Newsletter Netzwerk Recherche 250 vom 31.10.2025
 
			Liebe Kolleg:innen,
der 17. Oktober 2025 wird in die Geschichte der taz eingehen. An diesem Tag erschien ihre letzte gedruckte Werktagsausgabe. Ich bin an jenem Freitag auch zum Bahnhofskiosk, um mir die Ausgabe zu sichern.
In verschiedenen Sozialen Medien drückten taz-Kolleg:innen Wehmut aus und schrieben gleichzeitig, dass sie sich darauf freuten, den täglichen Druck (im doppelten Wortsinn gemeint) loszuwerden.
Ich lese das und verstehe die Gleichzeitigkeit der Gefühle von Menschen, die so lange für eine Tageszeitung gearbeitet haben. Einerseits entfällt der tägliche Redaktionsschluss für die Druckausgabe, andererseits ist es das ehrliche Eingeständnis, dass durch die „Printwende“ einige Menschen nicht mehr erreicht werden.
Bei mir persönlich überwiegt gerade die Hoffnung, dass sich noch mehr Redaktionen vom „Seiten vollmachen“ lösen und dadurch Kapazitäten frei werden für Geschichten, die für die Menschen vor Ort relevant sind. Die Transformation ist nicht allein ein technischer Vorgang, sondern bedeutet im besten Fall eine tiefergreifende Veränderung in der inhaltlichen Planung.
Es ist die Chance, Freiräume zu schaffen für Stories, die nicht immer am selben Tag fertig sein müssen, weil mehr Zeit benötigt wird für eine Recherche. Ich hoffe auch, dass große Medienhäuser ohne den täglichen Kontaktpunkt im Briefkasten viel mehr tun, um ihren Journalismus im analogen Raum anfassbarer zu machen und neue Zielgruppen ansprechen: mehr Veranstaltungen, Pop-up-Redaktionen, Diskussionsräume.
Wenn das gelingt, bin ich zuversichtlich, dass die taz und viele weitere Medien in einigen Jahren positiv auf ihre Tage mit der letzten gedruckten Ausgabe zurückblicken.
Euer
Jonathan Sachse
Jonathans Tipps des Monats
„Surveillance Secrets“: Massenhaftes Tracking
Vor zwölf Jahren gingen die Enthüllungen zur NSA-Affäre online. Ich bin von mir selber erschrocken, wie ich mittlerweile massenhaftes Ausspähen als normal (aber natürlich niemals richtig) empfinde. Dabei bleibt jede Recherche in diesem Komplex hochrelevant, wie auch die in einem Rechercheverbund veröffentlichten „Surveillance Secrets“. Diesmal geht es um eine Überwachungstechnologie der indonesischen Firma First Wap, die unter deutsch-österreichischer Führung weltweit die Handys tausender Menschen ausspähte. Initiiert wurde die Kooperation von der Rechercheplattform Lighthouse Reports, wie dieses Making-of beschreibt.
Die schmutzige Seite der sauberen Energie
An globale Arbeitsausbeutung sollten wir uns ebenfalls nicht gewöhnen, selbst wenn sie alltäglich ist. Zehntausende Chines:innen arbeiten in Indonesiens Nickelindustrie, damit wir Batterien für Elektroautos und Solaranlagen bekommen. Dort leiden sie unter harten Bedingungen und die Fabriken verschmutzen die Umwelt. Wenn ihr die Story lest, klickt euch auf grist.org am besten direkt weiter durch die Webseite. Die Kolleg:innen der gemeinnützigen Nachrichtenorganisation Grist berichten bereits seit 25 Jahren über für uns als Gesellschaft wichtige Klima- und Umweltthemen.
Missbrauchsvorwürfe bei Borussia Dortmund
Es ist mein persönliches Herzensthema in diesem Jahr: Recherchen rund um Gewalt im Nachwuchsfußball, verbunden mit der Frage, wie der Kinderschutz verbessert werden kann. Dazu haben wir im Team bei meinem ehemaligen Arbeitgeber CORRECTIV zusammen mit 11FREUNDE über viele Monate regelmäßig berichtet. In diesem Monat hat die BILD über Vorwürfe berichtet, wie ein mächtiger Manager von Borussia Dortmund über Jahrzehnte Nachwuchsfußballer und minderjährige Fans missbraucht haben soll. Seitdem stellen sich Fragen über das Ausmaß, aber besonders auch darüber, welche BVB-Verantwortlichen wann Bescheid wussten. An diesem Thema werde ich persönlich auch in meiner zukünftigen Rolle beim RND dran bleiben.
