Datum: Montag, 08.April 2013, 20 Uhr
Gastredner: Lutz Mükke
Thema: Die Tricks der Spendenindustrie

Gerade ging ein Aufschrei durch die deutsche Entwicklungshilfe. „Menschen für Menschen“, die Hilfsorganisation von Karl-Heinz Böhm, soll Gelder verschwendet und sich mit dem verbrecherischen Regime in Äthiopien eingelassen haben. Dabei galt die Organisation als eine der saubersten und transparentesten in Deutschland. Lutz Mükke hat monatelang in Äthiopien recherchiert und die miesen Tricks der Hilfsorganisationen demaskiert. Seine Recherchen belegten, dass mit vermeintlichen Hungerkatastrophen Gelder akquiriert werden, die überhaupt nicht existierten. Ein perfides Spiel mit dem Mitleid. Sein ZEIT-Dossier „Der falsche Hunger“ sorgte für einige Aufregung. Beim Stammtisch zeichnet Mükke seine Recherchen nach, wie er auf die Idee zu seiner Recherche kam und wie schwierig die Arbeit in Äthiopien war. Denn für das Regime bedeuten die Hilfsgelder aus Europa, den USA oder China einen permanenten Millionenregen, den die Machthaber bereits fest in ihre Staatsbudgets eingeplant haben.

Für seine Arbeiten über die Hilfsindustrie in Äthiopien und verdeckten Lobbyismus in Brüssel erhielt er den Lorenzo Natali Prize für Menschenrechte und Demokratie sowie den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus.