Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

Fake News boomen in jeder Krise – sei es eine Pandemie oder ein Krieg, wie wir ihn gerade in Europa erleben. Aber wie können wir die junge Generation, die gerade zur Schule geht, vor Manipulation und Desinformation schützen? Sie sind noch auf der Suche nach Orientierung und deshalb verwundbar.

Das war nur eine der Fragen, die Anfang April auf einer für unser Netzwerk sehr wichtigen Konferenz diskutiert wurde: Journalimus macht Schule. Das Projekt setzt sich dafür ein, dass Nachrichten- und Medienkompetenz stärker in deutschen Schulen unterrichtet wird. Die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger räumte auf der sehr gut besuchten Veranstaltung ein, dass Deutschland bei der Vermittlung digitaler Kompentenzen aufholen muss.

Bei uns nehmen die Vorbereitung für die NR-Jahreskonferenz im Herbst jetzt Fahrt auf. Wir gestalten gerade das Programm und hoffen sehr, dass sie nach der Unterbrechung durch die Corona-Pandemie wieder in gewohntem Umfang in Hamburg stattfinden kann. Die Anmeldung ist ab heute freigeschaltet.

Es grüßen

Frederik Richter,
Albrecht Ude

## Inhaltsverzeichnis.

01: Editorial

Abschnitt Eins: In Eigener Sache
02: NR-insights über Recherche-Podcasts
03: NR-Jahreskonferenz 2022: Jetzt registrieren
04: “Journalismus macht Schule”-Konferenz über Nachrichtenkompetenz: Bildungsministerin fordert frühere Lernangebote
05: NR-Insights zum Krieg in der Ukraine mit Zeit-Reporter Wolfgang Bauer
06: SEED-Newsletter Nr. 12 erscheint: Jetzt abonnieren
07: Recherchen über Russland weltweit: ein Instant-Toolkit von GIJN

Abschnitt Zwei: Veranstaltungen
08: RSF-Petition: Auslieferung von Julian Assange ablehnen
09: Kurzworkshop zu Trauma für Lokalredaktionen
10: lpr-forum-medienzukunft “Die resiliente Gesellschaft”
11: Tagung “Die Story in den Daten. Datenjournalismus am Beispiel von Umweltdaten”
12: Journalismusfest Innsbruck
13: Dataharvest: Programm veröffentlicht – NR ist dabei!
14: #CIJSummer Investigative Journalism Conference

Abschnitt Drei: Nachrichten
15: Informationsfreiheit gestärkt: Bundesgerichtshof bestätigt Urteil im Streit um Glyphosat-Gutachten
16: Essenslieferdienst offenbart Geheimdienstinformationen
17: Webcomic Contra Chrome
18: Europäischer Gerichtshof: Vorratsdatenspeicherung ist grundrechtswidrig

Abschnitt Vier: Seminare, Stipendien, Preise
19: Journalist in Residence Fellowship vom Wissenschaftszentrum Berlin
20: Helmut Schmidt Fellowship für kritisch-konstruktiven Wirtschaftsjournalismus
21: Otto Brenner Preis zum 18. Mal ausgeschrieben
22: Seminare mit Recherchebezug

Abschnitt Fünf: Pressespiegel
23: Empfehlung [d. Red.]
24: Journalismus
25: Journalismus und PR
26: Überwachung

[Ende Inhaltsverzeichnis].

## Abschnitt Eins: In Eigener Sache.

# 02: NR-insights über Recherche-Podcasts .

Mi., 27.04.2022, 20:15 Uhr

Eine investigative Recherche spannend als Podcast zu erzählen, stellt Journalisten vor besondere Herausforderungen. Welche dies sind und wie ein Podcast zu einer Recherche gelingen kann, bespricht Pascale Müller beim Online-Mitgliederstammtisch NR-insights mit Reportern von zwei verschiedenen Podcasts. Referenten sind Marlene Halser (freie Reporterin), Hakan Tanriverdi (Bayerischer Rundfunk), Florian Flade (Recherchekooperation WDR, NDR, SZ)

Detaillierte Infos auf der NR-Website.

