Newsletter Netzwerk Recherche, Nr. 203, 25.11.2021
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
in dieser Ausgabe des Newsletters geht es um Sie, die Leser des Newsletter Netzwerk Recherche.
Wir möchten wissen, wie Ihnen unser Newsletter gefällt. Welche Anregungen Sie haben und welche Kritik. Damit wir den Newsletter verbessern können und ihn so gestalten, dass er Ihnen hilft.
Dazu laden wir Sie zu einer Umfrage ein. Die Beantwortung der Fragen dauert nur wenige Minuten. Wir vom Netzwerk Recherche würden uns sehr freuen, wenn Sie sich diese Zeit für uns nehmen.
Zur Umfrage:
https://forms.gle/tatGgeVnJyV8uTFr5
Es grüßen
Frederik Richter,
Albrecht Ude
## Inhaltsverzeichnis.
01: Editorial
Abschnitt Eins: In Eigener Sache
02: Journalismus macht Schule: Online-Konferenz zu Nachrichtenkompetenz am 26. November
03: Stellenausschreibung
04: Recherchestipendium über Wasser-Raubbau abgeschlossen
05: SciCAR-Rückblick
06: SEED Nr. 10: Was plant die Ampel? Jetzt abonnieren
07: Rückblick auf GIJC 21
Abschnitt Zwei: Veranstaltungen
08: Umfrage zu Twitter und Journalismus
09: International Journalism Festival in Perugia and online
10: 5. RadioNetzwerkTag 2021
Abschnitt Drei: Nachrichten
11: Informationsfreiheitsgesetz: Bei Twitter-Direktnachrichten in der Regel kein Anspruch
12: Open Data in Schleswig-Holstein: Gesetzesvorschlag der Landesregierung zu halbherzig
13: Studie zur Corona-Berichterstattung
14: Government Defence Integrity Index 2020
15: Mapping Media Freedom meldet 6.000. Vorfall
16: Förderung der Klimawandel-Berichterstattung im Lokaljournalismus
17: Interviews zur Klimakonferenz in Glasgow
18: Juristisches Gutachten des Leibniz-Instituts für Medienforschung zu adäquaten Maßnahmen gegen Desinformation
Abschnitt Vier: Seminare, Stipendien, Preise
19: European Press Prize 2022
20: Webinare bei ProRecherche.org
Abschnitt Fünf: Pressespiegel
21: Empfehlung [d. Red.]
22: Journalismus
23: Informationsfreiheit
[Ende Inhaltsverzeichnis].
## Abschnitt Eins: In Eigener Sache.
# 02: Journalismus macht Schule: Online-Konferenz zu Nachrichtenkompetenz am 26. November .
Fr., 26.11.2021, ab 14 Uhr, online.
Kurzentschlossene können sich noch für die Online-Tagung der Initiative Journalismus macht Schule anmelden. Auf der kostenlosen Veranstaltung geht es um Nachrichtenkompetenz und die Frage, wie diese in der Schule vermittelt werden kann. Unterrichtsbesuche von Journalisten sind eine Möglichkeit. Dafür gibt es auf der Konferenz praktische Tipps. Aber braucht es vielleicht ein eigenes Fach, um Nachrichtenkompetenz nachhaltig im Schulalltag zu verankern? Diskutieren Sie mit!
Zur Anmeldung geht es hier
https://www.eventbrite.de/e/208690016457 .
Das Programm finden Sie hier:
https://jms21.sched.com/?iframe=no
# 03: Stellenausschreibung .
Wir suchen Verstärkung für unser Team: Du hast Lust auf Administration, Community Engagement und Konferenzorganisation? Du arbeitest gern eigenverantwortlich, hast Ideen und keine Scheu vor Zahlen, Tabellen und IT? Dann freuen wir uns auf Deine Bewerbung:
https://netzwerkrecherche.org/ueber-uns/offene-stellen/
# 04: Recherchestipendium über Wasser-Raubbau abgeschlossen .
Die Methoden großer Mineralwasser-Konzerne wie Nestlé oder Danone Waters werden schon länger kritisiert. Was viele nicht wissen: Längst wird auch in Europa Trinkwasser knapp. Die Dokumentation “Auf dem Trockenen – Wie Großkonzerne unsere Wasserressourcen ausbeuten” unserer Stipendiaten Robert Schmidt und Alexander Abdelilah zeigt, wie skrupellos Nestlé im französischen Vittel bei der Gewinnung von Wasser vorgeht. Zeitgleich erschien ein Beitrag der beiden Autoren über diese Problematik. Nur wenige Tage zuvor war bekannt geworden, dass Lidl Wasser der Marke Vittel nicht mehr verkaufen will. Das Projekt wurde mit einem nr-Stipendium aus Mitteln der Olin gGmbH gefördert und ist im Oktober auf ARTE und ZEIT ONLINE erschienen. Schon im Januar erschien ein Beitrag auf MEDIAPART.
