Bundesregierung fördert Auskunftsrechte-Projekt von NR und Open Knowledge Foundation

Mit Fördermitteln der Bundesregierung werden Netzwerk Recherche und FragDenStaat, ein Projekt der Open Knowledge Foundation Deutschland, die Auskunftsansprüche von Journalist:innen gegenüber Ministerien, Behörden und öffentlichen Unternehmen stärken und die Anwendung dieser Rechte erleichtern. Wie die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Claudia Roth, mitgeteilt hat, zählt unser Projekt „Fragen & Antworten – Auskunftsrechte kennen und nutzen“ zu den Vorhaben, die im Rahmen des Förderprogramms „Starke Strukturen für unabhängigen Journalismus“ von einer Fachjury ausgewählt wurden. Die Förderung beträgt bis zu 200.000 Euro, hinzu kommen Eigenmittel in Höhe von rund 55.000 Euro (vor allem aus Spenden). Weiterlesen

Newsletter Netzwerk Recherche 211 vom 20.07.2022

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

beim Blick zurück auf die vergangenen zwei Jahre fällt auf, wie krisenhaft diese Zeit war und besonders jetzt gerade ist: Pandemie, Klimakrise, Ukrainekrieg, Energiekrise. Für uns Journalistinnen und Journalisten hat das bedeutet, dass das Interesse an Informationen und an unserer Arbeit besonders hoch war. Die Krisen haben aber auch gezeigt, wie wichtig es ist, dass es Kolleginnen und Kollegen mit profunder Sachkenntnis gibt, die helfen können, die Dinge einzuordnen.

Die Anforderungen an Journalistinnen und Journalisten haben sich parallel erhöht, viele freuen sich, neue Kanäle nutzen zu können, um die Ergebnisse ihrer Arbeit als Podcast, als Videostory und auf Instagram zu präsentieren. Inhaltlich aber ist es notwendig, dass Redaktionen sich Fachleute leisten, Expertinnen und Experten für Medizin, für den Klimawandel, für Osteuropa, Außenpolitik, Verteidigung und Militär. Weiterlesen

Newsletter Netzwerk Recherche 210 vom 22.06.2022

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

es sind aufwühlende Zeiten – politisch, militärisch, menschlich und auch medial. Nahezu stündlich neue Appelle aus der Politik, neue Erkenntnisse zum Frontverlauf im Kriegsgebiet, erschreckende Details zu Kriegsverbrechen, verstörende Reportagen und Berichte von vor Ort. Und dazu das politische Krisenmanagement im Dauermodus: Welches Land liefert welche Waffen, welche Sanktionen sind sinnvoll, wie kann man die eigene Wirtschaft schützen, wie kann man gemeinsam den Druck auf den Aggressor erhöhen? Der enge Austausch unter den (westlichen) Partnerländern wird dabei immer wieder betont.

Doch dieser „enge Austausch“ ist offenbar unerwünscht, wenn es nicht den Krieg in der Ukraine betrifft. Wenn es zum Beispiel um das Schicksal von Julian Assange geht. Sein Vater und sein Bruder haben jetzt während ihres Berlin-Besuchs die deutsche Regierung (mal wieder) um Unterstützung gebeten. Sie solle doch bitte ihren Einfluss geltend machen, dass die britische Regierung Julian Assange nicht an die USA ausliefert, wo ihm wegen angeblicher Spionage bis zu 175 Jahren Haft drohen. Die Reaktion der Bundesregierung ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert und auch entlarvend: Es handle sich um ein Rechtsverfahren in einem anderen Land, erklärt Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Er wisse nicht, wie die Bundesregierung da auf politischer Ebene eingreifen könne. Weiterlesen

Netzwerk Recherche kritisiert Zustimmung zur Auslieferung von Assange

Die britische Regierung hat der Auslieferung von Julian Assange an die USA zugestimmt. Dort drohen ihm nun bis zu 175 Jahre Haft. Daniel Drepper, der Vorsitzende von Netzwerk Recherche, erklärt dazu:

„Die anstehende Auslieferung von Julian Assange ist ein fatales Signal für alle investigativ arbeitenden Journalist*innen und ihre Quellen – und kann im schlimmsten Fall eine weltweit spürbare, abschreckende Wirkung provozieren. Immer mehr Recherchen laufen über Ländergrenzen hinweg, immer häufiger werden größere Mengen geheimer Regierungsgeheimnisse veröffentlicht. Dass ein demokratischer, auf dem Recht zur freien Meinungsäußerung aufgebauter Staat wie die USA die Veröffentlichung solcher Informationen so hart bestraft – und offenbar keine nennenswerte Gegenwehr aus Europa erfährt – erschwert unser aller Arbeit. Das Verfahren gegen Assange zeigt, dass die Pressefreiheit auch in westlichen Demokratien auf dünnerem Eis steht, als wir uns manchmal einreden.“

Tagung: “Hass begegnen. Wie Medienschaffende mit Angriffen on- und offline umgehen (können)”