Save the Date: die kommende Veranstaltung in der Reihe NR-insights am Mittwoch, 11. Mai 2022, statt. Über den Aufbruch im gemeinnützigen Lokaljournalismus und den Mut, ein eigenes Medienprojekt zu gründen, sprechen wir mit Anna Hunger von der Kontext-Wochenzeitung in Stuttgart und mit Michael Lünstroth von karla, einem neuen Magazin in Konstanz.

Die NR-insights sind eine Veranstaltungsreihe für NR-Mitglieder. Für die Veranstaltung zu Recherche-Podcasts haben Mitglieder bereits einen Registrierungslink für Zoom erhalten; der Link zu den NR-insights zum gemeinnützigen Journalismus folgt im Mai. Die Mitgliedschaft kann hier beantragt werden.

# 03: NR-Jahreskonferenz 2022: Jetzt registrieren .

Die NR-Jahreskonferenz 2022 findet am 30.9. und 1.10. (mit ersten Veranstaltungen am 29.9.) als Präsenzveranstaltung in Hamburg statt. Das Programm wird in den kommenden Wochen und Monaten erarbeitet. Die Anmeldung ist ab heute möglich.

# 04: “Journalismus macht Schule”-Konferenz über Nachrichtenkompetenz: Bildungsministerin fordert frühere Lernangebote .

Mehr als 150 Gäste aus dem Bildungsbereich und dem Mediensektor diskutierten auf der “Journalismus macht Schule”-Konferenz (1./2. April) über die Vermittlung von Nachrichtenkompetenz im Unterricht. Aktuell wirft der Krieg in der Ukraine bei vielen Schülerinnen und Schülern Fragen auf, die Lehrkräfte nicht immer beantworten können: Wie erkenne ich “Fake News” in meinem Insta-Feed? Und wie schütze ich mich gegen die ungefilterte Flut grausamer Bilder auf TikTok? Deshalb wurden in den rund 40 Podien und Workshops u. a. praktische Beispiele für Unterrichtseinheiten zum Krieg vorgestellt.

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger forderte frühere Lernangebote und gab sich im Hinblick auf digitale Kompetenzen selbstkritisch: “Da müssen wir also noch besser werden”. Die Konferenz wurde von Netzwerk Recherche gemeinsam mit dem Kooperationspartner Deutsche Telekom Stiftung veranstaltet.

# 05: Rückblick: NR-insights zum Krieg in der Ukraine mit Zeit-Reporter Wolfgang Bauer .

Wolfgang Bauer war Anfang März in der Ukraine und hat für Die Zeit Reportagen aus dem Keller eines Wohnhauses am Stadtrand Kiews und aus der Frontstadt Mykolajiw geschrieben. Im Gespräch mit Daniel Drepper schilderte er seinen Arbeitsalltag im Krieg und gewährte Einblicke in seinen Umgang mit dem Leid der Opfer, der Brutalität des Krieges und der eigenen Angst.

An die Kriegsberichterstattung habe er sich langsam herangetastet, sagte Bauer. Er kenne seine Grenzen und gehe nicht an die Front (“Ich kann unter großer Angst nicht schreiben”), sondern suche sich einen Ausschnitt – ein Dorf, ein Haus, eine Familie – und zeige im Kleinen, was der Krieg mit den Menschen mache. Für die Kolleginnen und Kollegen hatte er auch noch einen ganz praktischen Rat: Lieber einen Bleistift anstelle eines Kugelschreibers nutzen, denn der schreibt auch, wenn es eiskalt oder staubig ist.

Die NR-insights sind exklusiv Mitgliedern von Netzwerk Recherche vorbehalten.