Aus dem Netzwerk Recherche
NR-insights: KI für journalistische Einsteiger:innen
Beim nächsten NR-insights am 19. November 2025 zeigen Christina Elmer und Isabel Lerch, wie Künstliche Intelligenz journalistische Arbeit sinnvoll bereichern kann. Sie geben einen Überblick, welche KI-Systeme es gibt, welche Aufgaben sie in Medienhäusern bereits unterstützen und was dabei beachtet werden sollte. Gezeigt werden auch konkrete Anwendungen und Beispiele aus der Praxis, die ohne großes Datenteam funktionieren und für freie Journalist:innen relevant sind. Eine Anmeldung für Interessierte ist bis zum 18.11. erforderlich. Exklusiv für NR-Mitglieder. Jetzt noch Mitglied werden!
Leben ohne Zeitung
Was passiert, wenn sich die Lokalzeitung im ländlichen Raum zurückzieht? In einem Zwischenbericht zum Dialogprojekt „Lückenfüller – Leben ohne Zeitung?“ schildern Thomas Schnedler und Malte Werner erste Befunde aus Thüringen. In Fokusgruppen mit Bürger:innen der Region Greiz haben sie über Informationslücken, die Papierzeitung und andere Nachrichtenangebote, das Gefühl des Abgehängtseins, den Wunsch nach einem analogen Leben bei den Alten und die Social-Media-Welt der Jungen gesprochen. Das von der Deutschen Postcode Lotterie geförderte Projekt wird im Frühjahr 2026 mit einer umfangreichen Analyse im nächsten Greenhouse Report von Netzwerk Recherche abgeschlossen.
Lokale Recherche: Jury wählt sechs Fellows aus
Sechs Journalist:innen starten in den kommenden Monaten im neuen Fellowship Lokale Recherche von Netzwerk Recherche. Zu den Fellows gehören Benjamin Brumm (Südkurier, Konstanz), Sebastian Fobbe (RUMS Münster), Friederike Grabitz (frei, Lübeck), Anna-Sophie Kächele (Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten) sowie zwei weitere Lokaljournalist:innen aus Mecklenburg-Vorpommern bzw. Bayern, deren Namen wir nach Abschluss der investigativen Rechercheprojekte im kommenden Jahr nennen werden. Das Programm bietet finanzielle Förderung, individuelle Betreuung durch Mentor:innen sowie Fortbildungen in investigativer Recherche. Das Fellowship ist Teil einer neuen NR-Initiative zur Stärkung des Lokaljournalismus und wird durch die Madsack Stiftung, die Olin gGmbH und Einzelspenden ermöglicht.
Geförderte Recherche: Galápagos-Greenwashing
Ecuador hat seine Staatsschulden in einem Debt-for-Nature Swap gegen Naturschutz getauscht. Auf dem Papier ein Gewinn für die Umwelt, doch wer profitiert wirklich? Journalistin Sophia Boddenberg hat auf den Galápagos-Inseln recherchiert und zeigt, wie komplex dieser Deal ist: zwischen Hoffnung auf echten Schutz und Misstrauen gegenüber Banken und Stiftungen. Ihre Recherche wurde vom Netzwerk Recherche und der OLIN gGmbH gefördert und kann in der taz gelesen oder auf WDR5 gehört werden.

GIJN Deutsch
Internationale Recherche des Monats: Green to grey
41 Journalist:innen und Wissenschaftler:innen aus 11 Ländern haben sich für das Green to Grey-Projekt zusammengeschlossen, um das erschreckende Ausmaß der Zerstörung der Umwelt in Europa zu recherchieren und zu visualisieren. Diese Datenrecherche zeigt eindrucksvoll, wie in Europa Natur zur grauen Brache wird.
Open Source Guide to Investigating Chinese Companies
Für Journalist:innen, die über China berichten, ist es zunehmend wichtiger – und zugleich schwieriger – geworden, mithilfe frei zugänglicher Datenbanken zu recherchieren. Dieser Leitfaden stellt wertvolle Informationsquellen für Recherchen zu China vor und zeigt praxisnahe Methoden, wie diese Materialien genutzt werden können.
Immer die Risiken abwägen: Purity Mukami auf der #GIJC25
Nur noch wenige Wochen bis zur Global Investigative Journalism Conference. Zur Einstimmung empfiehlt sich dieses Interview mit der kenianischen Datenjournalistin Purity Mukami, ausgebildete Statistikerin und Pionierin des Datenjournalismus in Ostafrika. Seid ihr in Malaysia dabei? Dann schreibt uns!
