Auslandsjournalismus in der Krise

Netzwerk Recherche veröffentlicht Dossier zur Lage der Auslandsberichterstattung

Wiesbaden. Die Auslandsberichterstattung in Deutschland weist erhebliche Defizite auf. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Kommunikationswissenschaftlers Lutz Mükke, die in der Publikationsreihe „nr-Dossier“ erscheint. An etlichen Beispielen aus der Medienpraxis werden die Mängel aufgezeigt – an der Steuerung der Kriegsberichterstattung durch PR-Profis, am Umgang von Nachrichtenagenturen mit Ortsmarken oder am „virtuellen Journalismus“ im Hörfunk. In dem Dossier kommen auf rund 25 Seiten zahlreiche Korrespondenten, Reporter sowie Auslandsressortleiter deutscher Leitmedien zu Wort. Weiterlesen

„Transparenz und eine kritische Öffentlichkeit schaffen!“

Die Bundesverfassungsrichterin Christine Hohmann-Dennhardt kritisiert auf der Fachkonferenz „In der Lobby brennt noch Licht“ die Problemfelder des Lobbyismus
BERLIN. Um die Strukturen und Arbeitsweisen von Lobbyisten transparenter zu machen, veranstaltet die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche heute und morgen unter dem Titel „In der Lobby brennt noch Licht“ die bislang größte Fachtagung zum Thema Lobbyismus. Wie Lobbyisten politische und mediale Strukturen nutzen, um ihre Interessen auf die politische Agenda zu setzen und wie eine wirksame Transparenz hergestellt werden könnte, das sind die Leitfragen der Konferenz. Mehr als 250 hochrangige Wissenschaftler, Politiker, Journalisten und Top-Lobbyisten debattieren über das brisante Thema. Weiterlesen

„Macht ohne Mandat“

Bislang grösste Fachkonferenz analysiert am 19. und 20.9.2008 den Einfluß des Lobbyismus auf Politik und Medien

BERLIN. Sie sind überall: Interessensvertreter wenden sich an Abgeordnete, Verwaltungsbeamte und Journalisten. Die – meist finanzstarken – Lobbyisten prägen das Meinungsklima durch strategische PR, offensive Kampagnen und subtiles Sponsoring. Ein wachsendes Heer von hochprofessionellen Lobby-Experten steht einer stetig sinkenden Anzahl von Journalisten gegenüber, denen oft die Ressourcen für intensive Recherche fehlen. Weiterlesen

„Undercover“ – Chancen und Grenzen der verdeckten Recherche

netzwerk-recherche-Fachseminar vom 7. bis 9.11.2008 in Gummersbach
Wiesbaden. Die Rollen-Reportage birgt für den Recherche-Journalismus ein großes, längst nicht ausgeschöpftes Potential. Auf einer Fachkonferenz will Netzwerk Recherche deshalb erfolgreiche Recherche-Projekte präsentieren und die Chancen für mehr verdeckte Recherchen im journalistischen Alltag ausloten. Wie sieht das Handwerk der Undercover-Recherche aus? Welche ethischen Grenzen sind zu beachten? Welche juristischen Fallstricke gibt es? Diese Fragen sollen im Mittelpunkt des Seminars stehen. Weiterlesen

„Verschlossene Auster“ 2008 an das IOC

Negativ-Preis geht in diesem Jahr an das Internationale Olympische Komitee – und stellvertretend an seinen Vizepräsidenten Thomas Bach

Hamburg/Wiesbaden. Die Verschlossene Auster, der Kritik-Preis des Netzwerks Recherche für den „Informationsblockierer des Jahres“, geht 2008 an das Internationale Olympische Komitee (IOC) und stellvertretend an Thomas Bach, den langjährigen Vizepräsidenten des IOC. Das IOC duldet seit vielen Jahren Korruption und Interessenskonflikte bei der Vergabe der Spiele. Es versucht sich zu reformieren, aber tut zu wenig, um Hinweisen und Indizien für solche Vorfälle nachzugehen und sie aufzuklären. Genehme Journalisten werden von einzelnen Verantwortlichen bevorzugt bedient. Weiterlesen

