Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

vergangene Woche kündigte der Verlag Gruner + Jahr an, die Politik- und Wirtschaftsredaktionen von Stern, Capital und Business Punk in Berlin zusammenzulegen. Die Redakteurinnen und Redakteure in Hamburg, die bislang in diesen Bereichen arbeiten, sollten andere Aufgaben übernehmen. Die Chefredaktion wird damit zitiert, man wolle die journalistische Kraft zweier befreundeter journalistischer Marken ballen. Es ist die neueste Spar-Nachricht nach einem Jahr voller solcher Ankündigungen. Und ihrer schnellen Umsetzung in großen und kleineren Verlagen und Sendern. Der Medienökonom Frank Lobigs von der TU Dortmund sagte im Deutschlandfunk sogar, er rechne damit, dass künftig auch „konzernübergreifend“ Zentralredaktionen gebildet werden würden. In denen unter dem Strich dann weniger Journalisten arbeiten werden.

Selbstverständlich funktioniert Journalismus nur, wenn er nachhaltig finanziert werden kann, das ist klar. Weltweit suchen Redaktionen und Verlage, aber auch Stiftungen und Gründer nach Wegen, um Qualitätsjournalismus zu finanzieren. Dass Abo-Modelle im Netz zunehmend besser funktionieren, ist ein Hoffnungsschimmer und zeugt auch von einem Umdenken der Leserinnen und Leser, denen offenbar bewusst wird, dass guter Journalismus nicht umsonst ist. Aber wird das reichen, um Qualitätsjournalismus auf eine hinreichend solide monetäre Basis zu stellen? Wieviele Kollegen werden überhaupt noch rechercheintensiv arbeiten können?

Seit knapp einem Jahr leben wir jetzt mit dem Coronavirus. Die durch die Pandemie ausgelöste Krise hat einen Widerspruch unserer Branche weiter zugespitzt. Die schon vorher angespannte finanzielle Lage der Medienhäuser hat sich durch das Wegbrechen von Anzeigenerlösen verschärft. Gleichzeitig wird noch deutlicher, wie wichtig vielfältiger, recherchierender Journalismus ist. Verlage wie Sender registrieren einerseits das gewaltige Interesse an einer seriösen, faktenbasierten und kritischen Corona-Berichterstattung. Es ist aber auch deutlich sichtbar, wie viele Bürger sich von einem evidenzbasierten Diskurs abgewendet haben, seien es Querdenker oder Anhänger des QAnon-Kultes. Und dass es eine nicht so kleine Gruppe gibt, die mit manchen Ansichten von Querdenkern liebäugelt, aber für Argumente noch erreichbar ist.

Wohin es führt, wenn sich eine Gesellschaft nicht mehr auf die grundlegendsten Fakten einigen kann, hat zuletzt der entsetzliche Sturm auf das US-Capitol gezeigt. Man kann davon ausgehen, dass etliche der Beteiligten ernsthaft davon überzeugt waren, Trump habe die Wahl gewonnen. Und das wiederum hängt auch damit zusammen, dass ein nicht kleiner Teil der US-Bevölkerung den in den Sozialen Netzwerken verbreiteten Lügen lieber glauben möchte als den Ergebnissen der Arbeit von Journalisten. Je weiter eine derartige Zersplitterung der Öffentlichkeit voranschreitet, umso stärker gefährdet sie auch die Demokratie.

Qualitätsjournalismus steht also unter einem enormen finanziellen Druck, während die Erkenntnis, dass er für eine funktionierende plurale Gesellschaft zentral ist, immer deutlicher wird.

Daraus folgt, dass wir Journalistinnen und Journalisten über unsere gut recherchierten, kritischen Beiträge und Artikel hinaus an zwei weiteren Aufgaben mittun sollten. Wir sollten uns engagieren, wenn es darum geht, das Vertrauen von Lesern zu gewinnen, auch über unser treues Publikum hinaus. Wir müssen die Verbindung und den Dialog mit Lesern und Zuschauern vertiefen und neue Möglichkeiten dazu schaffen.
Außerdem sollten wir selbst über unsere Arbeit aufklären, damit etwa Jugendliche besser verstehen, mit welchen Methoden Journalisten arbeiten und wie sich unsere Arbeit von Falschnachrichten und Manipulationen unterscheiden lässt. Und wir sollten aktiv werden, wenn es darum geht, neue Formate für den Journalismus zu entwickeln, neue Wege, um Interessierte zu erreichen und auch über neue Formen nachdenken, wie Journalismus sich finanzieren lässt.

