Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

schweigen oder berichten? Soll man eine Provokation der NPD durch Berichterstattung relevant machen oder durch Nichtbeachten ins Leere laufen lassen? Eine Frage, die in den letzten Tagen in mancher Redaktion diskutiert wurde. Es geht um den Aufruf der NPD zu einer Demonstration gegen missliebige Journalisten, die nächsten Samstag (23. November) in Hannover stattfinden soll. Deren Motto lautet:
“Schluss mit steuerfinanzierter Hetze! Feldmann in die Schranken weisen!”

Dazu ein Foto des NDR-Journalisten Julian Feldmann, der u.a. für das Politikmagazin PANORAMA in den Themenfeldern Innere Sicherheit, Terrorismus und Rechtsextremismus recherchiert. Namentlich erwähnt wird auch David Janzen, der u.a. für den “Störungsmelder” von Zeit Online über die rechte Szene schreibt.

Dass die Rechtsradikalen ihre empörende Menschenjagd mit dreisten Lügen begründen, sei nur am Rande erwähnt. Einige wurden mittlerweile von Gerichten untersagt, andere finden sich noch immer auf der Homepage der NPD Niedersachsen. Dass sie in ihrer Attacke speziell gegen die öffentlich-rechtlichen Anstalten den Kampfbegriff “steuerfinanzierte Hetze” verwenden, dokumentiert nicht nur ihre Ahnungslosigkeit, sondern belegt auch ihre grundsätzliche Verachtung für seriösen Journalismus. Aber damit sind sie leider nicht allein, wie etliche Reden, Tweets und Auftritte u.a. auch von AfD-Politikern erschreckend zeigen. Das “Feindbild Journalismus” gehört in diesen rechten Kreisen längst zum Mainstream.

Viele Medien haben sich entschieden, im Vorfeld dieser NPD-Demonstration nicht zu schweigen, sondern zu berichten. Wissend, dass dies auch eine ungewollte PR für die NPD sein kann.

Aber zu schweigen wäre falsch. Es könnte missverstanden werden. Nämlich dass es uns nicht interessiert, uns nicht tangiert. Das Gegenteil ist richtig: Es empört uns!

Dies zeigt eindrucksvoll auch die lange Unterstützerliste für den von einem Zeit-Kollegen initiierten und binnen weniger Tage von hunderten Kolleginnen, Kollegen, Redaktionen und Organisationen unterschriebenen Aufruf “Schützt die Pressefreiheit”.

Bis Donnerstag um 12 Uhr besteht für alle Interessierten noch die Möglichkeit, sich auf die Liste setzen zu lassen – mit einer Mail an
info@netzwerkrecherche.de

(An dieser Stelle auch ein Dankeschön an unsere nr-Geschäftsstelle für diese nachträgliche Aktualisierung der Unterstützerliste).

In vielen dieser Berichte rund um diese NPD-Demonstration wird auch thematisiert, dass immer mehr Journalisten wegen ihrer Arbeit bedroht werden. Die Palette der Einschüchterungen reicht von – wie die Berliner Zeitung titelt – “Farbattacken bis Morddrohungen”. Ins Visier geraten nicht nur Kollegen, die im rechten Milieu recherchieren. Sondern auch jene, die über “Haltung” in diesen beunruhigenden Zeiten nicht nur schreiben, sondern sie auch öffentlich zeigen. Egal ob in bundesweit beachteten Auftritten oder im lokalen Bereich.

Die Frage auch hier: Schweigen oder berichten? Sollen Kollegen offenbaren, dass sie mit konkreten Morddrohungen – gegen sich und/oder Familienangehörige – bedroht werden?

Viele schweigen. Weil sie den Tätern nicht das Gefühl geben wollen, dass ihre Hetze zum erhofften Erfolg führt – nämlich dem Gefühl von Angst und Ohnmacht beim Opfer. Andere – nur wenige – Kollegen machen diese Morddrohungen öffentlich und produzieren so entsprechende Aufmerksamkeit. Gleichzeitig entsteht dadurch aber der Eindruck, dass nur diese Einzelnen betroffen sind. Sicherlich muss jeder Betroffene für sich entscheiden, wie er sich verhält. Wir alle aber sollten dabei nicht vergessen, dass dieser unerträgliche Zustand nicht nur jene betrifft, die die Öffentlichkeit suchen. Darauf sollten auch diejenigen hinweisen, die nicht schweigen wollen.

Schwierige Zeiten, schwierige Fragen.

Es grüßen

Kuno Haberbusch,
Albrecht Ude

Gericht untersagt NPD Falschbehauptungen gegen NDR Mitarbeiter
Presseportal, 12.11.2019
https://www.presseportal.de/pm/6561/4437492

Aufruf “Schützt die Pressefreiheit”
https://netzwerkrecherche.org/blog/aufruf-schuetzt-die-pressefreiheit/

[Anzeige]

 

## Inhaltsverzeichnis.

01: Editorial

Abschnitt Eins: In Eigener Sache
02: Aufruf: Schützt die Pressefreiheit!
03: Forum Gemeinnütziger Journalismus geht an den Start
04: nr-Fachkonferenz “Jetzt mal ehrlich! Was Journalismus aus den Täuschungsfällen lernen muss”
05: Verschlüsselt Kontakt aufnehmen: Secure Connect
06: nr-Jahreskonferenz 2020

Abschnitt Zwei: Veranstaltungen
07: “S-Camp” von ProQuote
08: Fachkonferenz Wissenswerte
09: Journalismus im internationalen Recht – geschützt oder schutzlos?
10: 10 Jahre Nothilfearbeit von Reporter ohne Grenzen: Eine Bilanz

Abschnitt Drei: Nachrichten
11: Empfehlungen für die digitale Zukunft
12: ProQuote Medien stellt Studie zur Gleichstellung in Presse und Online-Medien vor
13: Medienbildungsprojekt “Journalismus macht Schule”
14: Fritz Wolf sieht fern

Abschnitt Vier: Seminare, Stipendien, Preise
15: Resonant Voices Fellowship-Programm
16: Media Startup Fellowship
17: Seminare mit Recherchebezug

Abschnitt Fünf: Pressespiegel
18: Empfehlung [d. Red.]
19: Journalismus
20: Journalismus und PR
21: “Fake News”
22: Überwachung

[Ende Inhaltsverzeichnis].

## Abschnitt Eins: In Eigener Sache.

# 02: Aufruf: Schützt die Pressefreiheit! .

Gemeinsam mit Redaktionen, Verbänden und 487 Kollegen und Unterstützern fordert Netzwerk Recherche: #SchütztDiePressefreiheit!

Wir rufen auf zum Protest gegen eine NPD-Demonstration, die sich gegen die Journalisten Julian Feldmann, David Janzen und André Aden richtet. Die Kollegen recherchieren seit Jahren in der rechtsextremen Szene.

Der Aufruf und unsere Forderungen sind auf der nr-Website abrufbar:
https://netzwerkrecherche.org/blog/aufruf-schuetzt-die-pressefreiheit/

Auf Twitter:
https://twitter.com/nrecherche/status/1195264927088422912

# 03: Forum Gemeinnütziger Journalismus geht an den Start .

Netzwerk Recherche gründet mit 15 Partnern das Forum Gemeinnütziger Journalismus, um sich gemeinsam für bessere Rahmenbedingungen für den gemeinnützigen Journalismus in Deutschland einzusetzen. In dieser Allianz engagieren sich neben Netzwerk Recherche Medienprojekte wie netzpolitik.org, Correctiv oder die Kontext-Wochenzeitung sowie Stiftungen wie die Rudolf Augstein Stiftung oder die Schöpflin Stiftung. Das Bündnis fordert eine Reform im Gemeinnützigkeitsrecht. Dieser Schritt werde helfen, die Medienvielfalt in Deutschland zu bewahren, die Kritik- und Kontrollfunktion des Journalismus zu stärken und so die öffentliche Meinungsbildung in der Demokratie zu beleben.

Forum Gemeinnütziger Journalismus
http://forum-gemeinnuetziger-journalismus.de/

# 04: nr-Fachkonferenz “Jetzt mal ehrlich! Was Journalismus aus den Täuschungsfällen lernen muss” .

Nur noch wenige Plätze frei.

In Kooperation mit der Akademie für Politische Bildung in Tutzing
Fr./Sa., 29./30.11.2019, Tutzing.

Innerhalb der Tagung gehen wir der Frage nach, welche möglichen Fehler im System stecken, die Betrug und Fälschung im Journalismus erleichtern und begünstigen. Dabei konzentrieren sich die Panels beispielsweise auf die journalistische Ausbildung, auf den Erfolgsdruck in Redaktionen, die Problematik der Transparenz und Überprüfbarkeit sowie das Verhältnis zwischen Redaktionen und freien Mitarbeiter*innen.