„Politische Effekthascherei und eklatante Recherchedefizite“

Erste empirische Studie zum Berliner Hauptstadtjournalismus
Netzwerk Recherche: „Studie mahnt erheblichen journalistischen Reformbedarf an.“

Wiesbaden/ Berlin – Die politische Kommunikation und die Recherchebedingungen in Berlin haben sich unter dem enormen Berichterstattungstempo, dem Zwang zur Exklusivität und neuen Kommunikationsmitteln wie SMS und Video-Podcasts von Politikern gravierend verändert. Zu diesem Befund kommt die erste empirische Studie über den aktuellen Zustand des Hauptstadtjournalismus, die die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche e. V. heute veröffentlicht. Unter dem Titel „Journalismus in der Berliner Republik – Wer prägt die politische Agenda in der Bundeshauptstadt“ legen die beiden Autoren, der Medienforscher Leif Kramp und der Kommunikationswissenschaftler Dr. Stephan Weichert vom Berliner Institut für Medien und Kommunikationspolitik, zentrale Mängel der Politikberichterstattung offen. Im Fokus der 33 Expertengespräche mit Büroleitern und leitenden Korrespondenten der wichtigsten Medien, politischen Sprechern, Beratern, Lobbyisten stehen vor allem die Wechselwirkungen zwischen medialer und politischer Macht sowie deren Eigendynamik unter den extremen Arbeitsbedingungen der Berliner Republik. Weiterlesen

Quellen finden und öffnen: Werkstatt-Heft erschienen

Netzwerk Recherche präsentiert Werkstatt-Heft zum Quellenmanagement – renommierte Journalisten und Journalistinnen legen auf 140 Seiten ihre Methoden offen und berichten von ihren Erfahrungen in der Praxis

Wiesbaden. Von den Grundlagen im Umgang mit Quellen bis hin zu spektakulären Enthüllungen in der Siemens-Korruptionsaffäre: Die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche hat ein Werkstatt-Heft zum Quellenmanagement vorgelegt. Unter dem Titel „Quellen finden und öffnen“ erklären namhafte Journalisten und Journalistinnen, wie sie sich Informanten und Informationsmaterial annähern, wie sie Akten auswerten und prüfen – und wie sie ihre Kontakte pflegen, um sie auch für künftige Geschichten gewinnen zu können. Die Werkstatt steht als PDF-Dokument auf der Homepage von Netzwerk Recherche zum Download bereit und liegt in gedruckter Form vor. Weiterlesen

Gesetzentwurf IFG Rheinland-Pfalz

Gesetzentwurf der SPD-Landtagsfraktion für ein Informationsfreiheitsgesetz Rheinland-Pfalz greift zu kurz

Gemeinsame Presseerklärung des Bündnis Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz
C/0 Deutsche Gesellschaft für Informationsfreiheit e.V.
Ludwig-Richter-Str. 19 | 16547 Birkenwerder

Zum Gesetzentwurf der SPD-Landtagsfraktion für ein Informationsfreiheitsgesetz Rheinland-Pfalz, der heute im Landtag debattiert wird, erklärt für das Bündnis Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz der Vorsitzende der Gesellschaft für Informationsfreiheit Dr. Sven Berger:

„Grundsätzlich begrüßen wir es sehr, dass auch Rheinland-Pfalz ein Informationsfreiheitsgesetz erhalten soll. Der vorliegende Gesetzentwurf greift jedoch zu kurz. Leider vergibt die Landesregierung damit ihre Chance, ein fortschrittliches und bürgerfreundliches Transparenzgesetz vorzulegen. Stattdessen orientiert sie sich ohne Not an dem unzureichenden Bundesgesetz, dessen Reformbedürftigkeit nach zwei Jahren Praxis längst feststeht.“ Weiterlesen

Studie: Recherchejournalisten sind in Deutschland „exotische Außenseiter“

Untersuchung kritisiert veraltete Redaktionsstrukturen, dünne Personaldecken und zu knappe Budgets – Vergleich der Bedingungen des investigativen Journalismus in deutschen und US-amerikanischen Tageszeitungen