Nachrichten
Nationalitätennennung durch die Polizei
Wegen einer Anweisung des bayerischen Innenministeriums muss die Polizei in Bayern seit diesem Monat die Nationalität von Tatverdächtigen und Opfern in ihrer Pressearbeit „grundsätzlich aktiv“ nennen. Der Deutsche Presserat reagiert besorgt und verweist auf den Pressekodex: „Die Zugehörigkeit soll in der Regel nicht erwähnt werden, es sei denn, es besteht ein begründetes öffentliches Interesse. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte“, so Manfred Protze, Sprecher des Deutschen Presserats. Der Deutsche Presserat hat 2017 eine Praxisleitlinie zum Pressekodex für Redaktionen herausgegeben.
Vorerst kein neues Finanzierungsmodell für den ÖRR
Die seit langer Zeit geplante Reform des Finanzierungsmodells von ARD und ZDF kommt vorerst nicht, obwohl die Ministerpräsident:innen sich letztes Jahr auf ein neues Modell zur Beitragsfestsetzung geeinigt hatten: Ab 2027 sollte ein Widerspruchsmodell gelten. Auch die Beitragsperioden sollten neu definiert werden. Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt knüpften ihre Zustimmung jedoch an die geforderte Rücknahme der Verfassungsbeschwerde durch ARD und ZDF (zur nicht erfolgten Erhöhung des Rundfunkbeitrags zum 1. Januar 2025). Eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts wird 2026 erwartet.
BigBrother Awards 2025 verliehen
Der Verein Digitalcourage und andere Bürgerrechtsorganisationen haben zum 25. Mal die BigBrotherAwards verliehen. Die „Oscars für Überwachung” gehen in diesem Jahr an Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (Kategorie „Behörden und Verwaltung“), den vermeintlichen Bürokratieabbau (Kategorie „Was mich wirklich wütend macht“), TikTok (Kategorie „Social Media“), Google (Kategorie „Technik“), das Verwaltungsgericht Hannover und Bundesarbeitsgericht (Kategorie „Arbeitswelt“) sowie an Pads in Schulen und Ausgrenzung am Beispiel des WhatsApp-Messengers (Kategorie „Jung und Überwacht“). Der verleihende, gemeinnützige Verein Digitalcourage engagiert sich seit 1987 für Grundrechte, Datenschutz.
Inklusive Berichterstattung für Menschen mit Leseschwäche
Ein neues Arbeitspapier der Otto Brenner Stiftung befasst sich damit, wie leichte Sprache im Journalismus den Zugang zu Informationen vereinfachen kann. Wissenschaftler:innen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt zeigen, wie Medienangebote die Teilhabe von Menschen mit geringer Lese- und Schreibfähigkeit verbessern können. Die Untersuchung basiert auf Interviews mit Betroffenen und liefert konkrete Ansätze, wie Medieninhalte zugänglicher und inklusiver gestaltet werden können.
RePlaybook zur Klima- und Informationskrise
Die Non-Profit-Organisation Tactical Tech hat eine neue Publikation zur Klima- und Informationskrise veröffentlicht. Im RePlaybook finden sich die Erkenntnisse, Tipps und Handlungsstrategien von über 30 Expert:innen und Organisationen wie Bellingcat oder Who Targets Me. Der „Field Guide to the Climate and Information Crisis“ steht zum kostenlosen Download bereit.
Investigativjournalist zieht vors Verfassungsgericht
Der Investigativjournalist Carsten Janz hat gemeinsam mit der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) beim Bundesverfassungsgericht Verfassungsbeschwerde eingereicht. Janz und die GFF möchten den Strafgesetz-Paragraphen 353d kippen. Der Paragraph verbietet die wörtliche Veröffentlichung amtlicher Dokumente aus schwebenden Verfahren. Janz war vom Amtsgericht und Landgericht Hamburg zu einer Geldstrafe von 2.600 Euro verurteilt worden, weil er in einem Artikel aus einem unveröffentlichten Gerichtsbeschluss zitiert hatte.
Neue Studien zu KI-Nutzung
Eine neue Studie der Europäischen Rundfunkunion zeigt, dass ChatGPT, Gemini und andere KI-Chatbots bis zu 40 Prozent ihrer Antworten erfinden und sie als Fakten darstellen. Dies liegt einerseits an überholten Informationen, andererseits daran, dass die KI statistisch plausible Wortketten generiert – auch wenn diese faktisch falsch sind. Sie erfindet mitunter sogar Quellen, die nicht existieren, oder verknüpft Fakten, die nicht zusammengehören.
