Einführung

Illustration: Smaranda Tolosano für GIJN
Was ist investigativer Journalismus?
Seit Jahrzehnten wird unter Journalist*innen und Wissenschaftler*innen über Definitionen gesprochen und bereits bestehende erweitert. Ob definiert als Aufdeckung eines einzelnen Falls korrupter Praktiken durch einen Regierungs- oder Wirtschaftsbeamt*innen bis hin zur Enthüllung systemischer Mängel, die solches Handeln (oder gefährliche Inkompetenz) begünstigen.
Die erste Definition, auf die sich geeinigt wurde, war die 1975 von den Investigative Reporters and Editors (IRE) in den Vereinigten Staaten aufgestellte. Demnach ist investigative Berichterstattung jene, die „durch eigene Initiative und Arbeit entsteht und über Themen, die für Leser*innen, Zuschauer*innen oder Zuhörer*innen wichtig sind, berichtet. In vielen Fällen wollen die im Zentrum dieser Geschichte nicht, dass diese Themen offengelegt werden.“
Investigationen basieren auf zugrunde liegenden Prinzipien, Aspekten und strengen Anforderungen an Beweise, Genauigkeit und Fairness. Sie müssen genau und detailliert geplant werden.
Im Laufe der Jahre haben Journalist*innen die Definition um andere Formulierungen erweitert, so nennt man investigativen Journalismus heute auch Watchdog-Journalismus oder Accountability-Journalismus. Inzwischen wird auch zunehmend diskutiert, dass Investigationen häufig auch Lösungsvorschläge enthalten (was vor allem der Fokus des neu aufkommenden solutions journalism ist) und dass Datenjournalismus häufig auch investigative Aspekte hat. Allgemein beruht diese Art der Recherche darauf, dass das Handeln von Menschen oder Institutionen an Standards wie Gesetzen, Vorschriften oder sozialen Normen gemessen wird.
Die Veröffentlichung von geleakten Dokumenten allein macht noch keine Recherche aus, wenn es keinerlei Berichterstattung und cross-Verifikation durch weitere Quellen gibt. Allerdings können Leaks der Beginn einer Investigation sein, die durch zahlreiche weitere Quellen angereichert wird – zum Beispiel durch Gerichtsakten, Grundbucheinträge, Unternehmensregister, Sanktionslisten und Interviews mich fachkundigen Personen und Expert*innen.
Im Laufe der Entwicklungen hat sich außerdem immer mehr gezeigt, dass investigativer Journalismus nicht nur große Projekte umfasst, die Monate oder sogar Jahre dauern, sondern dass eine investigative Geschichte auch ein „schneller Treffer” sein kann. Manchmal dauert eine wirkungsvolle Investigation nur wenige Tage. Andere sind fortlaufende oder serielle Investigationen, aus denen sich eine andauernde Berichterstattung über einen längeren Zeitraum ergibt. Investigationen können auch Breaking-News-Recherchen sein (dafür gibt es sogar einen Preis), wie das Aufdecken von Ursachen für einen Gebäudeeinsturz weniger Tage. Oder es kann auch nur eine kurze Recherche sein, die nur wenige Wochen dauert.
Darüber hinaus gibt es auch erstaunliche Entwicklungen im kollaborativen investigativen Journalismus, bei denen Reporter*innenteams aus verschiedenen Redaktionen oder Organisationen gemeinsam an cross-border oder globalen Investigationen arbeiten und so beispielsweise Netzwerke aus der organisierten oder Unternehmens-Kriminalität aufdecken.
Themen, zu denen recherchiert wird, variieren, aber im Fokus sind häufig Geldwäsche, Wirtschaftskriminalität, organisierte Kriminalität und Korruption. Auch Menschenrechtsverletzungen, Umwelt- und Klimawandel sowie Recherchen im Gesundheitswesen zählen zu den investigativen Themen.
Jede dieser Investigationen hat zugrunde liegende Prinzipien, zu beachtende Aspekte und strenge Anforderungen an Beweise, Genauigkeit und Fairness und erfordert eine starke und detaillierte Planung, Methodik und gewisse Vorgehensweisen. Eine dieser Vorgehensweisen hat der renommierte und langjährig als Investigativreporter tätige James Steele als „a documents state of mind” bezeichnet – also die Annahme, dass es immer ein Dokument (und inzwischen auch Datensätze) gibt, dass eine Aussage eines Politikers oder einer Wirtschaftsakteurin stützen oder widerlegen kann.
