Neuer Green­house Report erschienen: Wie unab­hängig kann der Games-​Jour­na­lismus berichten?

ver­öf­fent­licht von Netz­werk Recherche | 17. April 2024 | Lese­zeit ca. 3 Min.

Im Greenhouse Report Nr. 2 geht Maximilian Fischer der Frage nach, wie unabhängig der Gaming-Journalismus berichten kann. (Grafik: Ute Lederer)
Im Greenhouse Report Nr. 2 geht Maximilian Fischer der Frage nach, wie unabhängig der Gaming-Journalismus berichten kann. (Grafik: Ute Lederer)

Im Green­house Report Nr. 2 geht Maxi­mi­lian Fischer der Frage nach, wie unab­hängig der Gaming-​Jour­na­lismus berichten kann. (Grafik: Ute Lederer)

Der zweite Green­house Report von Netz­werk Recherche ist erschienen und beschäf­tigt sich mit der Unab­hän­gig­keit der Bericht­erstat­tung von Video­spiel-​Maga­zinen. Autor Maxi­mi­lian Fischer unter­sucht darin, wie die Gaming-​Indus­trie ver­sucht, Recher­chen zu beein­flussen und die Bericht­erstat­tung zu steuern. Er zeigt auf, wie die großen, anzei­gen­fi­nan­zierten Video­spiel­ma­ga­zine auf die (ver­suchte) Ein­fluss­nahme reagieren, und wirft einen Blick auf die Rolle kleiner, publi­kums­fi­nan­zierter Indie-​Medien.

„Com­pu­ter­spiele sind mehr als Unter­hal­tung. Sie prägen den Blick auf die Welt, können beim Lernen helfen, sorgen für gigan­ti­sche Umsätze. Des­halb hat die Branche die kri­ti­sche Beglei­tung durch den Jour­na­lismus ver­dient“, sagt NR-​Geschäfts­führer Dr. Thomas Schnedler über die neu­este Ver­öf­fent­li­chung aus dem Grow Green­house, dem Zen­trum für gemein­nüt­zigen Jour­na­lismus und Medi­en­viel­falt von Netz­werk Recherche. „Die her­aus­ge­ar­bei­teten Pro­bleme sind auch für andere Bereiche des Jour­na­lismus rele­vant. So etwa die Trans­pa­renz beim Thema Pres­se­reisen oder auch die Tren­nung von redak­tio­nellen Inhalten und Wer­bung.“

In Inter­views mit Video­spiel-​Jour­na­list:innen und stich­pro­ben­artig unter­suchten Arti­keln fand Autor Fischer Hin­weise auf eine Abhän­gig­keit der jour­na­lis­ti­schen Ange­bote von der Indus­trie, die – wie im Fall von gespon­sorten Pres­se­reisen – durchaus selbst­kri­tisch reflek­tiert wird. Ein Teil der Branche hat sich des­halb eigene Qua­li­täts­ko­dizes auf­er­legt, die – wie Fischer in seinen Recher­chen her­aus­fand – jedoch nicht immer ein­ge­halten werden. Einer der Gründe dafür dürften die pre­kären Bedin­gungen sein, unter denen Video­spiel-​Jour­na­lismus in Deutsch­land betrieben wird.

Den Report gibt es als PDF-Version und als Podcast zum Hören. (Grafik: Ute Lederer)

Den Report gibt es als PDF-​Ver­sion zum Lesen und als Pod­cast zum Hören. (Grafik: Ute Lederer)

Für alle Gründer:innen im Jour­na­lismus lohnt sich ein Blick auf die Erkennt­nisse, die der Report über kleine, publi­kums­fi­nan­zierte Indie-​Medien im Gaming-​Bereich gewinnt. Diese grenzen sich bewusst von den reich­wei­ten­starken Maga­zinen ab und betonen den Wert der unab­hän­gigen, com­mu­ni­ty­ba­sierten Bericht­erstat­tung. Mit dieser Stra­tegie gelingen einigen neu gegrün­deten Medien viel­fäl­tige und stabil finan­zierte Ange­bote.

Den Report hier her­un­ter­laden (PDF) oder als Pod­cast hören.

Über den Autor: Maxi­mi­lian Fischer ist freier Jour­na­list und Pod­caster. Ihm ist Trans­pa­renz wichtig: Auch er erhielt schon für die Bericht­erstat­tung über Video­spiele Test­muster und unter­schrieb Non-​Dis­clo­sure-​Agree­ments (NDAs).

Über das Green­house Fel­low­ship: Das Fel­low­ship ist ein Angebot im Grow Green­house, dem Zen­trum für gemein­nüt­zigen Jour­na­lismus und Medi­en­viel­falt von Netz­werk Recherche. Ermög­licht wurde das Fel­low­ship von der Schöpflin Stif­tung. Es bietet einmal im Jahr eine:r Jour­na­list:in die Mög­lich­keit, sich intensiv mit einer pra­xis­re­le­vanten Frage zum Jour­na­lismus aus­ein­an­der­zu­setzen. Im ersten Green­house Fel­low­ship Report machte sich Dörthe Ziemer auf die Suche nach der Erfolgs­formel für spen­den­fi­nan­zierten digi­talen Lokal­jour­na­lismus im länd­li­chen Raum.

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