Als Referenten zugesagt haben Stefan Niggemeier (uebermedien.de), Henriette Löwisch (Deutsche Journalistenschule), Clemens Höges (Der Spiegel), Bastian Obermayer (Süddeutsche Zeitung), Susanne Amann (Der Spiegel), Stephan Lamby (Autor, Filmemacher und Produzent), Britta Windhoff (“Menschen hautnah”, WDR), Dietrich Leder (Kunsthochschule für Medien Köln), Isolde Fugunt (ifp) u.v.a.

Das vollständige Programm der Tagung:
http://nrch.de/ehrlich19

Die Tagung beginnt am Freitag, 29. November 2019 um 15:00 Uhr.
Ab 14:00 Uhr Anreise und Zimmervergabe, Kaffee und Kuchen im Foyer.
Ende der Tagung ist am Samstag, 30. November um 16:00 Uhr.

Tagungsgebühr mit Verpflegung und Übernachtung 75 Euro, ohne Übernachtung 45 Euro.

Die Anmeldung zur Tagung sowie die Zimmerreservierung erfolgt ausschließlich über das Tagungssekretariat der Politischen Akademie in Tutzing:
https://www.apb-tutzing.de/programm/tagung/48-3-19

# 05: Verschlüsselt Kontakt aufnehmen: Secure Connect .

Netzwerk Recherche ist ab sofort über ein verschlüsseltes Kontaktformular zu erreichen. Dahinter steckt das Kommunikationstool Secure Connect, das uns vom E-Mail-Service Tutanota zur Verfügung gestellt wird und das über unsere Website erreichbar ist:
https://netzwerkrecherche.org/kontakt/
Direktlink zum Formular:
https://tutanota.netzwerkrecherche.de/contactform/secureconnect

Tutanota stellt das Secure Connect-Kontaktformular Journalisten kostenlos zur Verfügung. Alle Daten werden automatisch Ende-zu-Ende verschlüsselt, so dass Informanten und Whistleblower auf sicherem Weg mit Journalisten in Kontakt treten können.
Weitere Informationen unter
https://tutanota.com/de/blog/posts/tutanota-launches-secure-connect-encrypted-contact-form/

Journalisten erhalten Secure Connect kostenlos, indem sie sich an die Tutao GmbH wenden und einen Link zu ihrer Website angeben:
mailto:press@tutao.de ,
https://tutanota.com/press

Secure Connect: Tutanota startet Service für Whistleblower
Mit Secure Connect von Tutanota können Whistleblower ihr Material an Journalisten schicken. Die Kommunikation erfolgt verschlüsselt, die Handhabung ist einfach.
Von Daniel Berger. – heise Newsticker, 03.05.2019
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Secure-Connect-Tutanota-startet-Service-fuer-Whistleblower-4412298.html

# 06: nr-Jahreskonferenz 2020 .

Die nächste nr-Jahreskonferenz findet am Fr./Sa., 19./20. Juni 2020 in Hamburg statt:
http://nrch.de/nr20

[Ende der Mitteilungen in eigener Sache].

## Abschnitt Zwei: Veranstaltungen.

# 07: “S-Camp” von ProQuote .

Fr., 22.11.2019, Berlin.

ProQuote Medien organisiert in Berlin das “S-Camp”, eine Konferenz für Macher*innen aus den Medien, unter dem Motto “Spitzenfrauen, Spitzenjournalismus, Solidarität”.
Alle Informationen und Anmeldung unter
https://pro-quote.camp/

# 08: Fachkonferenz Wissenswerte .

Mo.-Mi., 25.-27.11.2019. Bremen.

Das Programm der Konferenz ist jetzt komplett veröffentlicht unter:
https://wissenswerte-bremen.de/wp-content/uploads/2019/11/WIWE2019_Programm_Web.pdf
(PDF-Datei, 48 S., 7.315 KB)

Details und Anmeldung:
https://wissenswerte-bremen.de/

# 09: Journalismus im internationalen Recht – geschützt oder schutzlos? .

Mi., 11.12.2019, 17:00 h, Berlin, European School of Management and Technology.

Veranstaltung der Deutschen Welle in Kooperation mit dem Institut für Medienrecht und Kommunikationsrecht der Universität zu Köln in der European School of Management and Technology Berlin

Journalisten sehen sich weltweit Repressalien ausgesetzt und müssen sich gegen Verbote behaupten. Inwieweit schützen völkerrechtliche Verträge oder die europäische Grundrechtecharta die journalistische Arbeit? Wie kann einem subtilen Abbau von sicher geglaubten Grundprinzipien der Pressefreiheit durch legislative und administrative Maßnahmen begegnet werden?