Hass und Gewalt gehören zum Alltag von Medienschaffenden: online in Kommentarspalten und sozialen Netzwerken genauso wie offline, z. B. bei der Berichterstattung über Demonstrationen. Die Bedrohung von Medienschaffenden ist eine fundamentale Gefahr für freie und pluralistische Gesellschaften. Die von Netzwerk Recherche in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der Technischen Universität Dortmund sowie der Fachhochschule und der Universität Bielefeld veranstaltete Tagung soll die verschiedenen Phänomene und Ausprägungen von Hass und Gewalt gegen Medienschaffende analysieren, den Austausch von Betroffenen ermöglichen, die Debatte über mögliche Regulierungsschritte vorantreiben und Journalist:innen Rüstzeug an die Hand geben, um mit Attacken und Bedrohungen besser umgehen zu können. Die Tagung richtet sich an anwendungsorientierte Forschende, Ausbilder:innen von Medienschaffenden sowie angehende und bereits berufstätige Journalist:innen.

Nähere Infos im Programm.

Ort: Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Schlossplatz 4, Raum SP4 201
Zeit: Freitag, 24.6.2022, 9:00 – 17:00 Uhr
Anmeldung: https://wwuindico.uni-muenster.de/event/1377/

Bundestransparenzgesetz: Online-Beteiligungsphase startet

Jetzt mitschreiben am Transparenzgesetz, Symbolbild Lupe vor Bundestag, Logos der BündnispartnerGemeinsam mit Mehr Demokratie, FragDenStaat, Transparency International Deutschland, der Deutschen Gesellschaft für Informationsfreiheit, Lobbycontrol und abgeordnetenwatch.de legt Netzwerk Recherche am 7. Juni einen Entwurf für ein Bundestransparenzgesetz vor.

Ein zivilgesellschaftliches Expertengremium hat einen Gesetzesentwurf für ein Bundestransparenzgesetz erarbeitet, der ab 7. Juni einen Monat lang (bis zum 8. Juli) von allen Bürger:innen online kommentiert werden kann. Die Ampel-Regierung hatte sich im Koalitionsvertrag verpflichtet, in dieser Legislaturperiode ein Transparenzgesetz für die Bundesebene auf den Weg zu bringen. Mit der Beteiligungsphase soll nun allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gegeben werden, ihre Meinungen und Wünsche zum Gesetz zu äußern.

Ein Transparenzgesetz ermöglicht allen Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu Unterlagen der Verwaltung, mit Ausnahme von besonders geschützten Informationen, für die z.B. der personengebundene Datenschutz greift. Im Unterschied zu Informationsfreiheitsgesetzen verpflichten Transparenzgesetze die Behörden nicht nur zur Freigabe auf Antrag, sondern zur bürgerfreundlichen automatischen Veröffentlichung im Internet.

„Normalerweise schreibt die Ministerialbürokratie die Gesetzentwürfe. Aber die ist es ja gerade, die transparenter werden soll“, erklärt Dr. Manfred Redelfs von der Journalistenorganisation Netzwerk Recherche. „Deshalb ist es gut, wenn die Zivilgesellschaft die Ausarbeitung eines Entwurfs nicht allein denen überlässt, die sich in der Vergangenheit an das Prinzip des Amtsgeheimnisses gewöhnt haben.“ Weiterlesen

Newsletter Netzwerk Recherche, Nr. 209 24.05.2022

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

es war ein großes Donnerwetter, als das “ZDF Magazin Royale” Anfang dieses Monats enthüllte, dass Fynn Kliemann, beliebter Influencer und erfolgreicher Musiker, wenig transparent über Herkunft von Schutzmasken und Umgang mit Spenden agierte. Weitere Veröffentlichungen bestätigten die Recherchen und brachten mehr Ungereimtheiten ans Licht.

Doch als Fynn Kliemann Tage zuvor Fragen des “ZDF Magazin Royale” in einem knapp 30-minütigen Video vermeintlich transparent auf seinem Instagram-Profil veröffentlichte – und diese nicht zuerst der Redaktion zukommen ließ, blieb das große Donnerwetter aus. Übermedien berichtete über dieses “Foul” und zitierte Netzwerk-Recherche-Geschäftsführer Günter Bartsch: Kliemann habe versucht, “die Veröffentlichung dieser Recherche durch eine Vorab-Veröffentlichung zu erschweren”.

Kliemanns Umgang mit Anfragen von Recherchierenden ist kein Einzelfall. Öffentliche Einrichtungen mauern teils wochenlang, wenn Journalistinnen und Journalisten ihnen ihre Fragen zusenden. Um in die Vorhand zu kommen, hat die AfD mehrfach auf Konfrontationen mit kurzfristigen Pressemitteilungen reagiert. Investigativreporter lesen die Antworten auf ihre noch unbeantworteten Fragen auf offiziellen Twitter-Accounts. Weiterlesen

Medienvielfalt in Europa: Report und Karte erschienen

The New Sector“ – so nennen wir die lebendige journalistische Szene in Europa, bei der gemeinwohlorientierte Medien für mehr Vielfalt und Recherchejournalismus sorgen. Heute präsentiert Netzwerk Recherche die Ergebnisse einer europaweiten Befragung des neuen Sektors bei der Datahavest-Konferenz in Mechelen (Belgien), der europäischen Konferenz für investigative Recherche und Datenjournalismus.