Auf dem Trockenen: Wie Großkonzerne unsere Wasserressourcen ausbeuten
ARTE, 19. Oktober 2021
https://www.youtube.com/watch?v=9sY_8zi5CxY ,
https://www.arte.tv/de/videos/099777-000-A/auf-dem-trockenen/
Plastikflaschen: Lieber kein Wasser von Vittel mehr
Von Alexander Abdelilah und Robert Schmidt. – Zeit online, 19.10.2021
https://www.zeit.de/wirtschaft/2021-10/lidl-nestle-vittel-plastikflaschen-plastikmuell-umweltschutz-einzelhandel
“Water Stories”: la bataille pour “l’or bleu”
MEDIAPART, 23. Januar 2021
https://www.mediapart.fr/journal/france/230121/water-stories-la-bataille-pour-l-or-bleu
# 05: SciCAR-Rückblick .
Erstmals federführend von Netzwerk Recherche organisiert, fand am 12./13. November die SciCAR-Konferenz in Dortmund statt. Mehr als 100 Datenjournalisten und Wissenschaftler diskutierten darüber, wie die Erkenntnisse aus Pandemie, Klimakrise und Superwahljahr für nachhaltigere Datenanalysen genutzt werden können.
Rund ums Programm der SciCAR haben sich viele Ansatzpunkte für den Austausch, den Methodentransfer und neue Kooperationen ergeben. Unter anderem werden bereits die Schnittstellen zwischen Datenjournalisten und mehreren Behörden intensiviert – beispielsweise über gemeinsame Workshops, bei denen bessere Strukturen für den regelmäßigen Austausch entwickelt werden sollen. Auch darüber hinaus freuen wir uns über die vielen Ideen, die in den persönlichen Gesprächen zwischen den Panels und Vorträgen entstanden sind. Wohin sie uns führen, werden wir dann hoffentlich auf der SciCAR 2022 diskutieren können.
Ein Teil der Veranstaltung wurde live gestreamt. Die Mitschnitte sind abrufbar unter
https://nrch.de/scicar21
# 06: SEED Nr. 10: Was plant die Ampel? Jetzt abonnieren .
In Kürze werden wir wieder SEED, unseren Newsletter zum Nonprofitjournalismus, verschicken. In Ausgabe Nr. 10 wollen wir einen Blick in den Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung werfen und analysieren, was die Ampel-Koalition für den gemeinnützigen Journalismus und die Medienvielfalt plant. Außerdem stellen wir wieder ein spannendes Medienprojekt aus “The New Sector” vor und empfehlen u.a. Dokumentarfilme, die die Arbeit von Journalisten begleiten. Wer den kostenlosen SEED-Newsletter noch nicht abonniert hat, kann das hier tun:
http://nrch.de/seedabo
# 07: Rückblick auf GIJC 2021 .
1667 Teilnehmer:innen aus 144 Ländern, 200 Speaker:innen und über 80 Sessions – die Global Investigative Journalism Conference 2021 war eine der größten Konferenzen in der Geschichte des Global Investigative Journalism Network. Als Online-Format fand sie weltweit vom 1. bis 5. November statt – mit Programmen für die verschiedenen Zeitzonen. Die Konferenz selbst bot Programminhalte in 13 verschiedenen Sprachen an – Sessions konnten simultan in sieben Sprachen übersetzt werden.
Die Online-Konferenz wurde mit Hilfe der Online-Plattform Pathable organisiert. Auf der Plattform können jetzt alle Teilnehmer:innen die Inhalte der Konferenz für weitere sechs Monate anschauen. Auch das Vernetzen mit anderen Teilnehmer:innen ist durch Direktnachrichten oder Beiträge im „Discussion Forum“ weiterhin möglich. Zudem verkauft GIJN weitere Tickets für Interessierte. Auch auf Youtube sind einige Panels der Konferenz veröffentlicht worden.
