Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

es war im März, als wir – unmittelbar nach dem russischen Überfall auf die Ukraine – das passende Motto für unsere Jahrestagung beschlossen: „Hinschauen & dranbleiben – Recherche in Krisenzeiten“.

Auf dem Konferenzbanner dominieren deshalb (gezeichnete) Reporter*innen, die uns über die Brutalität dieses Krieges mitten in Europa informieren. Es war beeindruckend – und auch bedrückend – wie einige dieser Kollegen*innen zum Auftakt unserer Konferenz über ihre Erlebnisse im Kriegsgebiet berichteten.

Foto: Raphael Hünerfauth
Zeichnung: Vincent Burmeister

Über zerstörte Städte, Massengräber, Vergewaltigungen, Hinrichtungen, Angst, Ohnmacht und Verzweiflung. Sie zeigen mit ihrer mutigen und gefährlichen Arbeit in bewundernswerter Weise, was guten Journalismus ausmacht: Hinschauen und dranbleiben.

Unsere – übrigens von vielen sehr gelobte – Konferenz ist vorbei, der Krieg aber nicht. Deshalb gilt unser großer Respekt auch weiterhin den Kollegen*innen, die noch immer vor Ort in dieser gefährlichen Mission unterwegs sind, um uns alle zu informieren.

Doch „Hinschauen und Dranbleiben“ sollten wir auch bei anderen Themen, die es nicht mehr in die Schlagzeilen schaffen, aber dennoch nicht vergessen werden sollten. Deshalb gab es bei unserer Tagung auch Panels zum irritierenden Schweigen vieler Verlage zum aktuellen Schicksal von Julian Assange, von dessen Enthüllungen einst viele Magazine und Sender profitierten. Oder zur verweifelten Lage vieler Ortskräfte in Afghanistan, deren von der Bundesregierung versprochene Einreise nach Deutschland skandalös verschleppt und verzögert wurde und wird. Oder der immer nur gelegentlich zum Thema werdende Cum-Ex-Skandal, der viele Milliarden Steuerausfälle verursachte, dessen politische Aufbereitung aber auch durch den „Gedächtnisverlust“ des amtierenden Bundeskanzlers zunehmend zur Farce wird. Deshalb sollte unser Respekt auch all jenen Kollegen*innen gelten, die dafür sorgen, dass all diese Themen nicht in Vergessenheit geraten, weil sie eben weiter „hinschauen und dranbleiben“.

Ein zweiter Blick auf unseren Konferenzbanner offenbart aber auch, dass „Recherche in Krisenzeiten“ nicht nur für die Kriegsberichterstattung unabdingbar ist. Auf den Hintergrundkacheln sind weitere Krisen erkennbar, die unsere Aufmerksamkeit erfordern: Die Willkür von Despoten, die zunehmende Gefahr durch die Gewalt von Populisten und Rechtsradikalen, das Artensterben, die Anzeichen für die drohende Klimakatastrophe, die Ausbreitung von Seuchen, der Kampf um knapper werdende Energieressourcen oder die (schleichende) Einschränkung, gar Abschaffung der Pressefreiheit in immer mehr Ländern.

Doch allein diese (unvollständige) Aufzählung all dieser wichtigen Themen offenbart das Dilemma – für uns, aber auch für viele unserer Leser*innen und Zuschauer*innen. Um sie nicht angesichts der vielen Krisen und Herausforderungen zu überfordern, sollten wir für Orientierung und Einordnung sorgen. Wir liefern – im Idealfall – zuverlässige und kompetente Berichte und Hintergründe über all das, was national oder international geschieht. Relevanz ist dabei das entscheidente Kriterium, nicht die Gier nach vielen Klicks oder hohen Einschaltquoten.

