerk Recherche zusammen mit dem Global Investigative Journalism Network und der Interlink Academy for International Dialog and Journalism Ende September in Hamburg veranstaltet hat.

Referenten:

Zu dem Treffen in Berlin laden Hacks/Hackers und Netzwerk Recherche Referenten aus Berlin ein, um ihre aktuellen Projekte an der Schnittstelle zwischen Technologie und Journalismus vorzustellen. Als Referent bereits zugesagt hat:

Markus – (nosconte)
Berlins Start-Up NOSCONTE AG is experimenting with a new tool for crowdsourcing and information sharing. How do we address privacy of informants? What about quality and traceability of the provided information? Is “realtime” transparency of the collected information a plus? What other features could enhance participation of the crowd? How do we try to improve the contextualization of information?

Weitere Referenten sind angefragt.

Details und Anmeldung unter https://www.meetup.com/de-DE/Hacks-Hackers-Berlin/events/266144428/

Hacks/Hackers ist ein weltweites Netzwerk, dass Journalisten und Entwickler zusammenbringt. Am 13.11. wird es von der Berliner Gruppe im Haus der Demokratie und Menschenrechte wie immer kurze Präsentationen zu aktuellen Projekten geben, aber auch genug Zeit zum informellen Austausch bleiben. Neugierige sind herzlich willkommen, es sind keine technischen Vorkenntnisse erforderlich.

nr-Stammtisch mit Daniel Moßbrucker

Datum: Mittwoch, 27. September 2017, 18:15 Uhr
Referent: Daniel Moßbrucker
Thema: Journalistische Recherche im Darknet
Ort: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Recherchen im Darknet

Das Darknet ist einer der letzten Teile des Internets, in dem Menschen noch immer anonym und geschützt vor geheimdienstlicher Überwachung kommunizieren können. Das lockt Gut und Böse an: Im Darknet gibt es unzählige Drogenshops, Waffenhändler bieten unverhohlen Schusswaffen an und Perverse tauschen kinderpornografische Bilder und Videos aus. Gleichzeitig nutzen Journalisten, Menschenrechtsaktivisten und politisch Verfolgte das Darknet, um sich zu schützen und Proteste zu organisieren- gerade in Ländern wie China, in denen das Internet nahezu vollständig überwacht wird. Zum nr-Stammtisch gibt Daniel Moßbrucker Einblicke ins Darknet: Wie kommt man überhaupt ins Darknet? Wie aufwändig ist es, dort zu recherchieren? Und wie überzeugt man Menschen, die jahrelang unter Pseudonymen im Darknet auftreten, ihre Maske fallen zu lasen und sich im echten Leben mit Journalisten zu treffen?

Daniel Moßbrucker arbeitet als freier Journalist und Referent für Internetfreiheit bei Reporter ohne Grenzen. Er befasst sich vor allem mit den Themen Netzpolitik, Überwachung und Datenschutz. Daniel Moßbrucker hat gemeinsam mit der ARD-Journalistin Annette Dittert sieben Monate lang im Darknet recherchiert und im Januar eine 45-minütige „Story im Ersten“ über diese verborgene Welt veröffentlicht: „Das Darknet: Reise in die Digitale Unterwelt

Der nr-Stammtisch findet im Anschluss an den Correctiv-Workshop „Zwischen Kriminellen und Freiheitskämpfern: Journalistische Recherche im Darknet“ mit Daniel Moßbrucker statt (Anmeldung noch möglich).

Lightning-Talk-Runde: Ihr habt ein aktuelles Projekt oder eine aktuelle Recherche, die Ihr gern anderen vorstellen möchtet? Dann sendet uns eine Mail mit Eurem Thema. Pro Stammtisch können bis zu 3 Projekte/Ideen/Recherchen vorgestellt werden. Jeder Vortragende hat 3,5 Minuten Zeit + 1,5 Minuten für Fragen.

nr-Stammtisch mit Claus Hesseling

Datum: Dienstag, 04. Juli 2017, 18:15 Uhr
Gast: Claus Hesseling
Thema: Scrapen für Journalisten
Ort: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Der nr-Stammtisch findet im Anschluss an den Correctiv-Workshop “Scrapen für Journalisten” mit Claus Hesseling statt.

Scrapen für Journalisten
Raus aus dem Netz, rein in Excel und Co. – bei einer Tabelle mag das ja noch klappen. Was aber wenn die gesuchten Informationen über tausende Unterseiten verstreut oder in einer Datenbank gespeichert wurden? Während des Stammtischs können Journalistinnen und Journalisten Fragen stellen. Claus Hesselin hilft zu verstehen, wie Webserver “ticken” und Webseiten aufgebaut sind, was eine API ist etc.
Claus Hesseling ist Journalist, Trainer und Dozent. Als freier Datenjournalist recherchiert er Geschichten fürs NDR und WDR Fernsehen. Seit 2003 ist er Trainer und Dozent für journalistische Themen: Onlinerecherche, Social Media und Quellencheck, Datenjournalismus, IT-Basiswissen, Schreiben fürs Netz und Webvideo. Zu seinen Auftraggebern zählen die ARd.ZDF-Medienakademie, der NDR und WDR, RTL, die Henri-Nannen-Schule, Deutsche Welle Akademie und die Universität Münster. Seit Januar 2017 arbeitet er für Interlink Academy an dem EU-Projekt “INJECT”, das neue Tools für Newsrooms entwickelt (injectproject.eu). Er twittert unter @the_claus.

Lightning-Talk-Runde: Ihr habt ein aktuelles Projekt oder eine aktuelle Recherche, die Ihr gern anderen vorstellen möchtet? Dann sendet uns eine Mail mit Eurem Thema. Pro Stammtisch können bis zu 3 Projekte/Ideen/Recherchen vorgestellt werden. Jeder Vortragende hat 3,5 Minuten Zeit + 1,5 Minuten für Fragen.

nr-Stammtisch mit Dirk Winkelmann

Datum: Dienstag, 20. Juni 2017, ab 18 Uhr
Gast: Dr. Dirk Winkelmann
Thema: Gesprächsführung
Ort: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Der nr-Stammtisch findet am Vorabend des Correctiv-Workshops “Gesprächsführung für Rechercheure – Aussagen bekommen und bewerten” mit Dirk Winkelmann statt.

Erstmals mit einer Lightning-Talk-Runde: Ihr habt ein aktuelles Projekt oder eine aktuelle Recherche, die Ihr gern anderen vorstellen möchtet? Dann sendet uns eine Mail mit Eurem Thema. Pro Stammtisch können bis zu 3 Projekte/Ideen/Recherchen vorgestellt werden. Jeder Vortragende hat 3,5 Minuten Zeit + 1,5 Minuten für Fragen.

nr-Stammtisch mit Julian Heißler zu Internet-Recherche

Datum: Mittwoch, 30. November 2016 ab 19 Uhr
Gastredner: Julian Heißler, ARD-Hauptstadtstudio
Thema: Internet-Recherche
Ort: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Wir möchten Sie herzlich zur nächsten nr-Diskussionsrunde in Berlin einladen. Unser Gesprächspartner am Mittwoch, dem 30. November (ab 19 Uhr), ist Julian Heißler. Die Diskussion findet im Recherchebüro von Correctiv statt (Singerstraße 109, 10179 Berlin).