Eine Europakarte und eine Datenbank fassen auf einen Blick zusammen, wo welche Medien entstanden sind und welches Profil sie haben. Zudem analysieren wir in einem Report die Charakteristika und Entwicklung des neuen Sektors. Die Daten wurden mit Hilfe einer Online-Befragung gewonnen. 100 Medien beteiligten sich daran, 80 Antworten aus 26 Ländern gingen in die Datenauswertung ein. Dabei zeigte sich u.a.: Weiterlesen

New Report: The New Sector – How independent public interest journalism is filling gaps in the European media landscape

A new generation of venturous news organisations is rising all over Europe. One that is strongly committed to serve its audience and democracy alike through public interest journalism. We call it: The New Sector.

In a new report, Netzwerk Recherche (Germany’s association of investigative journalists) – for the first time – outlines this emerging innovative media scene and takes a closer look at how The New Sector reclaims journalistic terrain that has (at least partly) been neglected by traditional media in the past. Weiterlesen

Newsletter Netzwerk Recherche, Nr. 208, 22.04.2022

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

Fake News boomen in jeder Krise – sei es eine Pandemie oder ein Krieg, wie wir ihn gerade in Europa erleben. Aber wie können wir die junge Generation, die gerade zur Schule geht, vor Manipulation und Desinformation schützen? Sie sind noch auf der Suche nach Orientierung und deshalb verwundbar.

Das war nur eine der Fragen, die Anfang April auf einer für unser Netzwerk sehr wichtigen Konferenz diskutiert wurde: Journalimus macht Schule. Das Projekt setzt sich dafür ein, dass Nachrichten- und Medienkompetenz stärker in deutschen Schulen unterrichtet wird. Die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger räumte auf der sehr gut besuchten Veranstaltung ein, dass Deutschland bei der Vermittlung digitaler Kompentenzen aufholen muss.

Bei uns nehmen die Vorbereitung für die NR-Jahreskonferenz im Herbst jetzt Fahrt auf. Wir gestalten gerade das Programm und hoffen sehr, dass sie nach der Unterbrechung durch die Corona-Pandemie wieder in gewohntem Umfang in Hamburg stattfinden kann. Die Anmeldung ist ab heute freigeschaltet. Weiterlesen

Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger bei “Journalismus macht Schule” über Nachrichtenkompetenz: „Da müssen wir besser werden“

150 Gäste aus dem Bildungsbereich und dem Mediensektor diskutieren bei „Journalismus macht Schule“ zwei Tage über die Vermittlung von Nachrichtenkompetenz im Unterricht – Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger fordert frühere Lernangebote – Praktische Beispiele für Unterrichtseinheiten zum Krieg in der Ukraine vorgestellt

Journalismus macht Schule Konferenz am 1./2. April 2022 - veranstaltet von Netzwerk Recherche e. V. und Deutsche Telekom Stiftung - Foto: Raphael Hünerfauth

Journalismus macht Schule Konferenz am 1./2. April 2022 – veranstaltet von Netzwerk Recherche e. V. und Deutsche Telekom Stiftung – Foto: Raphael Hünerfauth – https://www.huenerfauth.ch

Der Krieg in der Ukraine wirft bei vielen Schülerinnen und Schülern Fragen auf: Wo finde ich verlässliche Informationen über den Konflikt? Wie erkenne ich „FakeNews“ in meinem Insta-Feed? Und wie schütze ich mich gegen die ungefilterte Flut grausamer Bilder auf Tiktok? Das Beispiel Ukraine zeigt: Nachrichtenkompetenz ist für Schülerinnen und Schüler mindestens so wichtig wie Bio oder Mathe und gehört deshalb auf den Stundenplan.

Nur sind die Curricula schon voll und die Akkus vieler Lehrkräfte nach zwei Jahren Pandemie ziemlich leer. Deshalb forderte Jörg Sadrozinski, erster Vorsitzender des neugegründeten Vereins „Journalismus macht Schule“ auf der gleichnamigen Konferenz am Freitag in Berlin: „Mit der Vermittlung von Nachrichtenkompetenz dürfen wir die Schulen und Lehrkräfte nicht alleine lassen!“

Auf der zweitägigen Veranstaltung, die die Journalist:innenvereinigung Netzwerk Recherche e. V. mit dem Kooperationspartner Deutsche Telekom Stiftung veranstaltete, diskutierten am 1. und 2. April 2022 deshalb rund 150 Teilnehmende, wie sich die Vermittlung von Nachrichtenkompetenz mittelfristig in den Lehrplänen verankern lässt und welche praktischen Möglichkeiten zur Umsetzung im Unterricht es heute schon gibt. Weiterlesen

Newsletter Netzwerk Recherche, Nr. 207, 22.03.2022

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

am 21.2. erschien unser letzter Newsletter, drei Tage danach begann der Überfall Russlands auf die Ukraine. Seitdem ist die Welt eine andere, auf so vielen Ebenen. Für uns heißt das sehr konkret: Unsere ukrainischen Kolleginnen und Kollegen berichten unter Lebensgefahr aus diesem entsetzlichen Krieg. Sie brauchen unsere Unterstützung. Wenn sie bleiben wollen, um zu dokumentieren, was in der Ukraine passiert. Und wenn Sie fliehen wollen, benötigen sie ebenfalls Hilfe, um ihre Arbeit aus dem Exil fortsetzen zu können.