Gerade in Zeiten vieler Kriege, Katastrophen und Krisen muss sich seriöser Journalismus definieren als Korrektiv zur unkontrollierten Nachrichtenflut in den (sozialen) Netzwerken. Wo rund um die Uhr durch „Fake News“, verfälschte Videos, inszenierte Kampagnen, plumpe Manipulationen oder interessengesteuerte Propaganda allzu oft die Wahrheit auf der Strecke bleibt. Und wo abstruse Verschwörungstheorien verbreitet werden, wo das Misstrauen gegen die seriösen Medien geschürt, ihnen die Glaubwürdigkeit abgesprochen wird. Der „Erfolg“ dieser Methoden ist immer häufiger auch auf Demonstrationen (nicht nur in Ostdeutschland) sichtbar: Journalist*innen werden voller Verachtung nicht nur als „Lügenpresse“ beschimpft, sondern immer häufiger auch mit Gewalt attackiert.

Aber nach welchen Kriterien entscheiden eigentlich wir, was in unseren Medien gedruckt oder gesendet wird? Was erachten wir als relevant – und was nicht? Wo „schauen wir hin, wo bleiben wir dran“? Denn neben dem derzeit alles beherrschenden Thema des Krieges in der Ukraine und dessen Folgen für uns in Europa und Deutschland gibt es noch andere berichtenswerte Ereignisse: Der Aufstand der mutigen Frauen (und Männer) im Iran und dessen brutale Niederschlagung. Die immer größer werdenden Probleme in immer mehr Krankenhäusern durch den Ausfall vieler Mitarbeiter*innen, die an Corona erkranken. Die Sicherheitsprobleme im Bereich der Infrastruktur bei Behörden und Betrieben. Die Einschränkung der Pressefreiheit in der Türkei. Der drohende Konflikt zwischen China und Taiwan mit all seinen Folgen auch für unsere Wirtschaft. Die Naturkatastrophen in Pakistan und Nigeria, die Millionen von Menschen in den überschwemmten Gebieten ihrer Existenz beraubten. Der Bürgerkrieg in der Region Tigray in Äthiopien mit jetzt schon zehntausenden Toten. Die immer dramatischer werdenden Hungersnöte in vielen Ländern (nicht nur) in Afrika. Die unmittelbar bevorstehende Fußball-WM in Katar unter den Augen der korrupten FIFA. Die immer klarer erkennbaren Belege für die drohende Klimakatastrophe…

Die Auflistung ist längst nicht vollständig, lässt sich um viele Krisen und Herausforderungen verlängern. Sicher, über all das wurde und wird berichtet. Aber wie ausführlich und an welcher Stelle – prominent oder versteckt – entscheidet jede Redaktion nach ihren eigenen Relevanz-Kriterien. Da darf es weder eine einheitliche Regel noch eine verbindliche Vorgabe geben. Denn diese Freiheit ist elementarer Bestandteil unserer Pressefreiheit. Alle sollten sich aber ihrer Verantwortung für dieses Privileg bewusst sein. Und sich (nicht nur) in diesen gerade so aufregenden und aufwühlenden Zeiten das Motto unserer Jahrestagung zu Herzen nehmen: „Hinschauen und dranbleiben“.

Es grüßen

Kuno Haberbusch,
Albrecht Ude

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## Inhaltsverzeichnis .

01: Editorial

Abschnitt Eins:   In Eigener Sache
02: Material zur NR-Jahreskonferenz 2022
03: Bundestransparenzgesetz: Zivilgesellschaftliches Bündnis übergibt Gesetzentwurf an die Bundesregierung
04: Grow Greenhouse: Neues Zentrum für gemeinnützigen Journalismus
05: NRW aufgepasst: Förderkosmos Journalismus
06: Baden-Württemberg: Bündnis fordert Transparenzgesetz
07: Vorschläge einreichen für die Dataharvest 2023
08: Global Investigative Journalism Conference 2023 in Göteborg
09: Unsere Fellows im Programm „Vielfalt im Investigativjournalismus“

Abschnitt Zwei:   Veranstaltungen
10: Tagung “Gewalt in Medien und Kultur”
11: FES #MedienAkademie22 – Wie können Journalist_innen den Zustand der Welt noch abbilden?
12: Konferenz “Strategien gegen Verschwörungsideologien und Desinformation”