Das Internet bietet eine Vielzahl neuer Quellen, die Journalisten bei ihrer Recherche helfen können. Schon mit Google und Facebook lassen sich neue Ansprechpartner und Ansatzpunkte finden, die offline viel schwerer zu erkennen oder zugänglich sind. Davon profitieren nicht nur die Kollegen aus den Investigativressorts, sondern auch Politikjournalisten.

heissler_julian_quadratJulian Heißler studierte Publizistik, Politik und Philosophie in Berlin bevor er von 2007 bis 2009 seine Journalistenausbildung an der Hamburg Media School absolvierte. Er arbeitete als Redakteur für den SWR-Polittalk „2+Leif“, im Ressort Innenpolitik der Wochenzeitung „der Freitag“ und schrieb für zahlreiche Zeitungen, Magazine und Webseiten. Seit 2015 berichtet er für tagesschau.de aus dem ARD-Hauptstadtstudio vor allem über Bundespolitik. Er absolvierte Journalistenprogramme im Ausland in China, den USA und Israel.

Damit wir absehen können, wer am Stammtisch teilnehmen wird, bitten wir um eine kurze (aber verbindliche) Anmeldung per Mail an: stammtisch-berlin@netzwerkrecherche.de

Mit herzlichen Grüßen,
Johannes Altmeyer und Christoph Nitz

Ausblick:
14.12.2016 Petra Sorge Arbeiten im Ausland

nr-Stammtisch mit Silke Burmester

Datum: Mittwoch, 26. Oktober 2016 ab 19 Uhr
Gastrednerin: Silke Burmester, freie Journalistin, Kolumnistin und Autorin
Thema: Wie wirkt sich eine ständige Präsenz mit einer Kolumne auf die journalistische Arbeit aus
Ort: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Wir möchten Sie herzlich zur nächsten nr-Diskussionsrunde in Berlin einladen. Unsere Gesprächspartnerin am Mittwoch, dem 26. Oktober (ab 19 Uhr), ist Silke Burmester. Die Diskussion findet im Recherchebüro von Correctiv statt (Singerstraße 109, 10179 Berlin).

„Manchmal passiert es, dass Silke Burmester um einen Termin bittet. Für einen Artikel oder ein Interview. Und dass der Angefragte dann, meist so ein wenig verunsichert, fragt, ob sie denn mit ihrem Helm käme. Und dann muss Silke Burmester sagen, nein, ich will ja mit Ihnen über Ihre neue Geschirrlinie sprechen oder über den Ausbau von Kitaplätzen in Köln-Ost. Oder sie sagt, nein, dieser Artikel ist für Mare, das hat mit der taz nichts zu tun. Den Helm habe ich nur auf, sagt sie dann, wenn ich als taz-Kriegsreporterin unterwegs bin. Meist sind dann die Leute recht erleichtert.“
Aus „Rede zur Lage des Journalismus“, Netzwerk Recherche Jahrestagung 2013

Silke Burmester sei die „Queen der Kolumnen“, so das vom NDR verliehenes Etikett für die Journalistin, die auch Kolumnen für u.a. Spiegel Online (bis März 2014) und das medium magazin (bis 1/2014) verfasste. Für ihre feministische und kritische Sicht wurde sie von Gegnern auch als „Hasspredigerin“ bezeichnet. Sie erhielt für Ihre journalistische Arbeit mehrere Preise, engagiert sich für freien Journalismus und ist Mitglied bei „Pro Quote“ und „Freischreiber“.

Wir wollen mit Silke Burmester über Chancen und Risiken einer regelmäßigen Präsenz mittels Kolumnen für die journalistische Arbeit sprechen.
Seit 20 Jahren schreibt Silke Burmester als freie Journalistin für Zeitungen und Zeitschriften. Anfang Juli 2016 schrieb sie ihre letzte Kolumne als Kriegsreporterin. Ihre Themen: Medien und Gesellschaftspolitik. Ihre favorisierte Textform: die Glosse. Selbstwahrnehmung: „Ich habe mich hochgeschrieben.“ Zustandsbeschreibung: prekär aber glücklich.
Publikationen: „Das geheime Tagebuch der Carla Bruni“, „Beruhigt Euch!“ und aktuell „Mutterblues“.

Damit wir absehen können, wer am Stammtisch teilnehmen wird, bitten wir um eine kurze (aber verbindliche) Anmeldung per Mail an: stammtisch-berlin@netzwerkrecherche.de

Mit herzlichen Grüßen,
Johannes Altmeyer und Christoph Nitz

 

Ausblick auf die nächsten Berliner Stammtische:

30.11.2016: Julian Heißler
Recherche für Online

14.12.2016: Petra Sorge
Arbeiten im Ausland

nr-Stammtisch mit Horand Knaup über politische Berichterstattung

Datum: Mittwoch, 28. September 2016 ab 19 Uhr
Gastredner: Horand Knaup, SPIEGEL Hauptstadtbüro
Thema: Veränderung der Rahmenbedingungen für politische Berichterstattung
Ort: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Wir möchten Sie herzlich zur nächsten nr-Diskussionsrunde in Berlin einladen. Unser Gesprächspartner am Mittwoch, 28. September ab 19 Uhr, ist Horand Knaup. Die Diskussion wird wie immer im Recherchebüro von Correctiv stattfinden (Singerstraße 109, 10179 Berlin).

Wie wird Politik gemacht? Wie kommt es in den Ministerien, im Kanzleramt und im Bundestag zu welchen Entscheidungen? Horand Knaup ist seit vielen Jahren ganz nahe dran am Politikbetrieb. Welche Unterschiede gibt es zwischen der Bonner und der Berliner Republik und warum hat der politische Journalismus an Durchschlagskraft verloren. Horand Knaup berichtet seit vielen Jahren aus dem »Maschinenraum der Macht.«

Horand Knaup studierte von 1979 bis 1985 Politische Wissenschaft und Geographie in Freiburg und Marburg. 1984 bis 1995 Volontariat und Redakteur bei der Badischen Zeitung. 1995 bis 1998: BZ-Korrespondent in Bonn. Dem Hauptstadtbüro des Spiegels gehört er seit 1998 an – mit einer Unterbrechung von 2008 bis 2013. In jenen Jahren arbeitete er als Afrika-Korrespondent in Nairobi.

Wir wollen mit Horand Knaup über den Wandel von der Bonner zur Berliner Republik und den Rahmenbedingungen für politische Berichterstattung sprechen.