Im Laufe der Zeit wurden auch die einzelnen Schritte, die zu einer Investigation gehören, formalisiert. Zwar gibt es viele Variationen, wie diese erstmals 1970 formulierten Schritte vorgeschlagen werden, aber prinzipiell lässt sich die Vorgehensweise in folgende Aspekte fassen:
- Die Idee einer Geschichte entwickeln. Eine Idee kann sich aus einem Tipp von einer Quelle entwickeln, beim Lesen eines Dokuments, einer anderen Geschichte oder Datenanalyse. Teil dessen ist es, eine Hypothese zu entwickeln – zum Beispiel fehlende Regulation ist dafür verantwortlich, dass Gebäude fehlerhaft gebaut werden. Dies kann auch eine Frage sein, die man beantworten will. Häufig ist dies ein wichtiger Teil des sogenannten „Story pitch.” Ein Story-Pitch ist nicht nur die Begründung, warum man eine gute Idee hat, sondern eine Art Memo, die die wichtigsten Schlüsselfaktoren für die Investigation herausstellt, welche Dokumente und Quellen man dafür braucht und wie öffentliche Figuren oder Institutionen dafür zur Verantwortung gezogen werden können. Journalist*innen sollten sich überlegen, was eine „Minimalgeschichte” wäre – also die Recherche, die man veröffentlichen kann, selbst wenn die Initialhypothese nicht bestätigt oder die Recherche nicht vollumfänglich abgeschlossen werden kann. Die “Maximalgeschichte” beinhaltet die Belege, die nicht nur die Hypothese bestätigen, sondern darüber hinaus noch größere Missstände als angenommen offenlegt.
- Machbarkeit der Recherche einschätzen. Das bedeutet, dass man entscheiden muss, ob man die nötigen Ressourcen, Kontakte, Expertise und Zeit hat, die Investigation durchzuführen. Zudem kann es eine Risikoanalyse beinhalten, dass auch physische oder juristische Bedrohungen beurteilt, die möglicherweise während der Recherche oder nach Veröffentlichung auftreten können. Die Einschätzung der Machbarkeit einer Recherche kann sich während des Prozesses verändern.
- Vorrecherche, um eine Beweisgrundlage zu garantieren, die die drei Säulen der Berichterstattung abdeckt: Dokumente, Interviews, Beobachtungen.
- Detaillierte Planung der Reihenfolge der Berichterstattung und Erstellung eines Zeitplans. Dies kann in einem „Storyboard“ gesammelt werden, das als Fahrplan für die Investigation dient.
- Weitere Recherche und gute Organisation der Informationen.
- Routinemäßige Überprüfung durch wöchentliche Memos oder andere Methoden, um die Erkenntnisse zu bewerten und gegebenenfalls seinen Fokus anzupassen.
- Verfassen eines ersten Entwurfs, um Lücken in der Recherche zu identifizieren.
- Überarbeitung der Recherche, gründliches Redigat und Verifikation jeder Zeile, um sicherzustellen, dass jeder Teil der Geschichte solide belegt ist, vorzugsweise durch mehrere unabhängigen Quellen, die die Aussagen gegenseitig verstärken.
- Die tatsächliche Veröffentlichung und Produktion der Geschichte(n) inklusive eines Plans zur Handhabung von Feedback und Hinweisen, die zu weiteren Geschichten führen können.
Organisiert bleiben
Wie oben erwähnt, ist es beim Recherchieren und Berichten wichtig, die Ergebnisse genau zu dokumentieren und die durch Daten und Dokumente, als auch durch menschliche Quellen gesammelten Informationen zu organisieren. Die Informationen können auf verschiedene Weise organisiert werden: Tabellen, Zeitachsen, sowie durch Notizen und Fußnoten in Dokumenten. Dies hilft später im Faktencheck-Prozess und ermöglicht ein genaues Wissen darüber, welche Ergebnisse dokumentiert und bestätigt wurden, sowie welche Spuren möglicherweise noch mehr Recherche benötigen.