Anmeldung bis 9. Dezember 2019 an unter:
https://www.german-conferences.de/zoom/de/1622

# 10: 10 Jahre Nothilfearbeit von Reporter ohne Grenzen: Eine Bilanz .

Mi., 04.12.2019, Werkstatt der Kulturen, Wissmannstraße 32, 12049 Berlin.

11:00 – 18:00 Uhr: Konferenz des Berliner Stipendienprogramms zur Stärkung von Journalisten im digitalen Raum
19:00 Uhr – 21:00 Uhr: Abendveranstaltung: 10 Jahre Nothilfearbeit (mit Podiumsdiskussion)

Anmeldung bis: 27.11.2019 per E-Mail an
mailto:event@reporter-ohne-grenzen.de
Bitte geben Sie an, ob Sie an der Konferenz, an der Abendveranstaltung oder beiden teilnehmen möchten. Bitte teilen Sie auch mit, ob Sie ROG-Mitglied oder Vertreter von einem bestimmten Medium oder einer bestimmten Organisation sind.

https://www.reporter-ohne-grenzen.de/presse/termine/termin/journalistinnen-unter-druck-wie-kann-rog-helfen/

[Ende der Veranstaltungen].

[Anzeige]

 

## Abschnitt Drei: Nachrichten.

# 11: Empfehlungen für die digitale Zukunft .

Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) hat ein Gutachten “Unsere gemeinsame digitale Zukunft” veröffentlicht.

Das umfangreiche Dokument enthält auch Überlegungen zur Zukunft der Medien. Auf S. 234 stehen Handlungsempfehlungen zu “Digitalisierung und öffentlicher Diskurs”, u.a. zu den Themen “Europäischen Suchindex aufbauen” und “Journalistische Qualität und Pressefreiheit gewährleisten”.

WBGU – Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen : Unsere gemeinsame digitale Zukunft. – Berlin: WBGU, 2019
https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu/publikationen/hauptgutachten/hg2019/pdf/wbgu_hg2019.pdf
(PDF-Datei, 517 S., 10.628 KB)

# 12: ProQuote Medien stellt Studie zur Gleichstellung in Presse und Online-Medien vor .

ProQuote Medien stellte am 7. November den zweiten Teil der Studie “Welchen Anteil haben Frauen an der publizistischen Macht in Deutschland?” vor.

Ergebnisse der ProQuote Medien-Studie: Vor allem die 100 untersuchten Regionalzeitungen erweisen sich als Männerdomäne. Von 108 Chefredakteursstellen sind nur 8 weiblich besetzt. Damit kommen die Redaktionsspitzen der Regionalzeitungen auf einen Frauenanteil von nur 7,4 Prozent. 2016 zählte ProQuote Medien 4,7 Prozent.

Die Publikumszeitschriften schneiden in der Studie relativ gut ab. Hier liegt der Frauenmachtanteil in den Chefredaktionen bei 48,9 Prozent. Allerdings zeigen sich Unterschiede in den Segmenten: Frauenzeitschriften und Hefte mit Schwerpunkten wie Haus und Garten oder Aktuelle Unterhaltung werden größtenteils von Frauen geleitet. Redaktionen mit den Schwerpunkten Wissen und Technik, Wirtschaft oder Politik und Gesellschaft stehen meist unter männlicher Führung. Den höchsten Frauenmachtanteil unter den drei großen Politik- und Gesellschaftsmagazinen erreicht der “Stern” mit 45,8 Prozent. Der “Spiegel” liegt bei 36,9 Prozent, der “Focus” bei 20,9 Prozent.

Bei den zehn betrachteten überregionalen Zeitungen ist der durchschnittliche Frauenmachtanteil etwas höher: 25,1 Prozent. Den höchsten Wert erreicht die “tageszeitung” mit 50,8 Prozent, den niedrigsten das “Handelsblatt” mit 16,1 Prozent.

Von sieben Agenturen und Zentralredaktionen schneiden das RedaktionsNetzwerk Deutschland (44,4 Prozent Frauenmachtanteil) und die Deutsche Presse-Agentur (41,7 Prozent) am besten ab. Die kirchlichen Agenturen sowie die Funke-Zentralredaktion bilden die Schlusslichter: epd 16,1 Prozent, KNA 17,6 Prozent, Funke-Zentralredaktion 17,4 Prozent Frauenmachtanteil.

Bei den 100 reichweitenstärksten redaktionellen Online-Angeboten beträgt der weibliche Führungsanteil im Durchschnitt 30 Prozent.

