Liebe Kolleg:innen,

als RBB-Intendantin Ulrike Demmer mit ein paar Minuten Verspätung und außer Atem die Bühne im kleinen Sendesaal betrat, hatte sie eine klare Botschaft für die knapp 200 Besucher:innen: Machen Sie keine Fehler! Recherchieren Sie gut!

Demmer bezog sich dabei – ohne es ausdrücklich zu sagen – auf die Causa Gelbhaar und die dabei gemachten „schwerwiegenden Fehler“ (RBB). Ihre Rede war der Start in die zweitägige Konferenz „Junge Recherche“, organisiert von Netzwerk Recherche. Eingeladen zur Konferenz waren alle, die am Beginn ihrer journalistischen Karriere stehen. Zwei Tage lang ging es um Handwerk, Austausch, Debatten und Inspiration. Und nachdem sich schon im Vorfeld ein großes Interesse an den Tickets abgezeichnet hatte, war eine echte Begeisterung für investigativen Journalismus an den beiden Tagen in Berlin spürbar. Herzlichen Dank an alle Teilnehmer:innen, Referent:innen und Unterstützer:innen.

Die Erklärung für Demmers Verspätung am Morgen folgte wenige Stunden später: Der RBB teilte mit, dass Chefredakteur David Biesinger und Programmdirektorin Katrin Günther ihre Ämter niederlegen. Personelle Konsequenzen sind ein starkes Signal; sie sind der symbolische Versuch, die Glaubwürdigkeit wiederherzustellen. Aber eine Unfehlbarkeitsgarantie für die Zukunft sind sie nicht. Uns allen kann schon morgen ein unbeabsichtigter und folgenschwerer Fehler unterlaufen.

Wichtig sind daher auch: eine offene Fehlerkultur, Sicherungsmechanismen, strukturelle Verbesserungen in Abläufen, Transparenz, die Bereitschaft zu Veränderungen, lebenslanges Lernen, Offenheit. Die stärkste Waffe gegen die Diskreditierungen des unabhängigen Journalismus ist seine Glaubwürdigkeit.

Euer
Christian Deker

Christians Tipps des Monats

Was geschah bei der Großdemo in Belgrad?

Am 15. März demonstrierten in Belgrad mehr als 300.000 Menschen gegen die Regierung von Präsident Vučić. Kurz nach 19 Uhr wurden die Menschen auf dem Terazije-Platz und auf der Straße Kralja Milana von Panik erfasst. Videoaufnahmen zeigen, wie sich die Menge entlang einer unsichtbaren Linie in zwei Hälften teilt. In der Folge wurde die Demo abgebrochen. Offenbar wurden sogenannte LRAD-Schallwaffen eingesetzt, um die Menschen in Angst und Panik zu versetzen – was die serbische Regierung bislang bestreitet. Schon kurz nach dem Vorfall bildete Netzpolitik.org eine Recherchegruppe mit Hacker:innen, Aktivist:innen und Journalist:innen, die viele Details zusammentrug und transparent aufbereitete, unter anderem mit einer interaktiven Karte. „Die gemeinsame Jagd nach Fakten geht weiter und macht extrem viel Spaß“, schreibt Markus Reuter im Newsletter von Netzpolitik.org. „Und bei alledem kommt die beste Seite des Internets zum Vorschein. Ein Internet, in dem sich unbekannte Menschen zusammenschließen und einfach so zusammenarbeiten.“

Was China der Welt nicht zeigt – Total Trust

Wie ergeht es Menschen in China, die sich für Gerechtigkeit und Menschenrechte einsetzen? Der 92-minütige Dokumentarfilm von Jialing Zhang (bis zum 20. April verfügbar) zeigt eindrücklich, wie der chinesische Staat seine Bürger:innen einschüchtert, überwacht und wegsperrt. Um das Leben der Bürger:innen regulieren zu können, gewinnen Big Data und KI an Bedeutung. Der Film erzählt das alles sehr ruhig und sachlich – umso bedrückender wirken die Szenen, in denen die Menschen schikaniert werden. Wohl nicht ohne Grund werden die drei für die Bildgestaltung verantwortlichen Personen im Abspann nur mit Pseudonymen genannt.

