Leben ohne Lokalzeitung? Bericht aus Thüringen erschienen
Was passiert, wenn sich die Lokalzeitung im ländlichen Raum zurückzieht? In einem Zwischenbericht zum Dialogprojekt „Lückenfüller – Leben ohne Zeitung?“ schildern Thomas Schnedler und Malte Werner erste Befunde aus Thüringen. In Gesprächsrunden mit Bürger:innen in der Region Greiz haben sie über Informationslücken, die Papierzeitung und andere Nachrichtenangebote, das Gefühl des Abgehängtseins, den Wunsch nach einem analogen Leben bei den Alten und die Social-Media-Welt der Jungen gesprochen.
Zuvor hatten wir im Rahmen der Wüstenradar-Studie den Einzeitungskreis Greiz in einem medienjournalistischen Porträt genauer analysiert. Denn dort hatte die Ostthüringer Zeitung ein viel beachtetes Experiment durchgeführt: den Abschied von der Papierzeitung. Das daran anknüpfende Dialogprojekt „Lückenfüller – Leben ohne Zeitung?“ widmete sich in den vergangenen Monaten den Menschen, die in der Region Greiz leben. In drei Fokusgruppen vor Ort – unter anderem in der Gemeinde Langenwetzendorf (Foto) – haben wir diskutiert, welche Folgen der Rückzug der Lokalzeitung hat und aus welchen Quellen sich die Bürger:innen nun informieren. Welche publizistischen Stimmen füllen die Lücken? Und welche Erwartungen an den Lokaljournalismus haben die Menschen?
Das von der Deutschen Postcode Lotterie geförderte Dialogprojekt wird im Frühjahr 2026 mit einer umfangreichen Analyse im nächsten Greenhouse Report von Netzwerk Recherche abgeschlossen. In der Reihe der Greenhouse Reports sind bislang drei Berichte erschienen, zuletzt zur Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Journalismus.