Armin Wolf auf der Jahreskonferenz 2013. Foto: Ruben Neugebauer

„Der Leuchtturm für besondere publizistische Leistungen“ der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche geht in diesem Jahr an den österreichischen TV-Journalisten Armin Wolf. Er moderiert seit 2002 das Nachrichtenmagazin „ZiB 2“ im ORF und ist seit 2010 stellvertretender Chefredakteur der TV-Information des öffentlich-rechtlichen Senders.

Wolf erhält den Preis für seine unerschrockene und hartnäckige Art der Interviewführung. Er akzeptiert keine Floskeln oder ausweichende Statements, sondern besteht auf konkrete Antworten. Sein Credo: „Ich sehe mich als Stellvertreter unserer Zuseher – und konfrontiere Politiker mit kritischen Fragen, Gegenargumenten und Widerspruch. Danach sind wir im Idealfall alle informierter: über das Thema und auch den Politiker.“ Das missfällt manchem Politiker, aber auch Funktionären seines eigenen Senders, die den Politikern nahestehen. Immer wieder attackieren sie Wolf in aller Öffentlichkeit. Dennoch bleibt er seinem Stil treu und lässt sich nicht einschüchtern.

So wurden er – und seine Sendung – nicht nur in Österreich zu einer Institution für kritischen und unabhängigen Journalismus. In den sozialen Medien erreicht Wolf mit seinen Tweets und Facebook-Einträgen so viele Menschen wie kein anderer Journalist in Österreich.

Julia Stein, die Vorsitzende von Netzwerk Recherche: „Wir ehren Armin Wolf für seine klare Haltung, seine Kompetenz, aber auch seinen permanenten Dialog mit seinen Zuschauerinnen und Zuschauern in den sozialen Medien. Deshalb steht er in vorbildlicher Weise für Transparenz und Glaubwürdigkeit im Journalismus. Und leistet damit einen wertvollen Beitrag gegen den Vertrauensverlust von Medien.“

Vergeben wird die Auszeichnung auf der zweitägigen Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche beim NDR in Hamburg. Die Verleihung findet am 9. Juni 2017 um 14 Uhr statt, die Laudatio hält die Journalistin Franziska Augstein von der Süddeutschen Zeitung.

Der Leuchtturm wird seit 2002 jährlich vergeben. Im vergangenen Jahr ging er an den türkischen Journalisten Can Dündar für seinen Kampf um die Pressefreiheit in der Türkei.