Wie die Bild und Polizisten den Ruf einer Beamtin zerstörten

Ende November berichtete die Bild über den Missbrauchsverdacht gegen eine Berliner Polizistin. Sie sei trans Frau und habe zwei Kollegen mit einer Penispumpe gequält. „Kaum jemand wusste, dass die Polizistin einen Penis hat“, schrieb die Bild damals. Auch Julian Reichelts Wutportal Nius berichtete und veröffentlichte als Zugabe einen transfeindlichen Kommentar. Wenige Wochen später nahm Bild die Berichte offline, veröffentlichte eine Korrektur und bat um Entschuldigung. An der Geschichte stimmte offenbar fast nichts, wie nun der Tagesspiegel berichtet (€). Die Polizistin ist seit ihrer Geburt eine Frau, besitzt gar keine Penispumpe und hat Kollegen weder missbraucht noch gequält, so der Tagesspiegel. Offenbar wurde die Polizistin, die für den Posten der Frauenvertreterin in der  Berliner Polizei kandidierte, Opfer einer transfeindlichen Medienkampagne. Auch private Verbindungen der Bild-Reporterin sollen dabei eine Rolle gespielt haben.

Eigenanzeige

Aus dem Netzwerk Recherche

Jahreskonferenz 2025

Seit mehr als 20 Jahren treffen sich Journalist:innen bei der NR-Jahreskonferenz, um über die wichtigsten Themen, aktuelle Herausforderungen und Chancen des Journalismus zu diskutieren. So auch in diesem Jahr. Wer am 13. und 14. Juni 2025 in Hamburg dabei sein will, sollte mit dem Ticketkauf nicht mehr lange warten: Mehr als 75 % der Tickets wurden bereits verkauft. Mitglieder von Netzwerk Recherche bekommen das Ticket deutlich vergünstigt. Das Programm veröffentlichen wir voraussichtlich im Laufe des Aprils. Jetzt Ticket sichern!

Preise und Auszeichnungen: Wir sammeln Vorschläge

Wie jedes Jahr verleihen wir auf der NR-Jahreskonferenz den Leuchtturm für herausragende publizistische Leistungen und die Verschlossene Auster für besonders hartnäckige Informationsblockierer:innen. Vorschläge können bis zum 31. März eingereicht werden.

Noch bis Monatsende bewerben: NR-Recherchestipendien

Ihr plant eine investigative Recherche zu Themen in den Bereichen Umwelt, Klima oder Biodiversität? Dann bewerbt euch bis zum 31. März auf unsere Recherchestipendien, die wir in Zusammenarbeit mit Olin gGmbH und Ecosia vergeben. Die Stipendiat:innen werden mit bis zu 5.000 Euro gefördert und von Mentor:innen aus dem Netzwerk unterstützt.

Union plant Abschaffung des Informationsfreiheitsgesetzes

Die Union plant im Zuge der Koalitionsverhandlungen, das Informationsfreiheitsgesetz abzuschaffen. „Wer die Abschaffung des Informationsfreiheitsgesetzes fordert, ohne eine andere Transparenzregel an seine Stelle treten zu lassen, fürchtet sich offensichtlich vor mehr Offenheit und Bürgernähe“, kommentiert Manfred Redelfs, bei Netzwerk Recherche zuständig für das Thema Auskunftsrecht und Informationsfreiheit. Mehr zu den Hintergründen und den Forderungen von NR lest ihr hier.

NR-insights: Das Geschäft mit dem Schmerz

Am 9. April sprechen Maria Christoph (paper trail media / SPIEGEL / ZDF) und Hristio Boytchev (frei / The Examination) im NR-insights über das internationale Projekt „World of Pain“, das sich der Pharmariesen Mundipharma und Grünenthal angenommen hat. Exklusiv für NR-Mitglieder!

Wir suchen die besten Klima-Recherchen 2025

In die zweite Runde geht es dieses Jahr für den Deutschen Preis für Klimajournalismus. Der Preis würdigt herausragende journalistische Arbeiten, die sich mit den drängenden Fragen der Klimakrise auseinandersetzen. Journalist:innen aller Mediengattungen können ihre Arbeiten einreichen. Die Preisverleihung findet am 13. Juni 2025 auf der NR-Jahreskonferenz in Hamburg statt. Bewerbungsschluss ist der 15. April 2025.

Recherchestipendium: Die Naumann-Stiftung und die Neue Rechte

Mithilfe von IFG-Anfragen, Vor-Ort-Recherchen und internen Quellen haben Fabian Grieger und Simon Zamora Martin zu den Verbindungen der Friedrich-Naumann-Stiftung in internationale rechtslibertäre Kreise recherchiert. So unterhält die FDP-nahe Stiftung Beziehungen zum argentinischen Präsidenten Javier Milei, der für Sozialabbau steht und den Klimawandel leugnet. Die beiden Journalisten berichten von einem Geheimtreffen der rechten peruanischen Opposition auf Kosten der Naumann-Stiftung und zeichnen das internationale Netzwerk Rechtslibertärer zwischen Lateinamerika und Deutschland auf – und wie internationale rechtslibertäre Bewegungen mit deutschen Steuermitteln groß gemacht wurden. Ihre Recherche wurde mit einem Stipendium von Netzwerk Recherche gefördert.