Abschnitt Drei:   Nachrichten
13: Otto Brenner Preise 2022 vergeben

Abschnitt Vier:   Seminare, Stipendien, Preise
14: NdM-Mentoring-Programm : Nachwuchsjournalist*innen gesucht
15: Journalistenstipendien der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
16: Seminare mit Recherchebezug

Abschnitt Fünf:   Pressespiegel
17: Empfehlung [d. Red.]
18: Journalismus und PR
19: Informationsfreiheit
20: Überwachung

## Abschnitt Eins:   In eigener Sache .

# 02: Material zur NR-Jahreskonferenz 2022 .

Die NR-Jahreskonferenz 2022 fand am Freitag/Samstag, 30. September/1. Oktober unter dem Motto “Hinschauen und dranbleiben! Recherche in Krisenzeiten” beim NDR Fernsehen in Hamburg statt.

Medial begleitet wurde die NR22 wieder durch Nachwuchsjournalisten. Die Social Media Kanäle füllte der aktuelle Jahrgang der Henri Nannen Schule mit informativen Inhalten aus den Sessions und “snackable” News vom Pommeswagen. Die dabei entstandenen Info-Posts und Video-Interviews mit Referent:innen und Teilnehmenden finden Sie auf unserem Instagram-Kanal.

In Zusammenarbeit mit der Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg und dem Journalismus-Fachmagazin Message ist zur Konferenz wieder eine Ausgabe der Konferenzzeitung Nestbeschmutzer (PDF-Datei, 9 S., 15.747 KB) erschienen. Die im Sommersemester recherchierten Themen reichen von Klima- und Lokaljournalismus über Kriegsberichterstattung bis hin zur mangelnden Diversität in Redaktionen. Der aktuell auf der Konferenz produzierte Aufmacher widmet sich den Ereignissen rund um rbb und NDR.

Fotoimpressionen der #NR22 von Raphael Hünerfauth, Nick Jaussi und Wulf Rohwedder

Die Veranstaltungen in den Räumen K1 und R3 (siehe Programm) wurden von TIDE gestreamt und aufgezeichnet. Die Mitschnitte sind auf Youtube abrufbar.

Pressespiegel zur NR-Jahreskonferenz 2022, zur Verleihung der “Verschlossenen Auster” (dem Negativpreis des Netzwerks Recherche für den Informationsblockierer des Jahres) an Tesla und zum “Leuchtturm für besondere publizistische Leistungen” an Arndt Ginzel.

# 03: Bundestransparenzgesetz: Zivilgesellschaftliches Bündnis übergibt Gesetzentwurf an die Bundesregierung .

In einem Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen hat Netzwerk Recherche am 6. Oktober einen Entwurf für ein Bundestransparenzgesetz an die Bundesregierung übergeben.

“In Sachen Transparenz und Informationsfreiheit hinkt der Bund den Ländern deutlich hinterher”, sagt Daniel Drepper, Vorsitzender des Netzwerk Recherche. “Bislang ist das Informationsfreiheitsgesetz für Bürger:innen und Journalist:innen abschreckend. In der Praxis merken wir jeden Tag, wie weit wir von einer echten Informationsfreiheit entfernt sind. Bisher ist zu diesem demokratisch wichtigen Vorhaben aber offenbar nichts passiert, deshalb greifen wir der Regierung gerne unter die Arme”, sagt Drepper. Mit dem Entwurf sollen Behörden verpflichtet werden, von sich aus Informationen wie Gutachten und Studien oder Verträge der öffentlichen Hand online zu veröffentlichen.

# 04: Grow Greenhouse: Neues Zentrum für gemeinnützigen Journalismus .

Bewerbungsfrist: So., 30.10.2022

Netzwerk Recherche baut mit Unterstützung der Schöpflin Stiftung ein Zentrum für gemeinnützigen Journalismus und Medienvielfalt auf. Damit sollen Innovationen in der investigativen Recherche und der am Gemeinwohl orientierte Journalismus gefördert werden.

Das Grow Greenhouse hat vier Arbeitsschwerpunkte:

  • Information & Beratung,
  • Fortbildung & Wissen,
  • Vernetzung & Events sowie
  • Gründung & Innovation.