Für einen oder eine allein wären das ganz schön dicke Bretter. Unsere Initiativen dazu beim netzwerk, etwa „Journalismus macht Schule“ oder zum gemeinnützigen Journalismus laufen weiter, am besten mit Eurer Hilfe. Wir warten sehnsüchtig darauf, mit Euch allen über solche Fragen auf der nächsten Präsenzkonferenz zu diskutieren. Bis dahin sehen wir uns eben auf Zoom! Dass auch Stammtische per Schalte ganz gut funktionieren, konnten wir vergangene Woche bei der ersten Veranstaltung dieser Art mit Klaus Ott und Holger Stark sehen. Deshalb machen wir gleich weiter, am 17. Februar um 20.15 Uhr wollen wir mit Euch über Recherche-Teams im Lokaljournalismus sprechen.

Es grüßen aus dem Shutdown und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen

Cordula Meyer,
Albrecht Ude

[Eigenanzeige]

 

## Inhaltsverzeichnis.

01: Editorial

Abschnitt Eins: In Eigener Sache
02: „nr-insights“ zum Thema Rechercheteams im Lokaljournalismus
03: Forum Gemeinnütziger Journalismus gründet Verein
04: Recherche-Stipendium zur Situation forensischer Kliniken in Deutschland

Abschnitt Zwei: Veranstaltungen
05: Kölner Mediengespräch – Streitkultur im Zeitalter des Populismus
06: DFN-Workshop „Sicherheit in vernetzen Systemen“
07: Kontoauszüge müssen Privatsache bleiben – „CheckNow“-Projekt der Schufa stoppen

Abschnitt Drei: Nachrichten
08: Korruptionswahrnehmungsindex 2020
09: ver.di gegen Prinz von Preußen: Rechtsstreit geht in die nächste Instanz
10: Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte lässt Beschwerde gegen BND zu
11: „Ein strahlendes Land“ als Stream

Abschnitt Vier: Seminare, Stipendien, Preise
12: Theodor-Wolff-Preis 2021
13: DGE-Journalistenpreis
14: Recherchepreis Osteuropa
15: Seminare mit Recherchebezug

Abschnitt Fünf: Pressespiegel
16: Empfehlung [d. Red.]
17: Journalismus
18: Informationsfreiheit
19: „Fake News“
20: Überwachung

[Ende Inhaltsverzeichnis].

## Abschnitt Eins: In Eigener Sache.

# 02: „nr-insights“ zum Thema Rechercheteams im Lokaljournalismus .

Am 17. Februar 2021, ab 20.15 Uhr beschäftigen wir uns mit neuen Impulsen im Lokaljournalismus: Warum investiert die baden-württembergische Heidenheimer Zeitung ab Ende 2020 in ein sechsköpfiges Rechercheteam? Wie funktioniert das Recherche-/Autorenteam mit dem Schwerpunkt investigative Recherche im lokalen und regionalen Bereich bei der Aachener Zeitung und den Aachener Nachrichten? Welche Aufgaben und Erwartungen wurden an die investigativen Lokalrechercheteams herangetragen? Welche Erfolge bereits erzielt? Und wo sind die Grenzen von investigativer Recherche im Lokalen?

Antworten darauf geben uns Silja Kummer, Chefreporterin der Redaktion Heidenheim, Ulrich Wolf von der Sächsischen Zeitung sowie Stephan Mohne und Oliver Schmetz von der Aachener Zeitung.

Die Zugangsdaten zur Online-Veranstaltung werden den Mitgliedern von Netzwerk Recherche Anfang Februar per Mail zugeschickt. Für Fragen, die wir in Vorbereitung zu diesem Online-Stammtisch berücksichtigen und während der Veranstaltung klären sollten, erreicht ihr uns per Mail an
insights@netzwerkrecherche.de

Alle Informationen zum Online-Stammtisch „nr-insights“ unter
http://nrch.de/insights

# 03: Forum Gemeinnütziger Journalismus gründet Verein .

Das Forum Gemeinnütziger Journalismus hat sich als Verein gegründet. Zu Vorsitzenden wurden David Schraven (Correctiv), Tabea Grzeszyk (Hostwriter) und Oliver Moldenhauer (Investigate Europe) gewählt.