Netzwerk Recherche hat zusammen mit seinen Partnern n-ost, FragDenStaat, Reporter ohne Grenzen und der taz Panter Stiftung eine Spendenaktion gestartet. Von diesem Geld werden Schutzausrüstungen für die Reporterinnen und Reporter gekauft, Unterkünfte bezahlt und eine psychologische Unterstützung organisiert. Es ist wichtig, die Kolleginnen und Kollegen sofort und unkompliziert zu unterstützen. Hier können Sie spenden:
https://www.betterplace.org/de/projects/106590-unterstuetzung-fuer-journalist-innen-in-der-ukraine

Aber die Hilfe darf dort nicht zu Ende sein. Verlage, Sender und Stiftungen müssen diesen Kolleginnen und Kollegen helfen, ihre Recherchen und ihre Arbeit sind von unschätzbarem Wert. Nicht zuletzt, weil sie diejenigen sind, die am ehesten in der Lage sind, ein realistisches Bild zu vermitteln, was in der Ukraine passiert. Weiterlesen

FragDenStaat überprüft Einhaltung von Regierungsversprechen – NR ist dabei!

Die Auskunftsrechteplattform FragDenStaat schaut der Regierung mit dem neuen Koalitionstracker auf die Finger – und wir machen mit. Welche Vorhaben setzt die Ampel-Koalition um? Wo wird gebremst? Auf der Plattform lassen sich die Fortschritte in 13 Themenbereichen verfolgen.

Netzwerk Recherche nimmt in Kooperation mit FragDenStaat zwei Punkte in den Blick: Zum einen das angekündigte Bundespressegesetz, das die presserechtlichen Auskunftsansprüche regeln soll. Zum anderen beobachten wir, wie die Ampel die im Koalitionsvertrag angekündigte Rechtssicherheit für gemeinnützigen Journalismus schaffen will.

 

Freie Reporter:innen in der Ukraine brauchen Schutz und angemessene Bezahlung

Das Netzwerk Recherche fordert deutsche Redaktionen auf, freien Reporter:innen in der Ukraine bestmöglichen Schutz zu gewähren und sie angemessen zu bezahlen.

Die Kolleg:innen vor Ort sorgen derzeit unter höchstem persönlichen Risiko dafür, dass wir alle so gut wie möglich informiert werden – und damit auch für die Fakten, auf denen weitreichende politische Entscheidungen getroffen werden.

Umso wichtiger ist es, dass sie ausreichend Unterstützung erhalten. Dies gilt sowohl für Kolleg:innen, die von Deutschland aus ins Kriegsgebiet gereist sind, als auch für lokale Journalist:innen, die für aktuelle Recherchen, Reportagen und Analysen zur Verfügung stehen.

In den vergangenen Tagen haben das Netzwerk Recherche öffentlich und in vertraulichen Gesprächen gleich mehrere Fälle erreicht, in denen deutsche Auftraggeber entweder keine Honorare für Beiträge gezahlt haben oder ihre beauftragten Reporter:innen nicht versichert, geschweige denn mit überlebenswichtiger Schutzausrüstung ausgestattet haben.

„Diese mangelnde Unterstützung ist völlig inakzeptabel und gefährdet die Kolleg:innen vor Ort massiv“, sagt Daniel Drepper, Vorsitzender des Netzwerks Recherche.

„Redaktionen sind für freie Reporter:innen und lokale Journalist:innen genauso verantwortlich wie für ihre angestellten Mitarbeiter:innen. Im Moment der Beauftragung müssen sie sich darüber im Klaren sein. Sie müssen diesen Kolleg:innen schnellen und unbürokratischen Zugang zu Versicherungen und persönlicher Schutzausrüstung gewähren“, sagt Pascale Müller, Vorstandsmitglied des Netzwerks Recherche und zuständig für die Belange freier Kolleg:innen sowie für die Arbeitsbedingungen im Journalismus. Weiterlesen

Hilfe für Journalist:innen in der Ukraine

Journalist Maxim Dondyuk in Kiew.
Foto: Efrem Lukatsky

Journalist:innen in der Ukraine sind in großer Gefahr. Sie brauchen dringend Schutz- und Notfallausrüstung.

Auch die Exiljournalist:innen, die das Land bereits verlassen mussten, benötigen finanzielle Unterstützung.

Gemeinsam mit unseren Partnern n-ost, FragDenStaat, Reporter ohne Grenzen und der taz Panter Stiftung, mit denen wir eng zusammenarbeiten, haben wir deshalb eine Spendenaktion gestartet.

Bitte unterstützt die Journalist:innen in der Ukraine jetzt mit einer Spende.