Damit wir absehen können, wer am Stammtisch teilnehmen wird, bitten wir um eine kurze (aber verbindliche) Anmeldung per Mail an: stammtisch-berlin@netzwerkrecherche.de

Mit herzlichen Grüßen,
Johannes Altmeyer und Christoph Nitz

 

Ausblick auf die nächsten Berliner Stammtische:

26.10.2016: Silke Burmester
Die Kriegsreporterin – Chancen und Risiken einer Kolumne für die journalistische Arbeit

30.11.2016: Julian Heißler
Recherche für Online

14.12.2016: Petra Sorge
Arbeiten im Ausland

nr-Stammtisch zur Keylogger-Affäre in der taz

Datum: Mittwoch, 20. Juli 2016 ab 19 Uhr
Gastredner: Martin Kaul und Sebastian Erb
Thema: Die Keylogger-Affäre in der taz – Martin Kaul und Sebastian Erb berichten über ihre Recherche
Ort: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Wir möchten Sie herzlich zur nächsten nr-Diskussionsrunde in Berlin einladen. Unsere Gesprächspartner am Mittwoch, dem 20. Juli (ab 19 Uhr), sind Martin Kaul und Sebastian Erb. Die Diskussion wird wie immer im Recherchebüro von Correctiv stattfinden (Singerstraße 109, 10179 Berlin).

Martin Kaul und Sebastian Erb haben die Hintergründe der Keylogger-Affäre aufbereitet und sind den Spuren von Sebastian Heiser gefolgt. Sie gingen der Frage nach: Warum hat Heiser Kollegen in der taz ausgespäht? Was stand dahinter? Zu den Opfern gehörten auffallend viele junge Frauen.

Wir wollen mit Martin Kaul und Sebastian Erb über ihre Erfahrungen rund um die Affäre sprechen und wie der Fall das Redaktions-Klima in der taz verändert hat. Hintergründe zum Fall gibt es hier:
taz – Dateiname LOG.TXT
detektorFM – Ist das gerecht?

Damit wir absehen können, wer am Stammtisch teilnehmen wird, bitten wir um eine kurze (aber verbindliche) Anmeldung per Mail an: stammtisch-berlin@netzwerkrecherche.de

Mit herzlichen Grüßen,
Johannes Altmeyer und Christoph Nitz

nr-Stammtisch mit Paul Myers

Datum: Dienstag, 12. Juli 2016 ab 19 Uhr
Gastredner: Paul Myers, BBC-Researcher und Recherche-Trainer
Thema: Online-Recherche
Ort: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Wir möchten Sie herzlich zur nächsten nr-Diskussionsrunde in Berlin einladen. Unser Gesprächspartner am Dienstag, dem 12. Juli (ab 19 Uhr), ist der britische Journalist, Researcher und Recherche-Trainer Paul Myers. Die Diskussion wird wie immer im Recherchebüro von Correctiv stattfinden (Singerstraße 109, 10179 Berlin).

Im Jahr 1995 stieß Myers zur BBC und nutzte sein technologisches Wissen, um die Recherchefähigkeiten der einzelnen Redakteure und des Nachwuchses an der hauseigenen Academy zu verbessern. Als Recherche-Trainer arbeitete Myers unter anderem für die Tageszeitungen “The Guardian”, “The Daily Telegraph” und “The Times” sowie CNN, die Weltbank und das UN-Entwicklungsprogramm. Weiterlesen

nr-Stammtisch zum Thema Investigativer Journalismus

Berliner Stammtisch mit Mark Lee Hunter

Datum: Mittwoch, 18. Mai 2016 ab 19 Uhr
Gastredner: Mark Lee Hunter, Gründungsmitglied des Global Investigative Journalism Network
Thema: Investigativer Journalismus: neue Akteure & neue Geschäftsmodelle
Ort: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Wir möchten Sie herzlich zum nächsten Treffen unseres Berliner Stammtischs einladen. Unser Gesprächspartner am Mittwoch, dem 18. Mai (ab 19 Uhr) ist Mark Lee Hunter .

Mit dem Beginn der Krise der Nachrichtenindustrie zu Beginn des 21. Jahrhunderts traten neue Akteure im investigativen Journalismus auf den Plan. Diverse Gruppen, Verbünde und Büros – beispielsweise Greenpeace oder soziale und politische Aktivisten – versuchen, ihre eigenen Ziele durch ihre eigenen Medien zu fördern. Weiterlesen

nr-Stammtisch mit Hans-Martin Tillack

Datum: Mittwoch, 4. Mai 2016 ab 19 Uhr
Gastredner: Hans-Martin Tillack, Journalist beim stern und Buchautor
Thema: Rosssmann-Recherchen
Ort: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Wir möchten Sie herzlich zum nächsten Treffen unseres Berliner Stammtischs einladen. Unser Gesprächspartner am Mittwoch, dem 4. Mai (ab 19 Uhr) ist Hans-Martin Tillack, einer der bekanntesten investigativen Journalisten im Land. Hans-Martin Tillack ist im Berliner Büro des stern verantwortlich für investigative Recherche. Nach dem Studium der Soziologie und Politologie arbeitete er zunächst fünf Jahre lang als Redakteur für die „tageszeitung“. 1993 wechselte er in das Bonner Büro des stern. Von 1999 bis 2004 war er EU-Korrespondent des stern in Brüssel.

Gemeinsam mit seiner Kollegin Laura Himmelreich hat Hans-Martin Tillack monatelang zu den Arbeitsbedingungen bei einem Subunternehmen der Drogeriekette Rossmann recherchiert. Roßmann verweist gern auf die guten Löhne und Arbeitsbedingungen in seinem Unternehmen – über die Potsdamer promota.de, das Unternehmern firmierte bis vor kurzem als Iostore Solutions Services GmbH (ISS), lässt er mehrere tausend Regaleinräumer per Werkvertrag in den Drogerien seines weit verzweigten Imperiums werkeln. Mit der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns erhalten die Angestellten 8,50 Euro in der Stunde. Bis Ende 2014 bekamen die Regaleinräumer teilweise lediglich 6,63 Euro (West) bzw. 6,12 Euro (Ost) pro Arbeitsstunde. Weiterlesen

nr-Stammtisch mit Nikolaus Huss und Albrecht Ude

Datum: Mittwoch, dem 30. März 2016 ab 19 Uhr
Gastredner: Nikolaus Huss, Sprecher der Initiative Open Web Index, und
Albrecht Ude, Journalist
Gastgeber: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Wir möchten Sie herzlich zum nächsten Treffen unseres Berliner Stammtischs einladen. Unsere Gesprächspartner am Mittwoch, dem 30. März (ab 19 Uhr) sind Nikolaus Huss (Sprecher der Initiative Open Web Index) und Albrecht Ude (Journalist). Die Diskussion wird im Recherchebüro von Correctiv stattfinden (Singerstraße 109, 10179 Berlin). Im Anschluss gibt es Gelegenheit, die gewonnenen Erkenntnisse in informeller Runde zu vertiefen.

Suchmaschinen nutzt Jede und Jeder, jeden Tag. Aber was haben die mit Politik zu tun, mit Autonomie, mit wirtschaftlicher Entwicklung und mit gesellschaftlichem Fortschritt. Daran denkt man ja erst mal nicht, wenn man sich die naechste Pizzeria googlet.

Der Kern einer Suchmaschine ist ihr “Index”, eine Datenbank, die das Internet abbildet und durchsuchbar macht. Dabei sind die Moeglichkeiten der Einflussnahme und des Filterns gross. Das merkt man schon, wenn man schaut, wo die grossen Suchmaschinen sitzen: in den USA (Google, Bing), in Russland (Yandex) und in der VR China (Baidu) – nicht zufaellig Machtzentren dieser Welt.