Ein ausführlicher Bericht zur GIJC21 auf der nr-Website:
Weltweit, digital und erfolgreich – ein Rückblick auf die GIJC 2021
https://netzwerkrecherche.org/blog/weltweit-digital-und-erfolgreich-ein-rueckblick-auf-die-gijc-2021/
Tickets für die GIJC 2021
https://www.eventbrite.com/e/global-investigative-journalism-conference-gijc21-on-demand-tickets-208121435817
Global Investigative Journalism Conference 2021
https://gijc21.us2.pathable.com/ ,
https://gijn.org/2021/03/24/the-global-investigative-journalism-conference-goes-online-oct-2021-we-head-to-sydney-in-22/
Global Investigative Journalism Conference 2022
Fr.-Di., 14.–18. Oktober 2022, Sydney
https://netzwerkrecherche.org/termine/termin/global-investigative-journalism-conference-2022-sydney/
[Ende der Mitteilungen in eigener Sache].
## Abschnitt Zwei: Veranstaltungen.
# 08: Umfrage zu Twitter und Journalismus .
Henrik Oerding bittet für seine Masterarbeit an der Uni Münster hauptberufliche Journalisten, die einen Twitter-Account zumindest gelegentlich aktiv nutzen, zur Umfrage. Die Befragung erfolgt anonym; Rückschlüsse auf Personen sind weder beabsichtigt noch möglich. Die Daten werden ebenso unter keinen Umständen an Dritte weitergegeben. Die Teilnehme dauert ca. 20 Minuten.
Umfrage zu Twitter und Journalismus
https://www.soscisurvey.de/journalismusundtwitter/
# 09: International Journalism Festival in Perugia and online .
Mi.-So., 06.-10.04.2022, Perugia, Italien.
Einreichungsfrist: Fr., 31.12.2021
Das International Journalism Festival soll 2022 wieder in Präsenz in Perugia stattfinden. Selbstverständlich unter Beachtung aller Anti-Covid-Maßnahmen, die im April in Italien für öffentliche Versammlungen gelten. Wie in den vergangenen Jahren ist der Eintritt zu allen Veranstaltungen des Festivals für alle Teilnehmer frei, ohne Eintrittskarten und ohne Anmeldung.
Für diejenigen, die nicht nach Perugia reisen können oder wollen, werden alle Veranstaltungen des Festivals per Live-Stream übertragen, wobei die Videos der einzelnen Veranstaltungen kurz danach auf Abruf zur Verfügung stehen.
Vorschlägen für Sitzungen können bis zum 31. Dezember eingereicht werden. Vorschläge, die für das abgesagte Festival 2020 angenommen wurden, sollen erneut eingereicht weden.
Details und Vorschlagseinreichung:
https://www.journalismfestival.com/news/looking-forward-to-the-2022-international-journalism-festival/
# 10: 5. RadioNetzwerkTag 2021 .
Do., 02.12.2021, 9.30 – 13.30 Uhr, online.
Sechs Workshops stehen auf dem Programm mit
1. Dennis Horn (Digitalexperte): Innovation reloaded?
2. Christian Conradi (Viertausendhertz): Improving Podcasts – einfach mehr erreichen.
3. Colleen Sanders (Radio Lippe Welle Hamm): Radio-Personality – und was Alexa nicht kann.
4. N.N.: Diversity im Radio
5. Andreas Fauth (Hörfunkschule Frankfurt): Wie weiter nach dem Volo?
6. Tobias Geissner (ARD.ZDF. medienakademie): Auf der Suche nach (Radio-)Talenten. Workshop für Ausbilder und Führungskräfte im Radio
Die Veranstaltung ist kostenlos. Anmeldungen zur Tagung sind online möglich. Anmeldung und Aktuelles zum Programm und allen Referenten unter:
https://www.radionetzwerktag.de/
[Ende der Veranstaltungen].