Netzwerk Recherche unterstützt die Arbeit des neuen Vereins über die Mitwirkung im Beirat. Wir setzen uns gemeinsam für bessere Rahmenbedingungen für den gemeinnützigen Journalismus in Deutschland ein.

http://forum-gemeinnuetziger-journalismus.de/blog/forum-gruendet-verein/

# 04: Recherche-Stipendium zur Situation forensischer Kliniken in Deutschland .

Am 18.01.2021 veröffentlichten Carolin Haentjes und Antonia Märzhäuser weitere Ergebnisse ihrer zweijährigen Recherche über forensische Kliniken in Deutschland. In Deutschland gibt es aktuell 78 Maßregelvollzugskliniken, in denen mehr als 13.000 Menschen untergebracht sind. Genaue Zahlen gibt es nicht, eine offizielle Bundesstatistik wird nicht geführt. In ihren Bericht legen sie anhand von eigenen Recherchen dar, wie es um die Zustände in den Kliniken steht: In neun Bundesländern sind die Kliniken überfüllt, in zwei weiteren ist die Kapazitätsgrenze erreicht. Neben der Überbelegung ist die personelle Unterbesetzung alarmierend, die laut Quellen dazu führt, dass es immer häufiger zu Isolierungen und Fixierungen kommt. Der ausführliche Bericht ist bei BuzzFeed.de unter dem Titel „Forensische Kliniken. Am Rande des Zusammenbruchs“ erschienen, eine kürzere Version bei Merkur.de: „Teils katastrophale Zustände in forensischen Kliniken“.

Bereits im August 2020 erschien ein 44-minütiges Radio-Feature im Deutschlandfunk aus den Rechercheergebnissen: „Was mit psychisch Kranken im Maßregelvollzug passiert“.

Forensische Kliniken: Am Rande des Zusammenbruchs
Abgeschottet, vergessen, ignoriert: psychisch kranke und suchtkranke Menschen, die straffällig geworden sind, werden in forensischen Kliniken untergebracht. In neun Bundesländern sind die Kliniken überfüllt. Patient:innen leiden, Pflegekräfte werden angegriffen.
Von Carolin Haentjes und Antonia Märzhäuser / Mitarbeit: Juliane Löffler. – Buzzfeed, 18.01.2021
https://www.buzzfeed.de/recherchen/forensik-massregelvollzug-zustand-personal-gewalt-90172552.html

Recherche deckt auf : Teils katastrophale Zustände in forensischen Kliniken
In Kliniken für psychisch kranke Menschen gibt es zu wenig Platz, zu wenige Pflegekräfte und viel Gewalt. Das zeigen Recherchen von BuzzFeed News.
Von Carolin Haentjes und Antonia Märzhäuser. – Merkur, Aktualisiert: 18.01.2021
https://www.merkur.de/welt/katastrophale-zustaende-in-forensischen-kliniken-recherche-massregelvollzug-zr-90172658.html

Was mit psychisch Kranken im Maßregelvollzug passiert – In der Dunkelkammer des Strafrechts
Von Carolin Haentjes und Antonia Märzhäuser. – Deutschlandfunk Kultur, Das Feature, 25.08.2020
https://www.deutschlandfunkkultur.de/was-mit-psychisch-kranken-im-massregelvollzug-passiert-in.3720.de.html?dram%3Aarticle_id=480002&fbclid=IwAR2svsFBUQtT0Nxypuk9ehIcsTU7Gf1y7XpxCZcjw5RRnCxK64cc-nleZUc
(Audio, 44 min )

[Ende der Mitteilungen in eigener Sache].

## Abschnitt Zwei: Veranstaltungen.

# 05: Kölner Mediengespräch – Streitkultur im Zeitalter des Populismus .

Heute – Mi., 27.01.2021, online (Streaming über Zoom).

Die öffentliche Kommunikation steckt in einer tiefen Krise. Wir leiden unter einem Diskursversagen und müssen unbedingt eine Streitkultur zurückgewinnen, die der Demokratie aufhilft.

Prof. Stephan Russ-Mohl wird kurz in die von ihm herausgegebene Reihe „Schriften zur Rettung des öffentlichen Diskurses“ einführen und am Beispiel verschiedener Themenfelder erklären, ob und inwieweit die Aufmerksamkeitsökonomie, welche durch die Digitalisierung noch wirkmächtiger geworden ist, regelrecht ein Diskursversagen ausgelöst hat.

Anschließend wird Prof. Tanjev Schultz in einem einführenden Vortrag den Umgang mit rechten Populisten und Extremisten erörtern und das Thema weiter mit Petra Reski, die hinter die Kulissen der Italienberichterstattung blicken lässt, und Prof. Russ-Mohl diskutieren. Moderation: Herbert von Halem.

Anmeldung per E-Mail an
anmeldung@koelner-mediengespraeche.de
Der Teilnahmelink wird kurz vor der Veranstaltung zugesandt.

# 06: DFN-Workshop „Sicherheit in vernetzen Systemen“ .

Mo.-Do., 15.-18.03.2021, online.

