News­letter Netz­werk Recherche 237 vom 27.09.2024

ver­öf­fent­licht von Greta Linde | 27. Sep­tember 2024 | Lese­zeit ca. 14 Min.

Liebe Kolleg:innen,

nun sind die Land­tags­wahlen in drei ost­deut­schen Bun­des­län­dern geschehen und erst­mals seit 1945 ist mit der AfD wieder eine rechts­ex­treme Partei stärkste Kraft in einem Landtag. In zwei Bun­des­län­dern wird sie allein über die Sperr­mi­no­rität erheb­li­chen Ein­fluss nehmen können. Sie kann Ver­fas­sungs­richter:innen blo­ckieren oder auch die Aus­rich­tung von Lan­des­me­di­en­an­stalten beein­flussen. In allen drei Län­dern ist unklar, ob zusammen mit dem popu­lis­ti­sche Bündnis Sahra Wagen­knecht Regie­rungen zu Stande kommen und wie (in)stabil diese werden.

Was lösen diese Wahl­er­geb­nisse in euch aus? Ich glaube, es ist gerade wichtig, die eigenen Emo­tionen zu ver­stehen, Erkennt­nisse zu sor­tieren und in Redak­tionen Räume zu schaffen, um dar­über zu spre­chen. Es ist jetzt wichtig zu erkennen, was diese Wahlen für unsere zukünf­tige Arbeit bedeuten.

Tut ihr das nicht, besteht die Gefahr, dass wir in ein paar Tagen wie gewohnt wei­ter­ar­beiten, die neue Rea­lität aus­blenden und uns womög­lich zurück­lehnen. Wir dürfen uns nicht in einer Rolle als Medi­en­schaf­fende aus­ruhen, die „nur berichten, was pas­siert“ und nichts mit dem zu tun haben, was geschehen ist. Das ist nicht nur zu bequem, son­dern stimmt auch nicht.

Das sind (bisher) meine Erkennt­nisse:

  1. Die Demokratie ist angegriffen. Wir müssen uns auf einen Marathon über viele Jahre einstellen, aber wir können mehr als hoffen: Journalismus bleibt ein Kernelement, um die Demokratie zu erhalten.
  2. Ich mache mir bewusst, welche Perspektiven in der eigenen und anderen Redaktionen unterrepräsentiert sind: Menschen mit internationaler Biografie, Jugendliche, von Armut Betroffene, Menschen aus Ostdeutschland… Wie können wir diesem Mangel entgegenwirken und unsere vielfältige Gesellschaft besser erreichen?
  3. Weniger „he said, she said“-Journalismus betreiben, zuletzt besonders beliebt in der Berichterstattung zur Migration oder über die Ampel. Worüber muss ich berichten und was ist nur ein politischer Spin?
  4. Stattdessen suche ich Themen, die Missstände am Ursprung behandeln und möglichst viele Menschen real betreffen. Wie wenig wurde etwa vor den Wahlen über das kaputte Bildungssystem berichtet, obwohl es in jeder Wahlbefragung unter den Top 5-Themen landete?
  5. Auch regionale und nationale Medienhäuser müssen mehr ins Lokale. Diese Aufgabe können wir nicht allein dem Lokaljournalismus überlassen, der leider immer weiter abgebaut wird. Dabei sollten wir alle mehr Dialog-Formate umsetzen. Wichtig dabei: Wie und wo wir einladen, entscheidet über Vielfalt im Publikum. Und das Veranstaltungsformat bestimmt, ob es uns gelingt, zuzuhören und mit neuen Impulsen nach Hause zu fahren.

Euer Jona­than Sachse

Jonat­hans Tipps des Monats

Oxy­codon und wei­tere Opioide: Das Geschäft mit dem Schmerz

Unter #WorldOf­Pain wird in den USA über die Mit­schuld der Sackler-​Familie und ihres Kon­zerns Purdue Pharma an der natio­nalen Opioid-​Krise ver­han­delt. Aktu­eller Aus­löser ist eine exzel­lente Recher­che­ko­ope­ra­tion zwi­schen Medi­en­häu­sern ver­schie­dener Länder und aus unter­schied­li­chen Dis­zi­plinen. Diese zeigen, wie die Sack­lers offenbar bis heute sehr gut an Opi­od­ge­schäften ver­dienen und das mit einem Netz­werk, das die ganze Welt umspannt. Bei einem so gewal­tigen Objekt der Bericht­erstat­tung ist eine län­der­über­grei­fende Koope­ra­tion umso wert­voller. In Deutsch­land waren der Spiegel und das ZDF betei­ligt.