## Abschnitt Drei: Nachrichten.
# 11: Informationsfreiheitsgesetz: Bei Twitter-Direktnachrichten in der Regel kein Anspruch .
Direkte Social Media-Kommunikation von Behörden auf Plattformen wie Twitter, WhatsApp oder Facebook unterliegt nur dann dem Informationsanspruch nach dem Informationsfreiheitsgesetz, wenn die betreffenden Nachrichten eine “Aktenrelevanz” haben. In einem Grundsatzurteil hat das Bundesverwaltungsgericht damit vor kurzem gegen die Anfrageplattform Frag den Staat entschieden. Die Transparenzaktivisten begehrten Einsicht in Direktnachrichten des Bundesinnenministeriums aus den Jahren 2016 – 2018. In erster Instanz hatte das Verwaltungsgericht Berlin noch geurteilt, dass dieser Anspruch bestehe, weil es auf die Form der Speicherung von Informationen nicht ankomme und nur rein private Kommunikation von Behördenmitarbeitern ausgeklammert sei. Diese weite Auslegung des Begriffs der “amtlichen Information” hat das Bundesverwaltungsgericht nun allerdings wieder eingeschränkt. Es betont, dass die Information ein Mindestmaß an amtlicher Relevanz aufweisen muss, die die Anlage eines formellen Aktenvorgangs rechtfertigt. Direktnachrichten, in denen Behördenmitarbeiter sich beispielsweise bei Bürgern für den Hinweis auf defekte Links bedanken oder Journalisten mitteilen, welche Stellen für eine Auskunft zuständig sind, fallen somit nicht darunter und werden vom Gericht als informelle Kommunikation eingestuft.
Demnach wären Direktnachrichten grundsätzlich zugänglich, die hinreichend bedeutsam sind, um dazu normalerweise einen formellen Aktenvorgang anzulegen. Frag den Staat will nach Vorliegen der Urteilsbegründung prüfen, ob sich aus der Entscheidung Ansprüche ableiten lassen, mit denen z.B. die von Minister Scheuer genutzten privaten WhatsApp-Gruppen oder auch SMS auf dem Diensthandy der Kanzlerin zugänglich sein könnten.
Pressemitteilung des Bundesverwaltungsgericht:
https://www.bverwg.de/pm/2021/69
{Manfred Redelfs}
# 12: Open Data in Schleswig-Holstein: Gesetzesvorschlag der Landesregierung zu halbherzig .
Die Regierungskoalition aus Union, Grünen und FDP in Schleswig-Holstein plant die Verabschiedung eines Open Data-Gesetzes. Allerdings fällt die Vorlage sehr zögerlich aus, wie Netzwerk Recherche in einer ausführlichen Stellungnahme für die schriftliche Landtagsanhörung moniert. Der Journalistenverband hat sich dabei auf seine Kernkompetenz konzentriert, nämlich die Regelung des Zugangs zu Verwaltungsinformationen, bei Ausklammerung der technischen Aspekte zur IT-Infrastruktur.
Leider wird die Chance für eine echte Verwaltungsmodernisierung hin zu mehr Transparenz vertan, denn die weitreichenden und positiven Ziele des Gesetzes können durch die Detailregelungen kaum erreicht werden. Anders als im Open Data-Gesetz des Bundes soll es im nördlichsten Bundesland weitgehend den Behörden selbst überlassen bleiben, ob sie ihre Daten über ein zentrales Portal zugänglich machen oder nicht. Für Landesbehörden ist zwar eine “Soll”-Formulierung vorgesehen, zudem im Rahmen der “verfügbaren Ressourcen” – aber eben keine zwingende Verpflichtung. Gerade Behörden, die bisher schon wenig transparent agiert haben, werden freiwillig wohl kaum den Sprung zu mehr Bürgernähe wagen. Hinzu kommt, dass die kommunale Ebene ausgespart bleibt, obwohl gerade im Nahbereich erfahrungsgemäß das Interesse der Bevölkerung am stärksten ist, mehr über Verwaltungsvorgänge und bei den Ämtern vorhandene Informationen zu erfahren.
Erschwerend kommt hinzu, dass der Gesetzentwurf derart viele Ausnahmeklauseln enthält, dass das Ziel von Open Data auch auf diesem Wege unterlaufen werden kann. Netzwerk Recherche schlägt deshalb vor, den Gesetzesteil, der sich auf die automatische Veröffentlichung von Verwaltungsinformationen bezieht, weitgehend analog zu den Regelungen des Hamburgischen Transparenzgesetzes zu gestalten, samt Katalog der zwingenden Veröffentlichungen auf kommunaler wie auf Landesebene. Nach wie vor gilt das Hamburgische Transparenzgesetz, das aufgrund einer Volksinitiative zustande kam, mit seinem Katalog der Pflichtveröffentlichungen in einer zentralen Datenbank als fortschrittlichste Transparenzvorschrift in Deutschland.