# 06: SEED-Newsletter Nr. 12 erscheint: Jetzt abonnieren .

Im März haben wir in einer Extra-Ausgabe des SEED-Newsletters berichtet, wie gemeinnützige Redaktionen, Organisationen und Stiftungen in den ersten Wochen auf den Krieg in der Ukraine reagierten. In der April-Ausgabe, die in Kürze verschickt wird, werden wir nun beleuchten, wie sich die Unterstützungsangebote für Journalistinnen und Journalisten aus der Ukraine seitdem entwickelt haben.

Außerdem dabei: Support für den lösungsorientierten Journalismus, Schwung für Gründungen im Lokalen und ein Highlight aus dem Grow-Report zu Pionieren im gemeinnützigen Journalismus.

Jetzt SEED-Newsletter abonnieren

# 07: Recherchen über Russland weltweit: ein Instant-Toolkit von GIJN .

Neu in der Sektion “International” unserer Website ist der Guide „Recherchen über Russland weltweit: ein Instant-Toolkit von GIJN“. Die Zusammenstellung des Global Investigative Journalism Network versammelt wichtige Hyperlinks als Rechercheeinstiege. Er deckt folgende Inhalte ab:
– Finanzen und Oligarchen
– Desinformation und Fakten-Check
– Russische Einmischung in Angelegenheiten anderer Länder
– Krieg in der Ukraine

[Ende der Mitteilungen in eigener Sache].

## Abschnitt Zwei: Veranstaltungen.

# 08: RSF-Petition: Auslieferung von Julian Assange ablehnen .

Reporter ohne Grenzen (RSF) appelliert an die britische Innenministerin, die Auslieferung von Julian Assange an die USA abzulehnen und ohne weitere Verzögerung für seine Freilassung einzutreten.

Die Organisation bittet, eine entsprechende Petition zu unterzeichnen.

# 09: Kurzworkshop zu Trauma für Lokalredaktionen .

Claudia Fischer, die sich schon sehr lange mit dem Themenfeld Trauma und Journalismus befasst, hat zusammen mit dem Mindener Tageblatt ein Kurz-Format entwickelt, das sich problemlos auf andere Lokalredaktionen übertragen lässt. In 90 Minuten Mittagspause erklärt sie in einem Online-Workshop das Basiswissen zu Trauma, Berichterstattung und Selbstschutz für die Berichterstattung zur Ukraine-Krise.

Im Moment haben viele Lokalredaktionen das Thema Krieg quasi direkt vor der Haustür, wenn auch indirekt durch die hierher geflüchteten Menschen. Und genau in diesem Moment soll das Kurzformat unterstützen und vermitteln, wie man traumasensibel interviewen und berichten kann.

# 10: lpr-forum-medienzukunft “Die resiliente Gesellschaft” .

Di., 26.04.2022, 14:00–18:30 h, Online oder in der Evangelischen Akademie Frankfurt am Main

Die resiliente Gesellschaft: Über die nötige Vielfalt an Denkmodellen und den Journalismus in Krisen-Zeiten

Viktor Mayer-Schönberger spricht zur Eröffnung des lpr-forum-medienzukunft2022 über die Gestaltung der digitalen Welt und diskutiert anschließend mit der Sozialpsychologin Ayline Heller, Ko-Autorin der Leipziger Autoritarismus-Studie 2022, der Rechtswissenschaftlerin Indra Spiecker gen. Döhmann, Universität Frankfurt, und dem Journalisten und Autor Andrian Kreye (Süddeutsche Zeitung).

Die Journalistin und Beraterin Alexandra Borchardt geht in der zweiten Keynote der Frage nach, wie der Journalismus die großen Krisen dieser Welt begleiten kann. Sie debattiert anschließend mit der Autorin und Umwelt-Journalistin Susanne Götze (Der Spiegel), der Psychologin Mirjam Jenny, Leiterin des Bereichs Science2Society der Universität Erfurt, und Sonja Schwetje, Chefredakteurin von n-tv und RTL News.