Investigativ-Fellows 2025 stehen fest

Die Bewerbungsrunde war so stark wie nie: Aus 97 Bewerbungen wurden sechs Fellows ausgewählt, die im Mai oder September ihre Praktika starten. Mit dabei sind Maria Kotsev (Der Spiegel: Deutschlandressort), Yasemin Said (taz: Recherche & Reportage), Magdalena Weingart (LaboM: Vollbild), Athithya Balamuraley (UFE: ZDF Magazin Royale), Karim Natour (RTL News/stern Investigativ) und Miriam Davoudvandi (Süddeutsche Zeitung: Investigativ). Neben dem Praktikum in den Investigativressorts erhalten die Fellows ein Stipendium, nehmen an exklusiven Workshops teil und besuchen die NR-Jahreskonferenz sowie weitere Journalismuskonferenzen. Das Investigativ-Fellowship von Netzwerk Recherche und den „Neuen deutschen Medienmacher*innen“ fördert seit 2021 junge Journalist:innen mit Migrationsgeschichte, Armuts- oder Rassismuserfahrung, die Missstände aufdecken wollen.

Störfaktor Kind: Greenhouse Report Nr. 3 erschienen

Unflexible Arbeitszeiten, schlechte Bezahlung, geringe Wertschätzung, fehlende Karriereperspektiven – wer im Journalismus arbeitet und eine Familie gründet, stößt auf massive Hürden. Für viele Medienschaffende ein Grund, dem Journalismus den Rücken zu kehren. Der Greenhouse Report von Tamara Keller und Corinna Cerruti, herausgegeben von Netzwerk Recherche und gefördert von der Schöpflin Stiftung, zeigt anhand von 28 Interviews, wie schwierig die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Journalist:innen mit Kindern ist. Gleichzeitig stellt er Lösungsansätze vor, wie Medienhäuser ein elternfreundlicheres Arbeitsumfeld schaffen und so Talente halten können. Zum vollständigen Report.

Erinnerung: SciCAR 2025 Call for Participation

Bis zum 31. März habt ihr noch Zeit, eure Vorschläge für Keynotes, Panels und Workshops einzureichen. Die Konferenz für Daten- und Wissenschaftsjournalismus findet am 5. und 6. September in Dortmund statt. Veranstaltet wird die Konferenz von der TU Dortmund, der Wissenschaftspressekonferenz, Science Media Center Germany und Netzwerk Recherche. Außerdem ist der Ticketverkauf gestartet.

Party in Perugia

Nach zwei Jahren Arbeit im Journalism Value Project endet das EU-geförderte Projekt zur Stärkung von Indie-Medien in Europa. Zum Abschluss veröffentlichen unsere Projektpartner:innen von Investigate Europe beim International Journalism Festival in Perugia ein Whitepaper mit Handlungsempfehlungen. Darin spielen auch die Erkenntnisse aus dem von NR veröffentlichten Journalism Value Report eine Rolle. Die Launch-Party findet am Freitagabend (11. April) statt. Wer uns dort treffen möchte, kann sich hier anmelden.

Helpline auf Englisch

Die Helpline erweitert ihr Unterstützungsangebot um englischsprachige Beratungsgespräche und steht damit ab sofort auch Exiljournalist:innen oder ausländischen Journalist:innen in Deutschland zur Verfügung. So sollen auch jene betroffenen Kolleg:innen, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, von den Gesprächen mit speziell geschulten Journalist:innen profitieren. Anders als deutschsprachige Betroffene, die einfach die 030 – 7543 7633 anrufen können, werden englischsprachige Beratungen nur per Mail vereinbart. Falls ihr ausländische Kolleg:innen kennt, denen dieses Angebot helfen würde, leitet ihnen bitte den folgenden Absatz weiter:
If you’re a journalist in exile or a foreign reporter based in Germany and you’re grappling with mental problems (stress, anxiety, burnout, etc.), reach out to the Helpline. Just email helpline@nrch.de and ask for a call. A specially trained fellow journalist will listen to you and provide coping strategies. The Helpline service is free of charge and open to any journalist based in Germany. It’s provided by Netzwerk Recherche e.V. – the German association of investigative journalists.