(Manfred Redelfs)
Gesetzentwurf
http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl19/drucks/03200/drucksache-19-03267.pdf
(PDF-Datei, 162 S., 1.250 Kb)
Stellungnahme nr
https://netzwerkrecherche.org/wp-content/uploads/2021/11/20211119-ODaG-SH-Stellungnahme-Netzwerk-Recherche-endg.pdf
(PDF-Datei, 7 S., 99 Kb)
# 13: Studie zur Corona-Berichterstattung .
Eine Studie von Wissenschaftlern der Universitäten in Mainz und München analysiert die Berichte über Corona in elf deutschen “Leitmedien” im Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis zum 30. April 2021: darunter sieben Online-Nachrichtenangebote (faz.net, sueddeutsche.de, welt.de, bild.de, spiegel.de, focus.de, t-online.de) und vier Fernsehnachrichten-Formate (Tagesschau, heute, RTL aktuell und
ARD Extra zur Corona-Pandemie).
Untersucht wurden 1) Relevanz, 2) Vielfalt, 3) Sachlichkeit / Neutralität, 4) Richtigkeit /
Sachgerechtigkeit, 5) Ausgewogenheit und 6) Einordnung / Kontextualisierung.
Die Studie wurde von der Rudolf Augstein Stiftung mitfinanziert und im Rahmen der Konferenz “Follow the Science” vorgestellt.
https://rudolf-augstein-stiftung.de/follow-the-science/
Einseitig, unkritisch, regierungsnah?
Eine empirische Studie zur Qualität der journalistischen Berichterstattung über die Corona-Pandemie
Von Prof. Dr. Marcus Maurer ; Prof. Dr. Carsten Reinemann ; Simon Kruschinski
https://rudolf-augstein-stiftung.de/wp-content/uploads/2021/11/Studie-einseitig-unkritisch-regierungsnah-reinemann-rudolf-augstein-stiftung.pdf
(PDF-Datei, 63 S., 5.327 KB)
# 14: Government Defence Integrity Index 2020 .
Die Antikorruptionsorganisation Transparency International hat den Government Defence Integrity Index (GDI) 2020 veröffentlicht. Der Index ist die einzige globale Bewertung der Korruptionsrisiken in staatlichen Institutionen des Verteidigungssektors, insbesondere Verteidigungsministerien. Der GDI umfasst 86 Länder und bewertet das Vorhandensein, die Wirksamkeit und die Durchsetzung institutioneller Kontrollen in fünf zentralen Korruptionsrisikobereichen: Finanzen, militärischer Einsatz, Personal, Politik und Beschaffung.
Deutschland schneidet mit einer Gesamtbewertung von 70/100 im internationalen und europäischen Vergleich gut ab und steht zusammen mit Taiwan auf Platz 6.
Weiterführende Informationen:
https://ti-defence.org/gdi/
# 15: Mapping Media Freedom meldet 6.000. Vorfall .
Media Freedom Rapid Response (MFRR) dokumentiert systematisch und umfassend Verstöße gegen die Presse- und Medienfreiheit in allen EU-Mitgliedstaaten und Kandidatenländern. Die Arbeit stützt sich auf ein kontinentweites Netzwerk von Experten, Journalisten, politischen Entscheidungsträgern und anderen wichtigen Partnern, die alle Vorfälle sammeln, dokumentieren und überprüfen und sie als Warnmeldungen auf Mapping Media Freedom veröffentlichen.
Am 3. November, wurde die 6000. Meldung auf der MMF-Plattform veröffentlicht. Sie betrifft Michele Sardo, den Geschäftsführer der Online-Nachrichtenplattform Palermo Live, der von zwei Männern angegriffen und bewusstlos geschlagen wurde, während er ein Feuer dokumentierte, das in der Nähe einer Tankstelle ausgebrochen war.