Wir brauchen Eure Unterstützung, um überlebensnotwendige Schutz- und Notfallausrüstungen zu kaufen und unsere Kolleg:innen mit Unterkünften und psychologischer Betreuung zu versorgen.

Vorrangig geht es um die Unterstützung ukrainischer Journalistinnen und Journalisten.

Newsletter Netzwerk Recherche, Nr. 206, 21.02.2022

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

endlich!

In diesem Jahr soll es wieder eine echte Jahreskonferenz des Netzwerk Recherche geben. Wir als Vorstand haben gemeinsam mit der Geschäftsstelle beschlossen, alles dafür zu tun, damit wir uns im Sommer wieder persönlich treffen können.

Wir haben nun auch einen Termin: Wir laden Euch am 30. September und 1. Oktober wie gewohnt nach Hamburg zum NDR ein (vielen Dank an den NDR für die fortdauernde Unterstützung!).

Und jetzt seid Ihr dran. Wir wollen von Euch hören, worüber wir reden sollten. Welche Workshops wollt Ihr geben oder wollt Ihr andere Menschen geben sehen? Welche Panels dürfen auf keinen Fall fehlen? Was müssen wir für gute Recherchen unbedingt miteinander ausdiskutieren?

Hier geht’s zum Call for Ideas:
https://netzwerkrecherche.org/termine/konferenzen/jahreskonferenzen/nr-jahreskonferenz-2022/nr22-call-for-ideas/ Weiterlesen

GIJN Deutsch: Website mit Tools, Tipps und Guides ist online

Die Inhalte des Global Investigative Journalism Network (GIJN) erscheinen ab heute auch in deutscher Sprache. Auf der Website von Netzwerk Recherche werden Guides, Leitfäden und Handouts veröffentlicht. GIJN Deutsch ist außerdem Anlaufstelle für deutschsprachige Journalist:innen, die Informationen zu internationalen Recherchethemen und grenzüberschreitenden Kooperationen suchen.

Zum Auftakt sind auf der Seite ein Guide zur Nutzung der Wayback Machine des Internet Archive für die Recherche, der Ratgeber „Journalismus und Trauma“ und der Leitfaden „Leadership-Tipps für Frauen“ erschienen. Monatlich folgen nun weitere Übersetzungen von Inhalten des ­GIJN Resource Center. Weiterlesen

Wir trauern um Peter Merseburger

Hans Leyendecker, Peter Merseburger und Thomas Leif bei der Verleihung des NR-Leuchtturms 2008 beim SWR in Mainz. Foto: Imago/Hoffmann

Netzwerk Recherche trauert um den Journalisten Peter Merseburger, der am 15. Februar 2022 im Alter von 93 Jahren gestorben ist. 2008 verlieh ihm unser Verein den Leuchtturm für besondere publizistische Leistungen. Merseburger erhielt den Preis für seine Biografie über Rudolf Augstein und für sein journalistisches Lebenswerk. Die Laudatio von Hans Leyendecker ist auf der NR-Website nachzulesen.

Merseburger war von 1967 bis 1975 Leiter des NDR-Politikmagazins Panorama: „Vielen Dank für viele Jahrzehnte aufrechten und unabhängigen Journalismus. Wachsam und kritisch, aber fair. Peter Merseburger wird fehlen“, schreibt die Redaktion in ihrem Nachruf.

Grow-Report über Pioniere im gemeinnützigen Journalismus

Wie die Grow-Stipendien von Netzwerk Recherche und Schöpflin Stiftung seit gut fünf Jahren für Medienvielfalt und eine Stärkung des gemeinnützigen Recherche-Journalismus sorgen

Der Journalismus steht seit Jahren unter Druck: Da werden Redaktionen verkleinert oder umstrukturiert, Geschäftsmodelle bröckeln, gerade freie Journalist:innen kämpfen mit prekären Arbeitsbedingungen. Gleichzeitig gibt es aber auch Nachrichten, die Mut machen: Unabhängige Medienprojekte experimentieren mit innovativen Recherchemethoden, im Lokaljournalismus entstehen digitale Start-ups und neue Netzwerke, grenzüberschreitende Kooperationen und internationale Recherchen bekommen größeres Gewicht.

Viele dieser Initiativen stellen nicht die Maximierung des Gewinns in den Vordergrund, sondern orientieren sich am Gemeinwohl, einige erreichen trotz rechtlicher Hürden den Status der Gemeinnützigkeit. Damit entsteht nach und nach ein dritter Sektor im Mediensystem, neben den privatwirtschaftlichen Medien und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Genau diese vielfältige Szene hatte Netzwerk Recherche im Auge, als der Verein im Jahr 2016 mit Unterstützung der Schöpflin Stiftung das erste Stipendienprogramm für gemeinnützigen Journalismus in Deutschland ins Leben rief.