Keine Lokal­zei­tungen mehr, aber Wer­be­blätter für die AfD

Es ist ein Her­zens­thema von Netz­werk Recherche und meines Arbeit­ge­bers COR­RECTIV: der Lokal­jour­na­lismus. Dieser wird auch in Deutsch­land immer weiter abge­baut, zu Lasten der Demo­kratie. Denn Stu­dien zeigen, was in Gegenden pas­siert, in denen Kolleg:innen nicht mehr vor Ort sind. Die Wahl­be­tei­li­gung sinkt, Kor­rup­tion steigt und auch das Klima wird noch mehr gefährdet. Die Redak­tion des ZDF Magazin Royale hat diesem wach­senden Miss­stand eine ganze Sen­dung gewidmet und zeigt anhand meh­rerer Bei­spiele, wie Rechts­po­pu­list:innen diese Lücken mit kos­ten­losen Anzei­gen­blät­tern pro­bieren zu füllen, um ihre Bot­schaften zu ver­breiten.

Gemein­nüt­zige Ver­eine unter Druck

Vor einigen Wochen schrieb die Caritas in Han­nover eine War­nung an ihre Mit­glieder: Die AfD-​Frak­tion würde zahl­reiche Ver­eine mit Migra­ti­ons­be­ra­tung auf­for­dern, Rechen­schafts­be­richte zu schi­cken und Finanz­ströme offen­zu­legen. Mit diesem Macht­spiel­chen sollten die Ver­eine offenbar ver­un­si­chert werden. Mitt­ler­weile habe ich von Lokal­jour­na­list:innen aus ganz anderen Regionen gelernt, dass die AfD an ver­schie­denen Ecken in Deutsch­land ver­gleichbar vor­geht. Der Deutsch­land­funk hat das Thema breiter auf­ge­macht und berichtet in einer 20-​minü­tigen Repor­tage, wie die AfD gegen Ver­eine vor­geht, die sich gegen Rechts enga­gieren und wie ver­sucht wird, dass diese den Status der Gemein­nüt­zig­keit ver­lieren.

Aus dem Netz­werk Recherche

Die Hel­pline geht auf Tour

Am 10. Oktober ist World Mental Health Day. Rund um dieses Datum unter­nehmen wir einiges, um Kolleg:innen auf die Hel­pline und das Thema men­tale Gesund­heit im Jour­na­lismus auf­merksam zu machen. So betei­ligen wir uns mit einer Ver­an­stal­tung an der Woche der See­li­schen Gesund­heit, fahren zum b*future Fes­tival nach Bonn und werden die Hel­pline auf der Kon­fe­renz der ACOS Alli­ance in London vor­stellen. Außerdem sind die Hel­pline und unsere Peer Sup­porter mit meh­reren Ses­sions auf dem Mental Health in Jour­na­lism Summit ver­treten. Übri­gens: An der LMU Mün­chen läuft aktuell eine groß­an­ge­legte Studie zum Thema, an der ihr euch hier betei­ligen könnt. Wie ihr damit auch noch die Hel­pline unter­stützt, erfahrt ihr unten in den Nach­richten.

Wir trauern um Chris­toph Maria Fröhder

Unser Mit­glied Chris­toph Maria Fröhder ist im Alter von 81 Jahren in Frank­furt am Main ver­storben. Der Aus­lands­re­porter, Kriegs­be­richt­erstatter und Fern­seh­jour­na­list war von 2001 bis 2009 Mit­glied im ehren­amt­li­chen Vor­stand unseres Ver­eins. „Das Netz­werk Recherche und die inves­ti­ga­tive Recherche wären heute nicht so weit, wie sie es sind, hätte es zu Beginn, vor 25 Jahren, nicht Men­schen wie Chris­toph Maria Fröhder gegeben“, sagt Daniel Drepper, 1. Vor­sit­zender des Ver­eins. Wie prä­gend die Begeg­nungen mit Chris­toph Maria Fröhder waren, zeigen auch die Stimmen, die wir zum Tod des Repor­ters in unserem Verein gesam­melt haben. Sie beschreiben ihn als uner­schro­ckenen, zuge­wandten Men­schen, den nicht die Aben­teu­er­lust in all die Krisen-​ und Kriegs­ge­biete trieb, son­dern die Chro­nis­ten­pflicht als Jour­na­list. Chris­toph Maria Fröhder wird uns und dem Jour­na­lismus fehlen.