Zu den neuen Angeboten zählt das Greenhouse Fellowship, mit dem zu einer Zukunftsfrage des Journalismus recherchiert und geforscht werden kann. Das Greenhouse Fellowship umfasst eine Förderung in Höhe von 2.500 Euro, fachliche Beratung, Zugang zu Netzwerken im gemeinnützigen Journalismus und die Publikation der Ergebnisse. Thematisch steht 2022 der spendenfinanzierte Journalismus im Mittelpunkt, der durch die wirtschaftlichen Entwicklungen derzeit womöglich unter Druck gerät. Bewerbungen sind bis zum 30.10.2022 möglich. Mehr zu allen Angeboten im Grow Greenhouse

Zur Ausschreibung

# 05: NRW aufgepasst: Förderkosmos Journalismus .

Zu den Fortbildungsangeboten im Grow Greenhouse gehört ein Online-Kurs zum Förderkosmos Journalismus, den Netzwerk Recherche mit Unterstützung des Journalismus Labs der Landesanstalt für Medien NRW erstmals anbietet. Der Kurs hilft Mediengründer:innen und Journalist:innen, die Welt der Journalismusförderung zu verstehen, überzeugendere Förderanträge zu schreiben und starke Förderbeziehungen aufzubauen, um ihre journalistischen Ideen zu verwirklichen. Der Kurs umfasst dabei vier Module zwischen Dezember 2022 und Februar 2023. Die Teilnahmegebühr liegt bei 250 Euro. Für Teilnehmende aus Nordrhein-Westfalen reduzieren sich die Kosten dank der Förderung durch das Journalismus Lab um 50 Prozent auf 125 Euro. Registrierungen sind bis zum 06.11.2022 möglich.

Curriculum und Registrierung

# 06: Baden-Württemberg: Bündnis fordert Transparenzgesetz .

Verwaltungen sollen relevante Informationen im Internet veröffentlichen

Unter dem Motto “Transparenz-Revolution jetzt” fordern die Landesverbände von Mehr Demokratie, Transparency Deutschland, NABU sowie FragdenStaat und das Netzwerk Recherche eine Trendwende von der Einzelinformation auf Anfrage hin zur automatischen Veröffentlichung aller relevanten Behördeninformationen im Internet. Die grün-schwarze Koalition soll ihr Versprechen einlösen. Um auf Transparenz-Defizite hinzuweisen, werden regelmäßig “Heimlichtuer” gekürt

# 07: Vorschläge einreichen für die Dataharvest 2023 .

Do.-Fr., 01.-04.06.2023, Mechelen, Belgien.

Die nächste Dataharvest (die Europäische Konferenz für investigativen Journalismus) ist in Planung. Sie wird wieder in Mechelen tagen (und bekanntermassen auch nächten!) Die Veranstalter von Journalismarena sammeln Ideen und Inspirationen für das Programm. Welche innovativen Projekte sind in Ihrem Land veröffentlicht worden? Wer hat neue Ideen, die vorgestellt und diskutiert werden sollten? Was möchten Sie lernen?

# 08: Global Investigative Journalism Conference 2023 in Göteborg .

Di.-Fr., 19.-22.09.2023, Göteborg, Schweden.

Anders als ursprünglich geplant, wird die nächste Global Investigative Journalism Conference (GIJC) nicht in Sydney, Australien, sondern in Göteborg in Schweden zusammenkommen. Gastgeber sind neben dem Global Investigative Journalism Network (GIJN) das Fojo Media Institute der Linnaeus Universität (Kalmar) und Föreningen Grävande Journalister, die schwedische Vereinigung investigativer Journalisten.

# 09: Unsere Fellows im Programm „Vielfalt im Investigativjournalismus“ .

Diesen Oktober und November geht das Fellowship-Programm “Vielfalt im Investigativjournalismus stärken” in die zweite Runde! Sechs angehende Investigativjournalist:innen mit Einwanderungsbiografien starten für zwei bzw. drei Monate unter anderem in folgenden Redaktionen ihre Praktika: Correctiv, RTL, SZ und taz. Wir gratulieren herzlich den Fellows 2022: Adefunmi Olanigan, Elena Schipfer, Özge Inan, Salih Kusini, Valeria Bajana Bilbao!