Jetzt ist es an der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Fünf Förderrunden wurden abgeschlossen, der sechste Jahrgang arbeitet seit Herbst 2021 an der Realisierung der Projekte. Was konnte bislang mit dem Stipendienprogramm und der Arbeit der Journalist:innen erreicht werden? Wo liegen die Herausforderungen? Was brauchen die Projekte, um Innovationen voranzutreiben und den (Recherche-)Journalismus nachhaltig zu bereichern? Im Evaluationsreport “Pioniere im gemeinnützigen Journalismus” gehen wir diesen Fragen nach und fassen unsere Erfahrungen zusammen. Weiterlesen

Der Fall Assange betrifft uns alle

Führende Journalist:innen- und Pressefreiheitsorganisationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz fordern gemeinsam die sofortige Freilassung des Wikileaks-Gründers Julian Assange aus seiner Haft in Großbritannien und seine Nichtauslieferung an die USA. Reporter ohne Grenzen, der Deutsche Journalisten-Verband, die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di und Netzwerk Recherche haben am Montag (31.01.) in Berlin in einer Solidaritäts-Pressekonferenz an die deutsche Bundesregierung appelliert, dass diese die Tragweite des Falls anerkennt und sich dafür einsetzt, dass Julian Assange unverzüglich freikommt. Bundeskanzler Olaf Scholz muss sich deshalb bei seinem am 07.02. anstehenden Besuch bei US-Präsident Joe Biden in Washington mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die USA die Anklage gegen Assange fallenlassen. Der Österreichische Journalist:innen Club und der Club Suisse de la Presse/Geneva Press Club erklärten per Video zugeschaltet ihre Solidarität und appellierten an ihre jeweiligen Regierungen, sich ebenfalls für Assange einzusetzen. Weiterlesen

Journalisten- und Pressefreiheitsorganisationen zeigen Solidarität mit Julian Assange

Solidaritäts-Pressekonferenz am 31. Januar

Der Fall Julian Assange hat Auswirkungen auf die Pressefreiheit weltweit, auch in Deutschland. Ein Londoner Gericht hat zwar am Montag (24.01.) dem Berufungsantrag von Assanges Anwälten zugestimmt und die Entscheidung darüber, ob eine Auslieferung an die USA rechtmäßig wäre, an den britischen Supreme Court verwiesen. Doch dies bedeutet nur einen kurzen Moment des Aufatmens. Die USA verfolgen den Wikileaks-Gründer mit unnachgiebiger Härte; laut Anklage nach dem US-Spionagegesetz drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft. In Großbritannien harrt er bereits seit über 1000 Tagen ohne Verurteilung in Einzelhaft in einem Hochsicherheitsgefängnis aus. Sein einziges „Verbrechen“: Er hat Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen der USA aufgedeckt. Dass er für diese Beiträge zu journalistischer Berichterstattung von größtem öffentlichen Interesse verfolgt wird, ist ein gefährliches Vorzeichen für Journalist*innen und Whistleblower*innen überall auf der Welt.

Erstmals haben sich deshalb auf Initiative des Journalisten Okan Bellikli nun führende Journalisten- und Pressefreiheitsorganisationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz für eine Solidaritäts-Pressekonferenz für Julian Assange zusammengefunden. Darin werden Reporter ohne GrenzenDeutscher Journalisten-VerbandDeutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.diNetzwerk Recherche, der Österreichische Journalist*innen Club und der Club Suisse de la Presse/Geneva Press Club die sofortige Freilassung von Julian Assange und seine Nichtauslieferung an die USA fordern. Nach Ansicht der Organisationen muss auch die neue deutsche Bundesregierung die Tragweite des Falls erkennen und sich ebenfalls dafür einsetzen, dass Julian Assange freikommt. Weiterlesen

Newsletter Netzwerk Recherche, Nr. 205, 20.01.2022

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

ein neues Jahr hat begonnen. Wie es wird, weiß niemand. Aber einige Fragen werden uns ganz sicher auch im neuen Jahr beschäftigen. Es sind leider die gleichen wie im letzten.

Zum Beispiel: Werden viele von uns nicht nur bei “Spaziergängen” von sogenannten Freiheitskämpfern auch weiterhin als willfährige Unterstützer einer “korrupten Machtelite” attackiert? Werden einige von uns auch weiterhin mit Morddrohungen im Netz konfrontiert? Wird die Beschimpfung als “Lügenpresse” für immer mehr Demonstranten zur gängigen, sie verbindenden Parole?

Unser Respekt, unsere Solidarität gilt all den Kollegen:innen, die dennoch “weitermachen”, sich nicht einschüchtern lassen. Die vor Ort sind, diese “Spaziergänge” beobachten und darüber berichten. Die weiterhin über die Verbindungen zu rechtsradikalen Gruppierungen recherchieren und damit Vernetzungen und Strukturen entlarven. Die kompetent und seriös aufzeigen, wie krude und absurd vieles vom dem ist, was da auf den Straßen gebrüllt und behauptet wird.