Deutsche Tageszeitungen versagen bei ihrer wichtigsten Aufgabe: Der Kontrolle von lokalen und regionalen Eliten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Journalistenorganisation Netzwerk Recherche, die jetzt im LIT-Verlag veröffentlicht wurde. Ursache für das Versagen sind veraltete Redaktionsstrukturen, schlechtes Personalmanagement, dünne Personaldecken und zu wenig Geld für die Recherche. Als Konsequenz findet ein aufdeckender Journalismus, der seine Kontrollaufgabe wahrnimmt, nur in seltenen Ausnahmefällen statt – zumeist dann, wenn idealistische Redakteure ihre Freizeit für die Recherche opfern. Weiterlesen

Ermittlungsverfahren gegen 17 Journalisten wegen des Vorwurfs des Geheimnisverrats sind eine Farce

Politik und Ministerialbürokratie wollen mit solchen Reaktionen Informanten einschüchtern und Informationskanäle blockieren

Als eine „Farce“ hat die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche (nr) die groß angelegten Ermittlungen gegen 17 Journalisten bezeichnet. „In den Verfahren geht es nicht um die Ermittlung eines Geheimnisverrats, sondern um die Aufdeckung und Einschüchterung von Informanten“, sagte nr-Vorsitzender Thomas Leif. „Manche Politiker und Ministerialbürokraten wollen vermeintliche Geheimnisse durch ihre Geheimherrschaft schützen und schießen deshalb mit Kanonen auf Spatzen.“ Weiterlesen

Neuer nr-Vorstand / Leitlinien Recherche-Journalismus

Die Mitglieder der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche haben auf ihrer Versammlung am Freitagabend (15.06.2007) einen neuen Vorstand gewählt. Der erste Vorsitzende, Dr. Thomas Leif (Chefreporter Fernsehen, SWR Mainz) und der zweite Vorsitzende, Hans Leyendecker (Leitender Redakteur, Süddeutsche Zeitung) werden auch in den nächsten beiden Jahren an der Spitze der Journalistenorganisation stehen. Ebenfalls in den Vorstand wiedergewählt wurde Christoph M. Fröhder (Freier TV-Journalist). Neu in den Vorstand gewählt wurden Julia Salden (Freie Journalistin), Thomas Schnedler (Journalist, Kommunikationswissenschaftler, Uni Hamburg), Brigitte Alfter (Korrespondentin „Information“, Brüssel), Steffen Grimberg (Redakteur, taz) und David Schraven (Freier Journalist).

Auf ihrer Versammlung verabschiedeten die Mitglieder des Netzwerk Recherche „Leitlinien für einen wirksamen Recherche-Journalismus“. Darin fordern die Mitglieder insbesondere, die Verantwortlichen in den Medienunternehmen in die Pflicht zunehmen, die für den Journalismus grundlegende Recherche zu ermöglichen, institutionell abzusichern und auszubauen. Auch in den Köpfen der Journalisten müsse die Recherche wieder stärker verankert werden.

Pressefreiheit läßt sich nicht allein in Zahlen fassen

Neue Studie analysiert Journalismus und die Einschränkung der Pressefreiheit im östlichen Europa

Seit der Ermordung der russischen Journalistin Anna Politkowskaja am 7. Oktober 2006 in Moskau ist das Thema Unterdrückung der Medienfreiheit in Osteuropa öffentlich präsenter. Doch ein präzises Lagebild zur Gefährdung der Medienfreiheit bei unseren östlichen Nachbarn liegt bislang nicht vor. Dieses Analyse-Defizit will nun eine Studie ausgleichen, die systematisch die Medienlandschaften in zehn Ländern des östlichen Europas untersucht. Sie trägt den Titel „Zwischen Propaganda und Kommerz – Medien(un)freiheit in Südost-, Mittelost- und Osteuropa“ und wird von der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche (nr) herausgegeben. Zusammengestellt hat die Analyse ein Autorenteam des Netzwerks für Osteuropa-Berichterstattung n-ost e.V. auf der Grundlage zahlreicher Expertisen. Weiterlesen

Nachrichtenmacher: „Mehr emotionale Bilder“

Neue Studie zu Nachrichtenfaktoren in der journalistischen Praxis

Die Fernsehnachrichten haben sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten weiter stark kommerzialisiert. Fernsehnachrichten entwickeln sich zunehmend zu einer Dienstleistung. Die Bedeutung der Bilder in der Nachrichtenproduktion wird wichtiger und der Trend zur Boulevardisierung der Nachrichtenthemen nimmt weiter zu.

