The New Sector – Wir kartieren und vernetzen Medien in Europa
Überall in Europa entstehen unabhängige, gemeinwohlorientierte Medien, die der Medienkrise trotzen. Sie widmen sich der investigativen Recherche, dem Fact Checking oder der Cross-Border-Recherche und bereichern so die Medienlandschaft. Mit unserem Projekt „The New Sector“ machen wir diese lebendige journalistische Gründerszene in ihrer Gesamtheit nun sichtbar. Dafür kartieren und analysieren wir die neuen Public-Interest-Medien in Europa. Viele von ihnen sind gemeinnützig, suchen nach alternativen Geschäftsmodellen, experimentieren mit neuen Formaten und Recherche-Methoden. Sie alle möchten Lücken schließen, die zum Beispiel entstehen, wenn Tageszeitungen Redaktionen verkleinern, zusammenlegen oder schließen, wenn wichtige Themen unbearbeitet bleiben.
„The New Sector“ hat drei Ziele: Erstens erstellen wir ein Mapping des neuen Sektors, das auf einen Blick visualisiert, wie die Medienvielfalt in Europa von den Gründungen profitiert. Zweitens schmieden wir ein Netzwerk der neuen Medienorganisationen, damit die Macher:innen sich austauschen und Kollaborationen anbahnen können. Und drittens analysieren wir die Charakteristika der gemeinwohlorientierten Medien, erheben Kerndaten mit Hilfe einer Befragung und machen sie für weiterführende Forschung nutzbar.
Inspiriert und motiviert hat uns insbesondere das Grow Fellowship 2019, als Netzwerk Recherche Stipendiat:innen aus dem europäischen Nonprofitjournalismus zur Global Investigative Journalism Conference nach Hamburg brachte. Die Idee, ein eigenes Netzwerk aufzubauen, wurde im Kreis der Fellows sehr begrüßt. Sie einte die Wahrnehmung, dass sie Teil einer Bewegung sind, die den Journalismus verändern kann und dabei nicht vor Landesgrenzen Halt macht.
Netzwerk Recherche kooperiert für die Realisierung des Vorhabens seit 2020 mit Institutionen aus dem Journalismus und der Wissenschaft. Unsere Partner sind die europäische Journalismus-Organisation Arena for Journalism sowie das Leibniz-Institut für Medienforschung (Hans-Bredow-Institut) in Hamburg und das ZeMKI (Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung) der Universität Bremen, die den Pionierjournalismus untersuchen. Ermöglicht wird „The New Sector“ u.a. von der Schöpflin Stiftung. Weitere Informationen zur Entstehung des Projekts, zur Definition des Feldes und zu dem wachsenden Netzwerk unter www.thenewsector.org oder im persönlichen Austausch: newsector@netzwerkrecherche.org.