Wo ist da Europa? Wir stellen die Initative “Open Web Index” (OWI) vor, die einen offenen, europaeischen Webindex auf den Weg bringen soll. Und wir erlaeutern, was das fuer recherchierende Journalisten an Moeglichkeiten bedeutet.
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nr-Stammtisch mit Bascha Mika

Datum: Mittwoch, dem 24. Februar 2016 ab 19 Uhr
Gastrednerin: Prof. Bascha Mika, Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau
Gastgeber: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Wir möchten Sie herzlich zum nächsten Treffen unseres Berliner Stammtischs einladen.
Unsere Gesprächspartnerin am Mittwoch, dem 24. Februar (ab 19 Uhr) ist Prof. Bascha Mika, Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau, Publizistin und Honorarprofessorin an der Universität der Künste Berlin. Die Diskussion wird im Recherchebüro von Correctiv stattfinden (Singerstraße 109, 10179 Berlin). Im Anschluss gibt es Gelegenheit, die gewonnenen Erkenntnisse in informeller Runde zu vertiefen.

Bascha Mika ist seit 2014 Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau, nachdem die Zeitung 2013 kurz vor der Insolvenz vom Verlag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung übernommen wurde. Mit Bascha Mika wollen wir darüber sprechen, wie ein Comeback der journalistischen Qualität die Frankfurter Rundschau wieder zum Erfolg führt.
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nr-Stammtisch mit Jens Weinreich

Datum: Mittwoch, dem 27. Januar 2016 ab 19 Uhr
Gastredner: Jens Weinreich
Gastgeber: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Wir möchten Sie herzlich zum nächsten Treffen unseres Berliner Stammtischs einladen. Am Mittwoch, dem 27. Januar 2016 (ab 19 Uhr), unterhalten wir uns mit dem Journalisten Jens Weinreich. Die Diskussion wird wie immer im Recherchebüro von Correctiv stattfinden.

Jens Weinreich beschäftigt sich mit den politisch relevanten Bezügen und den wirtschaftlichen Aspekten des Sports. In letzter Zeit hat er mit Recherchen zu Doping und Korruption im Sport auf sich aufmerksam gemacht. Seit Jahren arbeitet Weinreich zum DFB, zur Fifa sowie zum Nationalen und Internationalen Olympischen Kommitee (Publikationen unter anderem: “Das Milliardenspiel” und “Der Olympische Sumpf. Die Machenschaften des IOC“).

Sein Blog “Sport and Politics” erhielt mehrere Auszeichnungen – so etwa den Grimme Online Award und den Goldenen Prometheus. 2013 zeichnete ihn das “Medium Magazin” als Sportjournalisten des Jahres aus, obwohl Weinreich nicht auf dieses Label reduziert werden will. Er arbeitet nach Jahren bei der “Berliner Zeitung” (dort unter anderem Ressortleiter Sport) und dem Deutschlandfunk unter anderem für den “Spiegel”.

“Jens Weinreich hat nie davor zurückgeschreckt, sich mit den Mächtigen des Sportgeschäfts anzulegen. Dass sie ihn in all den Jahren mit all ihrem juristischen Arsenal nicht zum Schweigen bringen konnten, spricht für die Qualität seiner Arbeit”, so die Jury 2012 in ihrer Begründung für die Verleihung des Preises “Der lange Atem” vom Journalistenverband Berlin-Brandenburg.

Damit wir absehen können, wer am Stammtisch teilnehmen wird, bitten wir um eine kurze (aber verbindliche) Anmeldung per Mail an: stammtisch-berlin@netzwerkrecherche.de
Mit herzlichen Grüßen,
Johannes Altmeyer, Christoph Nitz und das CORRECT!V-Team

nr-Stammtisch mit Alexej Hock und Bassel Alhamdo

Datum: Donnerstag, 17.12.2015 ab 19 Uhr
Gastredner: Alexej Hock und Bassel Alhamdo
Gastgeber: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Wir möchten Euch herzlich zum letzten Treffen des Berliner Netzwerk Recherche Stammtischs in diesem Jahr einladen. Unsere Gesprächspartner am Donnerstag, den 17. Dezember sind Alexej Hock und Bassel Alhamdo.

Alexej Hock ist Mitbegründer des preisgekrönten Twitter-Projekts „Straßengezwitscher“ (@streetcoverage), welches seit Frühjahr dieses Jahres über den Verlauf von Demonstrationen und Aktionen rund um das Thema Asyl berichtet, stets mitten aus dem Geschehen.

Der syrische Journalist Bassel Alhamdo ist selber Flüchtling, vor einem halben Jahr kam er nach Deutschland. Seitdem arbeitet er als Korrespondent für ARIJ (Arab Reporters for Investigative Journalism) und die älteste arabische Zeitung in London, Arab News. Alexej und Bassel absolvieren derzeit ein Praktikum bei CORRECT!V, um sich in den Methoden des investigativen Journalismus weiter zu bilden.

Wir wollen mit ihnen über ihre persönlichen Erfahrungen und Herausforderungen reden, über Einwanderung und Flucht, Radikalismus und Rassismus. Danach werden wir das Jahr entspannt mit einem kleinen Weihnachtsumtrunk ausklingen lassen.

Damit wir absehen können, wer am Stammtisch teilnehmen wird, bitten wir um eine kurze (aber verbindliche) Anmeldung per Mail an: stammtisch-berlin@netzwerkrecherche.de
Mit herzlichen Grüßen,
Johannes Altmeyer, Christoph Nitz und das CORRECT!V-Team

nr-Stammtisch mit dem Investigativ-Team „Die Welt“

Datum: Mittwoch, 25.11.2015 ab 19 Uhr
Gastredner: Martin Lutz, Uwe Müller und Michael Ginsburg vom Investigativ-Team „Die Welt“
Gastgeber: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Wir möchten Sie herzlich zum nächsten Treffen unseres Berliner Stammtischs einladen.
Unsere Gesprächspartner am Mittwoch, dem 25. November (ab 19 Uhr) sind Martin Lutz, Uwe Müller und Michael Ginsburg vom Investigativ-Team „Die Welt“. Sie haben umfangreiche Recherche im Umfeld der Linkspartei durchgeführt und legten dabei u.a. das Millionenloch in der Kasse der Partei durch ein Geschäft um den Verlag Neues Deutschland auf. Dietmar Bartsch, inzwischen gemeinsam mit Sahra Wagenknecht Vorsitzender der Bundestagsfraktion der Linken, ließ eine Liste mit Daten über Vorstandsmitglieder seiner Partei anlegen. Diese wurden in „Freund-Feind“-Kategorien einsortiert, so etwa die „Lafodödel“.

Martin Lutz ist seit vielen Jahren Redakteur der Tageszeitung „Die Welt“. Er war maßgeblich an der Aufdeckung der sogenannten VW-Affäre um gekaufte Betriebsräte und Lustreisen in den Jahren 2005 – 2007 beteiligt. Seit Juli 2012 ist er Mitglied des Investigativ-Teams der „Welt“-Gruppe. 2015 wurde er für den Theodor-Wolff-Preis nominiert.