Für acht Leitmedien kann ProQuote Medien zeitliche Entwicklungen nachvollziehen: Seit der ersten Zählung 2012 ist der Frauenmachtanteil bei “Stern” und “Spiegel” sehr deutlich gestiegen. Bei “Bild”, “Zeit” und “Süddeutscher Zeitung” sind ebenfalls mehr Frauen in die Chefetagen aufgerückt. “Focus”, “FAZ” und “Welt” geben sich immer noch mit einer minimalen Beteiligung von Frauen an Führungspositionen zufrieden. Der durchschnittliche Frauenmachtanteil der acht Leitmedien liegt aktuell bei 28,3 Prozent. Bei der ersten Zählung im Jahr 2012 waren es noch 13,7 Prozent.

Mehr:
https://www.pro-quote.de/studie-von-proquote-medien-2-teil-stillstand-bei-deutschen-regionalzeitungen-von-108-chefredakteursstellen-sind-nur-8-weiblich-besetzt-2/

Die Studie zum Download:
Welchen Anteil haben Frauen an der publizistischen Macht in Deutschland?
Eine Studie zur Geschlechterverteilung in journalistischen Führungspositionen Teil II: Presse und Online-Angebote
https://www.pro-quote.de/wp-content/uploads/2019/11/ProQuote-Studie_print_online_digital-2019.pdf
(PDF-Datei, 74 S., 1.362 KB)

# 13: Medienbildungsprojekt “Journalismus macht Schule” .

Im neuen Schuljahr ist auf Initiative der Süddeutschen Zeitung und mit Unterstützung zahlreicher Medienanbieter unter dem Titel “Journalismus macht Schule” ein Medienbildungsprojekt in Berlin und Brandenburg gestartet: Journalisten von regionalen und überregionalen Medien sprechen an Schulen in sog. Werkstattgesprächen über Journalismus und gehen dabei auch in den Dialog zu aktuellen Themen wie “Fake News” oder auch dem Vorwurf “Lügenpresse”. Die Schüler erfahren, wie Journalisten arbeiten, dabei auch mal Fehler machen, die nichts mit “Fake News” zu tun haben und wieso die Medien eine wichtige Säule der Demokratie sind. Das Projekt zeichnet sich dabei vor allem dadurch aus, dass die Journalisten sehr persönlich, transparent und damit authentisch von ihrer Arbeit berichten und dies in der Regel ehrenamtlich in ihrer Freizeit. Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) übernimmt die zentrale Koordinationsfunktion im Rahmen des Projekts.

Schulen können sich fortlaufend für “Journalismus macht Schule” anmelden, um eine Journalistin oder einen Journalisten für ein Werkstattgespräch (in der Regel 90 Minuten) an ihre Schule einzuladen. Das Angebot ist kostenfrei und gilt Berlin- und Brandenburgweit für alle weiterführenden Schulen. Teilnehmen können Schüler ab der 9. Klassenstufe.

Weitere Informationen:
https://www.mabb.de/journalismusmachtschule.html

# 14: Fritz Wolf sieht fern .

“Titos Brille”
Adriana Altaras stammt aus einem Land, das es nicht mehr gibt. Die Tochter jüdischer Partisanen macht sich auf die Spurensuche nach ihrer Familie. Der Sendetermin ist für Frühaufsteher. Man kann aber auch einen Festplattenrekorder einsetzen.
Von Regina Schilling. – Phoenix, 20.11.2019, 05:30–07:00 h
https://www.deutschlandfunk.de/titos-brille-ein-sehr-persoenlicher-fast-intimer-film.807.de.html?dram:article_id=305893,

“Of fathers and sons – Die Kinder des Kalifats”
Der Film begleitet zwei Jahre lang eine islamistische Familie und erzählt, wie die Kinder für den IS zugerichtet werden. Der ganze Themenabend über IS und Rechte scheint interessant.
Von Talil Derki. – Arte, 19.11.2019, 21:40–23:20 h
https://www.arte.tv/de/videos/057421-000-A/of-fathers-and-sons/,

“Der nackte König – 18 Fragmente über Revolution”
Der Film befasst sich mit Menschen, die zu Revolutionären werden, im Iran, in Polen.
Von Andreas Hoessli. – Arte, 25.11.2019, 23:40–01:30 h
https://www.arte.tv/de/videos/062288-000-A/der-nackte-koenig/

“Wie krank ist Homo-Heilung”.
Der Film spürt reaktionäre Netzwerke auf, die mit äußerst fragwürdigen Methoden Menschen von Homosexualität ‘heilen’ wollen.
Von Bernard Nicolas. – Arte 26.11.2019, 20:15–21:50 h
https://www.arte.tv/de/videos/086135-000-A/wie-krank-ist-homo-heilung/