Wenn Sie Zeuge eines Verstoßes gegen die Presse- und Medienfreiheit werden, z.B. eines körperlichen oder verbalen Angriffs auf einen Journalisten, einen Medienmitarbeiter oder eine Nachrichtenagentur, einer Androhung rechtlicher Schritte oder eines Zensurversuchs, können Sie dies schnell, einfach und anonym melden.
Ihre Meldung ist ein Akt der Solidarität mit bedrohten Journalisten und löst eine schnelle Reaktion aus, die praktische und rechtliche Unterstützung bietet.
Media Freedom Rapid Response
https://www.mfrr.eu/
# 16: Förderung der Klimawandel-Berichterstattung im Lokaljournalismus .
Der menschengemachte Klimawandel ist als Topthema in vielen Redaktionen angekommen. Die Frage ist nicht mehr, ob sondern wie Medien über den Klimawandel berichten. Mit welchen Wörtern und Bildern? Wie werden komplizierte Zahlenreihen zu Geschichten? Und was heißt es, konstruktiv über den Klimawandel zu berichten? Um diese Fragen geht es auf der Website das-klima-thema.de
Mehr als 25 Journalisten und Medienwissenschaftler schreiben dort ihre Erfahrungen und Meinungen zu gutem Klimajournalismus auf. Neue Beiträge erscheinen alle paar Tage. Zusammen bilden sie einen Berg aus Ideen für Medieninteressierte und Medienmacher, die schon zum Klimathema arbeiten oder noch den letzten Impuls brauchen.
Details:
https://www.das-klima-thema.de
# 17: Interviews zur Klimakonferenz in Glasgow .
Die Klimakonferenz COP26 in Glasgow wird von Klimabewegungen als Greenwash-Gipfel bezeichnet. Tatsächlich ist die Kluft zwischen Klimakrise und Wissenschaft auf der einen und den Taten von Regierungen und Unternehmen auf der anderen Seite weiter groß. Auf dem Gegengipfel in Glasgow, dem People’s Summit for Climate Justice, und auf Demonstrationen mit über 100.000 Teilnehmern wird ein schneller Kurswechsel gefordert: hin zu Klimagerechtigkeit und einem Green New Deal.
Kontext TV hat mit Kumi Naidoo, Fatima Ibrahim und Asad Rehman drei prominente Stimmen für Klimagerechtigkeit und einen Green New Deal auf der COP26 in Glasgow interviewt.
Die Interviews:
https://www.kontext-tv.de/de/sendungen/
# 18: Juristisches Gutachten des Leibniz-Instituts für Medienforschung zu adäquaten Maßnahmen gegen Desinformation .
Desinformationskampagnen zu verhindern, ohne das Recht auf freie Meinungsäußerung zu gefährdent eine Herausforderung für Demokratien. Das von der Landesanstalt für Medien NRW in Auftrag gegebene Gutachten des Leibniz-Instituts für Medienforschung bietet dazu erste Ansätze.
Ziel des Gutachtens war es, ein differenziertes Verständnis von Risiken für individuelle Rechte und gesellschaftliche Interessen und von bereits geltenden Gesetzen gegen die gezielte Verbreitung von Falschinformationen zu gewinnen. Außerdem sollen konkrete Ansätze für eine mögliche zukünftige Regulierung von Desinformation aufgezeigt werden.
Zusammenfassung des Gutachtens von Dr. Stephan Dreyer, Elena Stanciu, Keno Potthast und Prof. Dr. Wolfgang Schulz
“Desinformation – Risiken, Regulierungslücken und adäquate Gegenmaßnahmen”
https://www.medienanstalt-nrw.de/presse/pressemitteilungen-2021/2021/november/eine-regulierung-von-desinformation-ist-moeglich.html
Mehr über die Zusammenarbeit der Medienanstalten mit den Europäischen Regulierungsbehörden
https://www.die-medienanstalten.de/themen/europa
[Ende der Nachrichten].
## Abschnitt Vier: Seminare, Stipendien, Preise.
Fehlt ein Termin mit Recherchebezug? Bitte mailen Sie uns an
mailto:termine@netzwerkrecherche.de .
# 19: European Press Prize 2022 .
Einreichungsende: Sa., 10.12.2021
Jeder Journalist, der in Europa arbeitet oder aus Europa stammt, kann sich um den Europäischen Pressepreis bewerben. Artikel können in jeder beliebigen Sprache verfasst sein, müssen aber von einer Zusammenfassung in englischer Sprache (maximal 250 Wörter) begleitet werden, in der das Thema erläutert und eine Einschätzung der Wirkung und der Rezeption des Artikels gegeben wird. Die Artikel dürfen insgesamt höchstens 5.000 Wörter umfassen.