Eine in sechs Ländern erhobene Umfrage des Reuters Institute und der Oxford University untersucht, wie Menschen generative KI in ihrem Alltag nutzen und was sie über deren Einsatz im Journalismus denken. Dabei kam heraus, dass sich die wöchentliche Nutzung von KI-Systemen wie ChatGPT im vergangenen Jahr fast verdoppelt hat. Die Informationssuche ist zum wichtigsten Anwendungsfall für KI geworden.
In einem Gutachten der Medienanstalten untersucht Prof. Dr. Dirk Lewandowski, wie sich KI-Antworten in Suchmaschinen auf die Meinungsvielfalt auswirken. Mit dem Ergebnis, dass diese etablierte Informationsquellen verdrängen und sich die Verantwortung für publizierte Aussagen zunehmend zu den Plattformbetreibern selbst verschiebt.

Veranstaltungen, Preise & Stipendien
Zwei NR-Veranstaltungen bei der Hamburger Woche der Pressefreiheit
Zum insgesamt dritten Mal findet vom 2. bis 8. November 2025 die Hamburger Woche der Pressefreiheit statt. In mehr als 50 meist öffentlichen Einzelveranstaltungen geht es um Pressefreiheit, Desinformation und Medienkompetenz. Netzwerk Recherche organisiert eine Diskussion zum Thema „Hass und Misstrauen: Steckt der Journalismus in einer Vertrauenskrise?“ und wird im Gespräch „Journalist:innen unter Druck – Gefahr für die Demokratie“ die Idee hinter der Helpline vorstellen. Die Hamburger Woche der Pressefreiheit ist eine Initiative der Körber-Stiftung und der Zeit Stiftung Bucerius, getragen von mehr als 40 Partner:innen.
science x media Tandem
Das science x media Tandem der Charité geht in eine neue Runde. Medienschaffende arbeiten in einem sogenannten Tandem mit Personen aus der Wissenschaft zusammen an einem Vorhaben – und stärken dabei die Wissenschaftskommunikation. Der Förderzeitraum beträgt zwei bis neun Monate, jeweils mit bis zu 15.000 Euro monatlicher Förderung. Am 5. November findet eine digitale Q&A-Runde statt. Die (optionale) Bewerbungsphase für Ideenskizzen endet am 7. November 2025, die für Vollanträge am 30. Januar 2026.
Arbeiten und recherchieren in Nordeuropa
Mit dem Deutsch-Nordeuropäischen Journalistenprogramm des IJP können Journalist:innen (einschließlich Volontär:innen) einen journalistischen Arbeitsaufenthalt in einem nordeuropäischen oder baltischen Land verbringen. Das Stipendium der Organisation Internationale Journalisten-Programme umfasst 3.800 Euro, eine Einführungstagung in einer der nordischen Hauptstädte oder Berlin und endet mit einer Abschlusstagung. Der Stipendienzeitraum ist von April bis Juni 2026. Die Bewerbungsfrist endet am 15. November 2025.
Tech-Journalismus-Fellowship
Das Publix in Berlin vergibt erstmals das Tech-Journalismus-Fellowship, ein Weiterbildungsprogramm, das Journalist:innen die Möglichkeit gibt, ihr Wissen in den Bereichen Technologie und Technologiepolitik zu vertiefen. Das Schwerpunktthema des ersten Jahrgangs, „Ethical AI”, richtet den Fokus auf die verantwortungsvolle Entwicklung und Nutzung Künstlicher-Intelligenz-Systeme. Bewerbungen sind bis 15. November 2025 möglich.
Erinnerung: Johanna-Quandt-Wirtschaftsstipendium
Das Johanna-Quandt-Wirtschaftsstipendium fördert junge Menschen unter 35 Jahren im Wirtschaftsjournalismus. Während der Förderung arbeiten die Stipendiat:innen an selbst gewählten Themen und Formaten und werden mit bis zu 5.000 Euro gefördert. Bewerbungen sind bis zum 16. November 2025 möglich.