Das Fellowship-Programm reagiert auf die schweren Zugänge in die Journalismusbranche – vor allem für Nachwuchsjournalist:innen aus Einwandererfamilien, denen es meist an Kontakten fehlt. Talente scheitern oft an finanziellen Hürden, Praktika werden schlecht oder gar nicht bezahlt. Daher fördert das Vielfalt-Fellowship Journalist:innen aus Einwandererfamilien und dem Berufsziel Investigativjournalismus durch die Vermittlung von Praktika in Investigativredaktionen, ein Stipendium, Workshops zum Investigativjournalismus und Zugang zum Netzwerk recherchierender Journalist:innen.

Das Fellowship haben wir mit Unterstützung der ZEIT-Stiftung und in Kooperation mit dem Verein Neue deutsche Medienmacher*innen (NdM) ausgeschrieben.

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GREENHOUSE FELLOWSHIP


## Abschnitt Zwei:   Veranstaltungen .

# 10: Tagung “Gewalt in Medien und Kultur” .

Do.-Sa., 03.-05.11.2022, Tutzing, Akademie für politische Bildung.

“Gewalt in Medien und Kultur. Im Spannungsfeld von Viktimisierung und Selbstermächtigung” ist der Titel einer Fachtagung aus Wissenschaft, Kunst und Kultur in Tutzing. Sie thematisiert, welche Bedingungen Gewalt fördern – systemisch, politisch und gesellschaftlich? Was ist ein Trauma und was machen Traumata mit Mensch und Gesellschaft? Und wo gibt es subtile wie versteckte Gewalt im Alltag, in Kunst, Kultur und Medien?

Interessenten werden um zwei bis drei Sätze gebeten, warum Sie teilnehmen möchten.

Programm (PDF-Datei, 2 S., 423 KB)

Anmeldung

# 11: FES #MedienAkademie22 – Wie können Journalist_innen den Zustand der Welt noch abbilden? .

Do./Fr., 03./04.11.2022, Berlin, Friedrich Ebert Stiftung.

Die Medien, stehen vor einem Problem: Welche Themen stellen sie in ihrer Berichterstattung nach vorne? Wie schaffen sie es, die Lage der Welt möglichst umfassend zu präsentieren, ohne wichtige Themen und Aspekte zu vernachlässigen? Und welche Rolle spielt die Agenda der Politik bei der Themensetzung?

Nicht nur die Vielzahl paralleler Krisen, sondern auch die Geschwindigkeit, in der Nachrichten vor allem im Netz, aber auch in TV und Radio veröffentlicht werden, sind eine Herausforderung für den Qualitätsjournalismus. Was machen Zeitdruck bei der Recherche und Verifikation, Personalmangel, Hass und Hetze sowie die Allgegenwärtigkeit von Krisen mit der mentalen Gesundheit von Journalisten?

Diese Fragen werden auf der #MedienAkademie22 der Friedrich Ebert Stiftung diskutiert.

Alle Informationen und Programm

# 12: Konferenz “Strategien gegen Verschwörungsideologien und Desinformation” .

Fr., 18.11.2022, Berlin, Deutscher Bundestag.

Bedrohliche Mächte oder mächtige Bedrohung? Gesellschaftliche Krisen und Zeiten der Unsicherheit, wie sie die Corona-Pandemie oder der brutale Krieg Russlands gegen die Ukraine mit sich bringen, sind immer ein Nährboden für Fake News und krude Verschwörungsideologien. Ein Blick auf die Aktionen von Corona-Leugnern und die rasante Verbreitung von Falschnachrichten und Desinformation im Internet zeigt deutlich, wie viele Menschen davon angezogen werden.

Dazu richtet die Grüne Bundestagsfraktion eine Konferenz am 18. November 2022 im Deutschen Bundestag aus.