Dis­kus­sion anläss­lich der Ham­burger Woche der Pres­se­frei­heit

Wir betei­ligen uns auch in diesem Jahr an der Ham­burger Woche der Pres­se­frei­heit und laden gemeinsam mit „Reporter ohne Grenzen“ (ROG), den „Neuen deut­schen Medi­en­ma­cher*innen“ (NdM) und den Ham­burger Bücher­hallen zu einer Gesprächs­runde ein. Am 16. Oktober (18 Uhr) dis­ku­tieren Katha­rina Vik­toria Weiß (ROG) und Omid Rezaee (NdM) in der Ham­burger Zen­tral­bi­blio­thek über das Thema „Gefähr­liche Bericht­erstat­tung: Jour­na­list*innen als Feind­bilder in einer zuneh­mend pola­ri­sierten Gesell­schaft“. Mode­riert wird die Ver­an­stal­tung von Malte Werner (NR). Der Ein­tritt ist frei. Um Anmel­dung bis zum 13. Oktober wird gebeten.

NR-​insights: Under­cover im Ber­liner Regie­rungs­viertel

Mehr als 25.000 Lob­byist:innen ver­su­chen im Regie­rungs­viertel, Inter­essen für Unter­nehmen, Ver­bände und Ver­eine durch­zu­setzen – ganz legal. Aber wie funk­tio­niert das? Wie emp­fäng­lich sind Poli­tiker:innen für die Wün­sche von Lob­byist:innen? Meh­rere Monate waren Reporter:innen des ZDF und von abge­ord­ne­ten­watch.de under­cover als ver­meint­liche Tabak-​Lob­byist:innen im Ber­liner Regie­rungs­viertel unter­wegs. Im NR-​insights am Dienstag, dem 22. Oktober, geben Chris­tian Fuchs und Martin Reyher Ein­blicke in ihre Under­cover-​Recherche sowie in die Her­aus­for­de­rungen, denen sie dabei begegnet sind. Mode­riert wird der Abend von Ciara Cesaro-​Tadic. Dieser NR-​insights ist exklusiv für NR-​Mit­glieder. Jetzt noch Mit­glied werden und teil­nehmen!

Neue Work­shops für noch bes­sere För­der­an­träge

Du möch­test wissen, wie du effektiv För­der­an­träge schreiben kannst, die aus der Masse her­aus­ste­chen? Als Ergän­zung unseres Fort­bil­dungs­an­ge­bots „För­der­kosmos Jour­na­lismus“ bieten wir im Herbst zwei ver­tie­fende Work­shops an, in denen es darum geht, wie du mit Sto­ry­tel­ling die klas­si­sche Antrags­prosa über­strahlen kannst (7. November, 15-17 Uhr). Außerdem zeigen wir dir, wie hilf­reich Künst­liche Intel­li­genz beim Pit­chen sein kann (5. Dezember,  9:30-11:30 Uhr). Die Teil­nahme an den ein­zeln buch­baren Online-​Ver­an­stal­tungen ist für NR-​Mit­glieder und Absol­vent:innen unseres „För­der­kosmos“ kos­tenlos. Die regu­läre Gebühr beträgt 30 Euro. Hier erfahrt ihr mehr über die Ange­bote.

Save the date: Neue Studie + Round­table zum Non­pro­fit­jour­na­lismus

Mar­kiert euch den 28. November im Kalender! Wir laden euch herz­lich zur Prä­sen­ta­tion unserer Studie über den gemein­wohl­ori­en­tierten Jour­na­lismus in Europa ein. Im Rahmen des Jour­na­lism Value Pro­ject haben wir Daten von mehr als 170 Redak­tionen aus­ge­wertet, die zeigen, wo die Her­aus­for­de­rungen für diesen ver­hält­nis­mäßig neuen Sektor liegen. Die Ergeb­nisse wollen wir von 10 bis 11:30 Uhr mit euch im Publix in Berlin dis­ku­tieren. Wei­tere Details zur Ver­an­stal­tung sowie Mög­lich­keiten zur Anmel­dung (die Anzahl der Plätze ist begrenzt) folgen.

