Samstag war insgesamt spannender als der Freitag (leider mit vielen parallel laufenden Veranstaltungen, die ich gern besucht hätte). Ich war diesmal aus persönliche Gründen mehr mit Netzwerken und Arbeitsgruppe beschäftigt als sonst.
Diesen Fragebogen finde ich ausbaufähig. Bei "Veranstaltungen/Schwerpunkte" fehlt mir ein "nicht besucht" bzw. eine Fragestellung. Geht es darum, ob ich die Themen wichtig finde? Oder ob die Umsetzung geklappt hat?
Ich wollte nachträglich Bommel entfernen, weil ich aus Themenblöcke nichts besucht habe und dementsprechend nichts darüber sagen sollte - geht aber auch nicht in der Maske.
Wahlbetrug in Stendal: Informative und amüsante Darbietung, ausreichend Zeit für Fragen, gute Moderation.
Mit Stipendium zur Geschichte: Inspirierend und spannend, besonders, was Finanzierung und Zeitplan angeht. Und weil man dazu direkt fragen konnte.
- "Pressefreiheit unter Druck", weil die Veranstaltung spannende Einblicke in wenig beachtete Länder geboten hat.
Und alle Jahre wieder: Mehrweg-Geschirr!
Es ist zum Kotzen, dass wir mit Pappe und Plastik herumrennen (und gleichzeitig über Umwelt-Recherchestipendien reden).
Das Pad ist sehr praktisch. Vielleicht könnte man die Referenten im Vorfeld darauf hinweisen, dass sie Links zu Dokumenten und Inhalten dort reinstellen
und dass wir alle dort reinschreiben können 😉
Der Raum R2 ist wegen der vielen Steckdosen ideal für Workshops. Die Größe finde ich genau richtig, weil es sonst keinen Freiraum gibt, individuell auf die Leute einzugehen. Ich fand gut, dass an der Tür eine Teilnehmer-Liste abgehakt wurden und dass wir frühzeitig Bescheid wussten: Wer zuerst kommt, kann evtl. noch rein.
> Gut, dass neben wichtigen Handwerksthemen (Medienrecht) auch Gattungen mehr Gewicht bekommen (wie Lokaljournmalismus).
> Ein Problem ist die für eine Fachtagung (=informierte Teilnehmer) oft zu oberflächliche, manchmal auch hilflose Moderation. Insb. TV-Journalisten neigen dazu, Podiumsdiskussionen wie einen TV-Talk zu moderien: wirke sympathisch, baue knackige Formulierungen und vermeide Tiefenschärfe (gilt insb. für einige K1-Veranstaltungen).
> Z.T. sehr gute Workshops mit Sachverstand und praktisch nutzwertigen Inhalten (R2 und R4). Toll auch viele der "Recherche-Gespräche" (S1). Anmerkung: Auch in handwerklicher Hinsicht könnte manches Problem noch genauer und aufklärender gezeigt werden (gilt für den ganzen Komplex "Fake news" und "fact checking"- siehe folgenden Stichpunkt).
> Insg. gab es zu wenig Reflexionsthemen und -wissen auch zum Megatrend "Reputationsschwund des Journalismus" (Hintergründe, Analysen etc. über journalistisches Handeln und über die Wahrnehmung des Journalismus in der Gesellschaft). Die K3-Themen (am Freitag) gingen in diese Richtung, doch fehlte mir die analytische, auch wissenschaftsgestützte Außensicht auf den Jouralismus. Es waren Einzelfallschilderungen aus der Akteurs- oder Betroffenenperspektive. Das Megathema "journalist. Fehlleistungen" blieb insofern "verschenkt". In die richtige Richtung (aber zu knapp und oberflächlich) zielte am Freitag "Solidarität ja - aber wie?"
> Auch wäre bei aktuellen Problemthemen mehr Präzision (wie: Definition des Gegenstands) dienlich, um zu vermeiden, dass die Sprecher zwar dasselbe Wort gebrauchen, aber dauernd aneinander vorbeireden und Wischiwaschi entsteht (in der R1-Serie am Freitag - am Samstag gab es gut gewählte Fachthemen).
> Aus m. S. sollte man bei der Referentenauswahl noch stärker auf den Themenfokus der Veranstaltungen achten, um mehr herauszuholen (z.B. die an sich muntere Veranstaltung "Fakten statt Floskeln": Hier geht es um Spezifika des Rundfunkinterviews und nicht auch noch um Print mit der spez. Autorisierungsthematik. Diese gehörte in einen eigenen Workshop).
> Referenten generell: Natürlich ist es schwer (und insofern eine tolle Leistung der Veranstalter), so viele gute Leute aufzubieten, die sich freiwillig/unentgeltlich aufs Podium setzen. Und man darf ja auch experimentieren. Trotzdem wäre es vielleicht gut, wenn die Bühnenakteure vorab noch genauer gebrieft würden und weniger "Mehrfachverwertungen" stattfänden: manche eierlegende Wollmilchsau legt auch faule Eier, hat nur mickrige Wolle und keinen Speck.
Thematisch fände ich spannend etwas zur "Psychohygiene" im Journalismus zu erfahren. Das betrifft doch nicht nur Kriegsreporter. Viele Themen können belastend sein, vor allem wenn man doch teilweise Monate da drin hängt. Aber irgendwie wird da nicht drüber geredet, oder?