Die näheren Angaben zum Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung folgen in den kommenden Tagen.

Programm und Anmeldung

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## Abschnitt Drei:   Nachrichten .

# 13: Otto Brenner Preise 2022 vergeben .

Zum 18. Mal hat die Otto Brenner Stiftung ihre Preise für kritischen Journalismus vergeben. Die Preise werden am 26. November im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung “50 Jahre Otto Brenner Stiftung” in Frankfurt am Main vergeben.

1. Preis: Ronen Steinke (Süddeutsche Zeitung) für sein Buch “Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich” (mit 10.000 Euro dotiert). Der Autor im Interview mit dem Deutschlandfunk.

2. Preis: Martina Rathke für ihre mehrteilige Reportage “„Haben uns gefühlt wie Sklaven“: Wie Osteuropäer Amazon-Pakete in MV austragen” (Ostsee-Zeitung) (5.000 Euro).

3. Preis: Benedict Wermter und Tom Costello für ihre ARD-Fernsehdokumentation “Die Recyclinglüge” (3.000 Euro).

Der “Spezial”-Preis der Jury geht an den Publizisten, Journalisten, Schriftsteller und Wissenschaftler Tilman Spengler für sein Lebenswerk (10.000 Euro).

Newcomerpreis: David Gutensohn für seine Bestandsaufnahme und Denkanstöße im Buch “Pflege in der Krise. Applaus ist nicht genug!” (2.000 Euro).

## Abschnitt Vier:   Seminare, Stipendien, Preise .

# 14: NdM-Mentoring-Programm : Nachwuchsjournalist*innen gesucht .

Bewerbungsfrist: Mo., 31.10.2022

Das Mentoringprogramm 2023 des Vereins Neue deutsche Medienmacher*innen (NdM) startet im Januar 2023 und läuft bis Dezember 2023. Bewerben können sich Journalist:innen mit Einwanderungsbezügen oder Rassismus- und Diskriminierungserfahrung, die in deutschen Redaktionen Fuß fassen wollen.

Dezidiert keine Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Studium. Gewünscht werden stattdessen erste Berufserfahrungen, Leidenschaft für Journalismus und zeitliche Kapazitäten von Januar bis Dezember 2023 für Workshops oder gegebenenfalls mehrmonatige Praktika.

Seit 2010 bringt NdM Nachwuchsjournalist:innen und etablierte Medienschaffende zusammen. Die Mentees bekommen ehrenamtliche Mentor:innen zur Seite gestellt, die sie zum Beispiel bei Bewerbungen, bei der Auftrags-Akquise und in der journalistischen Arbeit beraten und unterstützen. Dazu erhalten Mentees Workshops zu Themen wie Empowerment und Selbstmarketing.

Informationen und Bewerbung (bis 31. Oktober)

# 15: Journalistenstipendien der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit .

Bewerbungsfrist: 15. November 2022

Das Stipendium beantragen können deutsche und polnische Journalisten, die Artikel oder Reportagen (in Presse, Radio, Internet, Fernsehen), Fotoreportagen oder Bücher insbesondere zu folgenden Themenbereichen vorbereiten:

  • Herausforderungen für deutsch-polnische Zusammenarbeit in der aktuellen politisch-gesellschaftlichen Situation in Europa und in der Welt;
  • Zivilgesellschaft in Europa;
  • Alltag der Zusammenarbeit in Grenzgebieten;
  • ökologisches Bewusstsein, auch im Kontext der europäischen Energiepolitik

Das Stipendium beträgt maximal 2 500,- Euro.