Die 28. DFN-Konferenz „Sicherheit in vernetzten Systemen“ findet in diesem Jahr online statt. Die jährliche Konferenz ist die wohl wichtigste deutsche Konferenz zu Fragen der Computer- und Netzwerksicherheit. Die etablierte Veranstaltung ist technisch-wissenschaftlich ausgerichtet, die Themen sind aber auch für Journalisten und Redaktionen relevant.

Programm und Anmeldung:
https://www.dfn-cert.de/veranstaltungen/Sicherheitskonferenz2021.html

# 07: Kontoauszüge müssen Privatsache bleiben – „CheckNow“-Projekt der Schufa stoppen .

Gegen die Pläne der privaten Wirtschaftsauskunftei Schufa, Kontoauszüge auszuwerten, formiert sich Protest der Verbraucher. Unter dem Titel „Fiese Tricks der Schufa stoppen“ sammelt die Bürgerbewegung Campact gemeinsam mit der Organisation Digitalcourage online Unterschriften, damit Kontoauszüge Privatsache bleiben.

Über 370.000 Menschen haben bereits unterzeichnet. Mit dem Schufa-Score wird die Kreditwürdigkeit von fast 68 Millionen Menschen eingeschätzt. Vermieter, Mobilfunkfirmen oder Banken richten sich vor Vertragsabschlüssen nach dieser Auskunft.

https://aktion.campact.de/schufa-tricks/appell

[Ende der Veranstaltungen].

[Eigenanzeige]

Mapping journalistic non-profit and non-commercial organisations across Europe. Join us: nrch.de/indeporgslist You'll find more information about the project in our last Seed newsletter (in german): https://netzwerkrecherche.org/wegweiser/homepage/informationen/seed-nr-4/

 

## Abschnitt Drei: Nachrichten.

# 08: Korruptionswahrnehmungsindex 2020 .

Transparency International veröffentlicht am Donnerstag, den 28. Januar 2021, um 6 Uhr, den Korruptionswahrnehmungsindex 2020. Der Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) ist der weltweit bekannteste Korruptionsindikator und misst die in Wirtschaft, Politik und Verwaltung wahrgenommene Korruption im öffentlichen Sektor auf Grundlage verschiedener Expertenbefragungen.

Transparency Deutschland wird in diesem Jahr insbesondere notwendige Reformen bei der Politikfinanzierung in Deutschland in den Fokus nehmen und Eckpunkte für einen Politikfinanzierungsbericht vorstellen.

Alle Materialien stehen am 28. Januar 2020 ab 6 Uhr unter
https://www.transparency.de/cpi/
zur Verfügung und können mit Sperrfrist unter
presse@transparency.de bzw. telefonisch unter Tel. +49 30 549898-17 ab dem 27. Januar 2021 angefragt werden.

# 09: ver.di gegen Prinz von Preußen: Rechtsstreit geht in die nächste Instanz .

In einer juristischen Auseinandersetzung mit Georg Friedrich Prinz von Preußen hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Berufung beim Kammergericht (KG) Berlin eingelegt. Damit wehrt sich ver.di gegen eine auf Antrag des Prinzen von Preußen erlassene Einstweilige Verfügung des Landgerichts (LG) Berlin. Gegenstand ist eine Äußerung in einem Artikel des ver.di-Medienmagazins „Menschen Machen Medien“, in dem es unter anderem um die massive Abmahn- und Klagepraxis des Prinzen von Preußen geht.

SLAPP: Pressefreiheit under pressure
von Lars Hansen. – Menschen Machen Medien, 10.07.2020
(infolge der einstweiligen Verfügung gekürzter Artikel)
https://mmm.verdi.de/beruf/slapp-pressefreiheit-under-pressure-67367

Ungekürzte Version im Internet Archive:
https://web.archive.org/web/20200712234932/https://mmm.verdi.de/beruf/slapp-pressefreiheit-under-pressure-67367

Die Hohenzollern und die Medien : „Es droht eine systematische Beeinflussung der öffentlichen Meinung“
von Anne Haeming. – Übermedien, 02.07.2020
https://uebermedien.de/49928/es-droht-eine-systematische-beeinflussung-der-oeffentlichen-meinung/

Die Initiative „Frag den Staat“ hat einen „Prinzenfonds“ eingerichtet. Er soll Personen unterstützen, die vom Prinz von Preußen wegen Äußerungen im Themenfeld der Erforschung der Geschichte der Hohenzollern im Nationalsozialismus und des heutigen Geschichtsbilds, nicht zuletzt auch in Anbetracht der Debatten um die umstrittene Berechtigung der Entschädigungsforderungen der Hohenzollern wegen Enteignungen nach Ende der NS-Zeit, abgemahnt und verklagt werden.
https://fragdenstaat.de/aktionen/prinzenfonds/