Der Politikwissenschaftler Wolfgang Merkel analysiert “Die nervöse Republik”, wenn er über Moralismus und Demokratie spricht, und Hessens Justizministerin Eva Kühne-Hörmann beschreibt Wege, wie die Demokratie gegen “Hass, Hetze und Desinformation” zu schützen ist. Das Fazit der Tagung zieht der Heidelberger Autor und Journalist Adrian Lobe. Es moderieren Ingrid Scheithauer und Frederik Steen (Zoom-Chat).

# 11: Tagung “Die Story in den Daten. Datenjournalismus am Beispiel von Umweltdaten” .

Mo.-Mi., 09.-11.05.2022, Tutzing, Akademie für Politische Bildung

Diese Tagung diskutiert die Möglichkeiten des Datenjournalismus und der Datenvisualisierung am Beispiel von Umweltdaten. Wissenschaftliche Perspektiven werden in Verbindung gebracht mit journalistischen Ansprüchen und den digitalen Möglichkeiten der Umsetzung. Die Tagung richtet sich an angehende und aktive Journalisten aus allen Ressorts mit und ohne Datenkenntnisse und ist offen für Interessierte mit journalistischem Vorwissen.

Details, Programm (PDF-Datei, 2. S., 340 KB) und Anmeldung

# 12: Journalismusfest Innsbruck .

Fr.-So., 13.-15.05.2022.

Das Journalismusfest Innsbruck ist ein Begegnungsort, ein Ort der Debatte, des kulturellen Austauschs. Journalisten aus verschiedenen Regionen Europas kommen mit ihrer spezifischen Expertise zu Wort. Sie diskutieren mit Wissenschaftlern, NGO-Vertretern und anderen Experten zu aktuell drängenden Fragestellungen, sie alle kommen mit dem Publikum ins Gespräch. Bei Buchvorstellungen und Lesungen erzählen Reporter von ihren Erfahrungen, geben Einblicke in ihre Arbeit. Ausstellungen mit Fotoreportagen und Comics, Dokumentarische Filme und Audiofeatures werden präsentiert.

# 13: Dataharvest: Programm veröffentlicht – NR ist dabei! .

Do.-So., 19.-22.05.2022, Mechelen, Belgien.

Großartiger (Daten-)Journalimus, belgisches Bier und doppelt-frittierte Pommes – diese Mischung gibt es nur in Mechelen. Endlich findet die European Investigative Journalism Conference/Dataharvest wieder in Präsenz statt. Das Programm ist mittlerweile online und Netzwerk Recherche mischt mit. Wir stellen auf dem Panel “Funding independent journalism – an oxymoron?” erstmals Ergebnisse aus unserem Projekt The New Sector vor, in dem wir gemeinwohlorientierte Redaktionen in ganz Europa untersucht haben.

# 14: #CIJSummer Investigative Journalism Conference .

Mi./Do.,29./30.06.2022, Goldsmiths, University of London.

Am Programm wird noch gearbeitet, aber die Themen sind bereits festgelegt:
– Datenjournalismus (praxisorientiert)
– Finanzielle Ermittlungen
– Open-Source-Untersuchungen
– Umweltrecherchen und Tools
– Investigative Methodik
– Bedrohungen für den Journalismus
– Rechtliche Aspekte des Journalismus
– Quellenschutzprogramm (ein separates Programm unter dem Dach der Konferenz)

Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Frühbucher können sich ab sofort anmelden.

[Ende der Veranstaltungen].

## Abschnitt Drei: Nachrichten.

# 15: Informationsfreiheit gestärkt: Bundesgerichtshof bestätigt Urteil im Streit um Glyphosat-Gutachten .

Die Transparenzinitiative FragDenStaat hat ein wichtiges Urteil erstritten: Der Bundesgerichtshof bestätigte jetzt eine Entscheidung aus dem vergangenen Jahr, dass es rechtens ist, ein Gutachten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) über die Krebsrisiken des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat zu veröffentlichen. Das Amt hatte zuvor das Gutachten zwar an einzelne Antragsteller auf der Basis des Informationsfreiheitsgesetzes verschickt, wollte aber eine Publikation im Internet unter Berufung auf das Urheberrecht untersagen. Der Entscheidung kommt somit grundlegende Bedeutung zu, weil es die Möglichkeiten von Behörden einschränkt, unter Verweis auf das Urheberrecht gegen Veröffentlichungen vorzugehen.