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GIJN Deutsch

GIJN Inves­ti­gativ Check: Recher­chen in rechts­ex­tremen Netz­werken

Nicht erst ange­sichts der Wahl­er­folge der AfD haben wir gesehen, wie wichtig es ist, rechte und rechts­ex­treme Netz­werke zu ver­stehen. In einer neuen Aus­gabe des GIJN Inves­ti­gativ Check gibt Chris­tina Schmidt (Die Zeit) einen Ein­blick in ihre Arbeits­weise und hilf­reiche Tipps für die Recherche in rechten Netz­werken. Worauf es dabei ankommt und welche Ver­bün­deten man sich zur Seite nehmen sollte, erfahrt ihr in diesem Video. Denn, wie Chris­tina Schmidt sagt: „Wir können gar nicht genü­gend Leute haben.“

Inter­na­tio­nale Recherche des Monats: Das Bar­sa­logho Mas­saker

In dieser Recherche zeichnet Bel­lingcat nach, wie im ver­gan­genen Monat in Bur­kina Faso mehr als 100 unbe­waff­nete Zivi­list:innen von Milizen getötet wurden. Mit­hilfe von Satel­li­ten­bil­dern konnten die Reporter:innen rekon­stru­ieren, in wel­chen Gräben sie getötet wurden, und so das Mas­saker in diesem blu­tigen Bür­ger­krieg zwi­schen der Armee und isla­mis­ti­schen Gruppen beweisen.

Empower­ment im (inves­ti­ga­tiven) Jour­na­lismus mit Gabriela Manuli

Frauen und queere Men­schen sind im Jour­na­lismus mit beson­deren Her­aus­for­de­rungen kon­fron­tiert: Über­griffe im Alltag, Dis­kri­mi­nie­rung beim Gehalt oder chro­nisch unter­schätzt hin­sicht­lich ihrer Leis­tungen. Am 17. Oktober gehen Gabi Manuli (GIJN) und Sarah Ulrich (GIJN Deutsch) den Fragen nach: Wie können wir Ungleich­heiten im (inves­ti­ga­tiven) Jour­na­lismus abbauen? Welche Initia­tiven gibt es bereits? Und wie können wir uns gegen­seitig unter­stützen? Der Talk findet am 17. Oktober um 18:30 im Publix in Berlin statt. Die Ver­an­stal­tung ist kos­tenlos, erfor­dert aber eine Anmel­dung.

Nach­richten

Trans­pa­renz­ge­setz für den Bund ange­mahnt

Bei der Behör­den­trans­pa­renz geht es momentan leider nicht voran – und es stockt gleich auf meh­reren Ebenen. Netz­werk Recherche hat daher zum „Tag der Infor­ma­ti­ons­frei­heit“ am 28. Sep­tember zusammen mit anderen Orga­ni­sa­tionen ange­mahnt, end­lich das Trans­pa­renz­ge­setz des Bundes auf den par­la­men­ta­ri­schen Weg zu bringen, das im Koali­ti­ons­ver­trag ver­spro­chen wurde. NR appel­liert an die Regie­rungs­frak­tionen, den Ent­wurf selbst in den Bun­destag ein­zu­bringen, damit das Reform­vor­haben in dieser Legis­la­tur­pe­riode noch umge­setzt werden kann. Zuvor hatte NR schon 2022 einen fort­schritt­li­chen Gesetz­ent­wurf der Zivil­ge­sell­schaft an das Innen­mi­nis­te­rium über­geben und im Früh­jahr 2024 eine Online-​Peti­tion gestartet, die von mehr als 50.000 Men­schen unter­stützt wurde.

Trans­pa­renz­ge­setz beim Land ange­mahnt

In Schwerin hat Netz­werk Recherche in dieser Woche zusammen mit den Bünd­nis­part­nern von Trans­pa­rency Inter­na­tional und Mehr Demo­kratie den Ent­wurf für ein Trans­pa­renz­ge­setz auf Lan­des­ebene in der Lan­des­pres­se­kon­fe­renz Meck­len­burg-​Vor­pom­mern vor­ge­stellt. Damit soll die Regie­rung aus SPD und Linken gleich­falls an ihr eigenes Pro­jekt aus dem Koali­ti­ons­ver­trag erin­nert werden. „Das ist ein Akt zivil­ge­sell­schaft­li­cher Not­wehr, denn der Regie­rung fällt es offenbar schwer, sich selbst und der Ver­wal­tung mehr Trans­pa­renz zu ver­ordnen“, so Man­fred Redelfs, der das Thema für NR betreut.