“Die Oslo-Tagebücher”
September 1993 gaben sich Itzak Rabin und Yassir Arafat vor dem Weißen Haus die Hand. Sie hatten in den Oslo-Verträgen vereinbart, gemeinsam eine Lösung des Nahostkonflikts zu finden. Der Film erzählt die wahre Geschichte der Akteure, die das Osloer Abkommen aushandelten.
Von Mor Loushy und Daniel Sivan. – BR, 27.11.2019, 22:45–00:20 h
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/arte-doku-als-israel-und-die-palaestinenser-fast-frieden-schlossen-15769607.html

[Ende der Nachrichten].

## Abschnitt Vier: Seminare, Stipendien, Preise.

Fehlt ein Termin mit Recherchebezug? Bitte mailen Sie uns an
mailto:termine@netzwerkrecherche.de .

# 15: Resonant Voices Fellowship-Programm .

Bewerbungsende: Mo., 25.11.2019

Das Balkan Investigative Reporting Network (BIRN), die Commission for International Justice and Accountability und der Foundation Propulsion Fund schreiben das zweite Resonant Voices Fellowship-Programm aus.

Es bietet Stipendien, die aus 3.000 Euro Stipendien und Mentoring bestehen, um Fragen von Identität, Migration, Demokratie, Menschenrechten, Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus zu untersuchen.

Das Fellowship umfasst folgenden Elemente:
– Stipendium in Höhe von 3.000 Euro pro ausgewähltem Fellow oder Team;
– Ein dreitägiger Workshop in Berlin (Deutschland), mit europäischen und regionalen Trainern im Januar 2020;
– Laufendes On-the-job-Mentoring und Unterstützung durch den Redakteur und Mentor von BIRN;
– Veröffentlichung auf der Website von BIRN Balkan Insight und in anderen Medien.

Bewerben können sich Einzelpersonen oder Teams mit Wohnsitz in der EU, den westlichen Balkanstaaten oder der Türkei. Die Bewerber sollten über gute Englischkenntnisse (Sprechen, Lesen und Verstehen) verfügen.

Alle Details:
https://birn.eu.com/news-and-events/second-call-for-resonant-voices-fellowship/

# 16: Media Startup Fellowship .

Bewerbungsfrist: So., 01.12.2019

Das Media Lab Bayern schreibt das Media Startup Fellowship aus. Das Programm ermöglicht es, in neun Monaten vom ersten Prototyp bis zum Startup zu wachsen. Die Teams erhalten eine Förderung von bis zu 40.000 Euro. Unterstützt werden innovative, digitale Medienprodukte.

Details und Bewerbung:
https://www.media-lab.de/media-startup-fellowship

# 17: Seminare mit Recherchebezug .

Berliner JournalistenSchule (BJS): Wissenschaftsjournalismus
Mo./Di., 03./04.02.2020, Knesebeckstrasse 74, 10623 Berlin-Charlottenburg
Trainerin: Annette Bolz (Schreibtrainerin und Dozentin)
Preis: 440,- Euro
https://www.berliner-journalisten-schule.de/seminare/wissenschaftsjournalismus/

Berliner JournalistenSchule (BJS): Recherche unter Zeitdruck
Mo./Di., 24./25.02.2020, Knesebeckstrasse 74, 10623 Berlin-Charlottenburg
Trainer: Marcus Lindemann (geschäftsführender Autor)
Preis: 490,- Euro
https://www.berliner-journalisten-schule.de/seminare/recherche-unter-zeitdruck/

[Ende der Seminare, Stipendien, Preise].

[Anzeige]

 

## Abschnitt Fünf: Pressespiegel.

# 18: Empfehlung [d. Red.] .

“Iron March”-Leaks – Blick in die Welt des Hasses
Die Datenbank eines großen Neonazi-Forums wurde geleakt. Hass, Antisemitismus und NS-Verherrlichung waren an der Tagesordnung. Auf “Iron March” haben sich auch Deutsche vernetzt.
von Julia Klaus und Nils Metzger. – ZDF, 14.11.2019
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/neonazi-forum-iron-march-deutsche-100.html

# 19: Journalismus .

Neonazi-Demo gegen Journalisten : Hetze mit Namenslisten und Fotos
Die NPD mobilisiert in Hannover zu einer Demo gegen einen kritischen Journalisten. In sozialen Netzwerken suchen Neonazis nach weiteren Namen.
Andreas Speit. – taz.de, 12.11.2019
https://taz.de/Neonazi-Demo-gegen-Journalisten/!5637115/

