The New Sector“ – so nennen wir die lebendige journalistische Szene in Europa, bei der gemeinwohlorientierte Medien für mehr Vielfalt und Recherchejournalismus sorgen. Heute präsentiert Netzwerk Recherche die Ergebnisse einer europaweiten Befragung des neuen Sektors bei der Datahavest-Konferenz in Mechelen (Belgien), der europäischen Konferenz für investigative Recherche und Datenjournalismus.

Eine Europakarte und eine Datenbank fassen auf einen Blick zusammen, wo welche Medien entstanden sind und welches Profil sie haben. Zudem analysieren wir in einem Report die Charakteristika und Entwicklung des neuen Sektors. Die Daten wurden mit Hilfe einer Online-Befragung gewonnen. 100 Medien beteiligten sich daran, 80 Antworten aus 26 Ländern gingen in die Datenauswertung ein. Dabei zeigte sich u.a.:

  • Wachstum: In den letzten zehn Jahren ist der Sektor rasant gewachsen.
  • Gemeinnützigkeit: Rund die Hälfte der befragten Medienprojekte ist gemeinnützig.
  • Watchdog-Journalismus: Fast drei Viertel der befragten Medienprojekte und Newsrooms widmen sich der investigativen Recherche.
  • Lokaljournalismus: Knapp ein Drittel der Befragten engagiert sich in der lokalen Berichterstattung.
  • Finanzierung: Einzelspenden und die Förderung durch Stiftungen sind die wichtigsten Einnahmequellen der befragten Medien.

Hier geht es zum vollständigen Report.

Netzwerk Recherche kooperierte für die Befragung mit Institutionen aus dem Journalismus und der Wissenschaft. Unsere Partner sind die Journalismus-Organisation Arena for Journalism in Europe sowie das ZeMKI (Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung) der Universität Bremen und das Leibniz-Institut für Medienforschung (Hans-Bredow-Institut) in Hamburg, die den Pionierjournalismus untersuchen.

Ermöglicht wird „The New Sector“ von der Schöpflin Stiftung. Das Projekt soll zum einen helfen, die Entwicklung und Bedürfnisse der neuen Medien besser zu verstehen. Zum anderen soll es die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Redaktionen sich europaweit vernetzen, ihr Wissen teilen und Kollaborationen anbahnen können.