Jetzt mit­ma­chen: LMU Studie zu men­talen Belas­tungen im Jour­na­lismus

Jour­na­lismus ist ein Beruf, der auch psy­chisch her­aus­for­dernd sein kann. Wir wissen aller­dings noch recht wenig dar­über, wie sich berufs­be­dingte psy­chi­sche Belas­tungen im Jour­na­lismus mani­fes­tieren. Am Institut für Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft und Medi­en­for­schung der LMU Mün­chen läuft des­halb eine deutsch­land­weite Studie zum Thema, die von Netz­werk Recherche unter­stützt wird. Bitte nehmt euch 15 Minuten Zeit und füllt den Fra­ge­bogen aus.

Mit eurer Teil­nahme helft ihr nicht nur der For­schung, son­dern auch der Hel­pline. Das Team der LMU för­dert näm­lich unser kos­ten­loses Hilfs­an­gebot für mental belas­tete Jour­na­list:innen mit 2.000 Euro und gibt zusätz­lich pro voll­ständig aus­ge­fülltem Fra­ge­bogen einen wei­teren Euro dazu.

Media Ownership Monitor Deutsch­land

Der Media Ownership Monitor vom „Medien Insider“ unter­sucht, wie es um poli­ti­schen Ein­fluss auf Medien sowie um Kon­zen­tra­tion und Trans­pa­renz im Medi­en­be­reich steht. Die wich­tigsten Erkennt­nisse der dies­jäh­rigen Unter­su­chung: Das Geschlech­ter­un­gleich­ge­wicht in deut­schen Medien ist hoch, genauso die medi­en­über­grei­fende Eigen­tums­kon­zen­tra­tion, die poli­ti­sche Ein­fluss­nahme jedoch niedrig.

Befra­gung zu SLAPP-​Klagen

Abmah­nungen und Kla­ge­an­dro­hungen sind ein immer belieb­teres Mittel, um unlieb­same Recher­chen zu be- oder ver­hin­dern. Mit einem anonymen Fra­ge­bogen möchte ein For­scher:innen­team der Uni Mann­heim nun erfor­schen, wie häufig und in wel­chen Kon­stel­la­tionen die Klagen vor­kommen, wen sie treffen, welche Tak­tiken die Kläger:innen ein­setzen und welche Folgen sie für die Betrof­fenen haben. Die Teil­nahme ist nur noch bis zum 1. Oktober mög­lich. Die Studie ent­steht in Koope­ra­tion mit der Otto Brenner Stif­tung, der Gesell­schaft für Frei­heits­rechte, dem Umwelt­in­stitut Mün­chen und der Deut­schen Jour­na­lis­tinnen-​ und Jour­na­listen-​Union in Ver.di.

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Ver­an­stal­tungen, Preise & Sti­pen­dien

Early Bird Tickets für „Wis­sens­werte“

Die Kon­fe­renz „Wis­sens­werte“ für Wis­sen­schafts­jour­na­lismus bietet auch dieses Jahr wieder Podi­ums­dis­kus­sionen, Vor­träge und Work­shops zu aktu­ellen jour­na­lis­ti­schen und wis­sen­schaft­li­chen Themen an. Özden Terli vom ZDF wird die Ver­an­stal­tung mit seiner Key­note „Kli­ma­jour­na­lismus unter Druck“ eröffnen. Außerdem geht es u. a. um die USA vor den Wahlen. Die Kon­fe­renz findet vom 30. Oktober bis 1. November 2024 statt. Early Bird Tickets können bis zum 30. Sep­tember gekauft werden.

