Recherchestipendium: Wasserverbrauch von Schlachtbetrieben

© Marie Bröckling
Die Schlachtindustrie ist für Kontroversen um Tierleid und Arbeitsausbeutung bekannt. Nun zeigt eine neue Recherche ein weiteres Problem: Fleischkonzerne sind riesige Wasserverbraucher.
Die Journalist:innen Jonas Seufert und Marie Bröckling haben erstmals den Wasserverbrauch der 45 größten Schlachtbetriebe in Deutschland umfassend dokumentiert. Für ihre Recherche haben Seufert und Bröckling rund 100 Anfragen nach dem Presserecht und den Umweltinformationsgesetzen an Behörden und Wasserversorger gestellt. Unterstützt wurden sie dabei von einem Stipendium des Netzwerk Recherche und der Olin gGmbH.
Das Ergebnis ist brisant: Unternehmen wie Tönnies und Wiesenhof zählen zu den größten industriellen Wasserverbrauchern im Land und zahlen zum Teil sogar weniger fürs Wasser als private Haushalte. Besonders deutlich wird das am größten Schlachtbetrieb Deutschlands: Der Tönnies-Standort in Rheda-Wiedenbrück verbraucht rund dreimal so viel Wasser wie die Tesla-Gigafactory in Grünheide.
Im Zuge der Klimakrise wird Wasser auch in Deutschland knapper, Grundwasserpegel sinken, und die Konflikte um Verteilung nehmen zu. Vor Ort wächst daher der Widerstand: In Lohne etwa hat der Naturschutzbund NABU gegen den Schlachtkonzern PHW geklagt, weil der hohe Wasserverbrauch die Artenvielfalt gefährde.
Nachzulesen ist die komplette Recherche im atmo Magazin.