Uwe Müller gehört seit 2007 dem damals gegründeten Investigativ-Team der „Welt“-Gruppe an. 2006 wurde er gemeinsam mit Martin Lutz für den Henri-Nannen-Preis mit einer Story über den früheren Staatsminister im Auswärtigen Amt, Ludger Vollmer, nominiert. Zuletzt publizierte Müller das Buch „Vorwärts und Vergessen!“ über die Nachwirkungen der SED-Diktatur.

Michael Ginsburg beendete 2015 die Axel-Springer-Akademie als Volontär von „Welt“ und „N24“. Seitdem ist er im Investigativ-Team der „Welt“-Gruppe zuständig für Videos. Er dreht zu den Hauptgeschichten von Martin Lutz und Uwe Müller regelmäßig Videos.
Hier ein Beispiel: „Wo ist die eine Million Euro der Linken?“

Wir wollen mit den dreien neben der Berichterstattung über die Linkspartei und den dazu notwendigen teilweise lange andauernden Recherchen über den Alltag in einem Investigativ-Team sprechen.

Damit wir absehen können, wer am Stammtisch teilnehmen wird, bitten wir um eine kurze (aber verbindliche) Anmeldung per Mail an: stammtisch-berlin@netzwerkrecherche.de
Mit herzlichen Grüßen,
Johannes Altmeyer und Christoph Nitz

Kabarett-Seminar: Probier’s doch mal mit Korruption!

Probier’s doch mal mit Korruption

Montag, 23.11.15, 19.30 Uhr
Haus der Demokratie und Menschenrechte,
Robert-Havemann-Saal
Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin

Wie erziele ich einen Stundenlohn von 25.000 Euro? Wie komme ich zu einem Gratis-Luxusurlaub? Das Wiener Institut für angewandte Korruption kommt mit den Antworten nach Berlin. Julia Draxler und Roland Spitzlinger erklären Ihnen Schritt für Schritt wie auch Sie Ihren ganz persönlichen Weg zum Erfolg finden: Vom Abschluss- und Titelkauf, über die Wahl der richtigen Freunde bis hin zum fertigen Businessplan. Praktische Übungen, wie Sie den richtigen Eindruck hinterlassen, sowie Tipps zum Krisenmanagement, runden die interaktive Lehrveranstaltung ab. Und wer weiß, vielleicht lernen Sie ja hier Ihren zukünftigen
Korruptionspartner kennen!

Eintritt: freie Spende

Im Rahmen der Recherchen für ihr Buch “Probier’s doch mal mit Korruption” sprachen Julia Draxler und Roland Spitzlinger auch mit Netzwerk Recherche. Hintergrund war die Veröffentlichung des Reports “Gefallen an Gefälligkeiten – Journalismus und Korruption”.

nr-Stammtisch mit Bascha Mika

Datum: Mittwoch, 28.10.2015 ab 19 Uhr
Gastredner: Bascha Mika, Chefredakteurin Frankfurter Rundschau

ACHTUNG: Dieser Stammtisch ist leider abgesagt.

Eine Woche Keleti – Was die Flüchtlingskatastrophe von Journalisten verlangt

Mitschnitt der Podiumsdiskussion:

Teil 1/2 (5 Min.):

Teil 2/2 (98 Min.):

* * *

Mittwoch, 23. September 2015, 19:00 Uhr

Refugees welcome? Journalisten, die aus Ungarn berichten, gewinnen derzeit einen ganz anderen Eindruck. Die Zustände an den Grenzen, auf Bahnhöfen, Straßen und in Aufnahmelagern zeugen vom Gegenteil. Kaum jemanden lässt das Leid der Menschen kalt – auch Journalisten nicht – schon gar nicht, wenn sie hautnah dabei sind. Und schon hört man sie: Die Frage nach der “Objektivität”. Sind Journalisten nur “dabei”, oder schon “mittendrin”, wenn sie Freundschaften schließen, selbst anpacken und helfen? Dürfen wir das als “neutrale Berichterstatter” überhaupt: uns einmischen? Andererseits: Ist es nicht gerade unsere Aufgabe: Anwälte der Schwachen zu sein?

Gespräch mit

  • Martin Kaul, der für die taz vom Budapester Bahnhof Keleti berichtet hat,
  • Matthias Meisner, der für dem Tagesspiegel u.a. die Meldungen aus Sozialen Netzwerken verifiziert,
  • Alena Jabarine, die für den NDR ein Erstaufnahmelager in Hamburg besucht hat – undercover, weil man keine Reporter reinlassen wollte,
  • und Björn Kietzmann, der als Fotojournalist aus Ungarn und von der Fluchtroute berichtet.

Moderation: Günter Bartsch (Netzwerk Recherche)

Ort: taz-Café, Rudi-Dutschke-Straße 23, 10969 Berlin

Eine gemeinsame Veranstaltung von taz und Netzwerk Recherche.

nr-Stammtisch mit Hans-Martin Tillack

Datum: Mittwoch, 24.06.2015 ab 19 Uhr
Gastredner: Hans-Martin Tillack, Journalist beim stern und Buchautor
Gastgeber: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Wir möchten Sie herzlich zum nächsten Treffen unseres Berliner Stammtischs einladen. Unser Gesprächspartner am Mittwoch, dem 24. Juni (ab 19 Uhr) ist Hans-Martin Tillack, einer der bekanntesten investigativen Journalisten im Land. Die Diskussion wird im Recherchebüro von Correctiv stattfinden (Singerstraße 109, 10179 Berlin). Im Anschluss gibt es Gelegenheit, die gewonnenen Erkenntnisse in informeller Runde zu vertiefen.Hans-Martin Tillack ist im Berliner Büro des stern verantwortlich für investigative Recherche. Nach dem Studium der Soziologie und Politologie arbeitete er zunächst fünf Jahre lang als Redakteur für die „tageszeitung“. 1993 wechselte er in das Bonner Büro des stern. Von 1999 bis 2004 war er EU-Korrespondent des stern in Brüssel.

Wir wollen uns mit Tillack über sein aktuelles Buch »Die Lobby-Republik« unterhalten. Er verfolgt diese Praktiken seit Jahren, führt uns hinter die Kulissen der Berliner Politik, offenbart verborgene Vorgänge und nennt Namen. Für ihn ist klar: Es bedarf verbindlicher Verhaltensregeln für den Umgang mit Interessenvertretern – sonst droht unsere demokratische Kultur Schaden zu nehmen.
Weiter wollen wir mit ihm über Strategien für Recherchen und den Schwierigkeiten im investigativen Alltag sprechen.

Damit wir absehen können, wer am Stammtisch am 24. Juni teilnehmen wird, bitten wir um eine kurze (aber verbindliche) Anmeldung per Mail an:

stammtisch-berlin@netzwerkrecherche.de

Mit herzlichen Grüßen,
Johannes Altmeyer und Christoph Nitz

nr-Stammtisch mit Harald Schumann

Datum: Mittwoch, 27.05.2015 ab 19 Uhr
Gastredner: Harald Schumann, Tagesspiegel
Gastgeber: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Wir möchten Sie herzlich zum nächsten Treffen unseres Berliner nr-Stammtischs einladen. Diesmal reden wir mit dem Journalisten Harald Schumann. Schumann war zunächst bei der taz – die Tageszeitung und später in verschiedenen Positionen beim SPIEGEL. 2004 wechselte zum Tagesspiegel, wo er bis heute als Redakteur für besondere Aufgaben aktiv ist.