Für den Preis 2022 sollte das Erscheinungsdatum zwischen dem 1. Dezember 2020 und dem 31. Dezember 2021 liegen.
Details:
https://www.europeanpressprize.com/before-you-enter/ ,
https://www.europeanpressprize.com/awards/timetable-and-procedure/
# 20: Webinare bei ProRecherche.org .
ProRecherche.org setzt die Webinar-Reihe fort und bietet von 7. bis 9. Dezember sechs weitere Webinare an zu: Grundlagen der Recherche I+II, Online-Recherche; Informantenschutz; Recherchen zu ausgelagerten Unternehmen im Lokaljournalismus; Recherchen zur Mafia im Lokalen.
Jeweils 90 min und bis zu 12 Teilnehmern
Kosten: Pro Webinar 75 Euro; ermäßigt 45 Euro für Volontäre, Studenten und freie Journalisten.
Details zu Inhalten und Terminen:
https://www.prorecherche-lehrredaktion.org
Anmeldung bei
mailto:wolfgang.messner@prorecherche.org
[Ende der Seminare, Stipendien, Preise].
## Abschnitt Fünf: Pressespiegel.
# 21: Empfehlung [d. Red.] .
Amazon wages secret war on Americans’ privacy, documents show
Amazon.com Inc has amassed a vast amount of sensitive personal information on its customers. Internal documents reveal how a former aide to Joe Biden helped the tech giant build a lobbying juggernaut that has gutted legislation in two dozen states seeking to give consumers more control over their data.
By Jeffrey Daatin ; Chris Kirkham ; Aditya Kalra. – Reuters, 19.11.2021
https://www.reuters.com/investigates/special-report/amazon-privacy-lobbying/
Google will europäische E-Privacy-Regeln erfolgreich verzögert haben
Dem Suchmaschinen- und Werberiesen aus den USA ist es nach eigenen Angaben gelungen, die umstrittene Datenschutzgesetzgebung in der EU auszubremsen.
Von Stefan Krempl. – heise.de, 25.10.2021
https://www.heise.de/news/Google-will-europaeische-E-Privacy-Regeln-erfolgreich-verzoegert-haben-6228162.html
# 22: Journalismus .
Arte-Dokumentarfilm “Auf der Spur des Geldes”
“Auf der Spur des Geldes” von Susanne Binninger und Britt Beyer zeichnet die Wege von zwei Recherchen nach, die in letzter Zeit für Aufmerksamkeit sorgten: Die internationalen Enthüllungen rund um den Cum-Ex-Steuerraub und der AfD-Spendenskandal, der ein immer größeres Ausmaß annimmt und bereits zu Strafzahlungen geführt hat. Er zeigt, wie die in langwierigen Recherchen illegalen Machenschaften, verborgenen Netzwerken und dem Einfluss von anonymen Geldgebern nachgesürt wird.
Wenn Behörden versagen oder untätig sind, bleiben die Reporter weiter dran. Dafür nutzen sie moderne Recherchetechniken, wie die journalistische Datenanalyse oder die Crowd-Recherche im Netz, mit denen sie Bürger um Mithilfe bitten. Bei allen Recherchen steht kollaboratives Arbeiten mit internationalen und nationalen Medienpartnern und die Stärke des Teams im Fokus.
“Auf der Spur des Geldes”
https://www.arte.tv/de/videos/100294-000-A/auf-der-spur-des-geldes/
(Video, 88 Min., verfügbar bis 06.02.2022)
# 23: Informationsfreiheit .
Urteil: Innenministerium muss Twitter-Direktnachrichten nicht herausgeben
Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden, dass nach dem Informationsfreiheitsgesetz kein Anspruch auf Einsicht in informelle Kommunikation besteht.