Erforderliche Dokumente für einen Stipendienantrag:

  • Lebenslauf und eine prägnante Publikation;
  • Beschreibung des geplanten Vorhabens (max. 4.000 Zeichen);
  • Rechercheplan (max. 2.000 Zeichen);
  • Kostenplan

Alle Details

# 16: Seminare mit Recherchebezug .

Berliner Journalistenschule: Investigative Recherche im Internet
Do./Fr., 12./13.01.2022, Berlin
Trainer: Marcus Lindemann
Preis: 560,- Euro

Berliner Journalistenschule: Lokaljournalismus 3.0: Jüngere Leser gewinnen, ohne Stammleser zu verprellen
Mo./Di., 30./31.01.2022, Berlin
Trainer: Joachim Widmann
Preis: 640,- Euro

ARD.ZDF medienakademie: Recherche Spezial: Satelliten- und Radardaten
Mi., 15.03.2023, Hannover
Trainer: Marcus Pfeil
Preis: 690.- Euro

ARD.ZDF medienakademie: Online-Recherche kompakt (E-Learning-Module)
Mo., 20.03.2023, Online
Trainer: Claus Hesseling
Preis: 690.- Euro

ARD.ZDF medienakademie: Richtig recherchieren: Recherche-Strategien für Profis
Mo./Di., 20./21.03.2023, Hannover
Trainer: Frank Brendel
Preis: 690.- Euro

ARD.ZDF medienakademie: Online-Recherche für Profis – besser, schneller, effizienter
Termin: 23.-24.03.2023, Hannover
Trainer: Claus Hesseling
Preis: 690.- Euro

## Abschnitt Fünf:   Pressespiegel .

# 17: Empfehlung [d. Red.] .

TikTok schränkt Meinungsfreiheit ein
Die chinesische Videoplattform TikTok setzt in Deutschland systematisch Wortfilter ein. Mindestens 20 Wörter verhindern, dass Kommentare öffentlich erscheinen, wie eine neue Recherche zeigt. Die Nutzer erfahren davon nichts.
Von Svea Eckert, Catharina Felke, NDR, und Oskar Vitlif, tagesschau. – Tagsschau.de, 05.10.2022

Whistleblower: Geheimdienste ohne Spione bei Twitter “arbeiten nicht richtig”
Geheimdienste, die niemanden bei Twitter platzieren, würden nicht richtig arbeiten, meint der Ex-Sicherheitschef. Der Konzern gefährde die nationale Sicherheit.
Von Martin Holland. – heise.de, 14.09.2022

# 18: Journalismus und PR .

Elon Musks private Kommunikation: Springer-Chef Döpfner empfahl Twitter-Kauf
Im Rechtsstreit mit Twitter sind hunderte private Nachrichten Elon Musks publik geworden. Sie lassen hinter die Kulissen des versuchten Twitter-Kaufs blicken.
Von Martin Holland. – heise Newsticker, 30.09.2022

# 19: Informationsfreiheit .

Ampel-Koalition: Mehr Transparenz wagen
Von Ingo Dachwitz – Netzpolitik.org, 03.10.2022

Transparenzgesetz: nervig, aber so nötig
Von Ronen Steinke – Süddeutsche Zeitung, 06.10.2022

NGOs legen Entwurf für ein Bundestransparenzgesetz vor
Von Ingo Dachwitz – Netzpolitik.org, 06.10.2022

Der Staat soll Bürgern künftig aktiv Informationen liefern – ohne auf Fragen zu warten
Von Christian Rath –  Badische Zeitung, 19.10.2022

# 20: Überwachung .

Internetsperren im Iran: So leisten Sie mit Snowflake Unterstützung
Mit wenigen Klicks können Sie Menschen helfen, die von Internetsperren in ihren Heimatländern betroffen sind. Möglich macht es der Tor-Proxy Snowflake.
Von Ronald Eikenberg. – c’t Magazin, 30.09.2022

Wie autoritäre Länder Überwachungstechnik aus China einsetzen
Iran, Myanmar, Russland, Türkei: Autoritäre Staaten rücken bei der Überwachung mit China zusammen, das die Technik liefert.
Von Tate Ryan-Mosley. – MIT Technology Review, 26.09.2022

China: Wie gesperrte WeChat-Nutzer um Verzeihung betteln
Die chinesische Super-App sperrt User, weil sie sich über eine Pro-Demokratie-Demo ausgetauscht haben. Das zieht eine Flut an Beiträgen an Tencent nach sich.
Von Zeyi Yang. – MIT Technology Review, 18.10.2022

## Impressum .

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