Hier ist ein Beispiel für ein Tabellenformat, das für diesen Zweck verwendet werden könnte:
Um Spuren in Dokumenten und hinsichtlich Personen zu folgen, sollten wir beachten:
- Vorläufige Recherche zu journalistischen Geschichten, die bereits über das Recherche-Thema veröffentlicht wurden, kann potenzielle Quellen und Dokumente hervorbringen, denen weiter nachgegangen werden kann.
- Menschen können zu anderen Menschen sowie zu Dokumenten führen („people trail“). Frage deine Quellen, ob es andere Personen gibt, die über das Thema Bescheid wissen und die sie empfehlen würden. Wenn die Quelle auf Informationen verweist, die auf Papier oder in einer Akte verfügbar sein könnten, kann es auch hilfreich sein zu fragen, ob sie Dokumente haben, die das Gesagte bestätigen oder ergänzen, oder ob sie wissen, ob es möglich wäre, auf Akteinhalte zuzugreifen, die eine bestimmte Behauptung untermauern oder für die Berichterstattung von Interesse sein könnten.
- Dokumente und öffentliche Daten können zu anderen Dokumenten („paper trail”) sowie zu Menschen führen. Wissenschaftliche Arbeiten, Pressemitteilungen, öffentliche Datenbanken und Register können Personen erwähnen, die über das Thema der Recherche Bescheid wissen und potenzielle Quellen werden könnten. Sie können auch zu anderen Dokumente führen, die wertvoll sein könnten. Überprüft auch Fußnoten, da sie zusätzliche Personen und Dokumente erwähnen können, die von Interesse sein könnten.
- Anträge auf Informationsfreiheit so früh wie möglich einreichen. Anfragen werden oft mit Verzögerungen bearbeitet, was dazu führen kann, dass wichtige Dokumente nicht rechtzeitig für die Recherche verfügbar sind.
Methoden der Open-Source-Recherche, wie die Nutzung von sozialen Medien oder Satellitenbildern, werden zunehmend als Teil des journalistischen Rechercheprozesses genutzt. Im Jahr 2023 analysierte die Financial Times Bilder von „2.312 Moscheen, die einst islamische Architektur aufwiesen“ und stellte fest, dass „drei Viertel davon seit 2018 in ganz China modifiziert oder zerstört wurden.“ Satellitenbilder wurden auch zur Dokumentation von Kriegsverbrechen verwendet.
Mach dir bewusst, wann du genügend Informationen hast, um die Recherche abzuschließen und die Geschichte zu produzieren.
Wenn eine journalistische Investigation eine starke Datenkomponente hat, ist es entscheidend, die Quelle der Daten zu kennen und zu verstehen, ob die gesammelten Informationen ein Teil eines Datensatzes oder ein vollständiger Datensatz sind. Außerdem sollte man die Datenstruktur und Codes für Informationen analysieren und die Genauigkeit der Daten bewerten, indem Fehler identifiziert werden. Zudem sollte Zeit eingeplant werden, um die Daten zu verstehen und zu analysieren und zusätzliche Recherchen während und nach der Datenanalyse durchführen zu können. Auf diese Weise kann die Genauigkeit der Daten durch Interviews mit Menschen und Beobachtungen vor Ort überprüft werden.
Es ist wichtig, stets die Zeitpläne für Recherche, Bearbeitung und Faktencheck zu aktualisieren. Zudem sollte dokumentiert werden, welche neuen Quellen weiterverfolgt werden sollten. Pläne für mögliche Arten der Veröffentlichungen einer Geschichte sollten frühzeitig erstellt werden, einschließlich der Integration von visuellen und interaktiven Elementen.
Die Geschichte finden
Wie oben beschrieben, ist es entscheidend, die redaktionellen Prozesse in verschiedenen Phasen einer Investigation im Auge zu behalten. Am Anfang ist es wichtig zu bewerten, was neu ist, ob ein Thema von öffentlichem Interesse ist und wie schwierig es sein könnte, auf Quellen und Ressourcen, die für die Investigation benötigt werden, zuzugreifen. Während der Recherche und Berichterstattung umfasst der Prozess die Dokumentation und die Bewertung, welche Ergebnisse durch welche Quellen gestützt werden und wie sie mit der Geschichte verbunden sind.