Daniel Drepper bei „Apokalypse & Filterkaffee“

Über die Ukraine und investigativen Journalismus, charmante Betrüger:innen und Netflix, das Netzwerk Recherche und die 551 Fragen der Unionsfraktion ging es neulich bei „Apokalypse und Filterkaffee“. NR-Vorsitzender Daniel Drepper war bei Jagoda Marinić zu Gast. Die Folge gibt es zum Nachhören u. a. bei Spoitify und Apple Podcasts.

GIJN Deutsch

Internationale Recherche des Monats: Gefangen in der Dunkelheit

Eine neue Cross-Border Datenrecherche des Mediterranean Institute for Investigative Reporting (MIIR) deckt Lücken in der Registrierung von Femiziden in Europa und Griechenland und den unzureichenden Schutz von Frauen vor Verbrechen sexueller, physischer, psychischer und wirtschaftlicher Gewalt in den letzten zehn Jahren auf.

Grundlagen des Investigativjournalismus – jetzt auch auf Deutsch

Im vergangenen Jahr hat das GIJN einen englischen Guide zu Grundlagen des Investigativjournalismus veröffentlicht. Nun haben NR und GIJN diesen für euch auf Deutsch übersetzt. Für Einsteiger:innen, Studierende und alle, die ihr Wissen auffrischen wollen.

Nachrichten

Neues Arbeitspapier zu SLAPPs

In einem neuen Arbeitspapier der Otto-Brenner-Stiftung untersucht Autorin Stefanie Egidy SLAPPs, Strategische Klagen gegen öffentliche Beteiligung. Diese sollen Journalist:innen, Aktivist:innen oder NGOs einschüchtern. Die Studie zeigt, wie vielfältig das in Deutschland stattfindet – etwa durch Klagen, Abmahnungen, Anwaltsschreiben – und wie stark sie Betroffene belastet. Die Anti-SLAPP-Richtlinie der EU soll dies zukünftig verhindern. Bis Mai 2026 muss sie in nationales Recht umgesetzt werden. Im Papier wird auch die Rolle des Gesetzgebers diskutiert.

Interviewpartner:innen für Masterarbeit gesucht

Im Rahmen ihrer Masterarbeit am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin untersucht Friederike Kneiß die Verbreitung und Anwendung von Forschungsdatenmanagementprinzipien in journalistischen Prozessen. Hierfür sucht sie noch Interviewpartner:innen für ein digitales Gespräch via Zoom. Interessierte können hier einen Interviewtermin vereinbaren oder sich bei Fragen an Friederike Kneiß wenden.

Neuer Höchststand an Presse-Rügen

Der Deutsche Presserat hat 2024 die bisher höchste Zahl an Rügen in einem Jahr ausgesprochen. 86-mal verhängte er seine schärfste Sanktion und übertraf damit den bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2023 mit 73 Rügen. Besonders häufig sanktionierte der Rat Verstöße gegen die Sorgfaltspflicht. Dazu gehörten mangelnde Recherche und Überschriften, die nicht ausreichend gedeckt waren. An zweiter Stelle standen Verletzungen des Persönlichkeitsschutzes etwa, wenn Redaktionen Fotos von Opfern von Straftaten zeigten, ohne vorher das Einverständnis der Angehörigen eingeholt zu haben.

Veranstaltungen, Preise & Stipendien

Medienpreis Weltbevölkerung

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) finanziert im Rahmen des Medienpreises Weltbevölkerung Recherchereisen nach Afrika südlich der Sahara. Damit soll es Medienschaffenden ermöglicht werden, Beiträge über Bevölkerungsentwicklung, globale Gesundheit und Geschlechter(un)gerechtigkeit zu produzieren. Interessierte sollten schnell sein: Bewerbungsschluss ist der 31. März 2025.

Recherchereise nach Japan

Der Verein journalists.network e.V. unternimmt eine Recherchereise nach Japan, bei der es um den Wandel vom Pazifismus zur proaktiven Sicherheitspolitik geht. Zudem geht es auf der Reise um Japans Vorreiterrolle bei der Nutzung von Wasserstoff, den Umgang mit der Kernkraft und die Folgen des Reaktorunfalls von Fukushima. Teilnehmen können insgesamt neun Journalist:innen, die zum Zeitpunkt der Reise (5. bis 15. Juni 2025) nicht älter als 39 Jahre sind. Volos und Auszubildende zahlen 750 Euro, Selbstzahlende 850 und wer von einer Redaktion geschickt wird 950 Euro. In den Kosten enthalten sind der Flug von Deutschland, Reisen innerhalb Japans und die Unterkunft vor Ort. Bewerbungsschluss ist der 31. März 2025.