Ibiza-Aufdecker lehren an der Universität Wien
Bastian Obermayer und Frederik Obermaier werden drei Vorlesungen am Insitut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft halten.
Extradienst, 08.11.2019
https://www.extradienst.at/news/ibiza-aufdecker-lehren-an-der-universitaet-wien/

Whistleblower bekommen in der EU mehr Schutz
Hinweisgeber sollen künftig in der EU vor Repressalien geschützt werden. Allerdings sollen sie sich nicht sofort an die Presse wenden.
Von Andreas Wilkens. – heise Newsticker, 07.10.2019
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Whistleblower-bekommen-in-der-EU-mehr-Schutz-4546926.html

# 20: Journalismus und PR .

Infokrieg und Edit Wars: Politische Kampagnen auf Wikipedia
Die Wikipedia ist verstärkt Ziel von koordinierten politischen Kampagnen. So soll die chinesische Regierung die Enzyklopädie gezielt beeinflussen.
Von Torsten Kleinz. – heise.de, 07.10.2019
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Infokrieg-und-Edit-Wars-Politische-Kampagnen-auf-Wikipedia-4546923.html

# 21: “Fake News” .

“Deepfakes werden perfekt sein”
In zwei bis drei Jahren werden Videomanipulationen täuschend echt aussehen, warnt Hao Li von der University of Southern California.
Von Veronika Szentpetery-Kessler. – Technology Review, 10.10.2019
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Deepfakes-werden-perfekt-sein-4549265.html

# 22: Überwachung .

Gerichtsurteil: Sicherer E-Mail-Dienst Tutanota muss Kundendaten preisgeben
Ausgerechnet ein E-Mail-Provider, der mit hoher Privatsphäre wirbt, muss Ermittlern in Einzelfällen Kunden-E-Mails unverschlüsselt zugänglich machen.
Von Olivia von Westernhagen. – heise Newsticker, Update 12.11.2019
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Gerichtsurteil-Sicherer-E-Mail-Dienst-Tutanota-muss-Kundendaten-preisgeben-4584435.html

[Ende des Pressespiegel]

# Link-Index .

01: Editorial
https://www.presseportal.de/pm/6561/4437492 ,
https://netzwerkrecherche.org/blog/aufruf-schuetzt-die-pressefreiheit/

02: Aufruf: Schützt die Pressefreiheit!
https://netzwerkrecherche.org/blog/aufruf-schuetzt-die-pressefreiheit/ ,
https://twitter.com/nrecherche/status/1195264927088422912

03: Forum Gemeinnütziger Journalismus geht an den Start
http://forum-gemeinnuetziger-journalismus.de/

04: nr-Fachkonferenz “Jetzt mal ehrlich! Was Journalismus aus den Täuschungsfällen lernen muss” .
http://nrch.de/ehrlich19 ,
https://www.apb-tutzing.de/programm/tagung/48-3-19

05: Verschlüsselt Kontakt aufnehmen: Secure Connect
https://netzwerkrecherche.org/kontakt/ ,
https://tutanota.netzwerkrecherche.de/contactform/secureconnect ,
https://tutanota.com/de/blog/posts/tutanota-launches-secure-connect-encrypted-contact-form/ ,
https://tutanota.com/press ,
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Secure-Connect-Tutanota-startet-Service-fuer-Whistleblower-4412298.html

06: nr-Jahreskonferenz 2020
http://nrch.de/nr20

07: “S-Camp” von ProQuote
https://pro-quote.camp/

08: Fachkonferenz Wissenswerte
https://wissenswerte-bremen.de/wp-content/uploads/2019/11/WIWE2019_Programm_Web.pdf ,
https://wissenswerte-bremen.de/

09: Journalismus im internationalen Recht – geschützt oder schutzlos?
https://www.german-conferences.de/zoom/de/1622

10: 10 Jahre Nothilfearbeit von Reporter ohne Grenzen: Eine Bilanz
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/presse/termine/termin/journalistinnen-unter-druck-wie-kann-rog-helfen/

11: Empfehlungen für die digitale Zukunft
https://www.wbgu.de/fileadmin/user_upload/wbgu/publikationen/hauptgutachten/hg2019/pdf/wbgu_hg2019.pdf

