Journalisten beschäftigen sich mit aktuellen Trends der Korruption
Fachtagung vom 28. bis 30. Oktober in Wiesbaden
Wiesbaden – In einer Fachtagung des Netzwerks Recherche (NR) werden sich von Freitag bis Sonntag, 28. bis 30. Oktober 2005, Experten und Journalisten mit aktuellen Trends der Korruption beschäftigen. So wird das Bundeskriminalamt seinen aktuellen «Lagebericht Korruption» aus 2004 präsentieren und die Strafrechtlerin Britta Bannenberg eine aktuelle wissenschaftliche Analyse liefern. Themenkomplexe der mehrtägigen Tagung in der ZfP sind etwa der Schleichwerbe-Skandal, die jüngsten Entwicklungen des Abrechnungsbetrugs im Gesundheitswesen sowie die Nähe von Politik und Industrie als Grundlage für korruptes Verhalten.
ZEIT-Autor Götz Hamann und Cerstin Gammelin (Financial Times) werden mit den Teilnehmern ausführlich über ihre Erkenntnisse ihres aktuellen Sachbuches «Die Strippenzieher» und damit ihrer tiefgehenden Recherche in der Grauzone von Lobbyismus, Landschaftspflege und Korruption sprechen. Weitere erfahrene Journalisten wie epd-Medien-Leiter Volker Lilienthal und «Die Story»-Autor Ingolf Gritschneder werden ihre Recherchen zu Schleichwerbung sowie den Korruptionsfällen in Köln offen legen und diskutieren.
Ein weiterer Schwerpunkt dieser Tagung ist der Einblick in Strukturen der Korruptionsprävention und -bekämpfung. Neben dem Leiter des Hamburger Dezernats für interne Ermittlungen, Detlef Kreutzer, von Seiten der Verwaltung wird auch Josef Niemann von der Prevent AG für die Privatwirtschaft erklären, wie Korruption und dunklen Machenschaften vorgebeugt werden kann. Außerdem wird der Ombudsmann der Deutschen Bahn für Korruption, Rechtsanwalt Rainer Buchert, erwartet.
Die Teilnehmer werden in der dreitägigen Konferenz von Fachleuten mit Hintergrundwissen versorgt, mit aktuellen Recherchewerkzeugen wie dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) vertraut gemacht und sich mit den journalistischen Leitlinien für eine seriöse Korruptions-Berichterstattung beschäftigen, um anschließend mit erfolgreichen Recherchen für eine breitere Öffentlichkeit gegen Korruption zu sorgen.