# 10: Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte lässt Beschwerde gegen BND zu .

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) nimmt eine Beschwerde von Reporter ohne Grenzen (RSF) gegen die anlasslose Massenüberwachung des Bundesnachrichtendienstes zur Entscheidung an. Reporter ohne Grenzen wirft dem deutschen Auslandsgeheimdienst vor, er habe mit seiner strategischen Fernmeldeüberwachung den E-Mail-Verkehr der Organisation mit ausländischen Partnerinnen, Journalisten und anderen Personen ausgespäht und damit die Menschenrechte der Beteiligten verletzt.

Nach der erfolgreichen Verfassungsbeschwerde im vergangenen Jahr ist dies ein Etappensieg für RSF in einem weiteren hochrangigen Verfahren gegen die anlasslose Massenüberwachung des BND.

Etappensieg für Beschwerde gegen BND
RoG, 11.01.2021
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/pressemitteilungen/meldung/egmr-laesst-beschwerde-gegen-bnd-zu

Fragen und Antworten zur EGMR-Beschwerde (und Link zu weiterem Material)
RoG, 11.01.2021
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/pressemitteilungen/meldung/fragen-und-antworten-zur-egmr-beschwerde

# 11: „Ein strahlendes Land“ als Stream .

Die Filmdoku „Ein strahlendes Land – Mit dem Geigerzähler durch Deutschland“ hatte beim International Uranium Festival, das vom 15. bis zum 18. Oktober 2020 in Berlin stattfand, Festivalpremiere. Sie wurde mit einem „Honorable Mention“ ausgezeichnet.

Der Film von Marvin Oppong wird ab dem 1. Februar 2021 erstmalig als Stream erhältlich und ab diesem Datum offiziell auch auf DVD/Blu-ray. Aktuell läuft dazu noch ein Crowdfunding: https://www.startnext.com/strahlendes-land-vod

Ein strahlendes Land – Mit dem Geigerzähler durch Deutschland
Dokumentarfilm, 74 Minuten. – Deutschland 2019
https://www.einstrahlendesland.de/

[Ende der Nachrichten].

## Abschnitt Vier: Seminare, Stipendien, Preise.

Fehlt ein Termin mit Recherchebezug? Bitte mailen Sie uns an
termine@netzwerkrecherche.de .

# 12: Theodor-Wolff-Preis 2021 .

Einsendeschluss: So., 31. Januar 2021

Der BDZV schreibt den Theodor-Wolff-Preis (TWP) für herausragenden deutschen Zeitungsjournalismus erneut aus. Je ein Preis geht an herausragende Beiträge aus den Kategorien Reportage und Meinung, ferner an das beste lokale Stück sowie das beste lokale Digitalprojekt; einen weiteren Preis gibt es für das von der Jury gesetzte Thema des Jahres: „Corona – Leben im Ausnahmezustand“. Jeder Preis ist mit 6.000 Euro dotiert.

Akzeptiert werden Artikel, die im Jahr 2020 in einer deutschen Tages-, Sonntags- oder politischen Wochenzeitung erschienen sind, sowie Beiträge digitaler journalistischer Marken/Portale.

Alle Details:
https://www.bdzv.de/awards/theodor-wolff-preis?s

# 13: DGE-Journalistenpreis .

Einsendeschluss: Mo., 1. Februar 2021.

Der Journalistenpreis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und wird in den folgenden 5 Medienkategorien vergeben: Tages- und Wochenzeitungen, Publikumszeitschriften, Hörfunk/Podcasts, Fernsehen, Internet/Social Media.

Preiswürdig sind Arbeiten, die Ernährungsthemen kompetent, wissenschaftlich fundiert und zielgruppenorientiert aufbereiten. Sie zeichnen sich durch Sprache und Stil aus und stellen ernährungswissenschaftliche Sachverhalte sowie gegenwärtige Erkenntnisse verständlich und anschaulich dar. Eine unabhängige Jury entscheidet über die Preisvergabe.

https://www.dge.de/presse/journalisten-preis/

# 14: Recherchepreis Osteuropa .

Einsendeschluss: Do., 15. April 2021 .

Das Stipendium für Recherchen in Mittel-, Südost- und Osteuropa ermöglicht Journalisten die Recherche und Produktion zeitaufwändiger Printreportagen für deutschsprachige Medien. Auch Teams aus Print- und Fotojournalisten können sich bewerben. Recherchevorhaben länderübergreifender Teams sind willkommen.
Gefördert werden ein bis zwei Reportagen mit insgesamt bis zu 7.000 Euro. Ausschreibende Organisationen sind das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis und die Aktion Hoffnung für Osteuropa des Diakonischen Werks Württemberg, n-ost ist Kooperationspartner des Preises.