Dem Fall geht ein jahrelanger Rechtsstreit voraus: Zunächst hatte das BfR das Gutachten zwar an FragDenStaat übermittelt, die Publikation aber untersagt. Daraufhin starteten die Transparenzaktivisten eine Kampagne, in deren Verlauf über 45.000 Bürger das Gutachten individuell beantragt haben. Das Amt musste diese Anfragen gemäß Gesetz bearbeiten und das Gutachten in jedem Einzelfall übermitteln. Zwischenzeitlich durfte FragDenStaat das Dokument wieder veröffentlichen, weil das Landgericht Köln entschieden hatte, die Analyse habe mittlerweile ihren urheberrechtlichen Schutz verloren und die Publikation sei ohnehin aufgrund des Zitatrechts erlaubt gewesen. Das BfR scheiterte mit einer Klage gegen diese Entscheidung vor dem Oberlandesgericht Köln und nun auch vor dem Bundesgerichtshof, der keine Formfehler bei den Urteilen der Vorinstanzen erkennen konnte. Die Behörde hat somit nach Angaben von FragDenStaat mehr als 200.000 Euro an Anwälte und Gerichte zahlen müssen, um die Veröffentlichung eines Gutachtens zu verhindern, dass jede Person ohnehin auf Antrag erhalten konnte.

(Manfred Redelfs)

Glyphosat-Gutachten: Bundesgerichtshof stärkt Informationsfreiheit
von Stefan Krempl. – Heise online, 30.03.2022

Zensurheberrecht: Wir gewinnen endgültig gegen Bundesregierung
von Arne Semsrott. – FragDenStaat, 30.03.2022

# 16: Essenslieferdienst offenbart Geheimdienstinformationen .

Kein Aprilscherz: Geleakte Daten eines Essenslieferdienstes offenbaren Geheimdienstinformationen. Weil auch Geheimdienstler sich mal Essen liefern lassen, tauchen in den Daten des Lieferdienstes bereits bekannte Anschriften ebenso auf wie bis dato noch unbekannte Personennamen, Mobilfunknummern und E-Mail-Adressen. Die Geschichte eines Leaks von Bellingcat:

Food Delivery Leak Unmasks Russian Security Agents
by Aric Toler. Additional research by Michael Sheldon, Logan Williams and Bellingcat’s Investigative Tech Team. – bellingcat, 01.04.2022

Russland: Essenslieferdienst-Leak verrät Geheimdienste und Militärs
Eine an die Öffentlichkeit gelangte Datenbank zu Bestellungen bei einem russischen Lieferdienst zeigt einmal mehr, wie viel die Daten verraten können.
Von Martin Holland. – heise Newsticker, 04.04.2022

# 17: Webcomic Contra Chrome .

Leah Elliott ist Comiczeichnerin und Datenschutz-Aktivistin. In Contra Chrome untersucht sie auf unterhaltsame und leicht verständliche Weise, wie Googles Browser (der derzeit meistgenutzte Browser weltweit) im Laufe des letzten Jahrzehnts zu einer Gefahr für Datenschutz und demokratische Prozesse wurde.

PDF-Version (33 S., 22994 KB)

# 18: Europäischer Gerichtshof: Vorratsdatenspeicherung ist grundrechtswidrig .

Der Gerichtshof bestätigt, dass das Unionsrecht einer allgemeinen und unterschiedslosen Vorratsspeicherung von Verkehrs- und Standortdaten, die elektronische Kommunikationen betreffen, zur Bekämpfung schwerer Straftaten entgegensteht. Ein nationales Gericht kann die Wirkungen einer Ungültigerklärung nationaler Rechtsvorschriften, die eine solche Speicherung vorsehen, nicht zeitlich begrenzen. Allerdings gibt es Ausnahmen. Die bisherigen nationalen Regelungen sind nach Ansicht des EuGH zu weit gefasst.