Während der Global Investigative Journalism Conference 2023 wurden auf einem Panel von Redakteur*innen – Ron Nixon (Associated Press), Alejandra Xanic (Quinto Elemento Lab), Vinod Jose (The Caravan), Drew Sullivan (OCCRP) – die folgenden Tipps für Redakteure, die an investigativen Geschichten arbeiten, diskutiert:
- Die Geschichte identifizieren
- Einen guten investigativen Plan erstellen
- Die Geschichte fokussiert halten
- Organisiert bleiben
- Aktiv genutzt Dokumente erstellen
- Zeilenweise Bearbeitung (Line Edits) durchführen
- Wissen, wann man aufhören sollte
- Reporter*innen schützen
Als Teil der Planung und Durchführung einer Recherche ist es wichtig, Risikobewertungen durchzuführen und die Art der Bedrohungen und Sicherheitsprotokolle zu berücksichtigen. Solche Protokolle umfassen: Wie sollen die Informationen gespeichert werden? Wie kommuniziert ein*e Reporter*in mit einer Quelle? Wie werden Informationen mit anderen Reporter*innen oder Redakteur*innen geteilt? Ist die Nutzung von Verschlüsselung erforderlich? Welche rechtlichen Risiken gibt es?
Ein kritischer Teil des investigativen Prozesses ist die Verifikationsphase. Es ist wichtig, dafür Zeit einzuplanen. Einige investigative Teams haben eigene Journalist*innen für diesen Prozess zugewiesen, aber oft wird dies von den Journalist*innen, die die Recherche machen, selbst durchgeführt. Geschichten sollten mit Referenzen versehen sein, die sich auf jede Quelle – Dokument, Person oder Beobachtung – beziehen, die die Behauptungen belegen. Diese Referenzen können als Fußnoten hinzugefügt werden, um den Prozess zu erleichtern. Datenanalysen oder Berechnungen sollten überprüft und reproduziert werden.
Menschen und Institutionen, die in der Geschichte vorkommen, sollten für Kommentare (oder Enthaltung) kontaktiert werden, damit sie Fragen beantworten, sich verteidigen oder ihre Version der Geschichte bzw. ihre Interpretation der Fakten oder Daten darlegen können. Oft können dabei wertvolle zusätzliche Informationen ans Licht kommen. Eine rechtliche Überprüfung kann für die Glaubwürdigkeit einer Investigation entscheidend sein, insbesondere da Regelungen und Gesetze je nach Land unterschiedlich sind.
Bereit für die Veröffentlichung? Ein zusätzlicher Punkt, den man berücksichtigen sollte, ist die Präsentation der Recherche. Diese kann in verschiedenen Phasen überprüft und geplant werden, abhängig davon, in welchem Format oder welchen Formaten die Recherche veröffentlicht wird. Einige Veröffentlichungen umfassen narrative Geschichten, interaktive Elemente, Multimedia, Videos und die Veröffentlichung von Datenbanken. Andere investigative Redaktionen haben auch mit weiteren Formaten experimentiert, darunter Podcasts und Theaterstücke. Bei der Veröffentlichung einer Recherche ist es hilfreich zu überlegen, was mit dem Publikum geteilt werden kann, um die Ergebnisse zu stützen, z. B. Dokumente, Bilder, Daten, Videos und Zeug*innenaussagen.
Und ein letzter Tipp: Mach dir bewusst, wann du genug Informationen hast, um die Recherche zu beenden und die Geschichte zu produzieren.