Wenn Tech-Giganten Meinung machen: Medienpolitische Tagung
Spätestens seit Elon Musk als Trump-Berater tätig war, ist klar, dass Medienpolitik zu einer globalen Herausforderung geworden ist und die Tech-Giganten eigene, politische Interessen verfolgen. Mit Vertreter:innen aus Politik, Medien und Wissenschaft diskutieren ver.di und DGB, wie die Medienvielfalt – auch in Deutschland – gesichert und ausgebaut werden kann. Die Tagung findet am 17. November in Berlin statt.
KI-Resilienz-Akademie von Vocer
Die KI-Resilienz-Akademie von Vocer schult Medienschaffende zum Thema KI: von Aufklärung über KI-Trends bis zum Thema mentale und berufsethische Risiken. Drei praxisorientierte Module sind als Online-Workshops angelegt und erstrecken sich über jeweils einen Tag. Ein weiteres Modul findet als zweitägiger Präsenz-Workshop in Hamburg statt. Die Akadmie dauert von Dezember 2025 bis Ende Februar 2026 und die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldeschluss ist am 23. November 2025.
Förderung für innovative Software mit gesellschaftlichem Mehrwert
Der Prototype Fund unterstützt die Entwicklung von Open-Source-Software mit gesellschaftlichem Mehrwert. Einzelentwickler:innen und Teams können sich mit ihren Projekten für eine Förderung von bis zu 79.167 Euro bzw. 158.000 Euro bewerben. Dazu gibt es Coaching- und Beratungsangebote sowie Vernetzungsmöglichkeiten und die Option auf eine viermonatige Anschlussförderung. Die Förderphase beginnt am 1. Juni 2026 und steht auch EU-cross-border-Teams offen. Der Prototype Fund möchte insbesondere Menschen, die in der Technologieentwicklung unterrepräsentiert sind, zur Bewerbung ermutigen. Die Bewerbungsfrist endet am 30. November 2025.
Ab sofort für European Press Prize bewerben
Journalist:innen, die in einem der 46 Länder des Europarats, einschließlich Belarus und Russland, tätig sind, können ab sofort ihre Bewerbung für den European Press Prize 2026 einreichen (die eingereichten Arbeiten müssen zwischen dem 1. Dezember 2024 und dem 31. Dezember 2025 veröffentlicht worden sein). Der Preis möchte Qualitätsjournalismus würdigen und wird in fünf Kategorien vergeben, die jeweils mit 10.000 Euro dotiert sind. Mehr Infos und die Teilnahmeberechtigung gibt es hier. Bewerbungsschluss ist der 14. Dezember 2025.
Fortbildungen
- Datenjournalismus – aus Statistiken werden Stories, Webinar der ARD.ZDF medienakademie, 5. bis 7. November
- Antimuslimischem Rassismus im Journalismus entgegenwirken, Webinar der Bildungsstätte Anne Frank, 6. und 11. November
- Nachgefragt bei den Bundestagsparteien – aktuelle Analysen zur Koalition und Opposition, Seminar der ARD.ZDF medienakademie,11. bis 14. November
- Krisenkommunikation & Krisensimulation, Seminar der Leipzig School of Media, 13. und 14. November
- Wenn Tech-Giganten Meinung machen: Wer verteidigt die Medienvielfalt?, medienpolitische Tagung von ver.di und DGB, 17. November
- Den Wind aus den Segeln nehmen: Rechtsextremen Narrativen und Argumenten begegnen, Workshop der Akademie für Politische Bildung Tutzing, 26. November
- Personensuche – Recherchieren wie ein Ermittler, Seminar der ARD.ZDF medienakademie, 26. und 27. November
- Politisiert und polarisiert: Die Medienlandschaft der USA, Webinar der Akademie für Politische Bildung Tutzing, 26. November
- Wer kontrolliert die digitale Öffentlichkeit?, Fachtagung der Friedrich-Ebert-Stiftung, 4. und 5. Dezember
- #MedienAkademie25, Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung, 4. und 5. Dezember
- Datenjournalismus, Seminar der Leipzig School of Media,Seminar der Leipzig School of Media, 10. bis 12. Dezember
Zum Schluss

Inspiration Day
Beim Inspiration Day am 15. Oktober haben acht Medienprojekte in kostenlosen Workshops ihre Lösungsansätze für die Herausforderungen der Branche vorgestellt. Mit dabei waren auch drei NR-Grow-Stipendiat:innen: Laura Vorsatz hat KI-Tools für die Podcast-Produktion unter die Lupe genommen, Jacob Queißner Lokaljournalismus-Strategien aus Gera geteilt und das WAV Recherchekollektiv investigative Finanz-Recherche-Techniken vorgestellt.