Doch viel zu wenig erfährt – abseits von Medienblogs wie Bildblog, Übermedien u.a. – eine breite Öffentlichkeit über ein Thema, was uns eigentlich alle beschäftigen sollte:

Was einige aus unserer Branche zur Vergiftung dieses Klimas beisteuern. Zum Beispiel Kai Wiese. Der BILD-Reporter analysiert in BILD TV die Corona-Maßnahmen so: „[Die Bundesregierung] arbeitet sich ab mit einem ungehörigen Spaß, die Leute zu knechten, bei denen sie vorher das Vertrauen zerstört hat.“ Und der damalige BILD-Chef Julian Reichelt: “Der Staat behandelt uns wie Verfügungsmasse.“ Und deren oberster Chef vom Springer-Verlag schreibt, wie er betont ganz “privat”, in einer SMS: „Er [Reichelt] ist halt wirklich der letzte und einzige Journalist in Deutschland, der noch mutig gegen den neuen DDR-Obrigkeitsstaat aufbegehrt.“ Weiterlesen

Newsletter Netzwerk Recherche, Nr. 204, 21.12.2021

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

unsere Vorstandsklausur vor wenigen Tagen war allein der Frage gewidmet, wohin sich das Netzwerk Recherche weiterentwickeln soll. Welche Aktivitäten stärken wir zukünftig und wie beteiligen wir unsere Mitglieder auf dem Weg dorthin? Darüber hätten wir gern ein ganzes Wochenende diskutiert; letztlich ließen die Umstände immerhin einen virtuellen Klausurtag zu. Einen konzentrierten Workshop also, mit Kaffee aus der eigenen Küche, digitalen Whiteboards und viel Abstand zum Tagesgeschehen – dachten wir.

Denn wie so oft kamen die Nachrichten dazwischen. Am Vormittag wurde einmal mehr deutlich: Die Pressefreiheit steht akut unter Druck, auch in westlichen Demokratien. In London hatte der britische Gerichtshof entschieden: Julian Assange darf an die USA ausgeliefert werden, wo ihm bis zu 175 Jahre Haft drohen. Weltweit arbeiten Journalist:innen zunehmend vernetzt und stützen ihre Recherchen auf internationale Quellen. Für sie, für uns alle ist das Urteil ein gefährliches Signal – und zugleich ein Antrieb für unsere Arbeit im Netzwerk Recherche. Weiterlesen

„Gefährliches Signal für alle Journalist:innen“: Netzwerk Recherche kritisiert Assange-Urteil

Netzwerk Recherche kritisiert die Entscheidung des Londoner High Court, das Auslieferungsverbot für Julian Assange aufzuheben, als Angriff auf die Pressefreiheit. Daniel Drepper, der Vorsitzende von Netzwerk Recherche, erklärt dazu:

„Die nun näher rückende Auslieferung von Julian Assange in die USA ist ein gefährliches Signal für alle Journalist:innen. Das Netzwerk Recherche verurteilt die Entscheidung des Londoner High Court und appelliert an das britische Innenministerium, Assange nicht in die USA auszuliefern. Die seit Jahren andauernde Verfolgung von Assange durch die US-Behörden ist maßlos. Die mögliche Verurteilung des Wikileaks-Gründers zu 175 Jahren Haft ist eine reale Gefahr für die Pressefreiheit – nicht nur in Großbritannien oder den Vereinigten Staaten, sondern angesichts der zunehmenden Vernetzung für alle recherchierenden Journalist:innen weltweit. Wir fordern die neue Bundesregierung auf, im Dialog mit internationalen Partnern alles daran zu setzen, eine Auslieferung zu verhindern.“

Netzwerk Recherche fordert mehr Geld für Journalist:innen von der VG Wort

Seit 7. Juni dieses Jahres ist es fix: Verlagen steht eine Beteiligung der Ausschüttungen der Verwertungsgesellschaften zu. Diese Neuregelung fand fast unbemerkt von der Öffentlichkeit statt. Urheber:innen von Pressetexten sollen, geht es nach dem Willen der VG Wort, in Zukunft nur noch rund 70 Prozent des Geldes erhalten. Eine Entscheidung darüber fällt in wenigen Tagen.

Das Netzwerk Recherche lehnt diese geplante Neuregelung ab. Denn gerade die Recherchen freier Journalist:innen werden oft nur unzureichend honoriert. Auch Redakteur:innen arbeiten heute oft zu untertariflichen Bedingungen. Ausschüttungen aus Verwertungsgesellschaften tragen für viele Journalist:innen aber zum Lebensunterhalt bei. Sie sollten daher in vollem Umfang den Urheber:innen selbst zur Verfügung stehen – und nicht den Verlagen. Weiterlesen

Newsletter Netzwerk Recherche, Nr. 203, 25.11.2021

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

in dieser Ausgabe des Newsletters geht es um Sie, die Leser des Newsletter Netzwerk Recherche.

Wir möchten wissen, wie Ihnen unser Newsletter gefällt. Welche Anregungen Sie haben und welche Kritik. Damit wir den Newsletter verbessern können und ihn so gestalten, dass er Ihnen hilft.

Dazu laden wir Sie zu einer Umfrage ein. Die Beantwortung der Fragen dauert nur wenige Minuten. Wir vom Netzwerk Recherche würden uns sehr freuen, wenn Sie sich diese Zeit für uns nehmen.