Dies sind Ergebnisse einer neuen Studie der Jenaer Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Georg Ruhrmann und Roland Göbbel, die die Nachrichtenfaktoren bei der journalistischen Aussagenproduktion untersucht haben. Auftraggeber der Studie mit dem Titel „Veränderung der Nachrichtenfaktoren und Auswirkungen auf die journalistische Praxis in Deutschland“ ist die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche. Durchgeführt wurden u.a. zwei Befragungen maßgeblicher deutscher Nachrichtenredakteure. In die Studie wurden zudem einschlägige Erkenntnisse der Nachrichtenfaktoren-Forschung einbezogen. Weiterlesen

„Die Kontrollfunktion des Wirtschaftsjournalismus braucht einen Konjunkturaufschwung“

Netzwerk Recherche veröffentlicht zum Tag der Pressefreiheit Dokumentation zur Lage des Wirtschaftsjournalismus in Deutschland – „Die Informationspflicht von Unternehmen muss verbessert werden.“
Vorsicht vor dem PR-Einfluss von Unternehmen und der dringende Appell zu mehr und intensiverer Recherche – das ist das gemeinsame Credo von Wirtschaftsjournalisten unterschiedlicher Medien, die für die neue Dokumentation der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche „Kritischer Wirtschaftsjournalismus. Analysen und Argumente. Tipps und Tricks“ befragt wurden. Die Dokumentation veröffentlicht das Netzwerk Recherche anlässlich des Tages der Pressefreiheit am 3. Mai. „Pressefreiheit ist kein Selbstzweck, sondern auch Auftrag, dieses Grundrecht aktiv wahrzunehmen.“ Die Dokumentation des Netzwerk Recherche zeigt: Die „Kontrollfunktion des Wirtschaftsjournalismus braucht einen Konjunkturaufschwung,“ so der Vorsitzende des Netzwerk Recherche, Dr. Thomas Leif, anlässlich der Vorstellung der Dokumentation. Weiterlesen

Netzwerk Recherche begrüßt Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts im Fall Cicero

Bundesverfassungsgericht fällt „wichtiges Urteil zur Sicherung der Pressefreiheit“

Die Journalistenvereinigung „Netzwerk Recherche“ (NR) begrüßt die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts im Fall „Cicero“. Der erste Senat des obersten deutschen Gerichts habe ein „wichtiges Urteil zur Sicherung der Pressefreiheit verkündet“, erklärte der Vorsitzende des Netzwerk Recherche, Dr. Thomas Leif. Das Urteil stehe in der Tradition anderer Entscheidungen des höchsten deutschen Gerichts. So habe das Bundesverfassungsgericht vor gut vierzig Jahren in seinem Spiegel-Urteil der Staatsgewalt bereits die Grenzen aufgezeigt. Klar sei, dass im Zweifel der Medienfreiheit Vorrang vor dem Interesse der Strafverfolgungsbehörden gegeben werden müsse. Weiterlesen

“Macher eines Minderheitenphänomens”

Bedingungen für Recherche und investigativen Journalismus haben sich weiter verschlechtert – Studie untersuchte erstmals Arbeitsweise, Arbeitsbedingungen und Selbstverständnis investigativer Journalisten in Deutschland

Die Bedingungen für Recherche und investigativen Journalismus haben sich in Deutschland in den vergangenen Jahren weiter verschlechtert. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die am 05.12.2006 in Berlin veröffentlicht wurde. Die Untersuchung zeigt, wie sich die finanziellen Einschnitte der vergangenen Jahre negativ auf die investigative Arbeit auswirken. Gleichzeitig verdeutlicht sie auch, wie unter schlechter werdenden Bedingungen investigative Journalisten in Deutschland erfolgreich arbeiten können. Weiterlesen