Gerichtshof der Europäischen Union
PM Nr. 58/22, Luxemburg, 05.04.2022
Urteil in der Rechtssache C-140/20, Commissioner of the Garda Síochána u. a. (PDF-Datei, 4 S., 259 KB)

Vorratsdatenspeicherung – Was das EuGH-Urteil bedeutet
Der EuGH hat das EU-Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung gekippt. Was bedeutet das konkret? Was wird aus den Strafzahlungen für Deutschland, das die Vorgaben nicht umgesetzt hatte? Könnte es eine neue EU-Richtlinie geben?
Von Frank Bräutigam. – Tagesschau, 08.04.2014

[Ende der Nachrichten].

## Abschnitt Vier: Seminare, Stipendien, Preise.

Fehlt ein Termin mit Recherchebezug? Bitte mailen Sie uns an
termine@netzwerkrecherche.de .

# 19: Journalist in Residence Fellowship vom Wissenschaftszentrum Berlin .

Bewerbungsfrist: Di., 31.05.2022

Das Journalist in Residence Fellowship ermöglicht Journalisten einen Gastaufenthalt von sechs Wochen bis drei Monaten am WZB. Die Stipendiaten verfolgen in dieser Zeit eigene Recherchen. Sie nutzen die Möglichkeit zum Austausch mit Wissenschaftlern und zur Teilnahme an internen oder öffentlichen Veranstaltungen.

Die Dauer des Gastaufenthalts wird individuell vereinbart, sechs Wochen bis drei Monate. Das Stipendium ist mit 3.500,- Euro pro Monat dotiert.

# 20: Helmut Schmidt Fellowship für kritisch-konstruktiven Wirtschaftsjournalismus .

Bewerbungsschluss ist Do., 30.06.2022.

Bewerben für das neue Fellowship vom Helmut Schmidt Journalistenpreis können sich Journalisten, die nicht älter als 35 Jahre sind, eine konkrete Rechercheidee für eine bessere Wirtschaft entwickelt haben und bereit sind, drei Monate in Vollzeit an dem Projekt zu arbeiten.

Das Stipendium ist mit maximal 15.000 Euro dotiert und wird durch ein Mentoring-Programm von Flip ergänzt.

# 21: Otto Brenner Preis zum 18. Mal ausgeschrieben .

Bewerbungsfrist: Do., 30.06.20222

Wie immer wird der Preis wird in fünf Kategorien ausgelobt und es werden auch wieder bis zu drei Recherche-Stipendien vergeben. Publikumsempfehlungen sind willkommen. Insgesamt ist der Preis in diesem Jahr wieder mit 47.000 Euro dotiert.

# 22: Seminare mit Recherchebezug .

ARD.ZDF medienakademie: Online-Recherche für Profis – besser, schneller, effizienter
Di./Mi., 08./09.06.2022, Hannover
Trainer: Claus Hesseling
Preis: 690.- Euro

ARD.ZDF medienakademie: Investigative Recherche, Rollenreportage, Undercover
Mo./Di., 20./21.06.2022, Hannover
Trainer: Kim Otto
Preis: 690.- Euro

ARD.ZDF medienakademie: Personensuche – Recherchieren wie ein Ermittler
Mo./Di., 27./28.06.2022, Hannover
Trainer: Oliver Klein
Preis: 690.- Euro

[Ende der Seminare, Stipendien, Preise].