Fallstudien
Die illegalen Landebahnen, die Brasiliens indigenen Gebieten giftigen Bergbau bringen
Die New York Times identifizierte 2023 1.269 nicht registrierte Landebahnen im Amazonas-Regenwald Brasiliens. Viele von diesen sollen Berichten zufolge eine florierende illegale Industrie versorgen, die unter Präsident Jair Bolsonaro in Brasilien aufgeblüht ist. In einer groß angelegten Kollaboration sammelten Times-Reporter die potenziellen Standorte illegaler Landebahnen. Die Recherche entstand in Zusammenarbeit mit dem Rainforest Investigations Network, einem Reporting-Projekt, das vom Pulitzer Center, einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Washington, ins Leben gerufen wurde, sowie mit Hyury Potter, einem Reporter für The Intercept Brasil und einem Fellow des Pulitzer Centers. Weitere Informationen wurden aus crowd-sourcing Datenbanken, Satellitenbildern und mithilfe von geospatialen Analyst*innen gesammelt.
FinCEN Files
Das Internationale Konsortium für Investigativen Journalismus (ICIJ) hat zusammen mit BuzzFeed News und 108 Medienpartnern in 88 Ländern „16 Monate damit verbracht, die Dokumente zu organisieren und zu analysieren, die als FinCEN Files bekannt sind. ICIJ und seine Partner*innen sammelten zusätzliche geleakte Dokumente von Quellen, durchforsteten umfangreiche Gerichts- und Archivunterlagen und führten Interviews mit Hunderten von Menschen, darunter Kriminalist*innen und Kriminalitätsopfer.” Die Veröffentlichung beinhaltete Recherchen, sowie Video-Erklärungen und eine interaktive Karte, die es dem Publikum ermöglichte, Informationen zu mehr als 18.000 Finanztransaktionen nachzuvollziehen, die von Banken als potenziell verdächtig markiert wurden.
Wie illegaler Holzhandel die Kontroll-Kreisläufe in Kamerun umgeht
Eine Zusammenarbeit zwischen InfoCongo und Le Monde, untersuchte mithilfe verschiedener Quellen (einschließlich der Sammlung und Analyse von Daten), den illegalen Holzschmuggel im kamerunischen Teil des Kongobeckens. Die Reporter*innen deckten kriminelle Aktivitäten auf, die teilweise hochrangige Militärs involvierten. Die Investigation, unterstützt vom Pulitzer Center und geleitet von Josiane Kouagheu und Madeleine Ngeunga, wurde in Kamerun recherchiert. Journalist*innen sind hier mit hohen Risiken konfrontiert, wenn sie an Recherchen arbeiten, die sorgfältige Sicherheitsüberlegungen erfordern. Als Ergebnis dieses 12-monatigen Projekts forderte die kamerunische Regierung eine strengere Kontrolle des Sektors.
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Brant Houston ist der Knight Chair für Investigativen Journalismus an der Universität von Illinois. Mehr als ein Jahrzehnt lang war er Geschäftsführer von Investigative Reporters and Editors, wo er es schaffte, die Mitgliederzahl auf mehr als 4.000 zu erhöhen. Zuvor arbeitete er als preisgekrönter investigativer Reporter und Datenbank-Redakteur für US-amerikanische Zeitungen. Er war Teil des Teams der Kansas City Star, das den Pulitzer-Preis für seine Arbeit zum Einsturz eines Hotelgebäudes erhielt, bei dem 114 Menschen ums Leben kamen, und schrieb die erste umfassende Geschichte über die Überlebenden.
Emilia Díaz-Struck ist die Geschäftsführerin des Global Investigative Journalism Network. Zuvor war sie Daten- und Recherche-Redakteurin sowie Koordinatorin für Lateinamerika beim International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ). Mehr als ein Jahrzehnt lang war Díaz-Struck an über 20 preisgekrönten investigativen Kooperationen des ICIJ beteiligt, darunter: Offshore Leaks, Implant Files, FinCEN Files, Pandora Papers und die Pulitzer-preisgekrönten Panama Papers. Sie ist eine Pionierin im Bereich Datenjournalismus und investigativer Zusammenarbeit in ihrer Heimat Venezuela und hat Hunderte von lateinamerikanischen Journalist*innen unterstützt. Emilia unterrichtet Sommerseminare über Datenjournalismus und cross-border investigative Zusammenarbeit an der Columbia University in New York. Sie war Professorin an der Zentraluniversität von Venezuela und eine Autorin der für Washington Post, des Magazins Poder y Negocios, die venezolanischen Medien El Universal, El Mundo und Armando.info, das sie mitbegründete.