Der Deutsche Presserat ist eine wichtige Institution, nutzt aber sein Chancenpotential nicht

Trennung von PR und Journalismus muss im Kodex normiert werden

Der Deutsche Presserat ist nach Einschätzung der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche eine sehr wichtige Einrichtung; die Festlegung auf das Prinzip der konsensorientierten Selbstkontrolle führt aber dazu, dass wichtige Konflikte in Zeitungen und Zeitschriften ausgeklammert werden. Weiterlesen

Spiegel Online ist die neue Stimme im Kanon der deutschen Leitmedien

Neue Studie zum journalistischen Profil von Spiegel Online erscheint in der Buchreihe des Netzwerk Recherche

Spiegel Online ist die neue Stimme im Kanon der deutschen Leitmedien. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die in der Buchreihe des Netzwerks Recherche erscheint. Sie zeigt, dass fast 96 Prozent der deutschen Nachrichtenredakteure Spiegel Online lesen. Sie schätzen Spiegel Online vor allem wegen seiner Schnelligkeit, Aktualität und Tiefe der Hintergrundinformationen. Außerdem genießt Spiegel Online großes Prestige unter Journalisten. Dem Medium wird zugetraut, ein bundespolitisches Thema zu setzen. Weiterlesen

Studie dokumentiert wachsenden PR-Einfluss im Journalismus

Die Grenzen zwischen dem unabhängigen Journalismus und der interessengeleiteten Auftragskommunikation, der Public Relations (PR), verschwimmen mehr und mehr in der täglichen redaktionellen Praxis, in der Ausbildung des journalistischen Nachwuchses und in der Definition des Berufsbildes der Journalisten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche. „Die PR-Industrie kolonialisiert den Journalismus zunehmend. Sie agiert immer geschickter und drängt mit ihren Botschaften in den redaktionellen Teil, um von der Glaubwürdigkeit der journalistischen Produkte zu profitieren“, sagte der Vorsitzende des Netzwerks Recherche, Dr. Thomas Leif, bei der Vorlage der Dokumentation am Donnerstag in Hamburg. Weiterlesen

„Recherche-Förderung als Erfolgsfaktor für Medienunternehmen“

Netzwerk Recherche fordert mehr Recherche-Ausbildung in Deutschland und startet eine Aus- und Weiterbildungsinitiative

Das Netzwerk Recherche will mit einer Aus- und Weiterbildungsinitiative die Recherche-Ausbildung in Deutschland stärken, die nach Ansicht des Netzwerks immer noch große Defizite aufweist. Nach wie vor gibt es einen gravierenden Mangel an Kursen, in denen systematisch Wissen über Recherche-Quellen vermittelt, ethische Konfliktfälle diskutiert und größere Recherche-Projekte unter Anleitung erfahrener Journalisten umgesetzt werden. Intensiv-Seminare, die, wie es beispielsweise in den USA üblich ist, jenseits der Recherche-Basiskurse „Investigative Reporting“ trainieren, kann man in Deutschland an einer Hand abzählen. Weiterlesen

Weblogs können den Journalismus bereichern, aber niemals ersetzen

Netzwerk Recherche veröffentlicht Studie zu Blogs und Journalismus

Weblogs können den Journalismus anspornen und bereichern, aber niemals ersetzen. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Studie, die in der Schriftenreihe des Netzwerkes Recherche erscheint. Sie zeigt, dass es für Journalisten zahlreiche Gründe gibt, Blogger als Konkurrenten, Kritiker oder sogar als die Kopfjäger des Internet einzuschätzen. Außerdem kosten Blogger lieber die Freiheiten des Internet aus, als sich mit den Qualitätsansprüchen des Journalismus aufzuhalten. Auf der anderen Seite stellt der Autor Matthias Armborst unter Beweis, dass es ein Fehler ist, wenn Medien-Profis die so genannten „Netz-Tagebücher“ reflexartig ablehnen oder sogar als „Klowände des Internet“ diffamieren. Weiterlesen

Jahreskonferenz von Netzwerk Recherche (nr) am 19. und 20. Mai 2006 im NDR in Hamburg

Treffen von mehr als 600 Journalisten gilt als Seismograph der Medien-Szene

Unter dem Motto „Mehr Qualität durch Recherche – Von der Kür zur Pflicht“ veranstaltet die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche (nr) am 19. und 20. Mai 2006 ihre große Medienkonferenz, die ehrenamtlich von Journalisten für Journalisten organisiert wird und bewusst die kontroversen Medienthemen aufgreift. Weiterlesen

Justiz in Deutschland offenbar mit der Verfolgung von Korruptionsstraftaten überfordert

nr-Dokumentation zum Thema „Dunkelfeld Korruption – Herausforderungen für den Recherche-Journalismus“ belegt die Defizite bei der Bekämpfung der Korruption in Deutschland

Wiesbaden – Die juristische Bekämpfung und publizistische Untersuchung der Korruption in Deutschland weist erhebliche Defizite auf. Dies ist die Bilanz der Analysen von renommierten Juristen, Korruptions-Experten und Journalisten, die Korruptionsfälle offengelegt haben. Die Ergebnisse und Belege für diese Lageeinschätzung veröffentlicht die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche (nr) heute in einer 162-seitigen Dokumentation mit dem Titel „Dunkelfeld Korruption – Herausforderungen für den Recherche-Journalismus“. „Justiz, Politik und Medien sollten den Wachstumsmarkt Korruption stärker unter die Lupe nehmen und wie vom Bundesgerichtshof empfohlen, konsequenter verfolgen“, sagte der Vorsitzende der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche, Dr. Thomas Leif, bei der Vorlage der Dokumentation. Weiterlesen

Netzwerk Recherche stellt neuen Medienkodex als journalistisches Leitbild vor

10 Leitlinien sollen Orientierung für die journalistische Praxis geben

Die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche hat heute einen 10 Punkte umfassenden „Medienkodex“ vorgelegt, der Journalisten aller Medien Orientierung in der beruflichen Praxis geben soll. Nach Einschätzung von Netzwerk Recherche gefährden neue Technologien und zunehmender ökonomischer Druck den seriösen Journalismus. Um seine Qualität und Unabhängigkeit zu sichern, setzt sich das Netzwerk für das neue Leitbild ein, das anspruchsvolle Qualitäts-Standards und Selbstverpflichtungen der Journalisten fordert. Weiterlesen

Informationsfreiheitsgesetz: Bürger dürfen nicht mit Gebührenkeule auf Distanz gehalten werden

Die Journalistenorganisation Netzwerk Recherche kritisiert die heute veröffentliche Gebührenverordnung zum Informationsfreiheitsgesetz. Der zulässige Kostenrahmen lädt nach Auffassung des Verbandes dazu ein, dass kooperationsunwillige Behörden die Bürger von der Wahrnehmung ihrer neuen Rechte abschrecken: „Ein Bürgerrecht darf nicht zur Sanierung der öffentlichen Kassen missbraucht werden“, forderte Dr. Manfred Redelfs, der Informationsfreiheitsexperte des Netzwerk Recherche. „Wir werden daher sehr genau beobachten, wie die Behörden das neue Gesetz anwenden, ob zum Beispiel die Gebührenobergrenze von 500 Euro wirklich nur in Ausnahmefällen ausgeschöpft wird.“ Weiterlesen

„Zukunft des Journalismus – Neue Wege für alte Werte“

Fachkonferenz des Netzwerk Recherche am 21. Januar zu aktuellen, kontroversen Medienthemen

Debatte um Krise des Sportjournalismus und zum Verhältnis PR und Journalismus – Entwurf für neuen Medienkodex geplant