12: ProQuote Medien stellt Studie zur Gleichstellung in Presse und Online-Medien vor
https://www.pro-quote.de/studie-von-proquote-medien-2-teil-stillstand-bei-deutschen-regionalzeitungen-von-108-chefredakteursstellen-sind-nur-8-weiblich-besetzt-2/ ,
https://www.pro-quote.de/wp-content/uploads/2019/11/ProQuote-Studie_print_online_digital-2019.pdf

13: Medienbildungsprojekt “Journalismus macht Schule”
https://www.mabb.de/journalismusmachtschule.html

14: Fritz Wolf sieht fern
https://www.deutschlandfunk.de/titos-brille-ein-sehr-persoenlicher-fast-intimer-film.807.de.html?dram:article_id=305893 ,
https://www.arte.tv/de/videos/057421-000-A/of-fathers-and-sons/ ,
https://www.arte.tv/de/videos/062288-000-A/der-nackte-koenig/ ,
https://www.arte.tv/de/videos/086135-000-A/wie-krank-ist-homo-heilung/ ,
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/arte-doku-als-israel-und-die-palaestinenser-fast-frieden-schlossen-15769607.html

15: Resonant Voices Fellowship-Programm
https://birn.eu.com/news-and-events/second-call-for-resonant-voices-fellowship/

16: Media Startup Fellowship
https://www.media-lab.de/media-startup-fellowship

17: Seminare mit Recherchebezug .
https://www.berliner-journalisten-schule.de/seminare/wissenschaftsjournalismus/ ,
https://www.berliner-journalisten-schule.de/seminare/recherche-unter-zeitdruck/

18: Empfehlung [d. Red.]
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/neonazi-forum-iron-march-deutsche-100.html

19: Journalismus
https://taz.de/Neonazi-Demo-gegen-Journalisten/!5637115/ ,
https://www.extradienst.at/news/ibiza-aufdecker-lehren-an-der-universitaet-wien/ ,
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Whistleblower-bekommen-in-der-EU-mehr-Schutz-4546926.html

20: Journalismus und PR
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Infokrieg-und-Edit-Wars-Politische-Kampagnen-auf-Wikipedia-4546923.html

21: “Fake News”
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Deepfakes-werden-perfekt-sein-4549265.html

22: Überwachung
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Gerichtsurteil-Sicherer-E-Mail-Dienst-Tutanota-muss-Kundendaten-preisgeben-4584435.html

[Ende des Link-Index].

## Impressum .

Newsletter Netzwerk Recherche
ISSN 1611-8871

Dieser Newsletter wird herausgegeben vom
Netzwerk Recherche e.V.
(Amtsgericht Berlin Charlottenburg, Vereinsnummer VR 32296 B).

Anschrift:
Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Strasse 4, 10405 Berlin

Verantwortlich für alle Inhalte des Newsletter (V.i.S.d.P. und Verantwortlicher gemäss Paragraph 5 Telemediengesetz (TMG)): Julia Stein.
info@netzwerkrecherche.de ,
https://www.netzwerkrecherche.org/

Das Netzwerk Recherche e.V. hat das Ziel, den Recherche-Journalismus in Deutschland zu fördern. Es vertritt die Interessen jener Kollegen, die (oft gegen Widerstände in Verlagen und Sendern) intensive Recherche durchsetzen wollen. Ausserdem fördert Netzwerk Recherche die Verbesserung von Aus- und Fortbildung im Bereich Recherche und tritt für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Recherche-Journalismus ein.

Der Newsletter Netzwerk Recherche ist urheberrechtlich geschützt. Das Copyright liegt beim Netzwerk Recherche e.V.
Das Urheberrecht namentlich gekennzeichneter Artikel liegt bei deren Verfassern.

Bestellen können Sie den Newsletter hier:
netzwerkrecherche.org/newsletter-bestellen/ .

Bitte klicken Sie hier, um sich vom Newsletter abzumelden: [[UNSUB_LINK_DE]]

Die Redaktion erreichen Sie mit einer E-Mail an: newsletter@netzwerkrecherche.de .
Editorials:Daniel Drepper, Kuno Haberbusch, Cordula Meyer, Julia Stein.
Redaktion:
Albrecht Ude {aude}
Textredaktion:
Thomas Mrazek {tm}
E-Mail-Adressen werden nicht an Dritte weitergegeben oder verkauft. Sie werden ausschliesslich zum Versand dieses Newsletters verwendet. Eingehende E-Mails werden vertraulich behandelt.

Rechtlicher Hinweis:
Für den Inhalt von Webseiten, auf die in diesem Newsletter ein Link gelegt wird, ist das Netzwerk Recherche nicht verantwortlich.

[Ende des Impressum].

[Ende des Newsletter Netzwerk Recherche].