Schumann schreibt vor allem über Fragen der wirtschaftlichen Macht. Seine Fernsehdokumentation »Staatsgeheimnis Bankenrettung« wurde mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Reportage ausgezeichnet. Für sein Buch »Der globale Countdown« erhielt er den Preis »Das politische Buch« der Friedrich Ebert Stiftung. Seit 2005 gehört er der Jury des Otto Brenner Preises für kritischen Journalismus an.

Wir wollen uns über seine aktuelle Dokumentation »Macht ohne Kontrolle – Die Troika« unterhalten, so z.B. darüber, welche Schwierigkeiten sich bei den Recherchen für den Film ergaben. Im Gespräch wollen wir auch die Qualität des Wirtschaftsjournalismus und der Berichterstattung über Europa thematisieren.

Damit wir absehen können, wer am Stammtisch am 27. Mai teilnehmen wird, bitten wir um eine kurze (aber verbindliche) Anmeldung per Mail an:

stammtisch-berlin@netzwerkrecherche.de

Mit herzlichen Grüßen,
Johannes Altmeyer und Christoph Nitz

nr-Stammtisch Exkursion: Wie viel Medienschelte verträgt die Pressefreiheit?

Datum: Mittwoch, 29.04.2015 ab 18.30 Uhr
Gastrednerin: Wie viel Medienschelte verträgt die Pressefreiheit? Im Vorfeld des Internationalen Tags der Pressefreiheit
Ort: Landesvertretung Sachsen-Anhalt, Luisenstraße 18, 10117 Berlin

Berliner nr-Stammtisch auf Exkursion!
Am 29. April 2015 ab 18.30 Uhr zur Landesvertretung Sachsen-Anhalt, Luisenstraße 18, 10117 Berlin.
Zur Veranstaltung “Wie viel Medienschelte verträgt die Pressefreiheit?” – nähere Informationen zur Veranstaltung:
http://www.vdz.de/presse-singlenews/news/wie-viel-medienschelte-vertraegt-die-pressefreiheit/

Anmeldungen bitte per Mail direkt an djv@djv.de.

Alle Freundinnen und Freunde von Netzwerk Recherche sind herzlich eingeladen, mit uns auf die Exkursion zu gehen. danach treffen wir uns im Habel, Luisenstraße 19, 10117 Berlin um den Abend angenehm ausklingen zu lassen.

Mit herzlichen Grüßen,
Johannes Altmeyer und Christoph Nitz

nr-Stammtisch Sonderveranstaltung: DDJ-Treffen

Datum: Dienstag, 31.3.2015 ab 19 Uhr
Ort: Haus der Demokratie und Menschenrechte, Robert-Havemann-Saal, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin
Gastgeber: Netzwerk Recherche und Berliner Datenjournalismus-Community

Die Berliner Datenjournalismus-Community trifft sich, um sich über interessante Projekte und Werkzeuge auszutauschen. Außerdem werden Studenten der FH Potsdam ihre Datenjournalismus-Projekte vorstellen, die sie im Wintersemester umgesetzt haben. Alle Journalisten und die, die sich für das Thema Datenjournalismus interessieren, sind herzlich eingeladen, ins Haus der Demokratie und Menschenrechte (Robert-Havemann-Saal) zu kommen.nähere Informationen: http://www.meetup.com/de/Datenjournalismus-Berlin/events/43796842/

nr-Stammtisch Sonderausgabe: Hacks Hackers Berlin

Datum: Mittwoch, 25.3.2015 ab 19 Uhr
Ort: Haus der Demokratie und Menschenrechte, Robert-Havemann-Saal, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin
Gastgeber: Netzwerk Recherche und Hacks/Hackers

Referenten:

  • Christina Elmer (Spiegel Online): “Tracing The Epidemic – How Journalists Can Detect Waves of Infection”
  • Alper Çugun on bycat.ch”Alper Cugun works at playful design studio Hubbub. He will talk about Bycatch, their forthcoming issue game about drones and surveillance.”
  • Jonas Parnow, Alsino Skowronnek und Lucas Vogel: “Airbnb vs Berlin” http://airbnbvsberlin.de/
  • Christine Liehr (MiCT) on a digitalisation project in Mali

Details und Anmeldung unter meetup.com/Hacks-Hackers-Berlin/events/221258508

Hacks/Hackers ist ein weltweites Netzwerk, dass Journalisten und Entwickler zusammenbringt. Am 25.03. wird es von der Berliner Gruppe im Haus der Demokratie und Menschenrechte wie immer kurze Präsentationen zu aktuellen Projekten geben, aber auch genug Zeit zum informellen Austausch bleiben. Neugierige sind herzlich willkommen, es sind keine technischen Vorkenntnisse erforderlich.

nr-Stammtisch mit Hermann-Josef Tenhagen

Datum: Freitag, 30.1.2015 ab 19 Uhr
Gastredner: Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur der Verbraucher-Webseite Finanztip.de
Gastgeber: Correctiv (Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Wir möchten Sie herzlich zum nächsten Treffen unseres Berliner Stammtischs einladen. Unser Gesprächspartner am kommenden Mittwoch, den 28. 30 Januar (ab 19 Uhr), ist Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur der Verbraucher-Webseite Finanztip.de. Die Diskussion wird erneut im Recherchebüro von Correctiv stattfinden (Singerstraße 109, 10179 Berlin). Im Anschluss gibt es wieder Gelegenheit, die gewonnenen Erkenntnisse in informeller Runde zu vertiefen.
Wir freuen uns sehr, dass Hermann-Josef Tenhagen zugesagt hat. Im Oktober 2014 wechselte der Wirtschaftsjournalist als Chefredakteur der Zeitschrift „Finanztest“ (Stiftung Warentest) zu Finanztip.de. „Konsumenten bei ihren täglichen Finanzentscheidungen unterstützen“– das ist eines der Ziele des Online-Verbrauchermagazins. Eine enorme journalistische Herausforderung in Zeiten von verrückt spielenden Finanzmärkten und immer mächtiger werdenden Zentralbanken.
Aktuelle politische und wirtschaftlichen Themen stehen also im Zentrum des Stammtischs. Gleichzeitig wollen wir uns mit Hermann-Josef Tenhagen auch über den Verbraucherjournalismus unterhalten. Wie hat sich Finanztip.de ausgestellt, um im Informationsüberangebot der heutigen Zeit gehört zu werden? Welche Verlockungen gibt es aus PR-Abteilungen? Und wie entstehen Texte mit Nutzwert, die spannend zu lesen und sauber recherchiert sind?
Damit wir absehen können, wer am Stammtisch am 28. 30 Januar teilnehmen wird, bitten wir um eine kurze (aber verbindliche) Anmeldung per Mail an:
Mit herzlichen Grüßen,
Johannes Altmeyer und Christoph Nitz

nr-Stammtisch mit Sebastian Heiser

Datum: Dienstag, 02.12.2010 ab 19 Uhr
Gastredner: Sebastian Heiser von der Berlin-Redaktion der „taz“
Gastgeber: Team von CORRECT!V ( Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Wir freuen uns sehr, dass Sebastian Heiser zugesagt hat. Im Oktober dieses Jahres berichtete er in der „taz“ über die Ergebnisse einer geheimen Übung von Bund und Ländern. Die Behörden hatten einen schweren Reaktorunfall in Deutschland simuliert. Das Katastrophenmanagement zeigte, dass die Republik nur unzureichend auf einen atomaren Super-GAU vorbereitet ist. Sebastian Heiser wird unter anderem erklären, wie er an die geheimen Dokumente über die Simulation kam.