NDR Info News­Fair

Wie begegnen Medi­en­schaf­fende der zuneh­menden Nach­rich­ten­mü­dig­keit und der Her­aus­for­de­rung, dass eine wach­sende Zahl von Men­schen sich von Nach­richten abwendet und freie, unab­hän­gige Bericht­erstat­tung gar nicht mehr nutzt? NDR Info und die Ham­burg Media School widmen sich diesen Fragen aus wis­sen­schaft­li­cher und prak­ti­scher Sicht. Am 16. Oktober finden im Rahmen der Ham­burger Woche der Pres­se­frei­heit zahl­reiche Panel Dis­kus­sionen zum Thema statt. Die Ver­an­stal­tung ist kos­tenlos, jedoch wird um eine Anmel­dung bis zum 1. Oktober 2024 gebeten.

Repor­ting Toge­ther: German-​Ukrai­nian Jour­na­list Exchange

n-ost und das Prager Zen­trum für Zivil­ge­sell­schaft wollen mit einem deutsch-​ukrai­ni­schen Jour­na­lismus-​Aus­tausch die (beruf­li­chen) Bezie­hungen beider Länder und die Bericht­erstat­tung über die Ukraine in deut­schen Medien för­dern. Im Rahmen des Aus­tauschs ent­wi­ckeln die Teil­nehmer:innen in Berlin Ideen für Geschichten und besu­chen Redak­tionen. Dann reisen die ins­ge­samt zehn Jour­na­list:innen in Teams in die Ukraine, um dort zu recher­chieren. Die Teil­neh­menden erhalten ein Sti­pen­dium in Höhe von 1.000 Euro, zusätz­lich bietet das Pro­jekt Rei­se­sti­pen­dien. Bewer­bungen sind mög­lich bis zum 6. Oktober 2024.

Inter­na­tio­nale Online­kon­fe­renz: Men­tale Gesund­heit im Jour­na­lismus

Pulitzer-​Preis­trä­gerin Mar Cabra hat durch ihre Arbeit an den preis­ge­krönten „Panama Papers“ ein Burnout erlitten. In der Folge zog sie sich aus dem inves­ti­ga­tiven Jour­na­lismus zurück und grün­dete „The Self-​Inves­ti­ga­tion“, eine Orga­ni­sa­tion, die sich um men­tale Gesund­heit im Jour­na­lismus küm­mert. Vom 8. bis 10. Oktober ver­an­staltet sie mit ihrem Team den „Mental Health in Jour­na­lism Summit“.

Sti­pen­dien der Stif­tung für deutsch-​pol­ni­sche Zusam­men­ar­beit

Jour­na­list:innen, die über die Her­aus­for­de­rungen deutsch-​pol­ni­scher Bezie­hungen, die euro­päi­sche Zivil­ge­sell­schaft, Zusam­men­ar­beit in Grenz­ge­bieten oder öko­lo­gi­sches Bewusst­sein in Europa berichten, können sich um ein Sti­pen­dium der Stif­tung für deutsch-​pol­ni­sche Zusam­men­ar­beit bewerben. Das Sti­pen­dium beträgt maximal 2.500 Euro und deckt Recher­che­kosten. Bewerben können sich Jour­na­list:innen mit Berufs­er­fah­rung, die ihren festen Wohn­sitz in Deutsch­land oder Polen haben. Die Bewer­bungs­frist endet am 14. Oktober 2024.

Arbeiten und recher­chieren in den Nie­der­landen

Mit dem „Deutsch-​Nie­der­län­di­schen Jour­na­lis­ten­pro­gramm“ des IJP können Jour­na­list:innen (ein­schließ­lich Volontär:innen) sich für zwei Monate als Gast­autor:in einer nie­der­län­di­schen Redak­tion anschließen bzw. an einem Recher­che­pro­jekt mit­ar­beiten und gleich­zeitig als Kor­re­spon­dent:in aus dem jewei­ligen Land für ihr Hei­mat­me­dium berichten. Das Sti­pen­dium der Orga­ni­sa­tion „Inter­na­tio­nale Jour­na­listen-​Pro­gramme“ umfasst 3.500 Euro sowieso einen Sprach­kurs, eine Ein­füh­rungs­ta­gung und eine Abschluss­kon­fe­renz. Die Bewer­bungs­frist endet am 15. Oktober 2024.

Fort­bil­dungen

Zum Schluss

Foto: Julian Welz

SciCar eröffnet

Chris­tina Brause eröff­nete heute mit ihrer Key­note die SciCAR 2024 in Dort­mund. Das Pro­gramm der SciCAR findet ihr hier.

 

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