Weitere Informationen zur Ausschreibung:
https://www.n-ost.org/31-research-prize-eastern-europe

# 15: Seminare mit Recherchebezug .

JournalistenAkademie der Friedrich-Ebert-Stiftung (JA): Fakt oder Fake? So verifizieren Sie Online-Inhalte!
Di., 02., 09., 16. & 23. Februar 2021, jeweils von 11.00 bis 12.15 Uhr – Online
Trainer: Bernd Oswald und Fiete Stegers
https://www.fes.de/e/fakt-oder-fake-so-verifizieren-sie-online-inhalte

ARD.ZDF medienakademie: Online-Recherche kompakt (E-Learning-Module)
Do.-Do., 11.02.-25.03.2021, Online, Webinar
Trainer: Claus Hesseling
Preis: 690,- Euro
https://www.ard-zdf-medienakademie.de/mak/seminare/51214

ARD.ZDF medienakademie: Datenjournalismus Schwerpunkt: Corona-Daten
Mo.-Do., 15.-18.02.2021, Webinar
Trainer: Claus Hesseling
Preis: 990,- Euro
https://www.ard-zdf-medienakademie.de/mak/seminare/51246

JA der FES: IFG – mit freundlichen Grüßen. Auskunftsrechte für Journalisten
Do., 18.02.2021, 17-19 Uhr – Online
Seminarleiter: Arne Semsrott
https://www.fes.de/e/ifg-mit-freundlichen-gruessen-auskunftsrechte-fuer-journalist-innen

JA der FES: Journalistische Recherche im Darknet 2021
Di., 02., Do., 04., Di., 09., Do., 11. und Di., 16. März 2021 jeweils von 17:00-18:15 Uhr
Seminarleiter: Daniel Moßbrucker
https://www.fes.de/e/journalistische-recherche-im-darknet-2021

ARD.ZDF medienakademie: Online-Recherche – besser, schneller, effizienter
Do./Fr., 18.-19.03.2021, Webinar
Trainer: Claus Hesseling
Preis: 500,- Euro
https://www.ard-zdf-medienakademie.de/mak/seminare/51250

ARD.ZDF medienakademie: Richtig recherchieren: Recherche-Strategien für Profis
Di./Mi., 23.-24.03.2021, Hannover, ARD.ZDF medienakademie
Trainer: Frank Brendel
Preis: 690,- Euro
https://www.ard-zdf-medienakademie.de/mak/seminare/51210

ARD.ZDF medienakademie: Online-Recherche in Social Media
Do./Fr., 25.-26.03.2021, Webinar
Trainer: Claus Hesseling
Preis: 500,- Euro
https://www.ard-zdf-medienakademie.de/mak/seminare/51251

[Ende der Seminare, Stipendien, Preise].

## Abschnitt Fünf: Pressespiegel.

# 16: Empfehlung [d. Red.] .

Soziale Medien: Deutlich weniger Falschinformationen nach Trumps Twitter-Sperre
Nachdem Trump diverse Konten in den sozialen Medien verliert, kommen Debatten über angeblichen Wahlbetrug weitgehend zum Erliegen. Das hat eine Analyse ergeben.
Von Tilman Wittenhorst. – heise newsticker, 17.01.2021
https://www.heise.de/news/Soziale-Medien-Deutlich-weniger-Falschinformationen-nach-Trumps-Twitter-Sperre-5026701.html

In four years, President Trump made 30,573 false or misleading claims
The Fact Checker’s database of the false or misleading claims made by President Trump while in office.
Washington Post, Updated 20.01.2021
https://www.washingtonpost.com/graphics/politics/trump-claims-database/

Trump Twitter Archive V2
https://www.thetrumparchive.com/

# 17: Journalismus .

Live-Twitter-Berichterstattung der Gerichtsverhandlung wegen Assanges Auslieferung
https://twitter.com/jamesdoleman/status/1346037384878714880

RoG Pressemitteilung: Nein zu Auslieferungsantrag lässt Hintertür offen https://www.reporter-ohne-grenzen.de/pressemitteilungen/meldung/assange-entscheidung-erleichterung-und-kritik

Urteilsbegründung von Richterin Vanessa Baraitser https://www.judiciary.uk/wp-content/uploads/2021/01/USA-v-Assange-judgment-040121.pdf
(PDF-Datei, 132 S., 1.495 KB)