Bereits im April 2011 gelang Sebastian Heiser ein Coup. Damals bot er unter falscher Adresse Printmedien haarsträubende Werbeanzeigen an und berichtete im Anschluss über die teils diskussionswürdigen Offerten der Verlage. Der „taz“-Redakteur schaffte es mit seiner Undercover-Recherche bis ins Medienmagazin „Zapp“.

Damit wir absehen können, wer an unserem Stammtisch am 2. Dezember teilnehmen wird, bitten wir um eine kurze (aber verbindliche) Anmeldung per Mail an:

stammtisch-berlin@netzwerkrecherche.de

Mit herzlichen Grüßen,
Johannes Altmeyer und Christoph Nitz

nr-Stammtisch mit Lars Marten Nagel

Datum: Dienstag, 21.10.2010 ab 19 Uhr
Gastredner: Lars Marten Nagel, Mitglied im Investigativ-Team der „Welt“-Gruppe
Gastgeber: Team von CORRECT!V ( Singerstr. 109, 10179 Berlin).

Journalisten leben von ihren Kontakten: Unabhängige, sorgfältig recherchierte, große Geschichten sind in Kooperationen oft einfacher als im Alleingang. CORRECT!V und Netzwerk Recherche setzen genau dort an. Wir ermöglichen Recherchen, die der Allgemeinheit dienen. Gemeinnützigkeit statt Profit, Kollaboration statt Ego. Mit einem monatlich stattfindenden Stammtisch möchten wir einen Ort schaffen, an dem wir uns ungestört austauschen und gemeinsame Projekte anstossen können. Weiterlesen

nr-Stammtisch mit Stephan Strothe

Datum: Dienstag, 16. April 2013
Gastredner: Stephan Strothe, Washington-Korrespondent des Nachrichtensenders N24.

Mit ihm wollen wir uns über das Thema Recherche rund ums Weiße Haus unterhalten: Wie kommen Stephan Strothe und sein Team als deutsche Journalisten in Washington an Informationen? Wie hart ist der Konkurrenzkampf? Und wie ist das Spannungsfeld zwischen der Berliner Redaktion und dem Korrespondenten-Studio?

Wenige Monate nach einem aufregenden US-Wahlkampf wird es spannend sein, auf all diese und viele weitere Fragen Antworten zu finden.

nr-Stammtisch mit Sebastian Esser und Wendelin Hübner

Datum: Donnerstag, 24. Januar 2013
Gastredner: Sebastian Esser und Wendelin Hübner von der neuen Crowdfunding-Plattform “Krautreporter.de”

Mit “Krautreporter.de” gehen beide einer ganz essentiellen Frage für Redakteure nach: Wie lässt sich in Zukunft guter Journalismus und gute Recherche finanzieren? Sebastian Esser und Wendelin Hübner haben eine ganz einfache Antwort darauf: durch uns alle.

Hier zwei der Artikel, die bislang über “Krautreporter.de” erschienen sind:

nr-Stammtisch mit Frank Brendel

Datum: Montag, 22. Oktober 2012
Gastredner: Frank Brendel

Nicht alle Rechercheure arbeiten unter den Bedingungen, die ihnen eine gut ausgestattete Redaktion bietet. Wie auch freie Journalisten anspruchsvolle Recherchen finanziell und organisatorisch stemmen, erklärt am Montag, 22. Oktober, der freie Rechercheur Frank Brendel. Frank Brendel arbeitet für Organisationen wie Foodwatch und WWF. An Journalistenschulen gibt er Recherche-Seminare, mit seinem Bruder Matthias hat er das Buch „Richtig recherchieren“ geschrieben. Für das Netzwerk Recherche arbeitet Frank Brendel ehrenamtlich als Kassenprüfer.

nr-Stammtisch mit Andreas Lorenz

Datum: Montag, 18.06.2012
Gastredner: Andreas Lorenz, ehemalige China-Korrespondenten

Wenn der Zensor zum Tee bat, wusste Andreas Lorenz schon, dass einer seiner Berichte der Kommunistischen Partei in Peking mal wieder nicht gefallen hatte. Der ehemalige SPIEGEL-Korrespondent erzählte von Anrufen der Botschaft bei Chefredakteuren in Deutschland und den Listen mit unerwünschten Themen, die chinesische Kollegen wöchentlich von der KP erhalten. Lorenz berichtete von Schlägen der Polizei auf einheimische Stringer und Fotografen, stundenlangem Sitzen in Polizeirevieren und den Besuchen von breiten Männern in schwarzen Lederjacken bei Interviewpartnern auch in den entlegensten Dörfern. Nach seiner Pensionierung Ende 2010 ist Andreas Lorenz immer noch begeistert von China: „ein unglaublich faszinierendes Land“.

nr-Stammtisch mit Harald Martenstein

Datum: Montag, 25.07.2011
Gastredner: Kolumnist Harald Martenstein

“Eigentlich recherchiere ich ja nicht…”, sagt Harald Martenstein. Stimmt, stellten die Stammtischler an diesem Juliabend im Berliner “Cum Laude” schnell fest – und erlebten eine exklusive Lesung mit dem Kolumnisten des ZEITmagazins, der frech und frei über seine Arbeit erzählte.

nr-Stammtisch mit Vertretern des FA Junge vom DJV und vom Netzwerk Junge Journalisten

Datum: Montag, 21.02.2011
Gastredner:Vertretern des FA Junge vom DJV und vom Netzwerk Junge Journalisten

Braucht es Mentoren, um im Journalismus Fuß zu fassen? Oder braucht es Mentoren erst, wenn Young Professionells Redakteursverträge, Honorare und Recherchebedingungen aushandeln? Diese Fragen standen beim Berliner Stammtisch mit Vertretern des Fachausschuss Junge Journalisten den DJV sowie vom informellen Netzwerk Junge Journalisten im Raum. Die Arbeitsbedingungen der 20 bis 35-jährigen Young Professionells wurden kontrovers diskutiert. Was tun gegen doppelte Tarifstruktur? Wie eine Redakteursstelle ergattern? Nützen Recherchestipendien? Während Daniel Bouhs, Medienjournalist und Organisator vom Netzwerk Junge Journalisten, die These vertrat, dass die Hilfestellung bei der Entscheidung für den Beruf des Journalisten schon viel eher ansetzen muss, berichtete Johannes Altmeyer, Politikredakteur und DJV-Aktiver, vom Mentorenprogramm für junge Redakteure im JV BB (DJV Berlin-Brandenburg), das sich explizit an die Zielgruppe der etwa 30-jährigen jungen Redakteure in Berlin richtet, die im Mentoringprogramm im 1:1-Coaching ihre Karriereplanung angehen.