von Stefan Krempl. – Heise online, 29.10.2021
https://www.heise.de/news/Urteil-Innenministerium-muss-Twitter-Direktnachrichten-nicht-herausgeben-6236823.html
[Ende des Pressespiegel]
## : Link-Index .
01: Editorial
https://forms.gle/tatGgeVnJyV8uTFr5
02: Journalismus macht Schule: Online-Konferenz zu Nachrichtenkompetenz am 26. November
https://www.eventbrite.de/e/208690016457 ,
https://jms21.sched.com/?iframe=no
03: Stellenausschreibung
https://netzwerkrecherche.org/ueber-uns/offene-stellen/
04: Recherchestipendium über Wasser-Raubbau abgeschlossen
https://www.youtube.com/watch?v=9sY_8zi5CxY ,
https://www.arte.tv/de/videos/099777-000-A/auf-dem-trockenen/
https://www.zeit.de/wirtschaft/2021-10/lidl-nestle-vittel-plastikflaschen-plastikmuell-umweltschutz-einzelhandel
https://www.mediapart.fr/journal/france/230121/water-stories-la-bataille-pour-l-or-bleu
05: SciCAR-Rückblick
https://nrch.de/scicar21
06: SEED Nr. 10: Was plant die Ampel? Jetzt abonnieren
https://nrch.de/seedabo
07: Rückblick auf GIJC 21
https://netzwerkrecherche.org/blog/weltweit-digital-und-erfolgreich-ein-rueckblick-auf-die-gijc-2021/
https://www.eventbrite.com/e/global-investigative-journalism-conference-gijc21-on-demand-tickets-208121435817
https://gijc21.us2.pathable.com/ ,
https://gijn.org/2021/03/24/the-global-investigative-journalism-conference-goes-online-oct-2021-we-head-to-sydney-in-22/
https://netzwerkrecherche.org/termine/termin/global-investigative-journalism-conference-2022-sydney/
08: Umfrage zu Twitter und Journalismus
https://www.soscisurvey.de/journalismusundtwitter/
09: International Journalism Festival in Perugia and online
https://www.journalismfestival.com/news/looking-forward-to-the-2022-international-journalism-festival/
10: 5. RadioNetzwerkTag 2021
https://www.radionetzwerktag.de/
11: Informationsfreiheitsgesetz: Bei Twitter-Direktnachrichten in der Regel kein Anspruch
https://www.bverwg.de/pm/2021/69
12: Open Data in Schleswig-Holstein: Gesetzesvorschlag der Landesregierung zu halbherzig
http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl19/drucks/03200/drucksache-19-03267.pdf
https://netzwerkrecherche.org/wp-content/uploads/2021/11/20211119-ODaG-SH-Stellungnahme-Netzwerk-Recherche-endg.pdf
13: Studie zur Corona-Berichterstattung
https://rudolf-augstein-stiftung.de/follow-the-science/
https://rudolf-augstein-stiftung.de/wp-content/uploads/2021/11/Studie-einseitig-unkritisch-regierungsnah-reinemann-rudolf-augstein-stiftung.pdf
14: Government Defence Integrity Index 2020
https://ti-defence.org/gdi/
15: Mapping Media Freedom meldet 6.000. Vorfall
https://www.mfrr.eu/
16: Förderung der Klimawandel-Berichterstattung im Lokaljournalismus
https://www.das-klima-thema.de
17: Interviews zur Klimakonferenz in Glasgow
https://www.kontext-tv.de/de/sendungen/
18: Juristisches Gutachten des Leibniz-Instituts für Medienforschung zu adäquaten Maßnahmen gegen Desinformation
https://www.medienanstalt-nrw.de/presse/pressemitteilungen-2021/2021/november/eine-regulierung-von-desinformation-ist-moeglich.html
https://www.die-medienanstalten.de/themen/europa
19: European Press Prize 2022
https://www.europeanpressprize.com/before-you-enter/ ,
https://www.europeanpressprize.com/awards/timetable-and-procedure/
20: Webinare bei ProRecherche.org
https://www.prorecherche-lehrredaktion.org
21: Empfehlung [d. Red.]
https://www.reuters.com/investigates/special-report/amazon-privacy-lobbying/
https://www.heise.de/news/Google-will-europaeische-E-Privacy-Regeln-erfolgreich-verzoegert-haben-6228162.html
22: Journalismus
https://www.arte.tv/de/videos/100294-000-A/auf-der-spur-des-geldes/
23: Informationsfreiheit
https://www.heise.de/news/Urteil-Innenministerium-muss-Twitter-Direktnachrichten-nicht-herausgeben-6236823.html
[Ende des Link-Index].