Cross-Border Investigation Grant

Das unabhängige und gemeinnützige Recherche-Team Reflekt hat derzeit einen Cross-Border Investigation Grant ausgeschrieben. Dadurch soll eine internationale, investigative Recherche mit Relevanz für die Schweiz unterstützt werden. Bewerben können sich Freelancer, Teams oder kleinere Organisationen. Auch Journalist:innen außerhalb des DACH-Raums sind ausdrücklich dazu eingeladen. Die Förderung umfasst 8.000 USD. Die Bewerbungsfrist ist am 31. März 2025.

Mit dem IJP in der Türkei oder Osteuropa recherchieren

Mit dem Bundespräsident Johannes Rau-Journalistenstipendium des IJP können Journalist:innen (einschließlich Volontär:innen) einen Arbeitsaufenthalt in der Türkei verbringen. Das Stipendium der Organisation „Internationale Journalisten-Programme“ umfasst 4.000 Euro, eine gemeinsame Einführungsveranstaltung und den achtwöchigen Aufenthalt im Oktober/November 2025. Die Bewerbungsfrist ist am 31. März 2025.
Zudem ist das Marion Gräfin Dönhoff-Journalistenstipendium ausgeschrieben, das einen achtwöchige Aufenthalt bei einem osteuropäischen Medium ermöglicht und ebenfalls mit 4.000 Euro dotiert ist. Die Einführungstagung findet im September statt, der Arbeitsaufenthalt im Oktober/November 2025. Die Bewerbungsfrist hierzu endet am 30. April 2025.

Erinnerung: Recherchestipendium der Riff freie Medien gGmbH

Das Stipendium „Was junge Menschen brauchen“ (wird viermal vergeben) fördert Recherchen, die erkunden, was hinter den Problemen junger Menschen steckt, welche Verbesserungen sie für sich und ihre Generation fordern, und wie sie selbst an Lösungen arbeiten. Das Stipendium ist mit 2.800 Euro dotiert und die Bewerbungsfrist läuft bis zum 15. April 2025.

Neues Stipendium für Klima-Recherchen

Mit dem neu geschaffenen Stipendium für Klima-Recherchen fördert das Netzwerk Klimajournalismus Deutschland ab sofort Recherchevorhaben rund um die Klimakrise. Bewerben können sich feste und freie Journalist:innen bzw. Teams mit Wohnsitz in Deutschland. Die Stipendien in Höhe von bis zu 4.000 Euro können auf mehrere Bewerbungen aufgeteilt werden. Bei Bedarf wird den Stipendiat:innen außerdem ein:e Mentor:in zur Seite gestellt. Die Bewerbungsfrist ist am 15. April 2025.

Stipendien der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit

Journalist:innen, die über die Herausforderungen deutsch-polnischer Zusammenarbeit, die europäische Zivilgesellschaft, Zusammenarbeit in Grenzgebieten oder ökologisches Bewusstsein in Europa berichten, können sich um ein Stipendium der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit (SdpZ) bewerben. Das Stipendium beträgt maximal 2.500 Euro und deckt Recherchekosten. Bewerben können sich Journalist:innen mit Berufserfahrung, die ihren festen Wohnsitz in Deutschland oder Polen haben. Die Bewerbungsfrist endet am 22. April 2025.

Stipendium für angehende Journalist:innen in Paris

Das Heinrich Heine Stipendium für Nachwuchsjournalist:innen bietet die Möglichkeit für einen drei- bis sechsmonatigen Arbeitsaufenthalt in Paris (dieses Jahr möglichst von September bis Dezember). Die Ausschreibung richtet sich an angehende Medienschaffende und Studierende aus den geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Studiengängen. Vor Ort recherchieren sie selbständig, bauen Beziehungen zu französischen Medien und deutschen Korrespondent:innen auf und unterstützen die Öffentlichkeitsarbeit der Maison Heinrich Heine (MHH). Die Förderung umfasst 1.300 Euro monatlich sowie die Unterkunft in der MHH. Die Bewerbungsfrist endet am 30. April 2025.

Fortbildungen

Zum Schluss

Voller Erfolg: Junge Recherche

Sie sind die Zukunft: 180 junge Menschen, die Spaß am Journalismus und an investigativen Recherchen haben. Bei unserer Fachkonferenz „Junge Recherche“ in Berlin kamen sie zusammen, um zu lernen und sich zu vernetzen. Solche Kontakte sind die Basis für gemeinsame Recherchen in der Zukunft und gegenseitige Unterstützung. Unser Verein wird diese Vernetzung weiterführen – kommt zu unserer Jahreskonferenz in Hamburg und werdet Mitglied!