## Abschnitt Fünf: Pressespiegel.

# 23: Empfehlung [d. Red.] .

Fünf Dinge, die ich gerne früher verstanden hätte
Hakan Tanriverdi ist Absolvent der Deutschen Journalistenschule. Er hat fünf Jahre für die Süddeutsche Zeitung geschrieben und war Korrespondent in New York. Aktuell ist er Reporter für Cyber- und IT-Sicherheit beim Bayerischen Rundfunk. Eine steile Karriere, die von der einigen Erkenntnissen begleitet wurde – fünf Tipps für den Nachwuchs.
Journalist, 05.04.2022

# 24: Journalismus .

Investigativer Journalismus: Zukunft oder Zeitvertreib?
(Studiogast Daniel Drepper, Investigativjournalist, stv. Leiter Recherchekooperation NDR, WDR, SZ und Vorsitzender von Netzwerk Recherche) / Jung, weiblich, unangepasst: Haben es Newcomer und Frauen schwerer im investigativen Journalismus? (Interview mit der Investigativ-Journalistin Isabell Beer, funk) / Warum ist Investigatives im Lokalen so schwierig? (Interview mit Jonathan Sachse, Leiter Correctiv Lokal)
Von Linus Lüring. – Bayerischer Rundfunk 24 ; Das MedienMagazin. – 17.04.2022

Katapult Ukraine: Bis an die Schmerzgrenze
Das “Katapult Magazin” aus Greifswald hat mehrere ukrainische Journalist:innen eingestellt und eine Ukraine-Redaktion gegründet. Das Engagement verlangt der Belegschaft von Katapult einiges ab: Manche arbeiteten nach Kriegsbeginn tagelang durch, und 20 der 50 festen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verzichten für “Katapult Ukraine” sogar auf einen Teil ihres Gehalts. Diese Gratwanderung zwischen Journalismus und Aktivismus macht “Katapult” aus, sorgt aber auch für Kritik und Konflikte innerhalb der Redaktion.
NDR ; ZAPP. – 06.04.2022

Die Aufrüstung der EU – der lange Weg zu einer gemeinsamen Verteidigungspolitik
Nach Jahrzehnten des Friedens und des Fortschritts hat der russische Angriff auf die Ukraine den Krieg bis an die Grenzen der EU gebombt. Das wird die Europäische Union für immer verändern.
Investigate Europe, März 2022

# 25: Journalismus und PR .

Beamte belagern Wikipedia: Sie schreiben über Habeck und den NSU und beleidigen Journalisten
Über die Netze deutscher Behörden wurden Tausende Änderungen in der Wikipedia vorgenommen. Die Urheber bleiben anonym. Manche Bearbeitungen sind seltsam. Und 19 Computeradressen fallen besonders auf.
Von Marvin Oppong. – FAZ, 08.04.2022

Bericht: Tausende Wikipedia-Änderungen aus deutschen Behörden-Netzen
Ein Pressebericht trägt zahlreiche, teils entstellende und tendenziöse Bearbeitungen von Wikipedia-Einträgen zusammen. Die IP-Adressen gehören Bundesbehörden.
Von Tilman Wittenhorst, mit Material der dpa. – Heise Newsticker

# 26: Überwachung .

Chatkontrolle: Informatiker und IT-Verbände gegen EU-weite Massenüberwachung
In einem offenen Brief warnt der CEPIS-Dachverband nationaler Informatikvereinigungen vor “Client-Side Scanning” und fordert ein Recht auf Verschlüsselung.
Von Stefan Krempl. – heise Newsticker, 29.03.2022

TikTok nutzt in Deutschland Wortfilter
Der Social-Media-Plattform TikTok ist schon oftmals vorgeworfen worden, Inhalte zu zensieren. Neue Recherchen zeigen, dass in Deutschland Beiträge von Nutzern, die bestimmte Wörter enthalten, unterdrückt werden. TikTok räumt Fehler ein.
Von S. Eckert, C. Felke, M. Grill, P. Milling (NDR/WDR), O. Vitlif. – Tagesschau, 23.03.2022

[Ende des Pressespiegel]

## Impressum .

Dieser Newsletter wird herausgegeben vom
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