# 18: Informationsfreiheit .

Best of Informationsfreiheit: Transparenzgesetz – ein zahnloses Kompromisswerk?
Die Opposition fordert sie und der Regierung reicht sie: Transparenz. Gibt es eigentlich eine Partei, die für Transparenz steht?
Von Arne Semsrott. – heise.de, 09.01.2021
https://www.heise.de/meinung/Best-of-Informationsfreiheit-Transparenzgesetz-ein-zahnloses-Kompromisswerk-5018556.html

Informationsfreiheit: EU-Behörden müssen SMS und Direktnachrichten herausrücken
Nach Beschwerde von FragDenStaat entschied die Bürgerbeauftragte Emily O’Reilly, dass EU-Institutionen interpersonelle digitale Kommunikation verakten müssen.
Von Stefan Krempl. – heise.de, 21.12.2020
https://www.heise.de/news/Informationsfreiheit-EU-Behoerden-muessen-SMS-und-Direktnachrichten-herausruecken-4996870.html

# 19: „Fake News“ .

Wie gefährlich Fake News wirklich sind
Was wir von der Erstürmung des amerikanischen Kapitols lernen können
Von Stephan Schleim. – Scilogs, 08.01.2021
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wie-gefaehrlich-fake-news-wirklich-sind/

# 20: Überwachung .

Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte: Klage gegen Bundesnachrichtendienst zugelassen
Es geht um den Verdacht, dass der BND millionenfach E-Mails von Deutschen durchleuchtet hat – was eigentlich verboten ist.
Von Ronen Steinke, Berlin. – Süddeutsche Zeitung, 11.01.2021
https://www.sueddeutsche.de/politik/bundesnachrichtendienst-egmr-geheimdienst-1.5169941

Überwachungssoftware: Eine Waffe für die Falschen
Abhörprogramme sollen helfen, Drogenhandel und Terrorismus zu bekämpfen. In den falschen Händen gefährden sie das Leben Unschuldiger. Das belegt ein Fall in Mexiko.
Von Kai Biermann. – Die Zeit, 22.12.2020
https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2020-12/ueberwachungssoftware-mexiko-rcs-hackingteam-drogenkartell-puebla/komplettansicht

[Ende des Pressespiegel]

# 21: Link-Index .

02: „nr-insights“ zum Thema Rechercheteams im Lokaljournalismus
http://nrch.de/insights

03: Forum Gemeinnütziger Journalismus gründet Verein
http://forum-gemeinnuetziger-journalismus.de/blog/forum-gruendet-verein/

04: Recherche-Stipendium zur Situation forensischer Kliniken in Deutschland
https://www.buzzfeed.de/recherchen/forensik-massregelvollzug-zustand-personal-gewalt-90172552.html ,
https://www.merkur.de/welt/katastrophale-zustaende-in-forensischen-kliniken-recherche-massregelvollzug-z r-90172658.html ,
https://www.deutschlandfunkkultur.de/was-mit-psychisch-kranken-im-massregelvollzug-passiert-in.3720.de.html?dram%3Aarticle_id=480002&fbclid=IwAR2svsFBUQtT0Nxypuk9ehIcsTU7Gf1y7XpxCZcjw5RRnCxK64cc-nleZUc

06: DFN-Workshop „Sicherheit in vernetzen Systemen“
https://www.dfn-cert.de/veranstaltungen/Sicherheitskonferenz2021.html

07: Kontoauszüge müssen Privatsache bleiben – „CheckNow“-Projekt der Schufa stoppen
https://aktion.campact.de/schufa-tricks/appell

08: Korruptionswahrnehmungsindex 2020
https://www.transparency.de/cpi/

09: ver.di gegen Prinz von Preußen: Rechtsstreit geht in die nächste Instanz
https://mmm.verdi.de/beruf/slapp-pressefreiheit-under-pressure-67367 ,
https://web.archive.org/web/20200712234932/https://mmm.verdi.de/beruf/slapp-pressefreiheit-under-pressure-67367 ,
https://uebermedien.de/49928/es-droht-eine-systematische-beeinflussung-der-oeffentlichen-meinung/ ,
https://fragdenstaat.de/aktionen/prinzenfonds/

10: Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte lässt Beschwerde gegen BND zu
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/pressemitteilungen/meldung/egmr-laesst-beschwerde-gegen-bnd-zu ,
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/pressemitteilungen/meldung/fragen-und-antworten-zur-egmr-beschwerde

11: „Ein strahlendes Land“ als Stream
https://www.startnext.com/strahlendes-land-vod ,
https://www.einstrahlendesland.de/