nr-Stammtisch mit Marianne Wendt und Maren-Kea Freese

Datum: Montag, 24.01.2011
Gastredner: Filmemacherinnen Marianne Wendt und Maren-Kea Freese

Mehr als vier Millionen Menschen in Deutschland können nur rudimentär lesen und schreiben. Die Zahl der Analphabeten in Deutschland steigt – es sind zudem nicht etwa Migranten, sondern Menschen, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind und die dem Schulsystem entglitten. Mehr als ein halbes Jahr lang haben sich die beiden Filmemacherinnen Marianne Wendt und Maren-Kea Freese um diese Menschen bemüht und intensiv für ein Hörfunk-Feature recherchiert. Für ihre Arbeit erhielten die beiden Journalistinnen das Otto-Brenner-Recherchestipendium 2009. Über ihre aufwendigen Recherchen und die Frage, warum das deutsche Bildungssystem Analphabeten produziert und warum diesen Menschen die Lobby fehlt, berichteten die beiden an diesem Abend.

nr-Stammtisch zum Thema Bürgerjournalismus meets politischen Webjournalismus

Datum: Montag, 06.12.2010
Thema: Bürgerjournalismus meets politischen Webjournalismus

Wie aus einer Spielwiese für politisch interessierte Jungjournalisten ein erfolgreiches Onlinemagazin werden kann, haben die Aktiven hinter e-politik.de gezeigt. Ende der 90er Jahre von Nachwuchsjournalisten gegründet, ist die Site eines der ältesten Bürgerjournalismus-Projekte im Web, das immer noch lebendig ist. Und so waren gleich mehrere Vertreter aus der Redaktion beim letzten Berliner Stammtisch im Jahr 2010 zu Gast. Blutjung, hoch motiviert und engagiert. Die Redaktion, die ausschließlich aus Ehrenamtlichen besteht, finanziert das Projekt über einen Verein. “Wir machen Bürgerjournalismus”, formuliert Christian Heise, einer der Dienstältesten des Projekts, den Anspruch. Dabei sind die Themen anspruchsvoll: Politik, Wirtschaft, Feuilleton. Mit Artikeln jenseits des Mainstreams überzeugen die jungen Journalisten. Viele der Mitstreiter von einst haben mittlerweile Jobs bei namhaften Medien ergattert. Warum? “Weil wir bei e-politik.de sehr früh gelernt haben, wie Onlinejournalismus funktioniert”, so ein Redaktionsmitglied.
Mit einem professionellen Anspruch dagegen geht die Redaktion von EurActiv.de ans Werk, das es erst seit Mitte 2009 gibt. Vier hauptamtliche Journalisten mit einem Büro im Haus der Bundespressekonferenz vertreten die deutsche Sektion des EU-weiten Projekts. “Wir stellen europäische Öffentlichkeit her – mit Themen, die man sonst nirgendwo findet”, erklärt Chefredakteur Ewald König den Anspruch. Das Portal bietet News, Hintergründe und Politik-Positionen an – und zwar europaweit. Denn wie in Berlin gibt es in fast allen Hauptstädten der EU-Länder eine Redaktion. Finanziert wird das Projekt allerdings über Corporate Sponsorships. “Solche Sponsorenpakete erlauben es – ähnlich wie beim britischen Wochenmagazin The Economist – Rubriken zu eröffnen, die von den Suchmaschinen schneller gefunden werden. Das ist das Reizvolle für unsere Sponsoren”, so König. Bezahlte PR? Nein, sagt der Chefredakteur. “Die Sponsoren müssen sich mit der redaktionellen Unabhängigkeit einverstanden erklären und auch damit, dass wir gegebenenfalls kritisch über die Themen berichten.”

nr-Stammtisch mit Barbara Matejčić

Datum: Montag, 22.11.2010
Gastrednerin: kroatische Journalistin Barbara Matejčić

Ein Stammtisch auf Englisch – und wieder war es rappenvoll: Rund 20 Journalistinnen und Journalisten sowie Vertreter aus der Wissenschaft und von NGOs waren gekommen, um die kroatische Journalistin Barbara Matejčić kennenzulernen. Sie leitet das Scoop-Projekt für investigativen Journalismus in den Balkan-Staaten und berichtete, wie schwierig brisante Recherchen aufgrund der Eigentümerverhältnisse der Medien in Kroatien sind. Obgleich das Land ein Informationsfreiheitsgesetz hat, ist es für Journalisten schwierig, Geschichten aufzudecken, die nicht mit den vielfältigen Geschäftsinteressen der Verleger in Kroatien übereinstimmen. Gemma Poerzgen von Reporter ohne Grenzen ergänzte die packenden Schilderungen der kroatischen Journalistin mit ihren eigenen Erfahrungen als deutsche Journalistin, die lange Zeit in Osteuropa gearbeitet hat. Die Runde wurde außerdem von Wenzel Michalski, Germany Director von Human Rights Watch, bereichert, der auf Versäumnisse bei der Einhaltung der Menschenrechte in den Balkanstaaten hinwies.

nr-Stammtisch mit Hermann-Josef Tenhagen

Datum: Montag, 04.10.2010
Gastredner: Hermann-Josef Tenhagen (Chefredakteur “Finanztest”)

Ist der Wirtschaftsjournalismus nach der Krise unabhängiger und besser geworden? Nein, lautete die Antwort des Wirtschaftsjournalisten Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur des Magazins “Finanztest”. Die Redaktionen seien ausgedünnt, die Wirtschaftspresse in der Dauerkrise: Schon vor der Krise sei die Branche abhängig von Anzeigen gewesen, die nach der Krise nicht mehr in diesem Volumen zurückgekommen seien. Zugleich fehle es an kritischer Recherche: Die Unternehmens- und Finanzberichterstattung gehe kaum über den Tag hinaus, viele Finanzjournalisten beherrschten offenbar kaum mehr das Einmaleins.
Aber: Wirtschaftsjournalisten hätten es ungleich schwerer, investigativ zu recherchieren, hielten die zahlreichen Stammtisch-Gäste dagegen. Denn anders als im Politikjournalismus herrsche in der Wirtschaft kein Verständnis von Öffentlichkeit und öffentlichem Interesse, es sei schwieriger, an die Akteure und Informanten heranzukommen.
Unsinn, so das Argument von Prof. Dr. Thomas Leif, 1. Vorsitzender des Netzwerk Recherche, die Informanten seien auch in der Finanzwelt die gleichen: die Geschassten, Gehassten und Frustrierten.
Es war eine lebhafte Debatte bis spät in die Nacht. Zu den Gästen des Berliner Stammtischs zählten u.a. der Publizist Dr. Hans-Jürgen Arlt, der Schriftsteller Johannes K. Soyener sowie Wenzel Michalski, Direktor von Human Rights Watch Germany.