Kha­dija Isma­ji­lowa frei­lassen!

ver­öf­fent­licht von Günter Bartsch | 9. Dezember 2014 | Lese­zeit ca. 2 Min.

khadija

Olym­pi­sche Euro­pa­spiele in einem Land, das die Pres­se­frei­heit miss­achtet? „Frau Ismay­ilova ist nicht alleine“, schreibt das Recher­che­büro Cor­rectiv.

Welt­weit haben in den ver­gan­genen Tagen Jour­na­listen und Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tionen die Frei­las­sung der aser­bai­dscha­ni­schen Inves­ti­ga­ti­vjour­na­listin Kha­dija Isma­ji­lowa gefor­dert. Sie war am 5. Dezember aus frag­wür­digen Gründen in Haft gekommen. „Die aser­bai­dscha­ni­schen Behörden ver­su­chen offen­sicht­lich mit allen Mit­teln, eine wei­tere füh­rende Kri­ti­kerin ihres auto­ri­tären Regimes zum Schweigen zu bringen“, kom­men­tierte Chris­tian Mihr von Reporter ohne Grenzen die Inhaf­tie­rung. „Dieser Fall reiht sich nahtlos in die der­zei­tige Repres­si­ons­welle ein und muss spür­bare diplo­ma­ti­sche Folgen haben. Wenn Aser­bai­dschans Justiz noch einen Hauch von Unab­hän­gig­keit hat, muss sie die Vor­würfe gegen Kha­dija Isma­ji­lowa umge­hend fallen lassen.“ Isma­ji­lowa ist seit Jahren Gerichts­ver­fahren und mas­sivem Druck der Behörden aus­ge­setzt.

Inzwi­schen sind Pro­test­schreiben bei Bot­schaften auf der ganzen Welt ein­ge­gangen, in denen das Regime auf­ge­for­dert wird, Isma­ji­lowa frei­zu­lassen (zum Bei­spiel vom Recher­che­büro Cor­rectiv). Auch auf einer Face­book-​Seite kann man sich dem Pro­test anschließen. Und über die Web­site von Reporter ohne Grenzen kann man Pro­test­briefe schi­cken. Inter­na­tional berichten Medien über den Fall, dar­unter z.B. die New York Times. Das Orga­nized Crime and Cor­rup­tion Repor­ting Pro­ject (OCCRP), für das Kha­dija arbeitet, fasst alle Infor­ma­tionen auf der Web­site „Free Kha­dija Ismay­ilova“ zusammen.

Chris­toph Strässer, der Men­schen­rechts­be­auf­tragte der Bun­des­re­gie­rung, erklärte: „Ich appel­liere an die aser­bai­dscha­ni­sche Regie­rung, ihre Maß­nahmen gegen kri­ti­sche Stimmen der enga­gierten Zivil­ge­sell­schaft unver­züg­lich zu beenden. Aser­bai­dschan ist Mit­glied des Euro­pa­rats und hat ein­schlä­gige UN-​Men­schen­rechts­kon­ven­tionen unter­zeichnet. Daran muss es sich messen lassen.“

Das Inter­na­tional Con­sor­tium of Inves­ti­ga­tive Jour­na­lists (ICIJ), zu deren Mit­glieder Kha­dija zählt, schrieb in einem Pro­test­brief an die Staats­an­walt­schaft: „Kha­dija arbeitet nicht allein. Sie arbeitet in Teams. Ihre Team­mit­glieder sind auf der ganzen Welt und werden Kha­dijas unvoll­endete jour­na­lis­ti­sche Arbeit fort­setzen. Sie müssen uns im Ver­ei­nigten König­reich, in den USA, in Rumä­nien, in Schweden und mehr als 60 anderen Län­dern ver­haften, wenn sie Kha­dija Ismay­ilova zum Schweigen bringen wollen.“

Netz­werk Recherche schließt sich dem Aufruf des Global Inves­ti­ga­tive Jour­na­lism Net­work an und for­dert die sofor­tige Frei­las­sung von Kha­dija Isma­ji­lowa.

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