Der geplante Austritt einer Reihe von renommierten Sportjournalisten aus dem Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) und die Gründung des „Sportnetzwerks“ beschäftigt das diesjährige, offene Mitgliedertreffen des Netzwerks Recherche, zu dem die Journalistenvereinigung am 21. Januar 2006 auch interessierte Journalistinnen und Journalisten aus ganz Deutschland einlädt. Jens Weinreich, Sportchef der Berliner Zeitung und Mitinitiator des „Sportnetzwerks“, wird auf der Veranstaltung die Gründe für den Austritt darlegen. Anschließend diskutiert er zusammen mit Evi Simeoni (FAZ), Herbert Fischer-Solms (Deutschlandfunk) und Michael Gernandt (ehem. SZ) über die Qualität des Sportjournalismus und neue Netzwerke vor dem Hintergrund des Starts in ein ereignisreiches Sportjahr 2006. Der Sportjournalismus steht am Scheideweg zwischen Nähe oder Distanz, Quote oder Recherche, Präsentation oder Berichterstattung, Stimmungsmache oder Analyse. Das „Sportnetzwerk“ will alternativ zum VDS qualitative anspruchsvolle Projekte ins Leben rufen. Eine Webseite ist bereits erreichbar (www.sportnetzwerk.org). Geplant sind Workshops zu wichtigen sportjournalistischen Fragen und eine Anti-Doping- Konferenz im Herbst 2006. Der Vorsitzende des Netzwerk Recherche, Dr. Thomas Leif, begrüßte die längst überfällige Initiative der Sportjournalisten zur Neuorganisation. „Der seriöse und hintergründige Sportjournalismus droht in Deutschland im Sog einer ungebremsten Kommerzialisierung und unter dem Diktat der Unterhaltung zu einer aussterbenden Disziplin zu werden. Das Signal zur Rückbesinnung auf journalistische Tugenden ist längst überfällig,“ sagte Leif zur aktuellen Debatte.

Neben der Debatte um den Sportjournalismus wird das offene Mitgliedertreffen, das unter dem Titel „Zukunft des Journalismus – Neue Wege für alte Werte“ steht, Fragen der journalistischen Ethik thematisieren. So wird das Netzwerk Recherche einen ersten Entwurf für einen neuen Medienkodex als Alternative zum Pressekodex vorstellen und diskutieren. Vor dem Hintergrund eines im Sommer 2005 vom Netzwerk Recherche vorgelegten Diskussionspapiers diskutieren zudem nach einem Impulsreferat von Prof. Michael Haller (Universität Leipzig) der Präsident des Bundesverbandes der Pressesprecher, Lars Großkurth, Ulrich Nies (Vors. DPRG), Michael Behrent (Script-PR Agentur), Hans Leyendecker (NR) und Tom Schimmeck (Autor) zum Thema „Teufel und Weihwasser? Zum Verhältnis von Journalismus und PR“.

Das Mitgliedertreffen des Netzwerk Recherche steht bewusst auch interessierten Journalistinnen und Journalisten offen, die nicht NR-Mitglied sind.

Pressefreiheit ist nicht die Freiheit von Finanzjongleuren, mit Zeitungen zu zocken.

Aufruf

Der Investor David Montgomery hat in Großbritannien keinen Ruf mehr zu verlieren. Ein von ihm angeführtes Konsortium will den profitablen Berliner Verlag kaufen. Aus der Sicht von Finanzabenteurern ein normales Geschäft, aber deren Raffgier kann den publizistischen Ruin bedeuten. Berliner Zeitung und Berliner Kurier sind keine der üblichen Renditeobjekte. Der respektable Holtzbrinck-Verlag, der Montgomery trotz des Angebots eines ernsthaften deutschen Verlegers den Zuschlag geben will, sollte sich daran erinnern und sein publizistisches Ansehen bewahren. Weiterlesen

nr warnt vor Einstieg Montgomerys bei der Berliner Zeitung

Innere Pressefreiheit gefährdet/Anschlag auf die Zeitungskultur

Die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche warnt vor dem Einstieg des britischen Kahlschlag-Sanierers David Montgomery bei der Berliner Zeitung. Die Übernahme eines Verlages durch renditewütige europäische Finanzjongleure gefährdet nach Beobachtung des Netzwerks die innere Pressefreiheit in Deutschland und stellt einen Anschlag auf die Zeitungskultur dar. Der hierzulande weitgehend unbekannte Montgomery, der an der Spitze des britischen Beteiligungsunternehmens Mecom stehe, sei in seiner Heimat als rücksichtsloser Zeitungsmanager aufgefallen, für den Rendite wichtiger sei als die Einhaltung journalistischer Standards.

