Neues Fellowship für investigative Recherche im Lokalen

Netzwerk Recherche baut Arbeitsschwerpunkt zum Lokaljournalismus auf.
Netzwerk Recherche schreibt ein Fellowship für Lokaljournalist:innen aus, die sich gezielt in investigativer Recherche weiterbilden und ein eigenes Rechercheprojekt umsetzen möchten. Die Fortbildungsinitiative besteht aus mehreren Bausteinen. Zum Fellowship Lokale Recherche gehören Webinare zu methodischen Fragen der journalistischen Recherche, die individuelle Betreuung und Begleitung durch erfahrene Mentor:innen und das Team des Vereins, die Vernetzung im investigativen Journalismus sowie die finanzielle Förderung einer tiefgehenden Recherche im Lokaljournalismus. Außerdem wird ein Helpdesk für lokale Recherchen entwickelt, der als Wegweiser zu erfahrenen Kolleg:innen im Netzwerk Recherche dienen und Hilfe bei Alltagsrecherchen ermöglichen wird.
„Wenn im Lokalen nicht mehr gründlich recherchiert, berichtet, nachgefragt und noch einmal nachgefragt wird, dann tut es niemand mehr. Gerade hier, vor Ort, beweist der Journalismus seine unersetzliche Funktion“, sagt Georg Mascolo, Gründungsmitglied von Netzwerk Recherche und Mit-Initiator des Programms. „Wir wollen zeigen, welche Kraft der Lokaljournalismus entwickeln kann – wenn man ihn nur lässt. Die Lokaljournalist:innen werden mit den dafür nötigen Ressourcen ausgestattet, um sich auf ihre Fortbildung und die Recherchen konzentrieren zu können“, so Stefanie Dodt, Mitglied im ehrenamtlichen Vorstand von Netzwerk Recherche und Ideengeberin für den neuen Schwerpunkt in der Vereinsarbeit.
Die Fellows im Fellowship Lokale Recherche erhalten eine monatliche Pauschale von 3.500 Euro für bis zu sechs Monate, um die Lebenshaltungskosten während des Vollzeit-Fellowships zu decken. Zusätzlich können bis zu 2.500 Euro pro Fellowship für Reise- und Recherchekosten übernommen werden. Bewerbungen sind ab sofort über die Webseite von Netzwerk Recherche möglich, die Bewerbungsfrist endet am 24. August 2025. Eine fachkundige Jury entscheidet anschließend über die Vergabe des Fellowships. Die Jury besteht aus Stefanie Dodt (Netzwerk Recherche/NDR), Jan Hollitzer (Thüringer Allgemeine), Silja Kummer (Heidenheimer Zeitung), Denise Peikert (Leipziger Volkszeitung), Jonathan Sachse (Netzwerk Recherche/Correctiv.Lokal) und Oliver Schmetz (Aachener Zeitung).
„Ich hoffe, dass dieses Fellowship auch andere Organisationen und Redaktionen inspiriert, mehr in die lokale Recherche zu investieren. Und ich hoffe, dass dieses erste Fellowship ein Auftakt ist. Wir freuen uns, wenn in Zukunft noch mehr Förderer mit uns zusammen die lokale Recherche stärken“, sagt Daniel Drepper, Vorsitzender von Netzwerk Recherche. Das Fellowship Lokale Recherche wird ermöglicht durch die Madsack Stiftung, die Olin gGmbH und Einzelspenden. Das Helpdesk-Angebot wird mit Untersützung der Zeit Stiftung Bucerius entwickelt. Für den weiteren Ausbau der Angebote sucht der Verein derzeit nach einer Projektleitung.