Zur Umfrage:
https://forms.gle/tatGgeVnJyV8uTFr5

Es grüßen

Frederik Richter,
Albrecht Ude Weiterlesen

Weltweit, digital und erfolgreich – ein Rückblick auf die GIJC 2021

­1667 Teilnehmer:innen aus 144 Ländern, 200 Speaker:innen und über 80 Sessions – die Global Investigative Journalism Conference 2021 war eine der größten Konferenzen in der Geschichte des Global Investigative Journalism Network. Als Online-Format fand sie weltweit vom 1. bis 5. November statt – mit Programmen für die verschiedenen Zeitzonen. Die Konferenz selbst bot Programminhalte in 13 verschiedenen Sprachen an – Sessions konnten simultan in sieben Sprachen übersetzt werden.

Von Talks zur Bedrohung durch Autokraten und Oligarchen, Sicherheit für Journalist:innen in gefährlichen Gebieten, Recherchen zum Klimawandel bis hin zum Schutz indigener Bevölkerung deckte die Konferenz viele Themen ab, die die Welt bewegen. Auch Verbrechen in der Finanzbranche, die Pandora Papers und die starken Recherchen zu Pegasus Project und Spyware weckten großes Interesse bei den Teilnehmer:innen.

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Open Data in Schleswig-Holstein: Gesetzesvorschlag der Landesregierung zu halbherzig

Die Regierungskoalition aus Union, Grünen und FDP in Schleswig-Holstein plant die Verabschiedung eines Open Data-Gesetzes. Allerdings fällt die Vorlage sehr zögerlich aus, wie Netzwerk Recherche in einer ausführlichen Stellungnahme für die schriftliche Landtagsanhörung moniert. Der Journalistenverband hat sich dabei auf seine Kernkompetenz konzentriert, nämlich die Regelung des Zugangs zu Verwaltungsinformationen, bei Ausklammerung der technischen Aspekte zur IT-Infrastruktur. Weiterlesen

Newsletter Netzwerk Recherche, Nr. 202, 28.10.2021

Liebe Kolleg:innen,

nichts ist wichtiger für den Journalismus als seine Unabhängigkeit. Wir als Netzwerk Recherche wollen diese Unabhängigkeit stärken. Wir wollen Kolleg:innen unterstützen, die für ihre konkreten Recherchen kämpfen. Und wir wollen dabei helfen, die Strukturen für Recherche ganz grundsätzlich zu verbessern.

Anfang Oktober haben die Mitglieder des Netzwerk Recherche einen neuen Vorstand gewählt. Ich freue mich sehr, dass ich nicht nur der neue erste Vorsitzende dieses wunderbaren Vereins sein darf, sondern dass ich diese Arbeit auch noch gemeinsam mit einem großartigen Team angehen darf [siehe Punkt 02].

Noch nie war Recherche so wichtig wie heutzutage, noch nie hatte Recherche so viele Möglichkeiten, noch nie war Recherche aber auch so unter Druck. Wir wollen mit dem Netzwerk Recherche weiterhin unsere Kernaufgaben wahrnehmen und dabei unsere Stärken ausspielen. Als Knotenpunkt, der Kolleg:innen vernetzt – nicht nur über unsere Jahreskonferenz. Als Lobbyverein für bessere Recherchebedingungen. Als Förderer von vielversprechenden Stipendiat:innen. Als Mahner und Kritiker, wenn wir die Investigation in Gefahr sehen. Weiterlesen

Der neue Vorstand von Netzwerk Recherche

Von links: Frederik Richter, Annelie Naumann, Cordula Meyer, Daniel Drepper, Christina Elmer, Christian Esser.

Am 1. Oktober hat die Mitgliederversammlung von Netzwerk Recherche einen neuen Vorstand gewählt. Neuer Erster Vorsitzender ist Daniel Drepper, Zweite Vorsitzende ist Christina Elmer. Beide wirkten zuvor bereits als Beisitzer:innen im nr-Vorstand mit. Als neuer Kassenwart wurde Frederik Richter gewählt, der neu im Vorstand ist. Schriftführer bleibt Marc Widmann. Als Beisitzer:innen wurden gewählt: Cordula Meyer (bisher 2. Vorsitzende), Annelie Naumann (bisher kooptiertes Vorstandsmitglied), Hakan Tanriverdi und Christian Esser (beide neu im Vorstand). Frank Brendel wurde von den Mitgliedern als Kassenprüfer im Amt bestätigt, Lars-Marten Nagel als neuer Kassenprüfer gewählt.

Bei seiner ersten Sitzung am 2. Oktober kooptierte der neue Vorstand die folgenden Kolleg:innen: Manfred Redelfs (weiterhin dabei für das Themengebiet Auskunftsrechte/Informationsfreiheit), Julia Stein (bislang 1. Vorsitzende, jetzt zuständig für Internationales), David Hilzendegen (weiterhin zum Thema Datenjournalismus dabei), Vanessa Wormer (Engagement und Innovation; bisher Beisitzerin), Gert Monheim (Förderkuratorium; bisher Beisitzer) und ganz neu im Vorstand: Pascale Müller (Freie und Arbeitsbedingungen) und Elisa Simantke (Gemeinnützigkeit). Kuno Haberbusch soll auf Wunsch des Vorstands weiterhin die nr-Jahreskonferenz federführend betreuen.

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