12: Theodor-Wolff-Preis 2021
https://www.bdzv.de/awards/theodor-wolff-preis?s

13: DGE-Journalistenpreis
https://www.dge.de/presse/journalisten-preis/

14: Recherchepreis Osteuropa
https://www.n-ost.org/31-research-prize-eastern-europe

15: Seminare mit Recherchebezug
https://www.fes.de/e/fakt-oder-fake-so-verifizieren-sie-online-inhalte ,
https://www.ard-zdf-medienakademie.de/mak/seminare/51214 ,
https://www.ard-zdf-medienakademie.de/mak/seminare/51246 ,
https://www.fes.de/e/ifg-mit-freundlichen-gruessen-auskunftsrechte-fuer-journalist-innen ,
https://www.fes.de/e/journalistische-recherche-im-darknet-2021 ,
https://www.ard-zdf-medienakademie.de/mak/seminare/51250 ,
https://www.ard-zdf-medienakademie.de/mak/seminare/51210 ,
https://www.ard-zdf-medienakademie.de/mak/seminare/51251 ,

16: Empfehlung [d. Red.]
https://www.heise.de/news/Soziale-Medien-Deutlich-weniger-Falschinformationen-nach-Trumps-Twitter-Sperre-5026701.html ,
https://www.washingtonpost.com/graphics/politics/trump-claims-database/ ,
https://www.thetrumparchive.com/

17: Journalismus
https://twitter.com/jamesdoleman/status/1346037384878714880 ,
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/pressemitteilungen/meldung/assange-entscheidung-erleichterung-und-kritik ,
https://www.judiciary.uk/wp-content/uploads/2021/01/USA-v-Assange-judgment-040121.pdf

18: Informationsfreiheit
https://www.heise.de/meinung/Best-of-Informationsfreiheit-Transparenzgesetz-ein-zahnloses-Kompromisswerk-5018556.html ,
https://www.heise.de/news/Informationsfreiheit-EU-Behoerden-muessen-SMS-und-Direktnachrichten-herausruecken-4996870.html

19: „Fake News“
https://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/wie-gefaehrlich-fake-news-wirklich-sind/

20: Überwachung
https://www.sueddeutsche.de/politik/bundesnachrichtendienst-egmr-geheimdienst-1.5169941 ,
https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2020-12/ueberwachungssoftware-mexiko-rcs-hackingteam-drogenkartell-puebla/komplettansicht

[Ende des Link-Index].

## Impressum .

Newsletter Netzwerk Recherche
ISSN 1611-8871

Dieser Newsletter wird herausgegeben vom
Netzwerk Recherche e.V.
(Amtsgericht Berlin Charlottenburg, Vereinsnummer VR 32296 B).

Anschrift:
Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Strasse 4, 10405 Berlin

Verantwortlich für alle Inhalte des Newsletter (V.i.S.d.P. und Verantwortlicher gemäss Paragraph 5 Telemediengesetz (TMG)): Julia Stein.
info@netzwerkrecherche.de ,
https://www.netzwerkrecherche.org/

Das Netzwerk Recherche e.V. hat das Ziel, den Recherche-Journalismus in Deutschland zu fördern. Es vertritt die Interessen jener Kollegen, die (oft gegen Widerstände in Verlagen und Sendern) intensive Recherche durchsetzen wollen. Ausserdem fördert Netzwerk Recherche die Verbesserung von Aus- und Fortbildung im Bereich Recherche und tritt für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Recherche-Journalismus ein.

Der Newsletter Netzwerk Recherche ist urheberrechtlich geschützt. Das Copyright liegt beim Netzwerk Recherche e.V.
Das Urheberrecht namentlich gekennzeichneter Artikel liegt bei deren Verfassern.

Bestellen können Sie den Newsletter hier:
netzwerkrecherche.org/newsletter-bestellen/ .

Die Redaktion erreichen Sie mit einer E-Mail an:
newsletter@netzwerkrecherche.de .
Editorials:Daniel Drepper, Kuno Haberbusch, Cordula Meyer, Julia Stein.
Redaktion:
Albrecht Ude {aude}
Textredaktion:
Thomas Mrazek {tm}
Redaktionsmitarbeiterin: Franziska Senkel
E-Mail-Adressen werden nicht an Dritte weitergegeben oder verkauft. Sie werden ausschliesslich zum Versand dieses Newsletters verwendet. Eingehende E-Mails werden vertraulich behandelt.

Rechtlicher Hinweis:
Für den Inhalt von Webseiten, auf die in diesem Newsletter ein Link gelegt wird, ist das Netzwerk Recherche nicht verantwortlich.

[Ende des Impressum].

[Ende des Newsletter Netzwerk Recherche].