Die Lokaljournalistin Dörthe Ziemer wird von Netzwerk Recherche und Schöpflin Stiftung mit dem Greenhouse Fellowship ausgezeichnet. Im Rahmen des Fellowships wird sie untersuchen, wie spendenfinanzierte Lokalmedien im ländlichen Raum Unterstützer:innen gewinnen können. Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2023 veröffentlicht.

Die Recherche von Dörthe Ziemer wird klären, ob da zwei Welten aufeinanderprallen: Auf der einen Seite die innovativen, digitalen Journalismusprojekte, die oft in größeren Städten gegründet werden; auf der anderen Seite die Mediengewohnheiten der Menschen in Dörfern und kleinen Gemeinden. Was erwarten die Menschen auf dem Land vom Lokaljournalismus – und wie müssen Angebote gestaltet sein, für die sie regelmäßig zahlen würden? Welche Rolle spielen Inflation und Energiepreise bei der Spendenbereitschaft? Und welche Erfahrungen haben andere gemeinnützige Lokalmedien in Deutschland bereits gesammelt?

Dörthe Ziemer hat das lokaljournalistische Online-Magazin Wokreisel vor knapp zwei Jahren im Landkreis Dahme-Spree gegründet, in diesem Jahr ging ihr kostenpflichtiger Newsletter Wochenkreisel an den Start. Inhaltlich stehen die kommunale Politik und Kultur im Mittelpunkt, gemeinsam mit Correctiv.Lokal recherchierte Wokreisel z.B. zu sinkenden Grundwasserspiegeln vor Ort. Der Aufbau von Wokreisel wurde von der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und im Rahmen des Grow-Stipendiums von Netzwerk Recherche und Schöpflin Stiftung gefördert.

Das Greenhouse Fellowship, mit dem zu einer Zukunftsfrage des Journalismus recherchiert und geforscht werden kann, wird 2022 erstmalig vergeben. Es umfasst eine Förderung in Höhe von 2.500 Euro, fachliche Beratung, Zugang zu Netzwerken im gemeinnützigen Journalismus und die Publikation der Ergebnisse. Es ist Teil der Angebote im Grow Greenhouse, dem Zentrum für gemeinnützigen Journalismus und Medienvielfalt von Netzwerk Recherche. Finanziert wird das Greenhouse Fellowship von der Schöpflin Stiftung.