Da Montgomery von Beobachtern in Großbritannien wegen seiner rüden Methoden sogar mit dem Medientycoon Rupert Murdoch verglichen werde, nimmt das Netzwerk Recherche erstmals in seiner Geschichte kritisch zu Verkaufsplänen eines deutschen Verlages Stellung. „Wenn die Heuschrecken drohen,“ sagte der Vorsitzende des Netzwerks Recherche, Dr. Thomas Leif, „müssen sich Journalisten, die mehr Qualität verlangen, gegen die Plage wehren.“

Völlig unverständlich sei, so das Netzwerk Recherche, dass der renommierte Holtzbrinck-Verlag, der wegen seiner Blätter hohes internationales Ansehen genieße, eine seiner besten Zeitungen an eine Beteiligungsgesellschaft verkaufen wolle. Bislang sei es, so das Netzwerk, eine Art Ehrenkodex unter deutschen Verlegern gewesen, internationalen Private-Equity-Firmen keinen Zugang auf dem Pressemarkt zu ermöglichen. Beispiele in Europa zeigten, dass solche Finanzgesellschaften Zeitungen wie Schraubenfabriken behandelten, die man nach Profitgesichtspunkten zerlegen und deren Tafelsilber man versilbern kann. Wer, wie Montgomery, kurzfristigen Profit anstrebe, habe keinen Respekt vor Qualitätsjournalismus, für den sich das Netzwerk Recherche einsetze.

Vor diesem Hintergrund appelliert das Netzwerk Recherche an die Manager des Holtzbrinck-Verlages, ihre Verhandlungen mit Montgomery und den mit ihm verbündeten Gesellschaften abzubrechen und andere Käufer zu suchen, die an der langfristigen Sicherung einer kerngesunden Qualitätszeitung wie der Berliner Zeitung interessiert seien. „Im Gegensatz zu Montgomery hat Holtzbrinck noch einen Ruf zu verlieren“, so Thomas Leif.

Informantenschutz ist das Herzstück für einen seriösen Journalismus

Informantenschutz wird durch Razzien und Ausspähen von Telefonverbindungsdaten immer mehr untergraben Anhörung Schilys vor dem Innenausschuss als klärendes Signal für die Notwendigkeit einer uneingeschränkten Pressefreiheit

Die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche begrüßt die heutige Anhörung von Bundesinnenminister Otto Schily vor dem Innenausschuss des Bundestages im Fall Cicero. „Die Anhörung des Bundesinnenministers ist ein wichtiges Signal, dass Pressefreiheit in unserem Land nicht zur persönlichen Verfügungsmasse von Politikern und Beamten werden darf“, sagte der Vorsitzende des Netzwerk Recherche, Dr. Thomas Leif, anlässlich der Sitzung des Innenausschusses. „Razzien wie im Fall Cicero untergraben den Informantenschutz und gefährden damit die Pressefreiheit in ihrem Kern,“ so Leif. Weiterlesen

Journalisten beschäftigen sich mit aktuellen Trends der Korruption

Fachtagung vom 28. bis 30. Oktober in Wiesbaden
Wiesbaden – In einer Fachtagung des Netzwerks Recherche (NR) werden sich von Freitag bis Sonntag, 28. bis 30. Oktober 2005, Experten und Journalisten mit aktuellen Trends der Korruption beschäftigen. So wird das Bundeskriminalamt seinen aktuellen «Lagebericht Korruption» aus 2004 präsentieren und die Strafrechtlerin Britta Bannenberg eine aktuelle wissenschaftliche Analyse liefern. Themenkomplexe der mehrtägigen Tagung in der ZfP sind etwa der Schleichwerbe-Skandal, die jüngsten Entwicklungen des Abrechnungsbetrugs im Gesundheitswesen sowie die Nähe von Politik und Industrie als Grundlage für korruptes Verhalten. Weiterlesen

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